Ku kandziyisiwile: 05.08.2017
Unglaublich wie schnell 8 Monate vergehen. Ich kann es gar nicht fassen, dass das Ende meine großen Australienreise kurz bevor steht. So lange habe ich auf dieses Erlebnis hingefiebert, viel Zeit für die Organisation der Reise investiert und jetzt ist es schon wieder vorbei. Wehmütig blicke ich auf die vergangenen 8 Monate zurück. Diese waren vollgepackt mit wunderschönen Erlebnissen, unvergesslichen Eindrücken und positiven wie negativen Erfahrungen, wobei ich für jede einzelne dankbar bin. Nur so kann man über sich hinauswachsen, seinen Horizont erweitern und die Sicht auf die Welt, sowie auf sein eigenes Leben verändern.
Die letzten 2 Monate als Au-Pair in Brisbane waren auch nochmal eine super spannende Erfahrung. Nachdem ich zuvor null Erfahrung mit Kindern hatte, war ich sehr verwundert, wie schnell man in die Rolle als Hausfrau und Mama auf Zeit, hineinwächst. Meine Gastfamilie hat sehr einfach, in einem ganz kleinem Haus (inkl. Ameisen als Mitbewohner) gelebt, wobei die Wohneinrichtung wirkte, als wäre sie vom Sperrmüll. Die Kinder Anthony 6 und Adele 4 Jahre sind mir sehr ans Herz gewachsen, auch wenn sie nicht gerade einfache Kids waren ;-). Anthony ist ein absolutes Energiebündel und kann kaum für paar Sekunden still sitzen. Adele dagegen ist schon eine richtig kleine Diva, die schnell Wutausbrüche bekommt, wenn mal etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Der österreichische Vater war ein sagen wir mal, sehr spezieller Typ. Er hat gefühlt 24 Stunden am Tag telefoniert, egal ob in aller Frühe oder mitten in der Nacht. Bei ihm hatte man den Eindruck, das er alle seine Mitmenschen für dumm hält. So wollte er auch mir beispielsweise erklären, wie man eine Pfanne abspült oder wie man seiner Tochter einen Fahrradhelm aufsetzt. Ich habe ihm dann glaub ich schon deutlich gemacht, das ich nicht blöd bin, dann hat er sich mit seinem Klugscheißern auch mehr zurück gehalten. Er ist wahrscheinlich der hektischste, unselbstständigste, verpeilteste Mensch dem ich je in meinem Leben begegnet bin. Aber wie soll ich sagen, es wurde nie langweilig und ich könnte jetzt zig Stories über ihn erzählen ;-). Leider wurde das Leben in der Familie durch ihn teils sehr unharmonisch. Seine hektische und ungeduldige Art hat eine komische, angespannte Atmosphäre verursacht, was sich auf jeden Einzelnen im Haus negativ ausgewirkt hat. Seine Frau ist das Gegenteil von ihm, sehr ruhig und definitiv zu gutmütig, was oftmals kontraproduktiv für die gemeinsame Erziehung der Kinder war. Was das anging, war der Vater immer meiner Meinung, die Mutter hingegen erlaubte den Kindern alles. Wenn ich etwas zuvor verboten hatte, hat sie es den Kindern später erlaubt. Nachdem ich aber nur ein Short-term Au Pair war, habe ich irgendwann versucht mich nicht mehr über solche Dinge aufzuregen und alles entspannter zu sehen. Das wichtigste für mich war, das die Kids mich mögen und ich sie ebenso. Und das war definitiv der Fall.
Noch kurz zu meinen Tätigkeiten. Ich war dafür zuständig die Kinder zur Schule und in den Kindergarten zu bringen (wofür ich jeden Tag 1,25 Std zu Fuß unterwegs war), auf die Tochter aufzupassen, wenn sie keinen Kindergarten hatte (dieser war abwechselnd nur 2-3 Tage die Woche), einmal die Woche saugen und die Wäsche der Kids waschen, aufhängen und verräumen, zweimal die Woche kochen und zweimal die Woche abspülen (Spülmaschine gab es keine).