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Reif für die Insel

Veröffentlicht: 24.06.2019

Nach einer gesundenden Nacht hieß es am nächsten Morgen wieder Koffer zusammenpacken und fertig machen zum Auszug. Noch ein Bütterchen auf die Hand und eine frische Tasse Kaffee von den Gastgebern hieß es dann um 10 Uhr Leinen los und unsere "Kreuzfahrt" von Vancouver nach Vancouver Island mit der "Namen haben wir uns nicht gemerkt" konnte beginnen.

Ein kalter Wind und ein bewölkter Himmel machten die Fahrt nicht zu einem Sommerausflug. Aber sie führte nun viel näher an die Berge und Wälder Kanadas. Ein wenig erinnerte die Fahrt an eine der Hurtigruten, wenngleich die Täler nicht so tief waren wie in Norwegen. 

Nach gut eineinhalb Stunden wurde das Ziel, Victoria, erreicht. Zumindest der dazugehörige Hafen Swartz Bay. Die Stadt selbst erreicht man etwa nach 20 km. Übrigens ist nicht Vancouver, mit etwa drei Millionen Einwohnern, die Hauptstadt der Provinz British Columbia, sondern die mit etwa 80 000 Einwohnern sehr viel kleinere Stadt Victoria.  

Hier spiegelt sich unverholen der starke Bezug zu England wider. Alle Häuser sind im viktorianischen Stil gebaut und es gibt eine Menge Gärten hier in der Umgebung, die man bestenfalls alle besuchen sollte. Da wir unseren grünen Daumen gut versteckt hatten und mit unserer Grünanlage auf dem heimischen Balkon schon überfordert sind, standen diese Gärten nicht auf der Prioritätenliste. 

Nach der Besichtigung des Parlamentgebäudes, das in der Dämmerung mit Lichterketten illuminiert wird - nein, das ganze Jahr über und nicht nur in der Weihnachtszeit - ging's zum Hafen und der Fishermans Wharf. Vorbei an unzähligen "Private Residences" hatte man schnell den Eindruck, hier ist das Pendant zu Bonn-Bad Godesberg. Die Häuser und Anlagen alle sehr gepflegt und die Häuser sehr hochwertig gebaut mit viel Glas und wahrscheinlich teuersten Quadratmeter-Mieten westlich des Mississippis ... (geht das? - nicht weiter nachdenken, ist ein geflügeltes Wort unter den Reisenden)

In der Fishermans Wharf (oder heißt das an der Fishermans Wharf?) gab's nicht viel zu sehen. Eher mehr zu Essen ... Aber dafür wirklich schöne kleine Hausboote, auf denen man sich ein paar Tage durchaus vorstellen könnte ... Aber was am meisten erstaunte: Es gab an all den Touristenstellen nur zwei oder drei Gift-Shops. Und dort wiederum keine gescheiten Magnete für unsere Pinnwand im heimischen Köln ... wir wurden noch weiter in die Stadt hinein getrieben, um dann doch noch einen schönen Magneten zu bekommen. Victoria - da haste aber Glück gehabt ...

Dafür führte der Weg bis nach China-Town. Und auch hier wieder: wer hätte gedacht, dass China-Town in Victoria die älteste China-Town von ganz Kanada ist?

Apropos China und die dazugehörigen Chinesen (Achtung: Dies ist jetzt nicht rassistisch zu verstehen!): davon hat man ja nie genug auf Urlaubsreisen. Die Ling-Lings sind immer und überall. Wenn man irgendwo ist und kein Ling-Ling ist da, ist es auch kein sehenswürdiger Ort, hat man also etwas falsch gemacht ... Je mehr Ling-Lings, desto attraktiver der Ort, das ist der ultimative Gradmesser...

Aber in diesem Urlaub wundere man sich auch über die große Menge an Bollywood-Jüngern, die hier unterwegs sind. Diese Vermischung von Ling-Lings mit den Koothrappalis dieser Welt war die Entdeckung des Jahres ... 

Nach dem Verlassen des Stadtzentrums von Victoria führte der Weg noch an die "Mile 0" des Trans-Canadian-Highway, dem Startpunkt dieser Straße - ähnlich der Route 66 - die von hier bis nach Neufundland führt. Diese Strecke misst ca. 8000 km ... 

Die Hoffnung, von dem nahegelegenen Strand die schneebedeckten Olympic Mountains auf dem amerikanischem Festland gegenüber zu sehen, blieb dann leider für die Besucher unerfüllt. Wenn auch nicht realistisch, so war es der "Southern Most Point of Canada" für unsere Globetrotter ...

Nach der Zeit des Mitwohnens in Vancouver bekam man nun ein geräumiges Zimmer mit eigenem Bad. Man glaubt nicht, wie wichtig das doch sein kann ... Das Prior Castle Inn Hotel war ein richtiges Schmuckkästchen ... ganz im englischen Stil ... aber auch jedes Detail sehr geschmackvoll ausgewählt und verbaut. Hier hätte man sich auch für ein paar Tage mehr wohlfühlen können, aber die Reiseplanung hatte anderes vor ... 

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