Pubblicato: 06.11.2024
Heute war ein kleiner Ausflug nach Nara geplant. Schon um 8 Uhr war ich bei Starbucks und stärkte mich für den Tag. Von Kyoto aus ist Nara ein Katzensprung – weniger als eine Stunde mit dem Zug entfernt.
Mit meinem treuen Reiseführer, der mittlerweile zu einem lieben Begleiter geworden ist, machte ich mich auf eine spannende Route, die er empfahl. Kaum hatte ich den Bahnhof von Nara verlassen, wurde ich auch schon von den berühmten Bewohnern begrüßt: den heiligen Rehen. Etwa 1.200 von ihnen streifen hier umher, alle scharf auf diese Reis-Hafer-Kekse, die man am Straßenrand kaufen kann. Ein recht komisches Bild, muss ich sagen. Die Japaner verbeugen sich ja bekanntlich aus Respekt, und es scheint, als hätten die cleveren Rehe das mitbekommen – sie verbeugen sich doch tatsächlich zurück. Ein Bild wie aus einer anderen Welt, fast göttlich!
Vor langer Zeit – so um 700 n. Chr., um genau zu sein – war Nara die Hauptstadt Japans, lange bevor Tokyo oder Kyoto es wurden. Aber nach nur 75 Jahren voller Dramen, Intrigen und Liebschaften packte die Regierung ihre Sachen und zog weiter. Ein Glück für Nara, denn so blieb die Stadt von den vielen Kriegen verschont, die sie sonst zerstört hätten.
Meine 6-Kilometer-Tour begann ich mit einem friedlichen Besuch im schönen Isui-en-Garten. Da ich so früh unterwegs war, war es herrlich ruhig, der Himmel war klar, und die Bäume begannen gerade, sich in ein tiefes Herbstrot zu färben. Danach ging es weiter zum „Größer-geht-immer“-Tempel, der einen gigantischen Buddha beherbergt – 16 Meter hoch, aus 437 Tonnen Bronze und sage und schreibe 130 Kilogramm Gold. Natürlich musste ein Buddha dieser Größe auch ein entsprechend imposantes Zuhause haben, also bauten sie den Daibutsu-den, eines der größten Holzgebäude der Welt. Drinnen und draußen wimmelte es nur so von Schulklassen – ein richtiges Bienenhaus. Rechts vom Buddha sitzt sogar eine Statue für Weisheit und Gedächtnis, und die Schüler drängten sich dort, hoffend auf ein bisschen Erleuchtung. Drücken wir die Daumen, dass es funktioniert 😉
Als Nächstes kam das beeindruckende Nandai-mon-Tor, bewacht von einem furchteinflößenden Paar 8 Meter hoher Krieger. Danach schlenderte ich weiter zum Kasuga-taisha, Naras wichtigstem Schrein. Ein Weg gesäumt von hunderten Steinlaternen führte mich durch den Nara-koen-Park bis zum Schrein selbst, wo weitere hunderte bronzene Laternen von den leuchtend zinnoberroten Hallen herabhingen. Ein Anblick für die Ewigkeit!
Auf dem Rückweg zum Bahnhof wollte ich noch einen Blick auf die berühmte fünfstöckige Pagode werfen, doch leider war sie komplett eingerüstet wegen Renovierungsarbeiten. Zufrieden und mit ein paar Kilometern mehr auf dem Buckel machte ich mich auf den Weg zurück ins geliebte Kyoto.
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Today was set aside for a little jaunt to Nara. By 8 a.m., I was already stationed at Starbucks, fueling up for the day ahead. Reaching Nara from Kyoto is a breeze—it’s less than an hour away.
Armed with my trusty guidebook, which has become a dear companion, I embarked on an intriguing route it suggested. Barely had I stepped out of Nara Station when I was greeted by the famous local residents: sacred deer. Roughly 1,200 of them roam about, all keen on munching those rice-oat biscuits sold along the streets. A rather comical sight, I must say. The Japanese, as you know, bow as a sign of respect, and it seems these clever deer have caught on—they bow right back. Quite a scene, almost divine!
Once upon a time—around 700 AD, to be precise—Nara was Japan’s capital, long before Tokyo or Kyoto. But after a mere 75 years of drama, intrigue, and love affairs, they packed up the government and moved. A blessing for Nara, as it avoided the many wars that would have scarred it.
I started my 6-kilometer trek with a peaceful visit to the beautiful Isui-en Garden. I’d set off so early that it was blissfully quiet, with clear skies and the trees just starting to turn a deep autumnal red. Then it was on to the “bigger-is-better” temple, home to a gigantic Buddha—16 meters tall, built with 437 tonnes of bronze and a whopping 130 kilograms of gold. Naturally, such a Buddha deserved a suitably grand residence, so they built the Daibutsu-den, one of the world’s largest wooden buildings. Inside and out, the place was swarming with school groups—a buzzing hive, honestly. The Buddha even has a companion statue for wisdom and memory, so students were all crowding around, hoping for a bit of enlightenment. Fingers crossed it works 😉
Next up was the towering Nandai-mon gate, guarded by a fierce pair of 8-meter-tall warriors. After that, I ambled over to Kasuga-taisha, Nara’s most important shrine. A path lined with hundreds stone lanterns led me through Nara-koen park to the shrine itself, where more hundreds of bronze lanterns dangled from bright vermilion halls. Quite the sight!
As I made my way back toward the station, I intended to catch a glimpse of the iconic five-story pagoda, but it was wrapped up for renovations. Satisfied and a bit footsore, I headed back to lovely Kyoto with a good few kilometers under my belt.