Publié: 16.11.2019
Hey ihr Lieben, ja jetzt sind drei Wochen im Projekt auch schon wieder um und ich sitze gerade im Auto zum Flughafen. Das Projekt hier hat mir sehr gut gefallen. Man merkt einfach wie wichtig hier allen die Tiere sind und dass sie unbedingt wollen, dass so viele wie möglich wieder freigelassen werden.
Genug jetzt aber über Müll geschrieben, ich möchte euch gerne noch ein bisschen was von unseren Affen hier im Projekt berichten. Von denen haben wir nämlich richtig viele, genauer gesagt über 100. Hauptsächlich Makaken, sie sind die einzigen Tiere im Zoo die nicht vom Aussterben bedroht sind, sogar eher im Gegenteil, es gibt zu viele davon. Um ehrlich zu sein, mag ich die Makaken nicht so gerne. Sie streiten ständig, stinken und wollen dich Angreifen wenn du ihnen Futter geben willst. Sie zerstören einfach alles in ihrer Umgebung und haben es sogar schon ein paar mal geschafft auszubrechen. Alle Makaken sind kastriert, damit sie sich nicht weiter vermehren. Der Grund warum wir so viele von ihnen haben, ist kein schöner: Die meisten wurden nämlich als Haustiere gehalten, bis die Besitzer nicht mehr mit ihnen zurecht gekommen sind. Sie haben den Tieren falsche Nahrung gegeben und sie teilweise allein, in winzigen Käfigen gehalten.
Neben den Makaken haben wir aber noch 4 Gibbons. Sie sind einer meiner Lieblingsaffen. Sie haben keinen Schwanz, dafür aber umso längere Arme, mit denen Sie von Ast zu Ast schwingen. Außerdem sind sie mega intelligent und lieben es zu singen. Jeder Gibbon hat seine eigene individuelle Melodie. Und wenn sie einen Partner gefunden haben, kreieren sie ihr eigenes, gemeinsames Lied und bleiben ein Leben lang zusammen. Ist das nicht romantisch? Leider sind auch sie vom Aussterben bedroht. Wir hoffen aber, dass wir ein paar von ihnen wieder auswildern können. Wir können sie aber nur zu zweit auswildern, da die Überlebenschancen dadurch höher sind. Das Problem was wir aktuell haben, wir wissen nicht sicher, welche Geschlechter wir haben. Die Genetalien sehen nämlich bei beiden Geschlechtern exakt gleich aus. Erst im Alter von 4 Jahren, zur Geschlechtsreife, ändern die Weibchen ihre Farbe und bekommen ein goldenes Fell. Erst dann können wir sicher sagen, ob es ein Männchen oder Weibchen ist. Da unsere Gibbons noch sehr jung sind, müssen wir hier noch etwas warten.
Außerdem haben wir noch 3 Languren. Einer ist erst vor ein paar Tagen, durch eine Rettungsaktion, zu uns gekommen. Er wurde im Süden Laos von Toristen auf einem Markt gefunden. Diese haben uns dann informiert und wir haben sie ein paar Tage später abgeholt. Es ist ein Mädchen und wir haben Princess getauft (siehe Foto). Im Gegensatz zu den Gibbons haben Languren einen extrem langen Schwanz und essen vor allen Dingen Blätter und Gemüse. Alle drei Languren sind bei uns in der Quarantäne, wo wir sie aufpäppeln, um sie dann hoffentlich eines Tages auch wieder frei zu lassen. Aber auch sie können wir nur gemeinsam mit einem Partner frei lassen und hier scheitert es im Moment. Leider sind alle drei unterschiedliche Languren-Arten und wir können sie daher nicht zusammen bringen. Maximal können wir die zwei Jüngsten die noch im Kindesalter sind zusammen bringen, damit sie so etwas wie einen Languren-Kindergarten bilden und von einander lernen. Das werden sie wohl in ein paar Wochen versuchen. Bin gespannt wie das läuft.
So ihr Lieben, bin nun am Flughafen angekommen und warte auf meinen Flug nach Bangkok und dann weiter nach Kambodscha. Hab entschieden noch zwei Tage länger in Siem Reap zu bleiben und dann erst am Mittwoch ins Projekt zu den Elefanten zu gehen.
Bin sehr gespannt.
Bis dahin.
Eure Alex