Pubblicato: 17.11.2017
16.11.
cusco zeigt sich bei meinem letzten frühstück von seiner besten seite.
der frühstücksraum ist sonnendurchflutet.
die berge sind klarer zu sehen, als in den letzten tagen.
das fernsehgerät ist eingeschaltet - das erste mal seit ich hier bin.
aber das hat seinen guten grund, denn gestern haben die peruaner gegen die neuseeländer mit einem satten 2:0 gewonnen.
damit sind sie seit 36 jahren wieder bei der wm dabei.
die nacht war unerwarteterweise ruhig, so dass ich heute morgen mit schlechten nachrichten rechne.
aber die wehenden fahnen, die glücklichen und stolzen gesichter der gewinner und die moderatoren des morgenmagazins in trikotverkleidung revidieren meinen verdacht sofort.
die vepse ist in einem vermeintlich guten zustand: ölwechsel, antriebsriemen, neuer zündkontaktschalter und neue benzinpumpe sollten den aufstieg auf 4.800 m zu einem kinderspiel machen.
bevor ich losfahren kann, muss ich erst den helm aus der werkstatt holen. ich bringe auf der fahrt dahin dem taxifahrer ungewollt deutsch bei.
noch nicht so ganz auf unterhaltung getrimmt will ich ihm trotzdem zu dem eintritt in die wm gratulieren und verwandele einfach das wort "gratulation" in das vermeintlich spanische "gratulacion".
damit bringe ich den taxista zum nachdenken. was meint er damit? gibt es eine straße hier in cusco, die ich noch nicht kenne?
ich bemerke seine verständnislosigkeit und frage ihn, ob es das wort gratulacion im spanischen nicht gäbe? er verneint. mein google translater sagt mir dann das wort "felicitaciones", das ich sofort weiterreiche. ein stolzes grinsen erscheint auf seinem gesicht.
seit 36 jahren jahren das erste mal!
als wir bei der werkstatt ankommen, - es ist noch keine 10:00 uhr ist feddiy schon da. ich hole schnell meinen helm raus, verabschiedung und um kurz vor 10:00 uhr bin ich wieder im hostel.
noch schnell tanken, und dann soll es losgehen. das wetter hält sich.
ich fahre wieder abschüssig zur tankstelle und - ich kann es einfach nicht glauben! - der motor geht aus und ich rolle mit letzter kraft noch zu den zapfsäulen. dem tankwart macht meine hörbare flucherei nichts aus.
ich befürchte das schlimmste, öffne die sitzbank, nehme das helmfach raus, schalte die zündung ein, um zu hören, ob die benzinpumpe funktioniert und sehe in dem moment, wie benzin aus dem benzinschlauch tritt.
ursache erkannt und schnell behoben. nach drei versuchen ist die vepse wieder da, der ärger verflogen.
tanken und los.
doch dann geht der düsen-wechsel-marathon auf den nächsten dreissig kilometern los. bis nach pisaq.
ich fahre noch an der stadt vorbei und freue mich auf das schöne tal, das ich auch schon auf der fahrt nach cusco befahren habe.
dannaber geht der motorwieder aus. sehr ungewöhnlich. wegen nur 400 m höhenunterschied erneut die düsen zu wechseln, wird die ursache nicht beheben. trotzdem probiere ich einige düsen, ohne erfolg. sie springt zwar sofort wieder an, läuft im leerlauf bestechend ruhig und regelmäßig, aber wenn ich den gashahn ganz öffne, läuft sie unrund.
ich bin froh, dass pisaq nur wenige kilometer entfernt liegt, komme auch mit eigener kraft dort an, aber ein mototaxi muss mich zur werkstatt SCHLEPPEN!, weil der motor wieder abstirbt.
pisaqs hauptstraße ist hässlich und von armut gekennzeichnet. am straßenrand stehen frauen und bieten gekochte maiskolben an. ihre kinder sind dabei und spielen neben der fahrbahn im sand. für die besser gestellten kids gbt es auch plastikspielzeug. laute und stinkende lkws fahren vorbei.
aber als mich das mototaxi in die seitenstraßen führt, zeigt die stadt erst ihren charme.
man kann hier eine langgezogene treppe in die "oberstadt" gehen und kommt zu einem großen felsen, von dem die inka glaubten, dass die sonne dort festgebunden wäre.
die schmalen gäschen mit regenrinne in der mitte und bänken vor den häuschen zeigen sehr eindrucksvoll den kontrast zwischen armut und den gringobedürfnissen.
die ein- bis zweistöckigen häuser, die die gäschen säumen, sind nahezu fensterlos und aus lehm gebaut. es wäre nicht höflich, durch die offenen türen in das innere zu schauen. für die gringos gibt es tolle restaurants, die sich den veganen und vegetarischen bedürfnissen anpassen. hier ist die esorterische szene zu hause. es werden yoga-kurse und retreat-sessions angeboten. pachamama, die mutter erde - ein erbe der inkakultur - ist vielleicht der grund, warum ein so großes interesse besteht.
kurz vor der werkstatt hätte ich mich doch noch fast hingelegt, weil sich das tau in meinem vorderrad verfangen hat. ein aufmerksamer peruaner sieht meine not und hört mich, wie ich laut stop, stop, stop !!! schreie und rettet die vespa und mich vor dem fall.
der mechanico ist gerade mit der elektrik an einem mototaxi beschäftigt.
er ist älter und damit erfahren. er vertröstet mich auf morgen.
ich kann das verstehen, denn das mototaxi hat erste priorität. es bringt geld in die familie und muss einfach laufen.
da kann ein gringo warten.
trotzdem schaut er sich die vepse an, öffnet den tankdeckel, findet den entlüftungsschlauch, pustet rein und sieht, dass er funktioniert.
ich versuche dann, die vepse zu starten. sie ist sofort da und blubbert leise vor sich hin.jetzt kann ich dem mechancio wenigstens zeigen, dass sie in höchsten umdrehungen unrund läuft.
alles weitere morgen. ich darf die vepse in den hof stellen, gebe ihm den schlüssel und werde von meinem mototaxi zum hostel seiner familie gebracht.
ich verabrede, dass er mich morgen um 08:00 uhr - punto - abholt.
das hostel entspricht wieder dem peruanischen durchschnitt. aber privado und nach hinten raus mit blick auf bestellte felder und auf die berge.
die aufgehende sonne zeigt mir den weg zu meinem letzten aufstieges ist noch früh. ich mache eine siesta und drehe und wende vor dem einschlafen die möglichen ursachen für das nicht zuverlässige arbeiten des motors.
vielleicht hat der mechanico bei der vergaserreinigung die schraube für die luftzufuhr falsch eingestellt? dann würde sie aber nicht anspringen. wilfried, der sofort auf meinen hilferuf reagiert, tippt auf den zündkerzendeckel - der sitzt aber fest - sonst hat er auf die schnelle auch keine idee.
der blick von meinem tisch in den garten
vorher eine ceviche mit roher forelle, zwiebeln, geröstetem mais in einem leckeren sahnedressing. danach ein vegetarisches risotto
dazu einen leckeren peruanischen rotwein
der hunger treibt mich in den ort.
ich bin auf pollo eingestellt, finde dann aber ein restaurant, dessen rückwärtige fenster einen blick auf einen üppig grünen rasen mit blühenden stauden erlauben und mich sofort entscheiden lässt, dort etwas zu essen. ich bin der einzige, später gesellen sich noch zwei amerikanerinnen, australierinnen, neuseeländerinnen oder engländerinnen hinzu.
danach gönne ich mir einen rotwein mit leckeren nussbällchen und denke für mich, dass ichnur dank der vepse in diesen genuss gekommen bin.
morgen also geht der spannende tatort weiter.
wird der mechanico die ursache finden?
17.11.
in der regel wird der tatort-fan nach einem krimiabend aus der spannung entlassen.
hier - im richtigen leben - bin ich in die handlung eingebunden und weiss immer noch nicht, ob alles zu einem guten ende findet.
mein zimmer liegt nach osten, und die morgensonne kennt kein erbarmen. aber nicht nur sie, sondern auch das, was der tag für mich auf dem programm hat.
privado mit bad, mit etwas tristesse und
einem nicht vertrauen erweckenden duschgerät
schon um viertel nach sieben bin ich auf der noch menschenleeren straße. nur ein fleissiger töpfer sitzt vor seinem laden und beginnt seinen arbeitstag.
als er mich sieht, will er mich gleich in seinen reich bestückten laden führen, aber ich muss ihm leider sagen, dass ich nichts von den kunstwerken mitnehmen könne, da ich auf der vepse unterwegs sei. er wäre nicht auch noch verkäufer, wenn er nicht versuchen würde, mir wenigstens ein oder zwei eierbecher zu verkaufen. er muss aber selbst über diesen versuch lachen.
für die tradionelle bemalung sei sein 21 jähriger sohn zuständig.
in solchen situationen - der töpfer in der morgensonne bei seiner arbeit - werde ich immer an die geschichte des fischers in griechenland erinnert, der mit sich und seiner welt sehr zufrieden ist. da kommt ein nordeuropäer des weges und versucht ihn davon zu überzeugen, noch mehr zu fischen, mitarbeiter einzustellen, die fischverarbeitung dranzuhängen und den vertrieb zu optimieren. aber warum? fragt der fischer. na ja, weil sie dann mehr geld verdienen und ihr leben so richtig genießen können. die antwort des fischers liegt auf der hand: warum das alles? ich bin doch glücklich und zufrieden.
und dabei ist der töpfer - wie vielleicht der große geldverdiener in den wolkenkratzern - nicht alleine, sondern in das treiben pisaqs eingebunden. alle, die vorbeikommen, grüßen ihn, kennen ihn, tauschen alltagsdinge aus und gehen ihres weges, bestellen vielleicht das eine oder andere.
gegenüber gibt es frühstück. auch hier deftig mit huhn und reis oder ceviche oder eine heisse suppe.
da sitzen nicht nur arbeiter, die schon 4 stunden ihres arbeitstages hinter sich gebracht haben, sondern auch schlipsträger mit gegeeltem haar, die eben erst aufgestanden sind.
ich bestelle tee mit spiegeleiern und pan. im tv werden die fußballereignisse und die beiden tore zum xten mal ausgestrahlt. und noch immer gibt es die verklärten blicke der frühstücksgäste, wenn das entscheidene tor fällt und der tv-journalist sein nicht enden wollendes tooooooooooooooooooooooooor in das mikrophon brüllt.
fußballer mit tränen in den augen - oder sind es schweißtropfen? - in großaufnahme.
um punkt 8 warte ich auf den mototaxi-fahrer, mit dem ich verabredet bin. er kommt nicht. macht nichts. unweit ist die markthalle, wo schon bestimmt seit stunden geschäftiges treiben herrscht. dort stehen genug mototaxis.
mein mechanico ist schon da, wir schieben die vepse in die toreinfahrt, wo es schattig ist und bleibt. sein geselle wird von ihm noch aufgefordert, den vergaser auszubauen. ich mache das mittlerweile im schlaf und werde einfach nur nervös, wenn ungeübte hände im motorraum tätig werden. ich greife ein, was man nicht tun sollte, aber es geht um ein fortkommen hier in südamerika. risiken durch colateralschäden will ich nicht eingehen. nur widerwillig lässt sich der geselle das gefallen.
der kleine sohnemann - um die drei oder vier - frühstückt seine grüne waldmeister-götterspeise und bleibt sich selbst überlassen. der mechanico-maestro kommt dazu. es wirkt alles etwas ungeordnet. mir fehlt die problemanalyse und wie wir nun vorgehen wollen. ich erwähne die benzinpumpe, bei der angeblich nur die kohle ersetzt werden muss, die aber noch in cusco läge. wir kommen überein - und das war mein gedanke heute morgen vor dem aufstehen - dass ich nach cusco in die werkstatt fahre und mir die pumpe geben lasse. in der zwischenzeit wird hier der vergaser und der luftfilter gereinigt. bevor ich losgehe sehe ich noch wie der geselle die ersatzmäntel von der vepse nehmen will. ich frage ihn, warum und er sagt, die ventile müssten neu eingestellt werden. warum er dazu die mäntel abnehmen muss?
ich ziehe sofort die bremse und sage, dass sie schon in deutschland eingestellt worden seien und dies nur alle 20.000 km erforderlich sei. etwas beunruhigt fahre ich nach cusco - wer weiss, auf welche gedanken die noch kommen?
in zwei stunden bin ich wieder zurück und halte die trophae der hoffnung in den händen. die neue pumpe sehe ich nach wie vor als verursacher der probleme an. doch der mechanico zeigt mir die zündkerze und sagt, sie sei nicht mehr in ordnung. ob ich eine andere habe. war das der grund für das ruckeln? trotzdem möchte ich, dass er die alte pumpe wieder gängig macht. doch sie hat ihr leben ausgehaucht.
neben dem gesellen hat sich ein kunde eingefunden, dessen vorderrad neu bereift werden soll. die beiden kennen sich und flachsen rum. doch sehr bald erkenne ich, dass sie sich über den gringo, der mit seinem spanisch daher geholpert kommt, lustig machen. ich schaue mir die sache eine zeit lang an, merke aber wie mir langsam der ärger hochkommt.
dann fällt der deckel mit lautem getöse vom topf: ich fletsche die zähne, wie ich das von den hunderudeln her kenne, wenn es um revierabgrenzung geht und werde recht laut. ich brülle die beiden regelrecht an und halte ihnen auf deutsch einen vortrag, der sich gewaschen hat. das lachen gefriert, große braune augen staunen mich verständnislos an, und ich lasse die luft raus.
auch der maestro hält in seiner arbeit inne und glotzt mich regelrecht an. dann bin ich fertig. der maestro fragt den kunden, ob er englisch könne. ja ein wenig. dann bin ich wieder dran, haue in die kerbe und forder ihn auf spanisch auf, mir doch mal in die englische sprache zu übersetzen, was es zu lachen gäbe. verlegenes grinsen. und damit die beiden wissen, was ich ihnen auf deutsch gesagt habe, kriegen sie es in kurzfassung in ihrer heimatsprache noch einmal vorgesetzt.
damit ist zumindest die hackreihe klar, und sie benehmen sich.
zu einem zweiten "fast-eklat" kommt es, als der geselle seinem chef sagt, der luftfilter sei montiert, die verkleidung würde er gleich anschrauben. ich bemerke, dass einige schrauben fehlen und der luftfilter mehr oder wenige lose an der vepse hängt. ich reklamiere und höre dann die antwort, dass es keine schrauben dazu gegeben habe. ich widerspreche recht deutlich und verlange einfach nur, dass der luftfilter festzuschrauben sei. da mischt sich der maestro ein, setzt sich für seinen gesellen ein und bestätigt dessen aussage.
er fühlt sich in seiner maestro-ehre gekränkt und gibt mir das deutlich zu verstehen... ich entschuldige mich und bitte darum, den vorigen zustand wieder herzustellen.
dazwischen wuselt der 3 bis vier jährige. er muss jetzt aufs klo und ruft wenig später no hay, no hay!
auch hier hängt das klopapier nicht griffbereit, sondern liegt wahrscheinlich in der küche. der geselle muss seine arbeit unterbrechen und seinem sohn das klopapier holen.
die neue pumpe ist angebaut, der motor springt an und läuft in den höchsten umdrehungen runder und kraftvoller. ich bin noch nicht richtig zufrieden, sehe dafür aber den grund in der düse. diese hat der mechanico in eine 80iger umgewechselt. für hiesige höhenverhältnisse viel zu klein, sie lässt zu wenig sprit in den vergaser, die reaktion der vepse ist verständlich. ich schlage ihm vor, eine 84 oder 88iger düse einzusetzen, doch seine antwort lautet recht kompromisslos: no algo mas! frei übersetzt: ich mach jetzt nix mehr an der vepse. ob er denn noch schnell das getriebeöl wechseln könne? no algo mas!
ok - der deckel ist vom topf gefallen. er hat keine lust mehr, ihm ging vielleicht auch mein kontrollieren und mein berechtigtes nachziehen der schlauchschrauben gegen den strich - jetzt ist seine frustrationstoleranz erreicht.
die stimmung ist frostig. ich packe meine vepse, bezahle mit 20 soles trinkgeld und verabschiede mich.
später sagt mir wilfried in einer sprachnachricht, dass er ähnliche symptome wie ich an einem anderen motorrad gehabt habe. auch hier sei es nach dem wechsel der zündkerze sauber und rund gelaufen. ich solle ruhig vertrauen zur vepse haben, sie würde mich sicher nach hause bringen.
ich fahre wieder in mein hostel, bekomme mein zimmer und darf die vepse in den patio stellen. ich moniere noch, dass es heute morgen kein wasser gegeben habe und will den hostelsenor noch an sein gestriges wort erinnern, wonach das duschwasser natürlich heiss sei. doch er unterbricht mich und zeigt auf einen kippschalter unter der waschstelle im patio. den müsse ich nur bedienen, dann hätte ich fließendes wasser. hat er mir das gestern schon gesagt?
das reinstellen der vepse in den patio gestaltet sich schwierig, weil auch hier so hohe bordsteinkanten sind, dass wir uns ein brett von der benachbarten baustelle ausleihen müssen.
mit hängen und würgen findet die vepse endlich ihren platz.
ich wechsle hier die düse auf 84, setze mich auf die bank, trinke eine cola, rauche eine und atme durch.
der verlängerte vormittag hatte es in sich.
die familie meines hostelfathers kommt dazu. staunen über die vepse und meine tour, und dann stelle ich noch eine frage. in cusco und auch hier stehen auf den meisten dachgiebeln - sofern sie denn welche haben - zwei tiere, die ich aber nicht erkennen könne. torros ist die antwort.sie bringen glück und beschützen das haus.
später zeigt mir der hostelfather noch stolz und mit verschmitztem lächeln eine marihuana-pflanze. ich reibe ein blatt zwischen meinen fingern und erkenne tatsächlich den duft.
ich gehe noch in die stadt. hier ist heute ein jubiläumsfest auf der plaza mit livemusik und fressständen.
jede gruppe feiert für sich. man könnte glauben, dass es sich ausschließlich um die abteilungen der stadtverwaltung handelt
hm - nach fiesta sieht das hier nicht aus. überall stehen zelte der stadtverwaltung. unter ihnen - auf ungepolsterten weissen plastikstühlen - sitzen im großen kreis männer in anzügen und trinken bier. frauen haben scheinbar keinen zutritt. erst denke ich, das sind die stadtoberen, die noch von der eröffnungszeremonie übrig geblieben sind, aber dann sehe ich überall auf der plaza dasselbe bild.
in der nähe dieser zelte stapeln sich volle bierkästen. eine bierverkäuferin sorgt dafür, dass genug getrunken wird.
unter und neben den stühlen bilden sich pfützen, die von der gewohnheit herrühren, das bier nicht bis auf den letzten schluck auszutrinken, sondern den rest einfach neben sich auf die straße oder den lehmfußboden zu schütten. die kronkorken werden von den kids aufgesammelt - vielleicht gibt es dafür etwas.
insgesamt eine bedrückende stimmung. die plaza ist nicht schön, die kirche auch nicht. es weht ein sehr starker ostwind, der die plastikhocker über ddie plaza schiebt.
eine liveband tritt auf und gibt die musikrichtung "chinesische oper" zum besten. der sänger liest seinen text ab, nebelwolken kommen aus dem hintergrund der bühne, eine junge sängerin in traditioneller kleidung zwingt ihre stimme in die höchsten höhen.
mir reicht es. die ersten regentropfen fallen. ich suche mir ein restaurant und freue mich wieder auf ein leckeres risotto und einen rotwein.
ob ich morgen tatsächlich den 4.8 tausender bewältigt habe und in den tropen weile???
18.11.
so kündigt sich heute morgen der tag an...ein klares NEIN.
ich weile wieder in pisaq, aber mit einer klaren erkenntnis: der grund für die ruckelei und das ausgehen der vepse ist die neue benzinpumpe. damit ist die ungewissheit beseitigt, und ich kann aktiv werden.
mein visa für peru ist nur noch bis anfang januar gültig. das wetter wird schlechter, im januar soll es mit den regenfällen am schlimmsten sein. der ocongate, - der 4.800 m hohe pass - wird dann schnee haben. so lauten die auskünfte der einheimischen.
vier optionen bieten sich an:
das original muss her und zwar aus deutschland. die warterei muss ich in kauf nehmen. lima und quito scheiden aus.
die zweite option muss geprüft werden:
wenn ich den gesetzen der schwerkraft folge - den floh hat mir nic in lima ins ohr gesetzt - müsste ich nur ein loch mit dem durchmesser des benzinschlauchs in den deckel des erhöht stehenden reservekanisters bohren und den benzinschlauch direkt vom kanister in den vergaser führen.
ob die schwerkraft das kann, was die benzinpumpe verweigert?
aus meinen werkstattzeiten bei wilfried weiss ich, dass er das auch gemacht hat. die anforderungen waren aber nicht so hoch, weil der vergaser nur im leerlauf lief und nicht volle kraft, wie ich sie für meine weitere tour benötige...
die dritte option ist, hier in pisaq einen bastler zu finden, der die alte benzinpumpe wieder reparieren kann.
und die vierte option habe ich heute schon mit dem lkw ausprobiert.
es wird sich hier ein lkw finden, der mich über den pass nach puerto maldonado oder bis zur grenze bringt.
dann habe ich mein visum nicht überzogen, kann dort die zweite und dritte option in ruhe prüfen und die teile dort hin schicken lassen.
wenn die "neue" pumpe funktioniert - das schafft sie über 2 bis 5 km - läuft der motor rund. auch im leerlauf vernehme ich kein stocken und ruckeln in den höchsten umdrehungen. ich bin also guten mutes, dass nach dem austausch der pumpe, die vepse wieder läuft, wie in alten zeiten.
vielleicht hat der verkäufer aus cusco recht. er sagte, man könne nicht irgendeine pumpe einbauen.
sie müsse den erforderlichen druck herstellen. dieser sei von modell zu modell unterschiedlich. die neue pumpe wird den ansprüchen der vepse nur eine kurze zeit gerecht, die benzinkammer wird noch leergefahren, und dann bleibt sie stehen.
es dauert dann eine zeit, bis sie sich wieder erholt hat und erneut fördert.
tja - da stehe ich nun am straßenrand. die vepse macht keinen mucks. schieben mit den beiden seitenkoffern ist ausgeschlossen.
über mir ziehen sich dunke wolken zusammen, die ersten dicken regentropfen wirken bedrohlich, ein sich nahendes gewitter gibt der szenerie noch eine zusätzliche würze. aber es bleibt trocken, das gewitter zieht ab.
ich halte einen autofahrer an und bitte ihn, im nächsten ort san salvadore einen polizeipick-up zu mir zu schicken.
er führe nicht so weit, es ginge aber bis san salvadore bergab, das müsste ich schaffen.
die vepse erkennt die not der stunde, springt an und bringt mich tatsächlich nach san salvadore zur polizeidienststelle.
ein dorfpolizist erscheint und freut sich über die abwechslung. ich sage hola und möchte ihm gleich meine situation schildern. nein - er besteht auf buenos tardes - und dann darf ich weiterreden. die fragen von ihm muss ich über mich ergehen lassen und beantworte sie alle höflich und mit der gebotenen ausführlichkeit, damit ich ihn für das, was ich von ihm will , auf meiner seite habe.
es gelingt. er macht sich auf und sucht einen lkw mit ladefläche.
nach einer viertelstunde fährt tatsächlich ein weisser lkw vor, auf der beifahrerseite der stolze polizist.
nun aber stellt sich die frage, wie wir die vepse auf die ladefläche bekommen.
nur ein paar meter weiter steht ein denkmal, das über treppen erreichbar ist. so legen wir zwei holzbohlen auf die treppenstufen, wir, das sind der lkw-fahrer, der polizist, ein passant und ich - schieben die vepse mit motorkraft nach oben und haben damit in etwa die höhe der ladefläche erreicht.
ein gemeinsames un, dos, tres und der absatz auf die ladefläche ist überwunden.
mit guten spanngurten, die für den flug nach santiago benötigt wurden, zurren wir die vepse fest
es ist kirchgangzeit - unsere aktion findet direkt vor dem portal der kirche statt - wir haben einige zuschauer, aber die meisten gehen gleich in die kirche rein.
natürlich müssen noch fotos gemacht werden. der polizist mit seinem dienst-smartie und dann noch ein gruppenfoto.
meine nerven entspannen sich wieder nach dieser aktion
stolz auf seine lkw-vermittlung - mit alex, meinem conductorbis nach pisac sind es vielleicht 30 km. die frage rückt immer näher, wie wir - nur noch zu zweit - die vepse wieder unbeschadet von der ladefläche bringen. ich schlage die plaza vor. ich erinnere mich, dass es treppenstufen zur kirche gibt.
die plaza aber ist mit marktständen gefüllt, eine zufahrt zur kirche gibt es nicht.
wir fahren zu meinem hostel, weil ich denke, dass die einheimischen vielleicht einen tip haben.
wir lassen mein gepäck gleich hier und fahren zu der empfohlenen stelle. ein großer lehmhügel empfängt uns, der noch mit allerei steinen und abfall bedeckt ist.
unsere aufgabe: rückwärts an den hügel ranfahren, die ladeklappe abschrauben und als rampe einsetzen. der platz muss aber so gewählt sein, dass ich danach den hügel ohne gefahr für vespa und leben runterkomme. die bohlen des lkw müssen für meine sichere abfahrt herhalten. die prozedur klappt tatsächlich.
es gibt keine colateralschäden. verabschiedung und der lkw fährt weiter nach cusco.
die vepse bringt mich mit eigener kraft zum hostel. auch hier müssen wir mit brettern der nachbarbaustelle arbeiten, um die vepse in den patio zu bringen.
geschafft!
ich stelle mich jetzt auf vierzehntage ein.
sollte tatsächlich eine der beiden optionen greifen, werde ich das paket nach puerto maldonado schicken lassen und sehen, dass ich über den pass komme.
das hostel habe ich ab morgen gewechselt. statt 50 soles bezahle ich nur 25 soles. das sind etwa 90 euro für 14 nächte.
es ist schöner als dieses hier. aber hart verhandelt. erst standen 35 soles im raum, ich wollte nur 20 soles bezahlen. wir trafen uns in der mitte.
um halb zehn bin ich heute morgen losgefahren - um halb fünf war ich wieder hier.
morgen ist sonntag. erst ab montag kann ich mich um den bastler kümmern und jemanden finden, der mir ein loch in den deckel des reservekanisters bohrt.
es bleibt weiterhin spannend. es wird wohl ein mehrteiler...
19.11.
ein entspannter sonntag. frühstück und danach einen leckeren karottensaft mit orangensaft gemischt.
große aktivitäten in sachen prüfen und realisierung der optionen ist nicht möglich.
mit wilfried aber habe ich heute morgen sprachnachrichten in sachen gravitation und benzinpumpenersatz ausgetauscht.
mein erster weg morgen wird zu einer werkstatt in direkter nachbarschaft und zu einer ferreteria sein, um die "zutaten" zu besorgen.
meine vermieter - dem vorigen und dem jetzigen - habe ich das problem mit der alten benzinpumpe geschildert. vielleicht kennen sie einen electronico, der seinen ganzen ehrgeiz in das funktionieren der alten pumpe stecken wird.
alex hat meine bestellung schon an seinen händler weitergegeben.
ich versuche, in dieser woche - sei es aus eigener kraft oder mithilfe eines lkw mit pritsche - nach quince mil oder weiter nach puerto maldonado zu kommen.
dort wird auch das paket bei der dortigen post auf mich warten.
bis zur brasilianischen grenze sind es dann nur noch wenige kilometer, so dass eine aus- und einreise nach peru leichter zu bewerkstelligen sein wird.
von meinem zimmer der blick in den patio
so eben erhalte ich noch eine mail von sebastian aus lima. er wird nic von der werkstatt morgen fragen. ausserdem seien drei freunde von lima nach cusco unterwegs. sie werden hierher kommen, damit wir uns kennenlernen können.
heute war - wie jeden sonntag - auf der plaza ein großer markt.
ich habe mich zu einer schönen alpaca-decke und langen schals verleiten lassen. irgendwie werde ich sie verstauen können.
mein neues zimmer ist zum wohlfühlen - also beste voraussetzungen, das weiterkommen zu planen.
20.11.
gemüsetortilla zum frühstück und danach im gegenüberliegenden mercado einen ananassaft mit zitrone.
und wieder ein richtig schöner sonnenmorgen.
danach gehe ich zu meinem früheren hostel, das in der nachbarschaft liegt, besorge mir wieder die bretter der nachbarbaustelle, um die vepse die beiden stufen auf die straße zu bringen und stelle sie hier in den patio.
die kleine und noch sehr dünne, fast abgemagerte katze, mit der ich schon gestern freundschaft geschlossen habe, ist schon sehr zutraulich und lässt mich kaum meine vorbereitungen für den externen benzintank treffen. sie springt auf meine knie, legt sich dort gemütlich hin, schnurrt herausfordernd und will gestreichelt werden. zum spielen ist sie noch zu klein oder einfach zu träge.
im von der sonne aufgewärmten gras, lässt sie sich zu beginn unserer bekanntschaft nur widerwillig streicheln, aber einen tag später schnurrt sie herausfordernd auf meinem knie
ich mache mich auf die suche nach einem fahrradschlauch und nach einem electronico. beides erfordert viel, viel geduld. manches mal habe ich den verdacht, dass die leute, die ich frage, keine lust haben, mir den weg zu erklären. sie sagen "abajo" oder "arriba" und haben damit ihre pflicht und schuldigkeit getan.
den ersten, den ich finde, ist auf montage und kommt erst am freitag zurück. der zweite soll erst am nachmittag wieder zurück sein. hier treffe ich aber auf hilfsbereite und auskunftsfreudige peruaner.
morgen vormittag werde ich den zweiten electronico in einer autowerkstatt aufsuchen, wenn er die reparatur nicht hinkriegt, werde ich am freitag - wenn ich dann noch hier bin - zu dem gehen, der derzeit auf montage unterwegs ist.
den fahrradschlauch habe ich endlich bekommen. und zu meiner großen erleichterung passt die ventilöffnung auf den benzinschlauch!! morgen früh werde ich bei der autowerkstatt die bohrungen vornehmen lassen, den benzinschlauch anschließen und schauen, was passiert.
derzeit ist die vepse handzahm. sie sprang heute morgen sofort an. aber das hat nichts zu bedeuten, weil einfach die pumpe ab und zu mit ihrer fördermenge hinterher hinkt.
es bleibt weiterhin spannend.
21.11.
mir steht heute der sinn nach avenas mit obst. als ich bei dem obstsaftstand bin, entscheide ich mich für einen großen obstsalat mit mangos, bananen, erdbeeren, honig- und wassermelone und organgensaft.
am nachbarstand sehe ich eine gruppe von gringos, die scheinbar einen mehrtägigen esoterik-kurs besuchen und auf deren programmm stehen könnte: gemeinsames saft trinken. es muss sich bei dem saft um viele, das bewußtsein öffnende kräuter handeln, denn alle haben gläser mit einer lecker aussehenden, grünen und schaumigen flüssigkeit in der hand.
ich empfinde den gegensatz schon sehr grass. auf der anderen seite der theke stehen die peruanerinnen seit bestimmt schon 4 stunden, schälen und zerschneiden obst und gemüse, haben vorher mit handwagen das obst hierher geschoben - die kinderwagen mit schlafenden babies sind in sichtweite geparkt - und auf der anderen seite die verwöhnten gringos.
sie müssen sich nicht um den tagesumsatz sorgen und müssen nicht in einfachsten verhältnissen leben. sie dürfen sich den luxus leisten, die seele zu pflegen und vegetarische restaurants besuchen, in denen außer den servicekräften kein peruaner zu sehen ist. deutlicher kann ein gegensatz nicht gezeichnet sein.
ich, der den luxus genießt, einfach mit seiner vepse durch das land zu fahren, hier obstsalat zu essen und leckere säfte zu probieren,zähle mich dazu.
jetzt sitze ich draussen im hostelgarten in der sonne. heute ist ein wolkenloser und windstilller tag. die berge sind toll zu sehen.
frau katze gesellt sich dazu, springt wie selbstverständlich auf meinen schoß, hat aber kein interesse für obstsalat. dafür um so mehr für die reste der haferflocken.
eine nachricht von der agentur "langsam reisen.de" ist da. es gäbe einen frachter mit außenkabine.
ablegetermin ca.: 26.05. reisezeit: 35 tage.
ich habe zugesagt.
der tag erfordert wieder viel, viel geduld. ich bin gegen halb 11 uhr bei der werkstatt. immerhin liegt die benzinpumpe auseinandergebaut auf einem stuhl. es geht dann aber nicht weiter, weil immer wieder kunden kommen. darunter ein toyotabus, dessen vorderreifen soweit abgefahren sind, dass schon das gewebe sichtbar ist. doch nicht die reifen werden gewechselt, sondern die bremsen...
in diesem bus haben bestimmt 20 personen platz. nur ein spitzer stein wird das gewebe zerstören, der fahrer die kontrolle über das fahrzeug verlieren und einen hang hinunter stürzen.
aber vielleicht fährt er nach diesem termin gleich zum reifenhändler.
nach einer stunde empfiehlt mir die chefin, heute nachmittag um 16:00 uhr wieder zu kommen. da sei auch der geselle da und ihr mann habe dann mehr zeit für die pumpe.
ich gönne mir einen guten salat und danach einen zweiten obstsalat im mercado.
in gebückter haltung und mit nur einer neonröhre an der decke. von ihm lerne ich, dass die "chinesenmusik", die auch jetzt gerade aus dem radio tönt in der eingeborenensprache quechua gesungen wird. bei den texten handelt es sich um religiöse inhalte.
quechua gehört zum alltag und wird gesprochen. manche peruaner - vorzugsweise auf dem land - verstehen nur quechua und sprechen kaum spanisch
auf dem weg zurück lasse ich noch bei einem schuster mein portemonnaie nähen und bin um punkt vier wieder in der werkstatt.
die pumpe lässt sich nicht mehr weiter zerlegen und ist damit nicht mehr zu repapieren. also ist die nächste option dran: ich hole die zutaten aus meinem rucksack.
ein schweres unterfangen, die ventilöffnung in die bohrung
einzuführen. sie muss ja auch sehr stramm sitzen
der mechanico begreift schnell, und nach einer halben stunde ist der benzinschlauch im deckel des reservekanisters fest verankert.
der restschlauch, der hier noch zu sehen ist, ist passend auf die deckelrundung zurückgeschnitten. ob die schlauchöffnung dicht ist?er gibt mir sogar unaufgefordert seine handynummer, damit ich ihn anrufen kann, wenn die vepse morgen bei der probefahrt mit dem externen tank liegen bleibt. ich werde mich in der nähe pisacs aufhalten und auch einen steilen berg hochfahren, um zu sehen, wie sie reagiert. es wird spannend.
danach mache ich noch einen abstecher zur plaza.
der starke ostwind ist wieder da. klarer himmel und ein tolles licht zum fotografieren.
und da stehen zwei recht funkelnagelneue vepsen aus lima. ich bleibe in der nähe und erwarte die beiden jeden moment zurück.
in der zwischenzeit nerven mich zwei schuluniformierte kids im alter von 6 und 8 und wollen mir bändchen verkaufen. sie sind einfach penetrant in ihren verkaufsbemühungen bis ich laut und deutlich sage: EN O. auf spanisch: NO! sie schauen mich ungläubig an, ebenso einige einheimische, die auf der bank in der sonne sitzen.
ich bin die quälgeister los und habe sie schon so gut wie vergessen, als ich einige male aus ihren mündern mein EN O höre.
schade, dass wir uns verpasst haben...
die kleine katze empfängt mich, als ich ins hostel komme. sie will zuneigung und aufmerksamkeit, die sie auch bekommt. doch dann will ich zumindest die vorbereitungen für die morgige probefahrt treffen. ich habe den beiden vespenfahrern noch eine nachricht auf den gepäckträger geklemmt und hoffe insgeheim, dass ich die probefahrt morgen mit ihnen zusammen machen kann.
aber später erhalte ich eine sprachnachricht, dass sie weiter nach urubamba gefahren sind.
der wind wird kalt. meine katzenfreundin hat dem nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. sie ist wirklich nur fell und knochen.
meinen hosteleltern habe ich empfohlen, sie mit haferflocken zu füttern. si, si . die hostelsenora ist nicht unbedingt ein fan von mir. sie ist mit dem ausgehandelten zimmerpreis nicht einverstanden und hat ihren mann gusto zur rechtfertigung genötigt. ich war gerade in deren tienda und habe die blicke und ihre einwände gut verstanden.
vielleicht rächt sie sich, indem sie die wasserpumpe immer wieder abstellt. widerwillig betätigt sie den kippschalter, wenn ich sie von dem balkon aus bitte, die pumpe anzustellen. heute will sie sogar wissen, ob ich das wasser zum duschen oder zähneputzen benötige...
ich möchte in mein zimmer und treffe auf den hostalsenor. ich frage ihn, ob die katze ein bett habe. er sagt: si, si...
mein helm ist die rettung. ich setze das kleine wollknäul einfach rein und sie bleibt da. eine kleine höhle mit einem perfekten blick auf das tor.
gusto gefällt die idee und lacht zustimmend.
frau katze in ihrer höhle. da wird es schnell warm
der morgige tag wird der tag der entscheidung sein: mit dem pickup nach quince mil oder puerto maldonado, oder mit der vepse...
ich tendiere zum pick up.
22.11.
ich lasse mir doch noch etwas zeit für die entscheidung. zwar soll das wetter in der region ocongate schlechter werden, es hört sich aber nicht bedrohlich an.
die probefahrt mit der vepse kann nicht stattfinden, weil sich die beschaffung eines benzinhahns schwieriger gestaltet als angenommen. ursprünglich dachte ich, ich könne die benzinzufuhr mithilfe eines drahts stoppen.
doch bevor der tag beginnt, gönne ich mir von der markthalle wieder einen sehr buntgemischten obstsalat und haferflocken.
ich sollte mir das hostel immer in der nähe der markthalle suchen
frau katze ist auch wieder zur stelle. sie wird immer zutraulicher, springt sofort auf meinen schoß, prüft kritisch, was auf dem teller ist und kommt zu dem ergebnis, dass obst ihr sache nicht ist.
danach trinke ich in dem restaurant mit dem tollen blick in den blumengarten zwei capuccino und wende mich dann der vepse zu.
nur ein benzinhahn kann die spritzufuhr stoppen. von den hiesigen ferreterias höre ich das no hay. vielleicht kann eric, der mechanico und electronico von gestern helfen.
er hört sich mein problem an und fährt dann mit mir auf ein grundstück, wo ein altes motorrad steht, das nicht mehr fahrtüchtig ist. mit wenigen handgriffen hat er den benzinhahn in der hand, der mit dem tank verbunden ist und mir so nicht helfen kann. eine sehr nette geste von eric. bleibt nur noch cusco.
eine fahrt dahin kostet 4 oder 5 soles. für hiesige verhältnisse teuer - für ein frühstück mit spiegeleiern und pan zahlt man ebensoviel. ein taxi in der stadt hat einen pauschalpreis von 5 soles. für uns euro-träger sind das alles verschwindend geringe preise. aber auch die peruaner sagen, dass sie mit der kaufkraft des soles zufrieden sind.
zwar habe ich mir gestern vorgenommen, bevor ich in einen sprinterbus einsteige, die bereifung zu prüfen - ich habe es nicht getan, weil alles sehr schnell gehen musste.
es ist einfach zu wenig passiert, sonst würden die sprinter häufiger von der polizei kontrolliert.
schnell bin ich wieder in der motorradstraße und laufe die ferreterias ab. llave de paso heisst das zauberwort für benzinhahn. der verkäufer des ersten motorradladens ist nicht ansprechbar. zwar haben wir augenkontakt, aber ob er mich sieht und meinen wunsch auch wahrnimmt? es dauert eine zeit, bis er aus der welt seines smarties an die oberfläche kommt. seine intelektuelle leistung: no hay.
bei dem dritten habe ich erfolg.
ich finde schnell ein taxi, das mich zu der busstation fährt und bin eine stunde später wieder in pisac.
ich habe einen heisshunger auf rote bete und sitze wenige minuten später wieder an der theke der saftverkäuferin.
es gibt nicht nur das no hay in peru, es gibt auch das vorschnelle nicken. ob es sich um die frage nach einem halben liter milch handelt, die bejaht wird und der dann aber eine liter-packung folgt oder wenn es sich wie heute um den wunsch nach einem salat handelt, der bejaht, aber mit einem gemüsesaft in die tat umgesetzt wird. ich sehe noch, wie die rote bete im entsafter verschwindet...
nach meiner rückfrage wird mir für morgen aber ein salat versprochen. das nenne ich praktizierte kundenbindung.
die bestellte menge salat füllt als saft den aufsatz des mixers randvoll, den ich tatsächlich austrinke.
doch damit nicht genug: ich habe noch lust auf einen bananenmix mit mango, erdbeeren und melone. nicht etwa nur ein glas, sondern wieder bestelle ich eine große portion. auch jetzt ist wieder der mixeraufsatz randvoll.
damit lasse ich mir viel zeit. es ist mittag, die frauen hinter der theke haben nicht viel zu tun, zwei von ihnen haben kinder - so um die zwei jahre - die sich jetzt mit getöse melden und gestillt werden wollen. immer noch in dem alter? aber praktisch und gesund. besser, als fastfood für das kleinkind.
mit mühe und übervollem bauch schleppe ich mich zu erics werkstatt. dort setzen wir den benzinhahn ein, lassen wasser in den reservekanister laufen, die schläuche sind dicht, der benzinhahn funktioniert.
trotzem möchte ich morgen einen schlauch finden, dessen ventilöffnung nicht nur zu zweidrittel mit einem gewinde versehen ist. mit einem vollgewinde ist es möglich, den schlaucheinsatz mit einer kontermutter richtig zu befestigen.
morgen findet die probefahrt statt. ich habe eric versprochen, dass ich bei ihm einen stopp mache.
der versuch mit der schwerkraft wird spannend. wenn der kanister voll ist, liegt mehr druck auf der flüssigkeit, als wenn er nur noch zu einem viertel gefüllt ist. das würde bei einem senkrechten schlauchverlauf nichts ausmachen, doch in meinem fall hat das benzin auch ein mäßiges gefälle bis zum vergaser zu bewältigen.
wird das gefälle ausreichen?
von sebastian aus lima höre ich, dass die pumpe in 20 tagen in ima sein kann. von dort nach puerto maldonado sind ist es bestimmt noch eine weitere woche.
die sendung von köln ist noch nicht auf dem weg hierher.
mit der bestellung in lima will ich noch auf alex antwort warten.
23.11.
der heutige tag beginnt wieder mit einem gut portionierten und schmackhafen obstsalat.
aber etwas sorge bereitet mir frau katze. sie ist nicht zum frühstück erschienen - und auch den restlichen tag nicht...
bevor ich mich mit der vepse beschäftige muss noch paperwork erledigt werden. die auslandskrankenversicherung benötigt eine verlängerung bis zum 30.06., die heimische krankenversicherung benötigt ausgefüllte formulare und die buchung für die schiffspassage am 26.05. nächsten jahres muss unter dach und fach.
von alex höre ich, dass er alle ersatzteile für die vepse zusammen hat und morgen auf den postweg gebracht werden sollen.
etwas sorge bereitet mir die auf der rechnung aufgeführte benzinpumpe. ein produkt von mitsubishi, das den vermerk "universal" trägt. dieser zugesicherten eigenschaft kann ich nicht mehr trauen.
aber vielleicht kann ich auf die benzinpumpe die nächsten 8 bis 10 tausend kilometer verzichten?
die endgültige antwort werde ich morgen haben.
die endmontage erfordert einen harten eingriff:
damit der benzinschlauch abschüssig zum vergaser geführt werden kann, bleibt nur der weg durch die sitzbank. und da komme ich ohne bohrungen durch das seitliche polster und durch die kunststoffeinfassung für das helmfach nicht herum.
mein senor hat nur eine handbohrmaschine ohne bohrer.
in der nachbarschaft gibt es einen mechanico, der aber schon bei meinem ersten versuch einfach abgelehnt hat. eric macht siesta, aber sein nachbar ist hilfsbereit.
ein schmerzhafter eingriff!
das denkmodell geht auf, der benzinschlauch verschwindet in der seitlichen sitzbank. ich klemme die benzinpumpe ab und lasse die vepse laufen, bis die benzinkammer leer ist und sie ausgeht.
dann kommt der große moment: ich öffne den benzinhahn, bediene den anlasser und schon nach wenigen sekunden ist der motor wieder da. meine befürchung, dass mit abnehmender spritmenge der fließdruck zurückgeht und damit die kraft für die letzten liter fehlt, wird von der schwerkraft ausgeglichen. ich habe vorher den kanister mit etwas wasser gefüllt, das später tatsächlich wieder austrat.
morgen wird es ernst. ich werde mit ihr erst das heilige tal am rio urubambo entlang fahren und nach bestandener erster prüfung die recht langgezogene steigung nach cusco nehmen.
noch im rohbau. die leere benzinkammer füllt sich mithilfe der schwerkraft. ich lerne, dass die motorräder überhaupt keine benzinpumpe haben.
während ich am schrauben bin lässt sich die senora bei mir blicken, schaut mich anders an als sonst und bittet mich um einen gefallen.
ich rechne damit, dass sie mir vielleicht den umgang mit frau katze verbietet, dass ich zuviel wasser verbrauche oder die vespe im weg steht. das ist es aber nicht.
sie bittet mich um 300 soles. mir fährt ein schreck durch die glieder: habe ich etwa das zimmer nicht bezahlt?
eine quittung habe ich nicht bekommen. sie winkt ab. alles sei todo bien.
nein - morgen käme der mann von den stadtwerken und brächte die abrechnung für den stromverbrauch. ob ich ihr 300 soles - ca. 75 euro - leihen könne?
selbstverständlich, aber erst später, da mein billetero - portemonnaie - oben läge.
es hat ja auch noch etwas zeit bis morgen, denke ich mir.
ob sie noch etwas warten könne, weil ich vorher noch ein telefonat erwarte?
doch dann scheint höchste eile geboten.
während ich auf dem bett sitze und telefoniere, sehe ich plötzlich ihren kopf vor meinem fenster, die hände zu einer bittenden geste geformt. es geht gerade wirklich nicht! wenig später erscheint justo, der aber keinen blickkontakt mit mir aufnimmt, sondern wieder verschwindet. nach weiteren minuten wird der junior geschickt. der geht schon etwas offensiver vor und klopft kräftig an meine tür. ich öffne und bitte ihn um etwas geduld. 5 minuten? oder 10?, fragt er mich.
vielleicht habe ich die senora missverstanden, und der strom-mann kommt schon heute abend?
nach dem telefonieren, bringe ich das geld in den laden. da sind es schon 400 soles. ich verspreche, die restlichen 100 soles nach meinem gang zur bank vorbeizubringen.
morgen soll ich es zurückbekommen.
oder handelt es sich um ein indirektes nachverhandeln? schließlich habe ich den zimmerpreis um 10 soles runtergehandelt...
morgen wird es dann in sachen vepse richtig spannend.
24.11.
heute ist wieder ein schöner und wolkenloser tag. angenehme 23°.
das obstsalatfrühstück - vorher gab es noch ein rote bete getränk - stärkt mich für die letzten aktionen an der vepse.
die werbung steckt voller gringo-köpfe. nur einer der pampersträger darf zu seiner abstammung stehen
ich müsste mich in der deutschen sprache hören, wenn ich den verkäufern erkläre was ich will und warum ich das will.
schon gediegen: da kommt ein gringo in eine ferreteria und will einen reifenschlauch.
für ein fahrrad oder ein motorrad?
er sagt, dass das egal sei. es geht nur um die ventilöffnung, deren gewinde schon beim schlauchansatz beginnen muss.
es ist schon verständlich, wenn ich dann ein fast verzweifeltes no hay zur antwort bekomme.
ich habe sogar ein foto dabei, aber ich werde weitergeschickt, sogar bis nach cusco.
aber dann habe ich glück! ich bekomme den reifenschlauch eines motorrades in die hand gedrückt. die verpackung wird sogar geöffnet, und mit einem blick sehe ich, dass der gewindeverlauf der ventilöffnung meinem wunsch entspricht. sie kommt mir vom durchmesser nur recht klein vor.
ich lasse vom kauf ab, hole meinen benzinschlauch - er passt.
die montage mache ich bei meinem mechanico - falls etwas unerwartetes geschieht und ich werkzeug benötige, das ich nicht habe. aber alles klappt wie gewünscht.
... und verschwindet diskret unter der sitzbank. eines muss ich lernen: nach abstellen des motors, den benzinhahn schließen
ich erkläre noch, dass der kanister eine öffung brauche, damit luft entweichen kann.
eigentlich ist es nur eine schraube, die in den boden des kanisters geschraubt werden muss. es hört sich einfach an, aber ich bin doch vorsichtig.
zwar hat wilfried mir per sprachnachricht heute morgen diesen tip gegeben, aber wenn ein loch gebohrt ist, die schraube nicht abdichtet und beim tanken benzin durch die öffnung tritt, habe ich nur noch drei funktionstüchtige kanister.
der benzintank der vepse hat erst einmal keine funktion mehr. und wer weiss, wie braslien mit tankstellen ausgestattet ist, falls die benzinpumpe auf dem postweg nach puerto maldonado irgendwo hängen bleibt.
am nachmittag fahre ich mit der vepse zum mechanico, aber er weiss auch keinen rat.
gut, es warten wieder kunden, und er hat andere dinge im kopf.
also gehe ich das risiko ein, finde in meinem bestand die gewünschte schraube, finde noch einen gummirest, den ich unter den schraubenkopf lege und ziehe sie fest. geglückt!
es tritt kein benzin aus.
ich bringe die vepse zurück in den garten des hotels und treffe justo, den ich über den "heilungsprozess" der vepse mit allen details auf dem laufenden halte. von geldzurückgabe keine rede...
ich mache noch einen abstecher auf die plaza und erhoffe mir ein bier in der abendsonne. darauf muss ich verzichten. die plaza ist mit marktständen zugestellt. aus spaß gehe ich noch richtung kirche und sehe dort die treppenstufen, die uns bei dem abladen der vepse von dem lkw sehr geholfen hätten.
auf dem weg ins restaurant komme ich noch bei einem friseur vorbei. ja - es ist wieder zeit. die friseurin schält sich gerade eine orange, unterbricht aber die prozedur. der kunde hat vorrang. links und rechts des großen spiegels werde ich von zahlreichen gringo-köpfen angelächelt, die ihre neueste haartracht zum besten geben. kein oder keine latino dabei. wie kann man sein volk so in den hintergrund stellen. als ob es verwerflich wäre, dunkle augen, schwarze haare und eine kaffeebraune haut zu haben.
die friseurin nimmt das in kauf, denkt wahrscheinlich nicht darüber nach.
die penetranz der werbung, die den ganzen tag auf die peruaner eintrommelt, hat wohl die sensibilität dafür absterben lassen.
sie fragt mich, wie kurz es sein soll. cero? ich brauche einen moment, um zu verstehen, dass das der fachausdruck für glatze sein soll.
sie zeigt mir bilder von glatzköpfen, denen noch künstlich rasierte ornamente ihrer haartracht geblieben sind. ich winke erschrocken ab.
morgen also kommt der härtetest, wenn ich die längere probefahrt nach cusco unternehme.
das angebot des mechanico steht. ich darf ihn anrufen, wenn ich liegenbleibe.
25.11.
die erste prüfung hat die vepse mit auszeichnung bestanden.
die anstrengende tour nach cusco hebe ich mir für morgen auf.
heute soll es durch das heilige tal in die 30 km entfernte stadt urubamba gehen.
abgesehen davon, dass die straße am rio urubamba tiefe lkw-spuren hat, die mich unfreiwillig aus meiner spur bringen, verläuft die erste tour mit externem tank sehr gut.
es gibt war einschränkungen, die aber nicht der vepse anzulasten sind, sondern eher ihrem fahrer.
eine straßenverkäuferin - noch in pisaq - gibt mir signale, dass ich etwas verloren habe. das ist "nur" der regenbeutel für meine fliesjacke, der kanister für das kühlwasser steht aber auch schon "auf halb 8".
da meine tachowelle durch die schlechten straßen im norden perus nicht mehr funktioniert, richte ich mich nach der uhrzeit, die mir sagt, wie lange die vepse ohne schwierigkeiten zu fahren gedenkt.
aus meiner erfahrung der letzten woche waren es maximal 10 minuten. diese kritische zeit haben wir hinter uns. es kommen buckel, die mich zwingen vom gas zu gehen und danach wieder zu beschleunigen. kein ruckeln oder spucken.
sie legt ein sourveränes fahrverhalten an den tag.
der benzinschlauch ist dicht - sowohl beim deckel des reservekanisters als auch an den beiden anschlüssen am benzinhahn.
unterwegs werden im abstand von wenigen metern auf beiden seiten der straße abezogene und gegrillte meerschweinchen angeboten. ganz frisch vom grill. sie glänzen vom bratenfett in der nachmittagssonne. die straße durchzieht eine angenehmer duft nach gebratenem fleisch.
an die cuys traue ich mich nicht ran. sie sollen gut schmecken.
ich werde sie noch hier in peru probieren, aber nur filletiert.
die peruaner essen sie gerne am stück. auf den menuefotos der restaurants schauen sie den ablehnenden europäer mit traurigen augenhöhlen an.
in urubamba - 30 km von hier - fahre ich auf die plaza und mache seit langem mal wieder freiwillig (!) eine pause.
klar, dass die vepse ein hingucker ist. drei peruaner, die ihren suv hinter der vepse geparkt haben, kommen neugierig näher und stellen die altbekannten fragen.
der eine erzählt stolz, dass er mit seiner 650iger bmw durch peru gefahren sei. ich möchte seine erfahrungen mit den staubstraßen im norden perus hören , aber mit den straßenbezeichnungen 3 S und 3 N kann er nichts anfangen - oder es liegt an meiner schlechten aussprache.
auf der rückfahrt beginnt nach einem buckel ein zaghaftes ruckeln. ich halte an, drehe die belüftungsschraube aus dem kanister und drehe sie wieder zu.
die vepse ist sofort wieder da, und wir fahren weiter.
entweder ich bilde mir das ein, aber sie klingt zufriedener und ist in der leistung besser.
ich treffe noch gusto, meinen hostelsenor. er hat mir gestern stolz erzählt, dass er drei kinder habe. zwei söhne und eine tochter. der sohn sei anwalt, die tochter psychologin und der jüngste würde das geschäft weiterführen.
in vier jahren wolle er mit seiner frau eine reise nach europa machen.
noch spreche ich das thema geld nicht an...
morgen wird es also über den berg nach cusco gehen.
26.11.
bis spät in die nacht war ich hellwach. der 4.800er ocongate macht mir gedanklich mehr zu schaffen, als ich es bisher wahrhaben wollte. die wettervorhersage schaue ich mir bewusst nicht an.
dank der hervorragenden internetqualität lasse ich mich von krimis und comedy ablenken und bin heute morgen entsprechend gerädert und unausgeschlafen. so etwas wie schlechte laune macht sich breit.
auf dem weg zum mercado treffe ich die senora, die ich höflich frage, wann ich das geliehene geld erhielte. sie formt wieder ihre hände zu einer bittenden geste und sagt manana. sie erntet einen entsprechenden gesichtsausdruck von mir, der mir nicht schwer fällt.
heute gibt es nur den obstsalat. frau katze lässt sich auch heute nicht blicken. ist sie im katzenhimmel? hat sie eine neue nahrungsquelle gefunden?
nach dem frühstück müssen noch formulare an die agentur geschickt werden. ich sehe fotos von einem frachter, der offiziersmesse und den kabinen. alles erscheint recht einfach. die reiseangaben sind alle unter vorbehalt.
es kann sein - je nach ladung und zielort -, dass sich die reise noch etwas länger hinzieht.
es werden telefonnummern angegeben, die ich anrufen kann, wenn es beschwerden gibt, die an bord nicht zu regeln sind. also scheint es doch verbindung zu einem sateliten zu geben, der eine internetverbindung herstellt? ich werde es erfahren!
heute ist sonntag. einige mountainbyke fahrer lassen sich mit kombis und ihren fahrrädern auf dem dach auf 3.800 m hochfahren und düsen dann querfeld ein ins tal.
die 800 höhenmeter schafft die vepse ohne probleme. von düsenwechsel keine spur. kein ruckeln, nichts.
oben auf dem scheitelpunkt ist der tank leer. ein letztes ruckeln und spucken, dann ist der motor aus.
alles verläuft nach plan. ich betanke den reservekanister, lasse die luft aus dem tank, öffne wieder den benzinhahn und sie ist sofort da.
ich werde also pisaq morgen verlassen. 220 km sind zu bewältigen mit einem zeitbedarf von 4 stunden.
das ist eine durchschnittsgeschwindigkeit von 55 km/h. die steigung auf den ocongate wird die meiste zeit in anpruch nehmen.
eben habe ich noch gusto getroffen und ihn gebeten, für morgen das geld bereit zu halten. ich wolle um 10:00 uhr starten.
er schaute etwas unwillig - ich bin sehr gespannt.
heute früh ins bett, damit ich morgen für den letzten anden-berg und den abschied von den anden gut gewappnet bin.