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Der General und der Arzt

Veröffentlicht: 14.08.2024

In Cangzhou wird wie in vielen Teilen von China das kulturelle Erbe sehr geschätzt und in diesem Zusammenhang werden auch bedeutende Persönlichkeiten mit Bezug zur Region Cangzhou in Museen vorgestellt und die Erinnerung an sie und ihren Leistungen damit Ausdruck verliehen. In diesem Blogpost Teil 1 erzähle ich die Geschichte eines Generals und eines Arztes.

Yin Ji Fu war der Vater der chinesischen Poesie und ein berühmter General der westlichen Zhou-Dynastie (1045 – 771 v. Chr.). Während der Herrschaft von König Xuan war er Minister für Traditionen und verantwortlich für Richtlinien und Gesetze. Zu dieser Zeit wurde das Land vom Norden bei der Stadt Jingyang (Nähe von Xi’an, Provinz Shaanxi) von den Xianyun (Hunnen) angegriffen. Yin Ji Fu erhielt deshalb im Jahr 823 v. Chr. den Auftrag von König Xuan einen Gegenangriff auf Yuanzhou* (heute Guyuan, Ningxia, siehe Anmerkung unten) zu führen und errang einen überwältigenden Sieg. Die Schlacht wird in einem klassischen Gedicht beschrieben.
Danach verlagerte sich seine Tätigkeit nach Zhengzhou, östlich der späteren Hauptstadt der Zhou-Dynastie Luoyang (Provinz Henan) um Steuern einzutreiben. Der Tribut des Huaiyi-Volkes und anderer Stämme spielten eine große Rolle beim Aufstieg von König Xuan während der Zhou-Dynastie.
Yin Ji Fu verfügte nicht nur über beispiellose Fähigkeiten bei der Kriegsführung, sondern auch über herausragende literarische Talente. Zwei seiner Gedichte, „Zhengmin“ und „Songgao“, wurden in das „Buch der Lieder“ aufgenommen, der ältesten Sammlung von chinesischen Gedichten (zwischen 10. und 7. Jh. v. Chr.) und eines der „Fünf Klassiker“ der konfuzianischen Literatur.
Zuletzt hatte er Aufgaben in der Region Cangzhou. Sein Grab befindet sich nämlich in Nanpi, nur 30 km südwestlich von Cangzhou gelegen.

Bian Que (407 - 310 v. Chr.) war ein bedeutender Arzt in der Zeit der Streitenden Reiche. Er wurde in Renqiu geboren, welche zur Präfektur Cangzhou gehört. Er lernte Medizin von Chang Sangjun, welcher über reiche Erfahrung in der medizinischen Praxis verfügte. Bian Que etablierte die diagnostische Methode der Pulserkennung, einer wichtigen Methode in der traditionellen chinesischen Medizin. Auf Basis der Zusammenfassung seiner Erfahrungen entwickelte er die vier diagnostischen Methoden der traditionellen chinesischen Medizin: Befragen, Betrachten, Riechen/Hören und Betasten. Er reiste durch das ganze Land, um als Arzt zu praktizieren. Er linderte Krankheiten, rettete Leben und war bei den Menschen sehr beliebt. Fürsten und Minister baten ihn ihre Krankheiten zu behandeln. Weil er die Krankheit von König Wu von Qin (Regierungszeit 311-307 v. Chr.) diagnostiziert und behandelt hatte, wurde der kaiserliche Arzt Li Xi eifersüchtig, fürchtete um seinen Status und ließ Bian Que durch einem Raubüberfall töten.
In Renqiu gibt es ein medizinisches Forschungsinstitut mit seinem Namen und seine Verehrung findet im nördlich von Renqiu befindlichen Yaowang-Tempel statt.

* Anmerkung: Trotz der Übersetzungshilfe meiner Frau konnte ich den Ort nicht eindeutig bestimmen. Angegeben war: Taiyuan, heute: Guyuan, Provinz Gansu. Die Schwierigkeit war, dass Guyuan in der Provinz Ningxia liegt, allerdings im Osten, Süden und Westen an die Provinz Gansu grenzt und somit von Gansu-Territorium umgeben ist. Guyuan hieß aber in der Antike nicht Taiyuan, sondern Yuanzhou. Die Stadt mit dem heutigen Namen Taiyuan liegt von Jingyang nordöstlich in der Provinz Shanxi. Da aber der Angriff aus dem Nordwesten beschrieben war, gehe ich stark von Guyuan, also Yuanzhou, aus, welche genau dort positioniert ist. Da sich die antiken Namen der Städte oft gleichen und wieder ändern, so könnte Guyuan auch zu dieser Zeit den Namen Taiyuan gehabt haben, so die Theorie meiner Frau.
Dies nur als kleine Anekdote zu den Schwierigkeiten bei der Übersetzung zu den Informationen in meinem Blog. 😉

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