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October 31, 2024 Trekking to EBC over 3 passes

Published: 01.11.2024

Auf zum Mont Everest Basis Camp (ebc)


31.10.24 Kathmandu->Lukla 200km ->Phakding, 7,2km 220hm. Ich kann gar nicht richtig schlafen, weil ich aufgeregt bin. Um 4 Uhr versuche ich möglichst leise die letzten Sachen in den Rucksack zu packen gut verlasse das Zimmer. Durch die dunkle leere straße laufe ich bis zum Hotel Exotik House. Dort steht schon das weiße Taxi. Noch sind die Straßen leer und wir erreichen in 15 Minuten den Flughafen. Dort hat sich vor dem verschlossenen Tor schon eine Schlange gebildet. Am Schalter von Summit Air checkt eine große Gruppe ein, danach bin ich an der Reihe. Der Rucksack hat 11 Kilo und mein Handgepäck 4kg. Dann heißt es warten. Um 6: 30 Uhr erscheint dann die Anzeige: delay due the weather. In Lukla ist Nebel, so dass die Flugzeuge nicht landen können. Ich frühstücke und lese und übe mich in Geduld. Um 11 Uhr knurrt wieder mein Magen und ich kaufe mir einen Burger. Um 12 meldet sich meine Agentur wieder, ich soll jetzt mit dem Hubschrauber fliegen. Ich verstehe nicht direkt wie das jetzt gehen soll, da ich ja auch mein Gepäck schon abgegeben habe. Ich verlasse den warteraum vor dem Gate und gehe zurück zum Eincheckpult. Dort halte ich einem Mann mit Weste mein Handy ans Ohr, damit der Mann von der Agentur mit dem sprechen kann. Danach geht alles ganz einfach. Ich bekomme mein Gepäck zurück und eine neue Bordkarte und in einer kleinen Gruppe von fünf Leuten stehen wir nach einer Fahrt auf dem Pickup auf dem Landeplatz der Hubschrauber. Nach dem unser Hubschrauber gelandet ist, wird er ausgiebig gewartet. Um 14:15h, also nach 8½ std auf dem Flughafen, dürfen wir einsteigen. Ich kann vorne sitzen und wir starten über Kathmandu. Mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h geht es in einer Höhe von 2200 Metern durch die Täler und über zwei Pässe. Kurz vor Lukla kommen dann die Wolken, die den Flugverkehr stören. Der Hubschrauber kann drunter her fliegen. In einer Schleife erreichen wir Lukla. Die Landebahn dort ist wirklich eigenartig. Sie ist kurz und hat eine Steigung gegen den Berg. Ich treffe meinen Guide, Shikhar, und wir gehen zum Hotel. Gerade als ich die Schuhe ausgezogen habe, teilt er mir mit, dass wir doch noch drei Stunden bis nach Phakding laufen können. Das hieße aber, dass wir die letzte Stunde in die Dunkelheit kommen. Ich möchte mich gerne noch bewegen und auch unser Tagesziel erreichen, so stimme ich zu. Es geht durch Lukla. Die Wege sind gepflasert und es gibt keine Autos, weil keine Straße hinführt. Der Ort ist voll mit Touristen. Wir kaufen das Permit und es geht erstmal bergab. Viele Wanderer kommen uns schnaufenden gegen. Für sie geht die Wanderung zu Ende, meine beginnt! Die Wolken hängen tief und geben wenig Blick frei. Die Hänge sind sehr steil. Im Tal rauscht laut der Bach. Hinter der langen Hängebrücke wird es Dunkel und Shikhar macht seine Handy Lampe an. Das Licht reicht für uns beide. Um 18 Uhr erreichen wir die Royal Sherpa Loge in Phakding. Ich bekomme ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für mich. Ich dachte, dass ich mir das Zimmer mit dem Guide teile, aber er schläft woanders mit den anderen Führern. Auch essen wir nicht gemeinsam. Er wartet, bis ich mein Reis mit Yak Fleisch aufgegessen habe, und isst dann selber in der Küche. Die Lodge hat WLAN und Strom. So kann ich auch noch meinen guten Start nach Hause melden.

1.11.24 Phakding, 2610m-> Namche Bazar, 3440m, 10km, 1100hm in 4½Std, gesamt 6Std. Shikhar serviert mir um 7: 30 Uhr das Frühstück im Speisesaal. Ich habe das größte ausgewählt, das auf der Speisekarte steht, weil ich etwas Sorge habe, nicht genügend Kalorien zu bekommen. Um 8:30 Uhr brechen wir auf. Es ist schon reger Betrieb auf dem Weg. Die meiste Zeit ist der fast zwei Meter breit, so dass man gut aneinander vorbei kommt. In Zamphuti laufen wir an einem Krankenhaus vorbei. Auf dem Schild ist auch die deutsche Flagge zu sehen. Nach einer halben Stunde wärmt die Sonne schon so gut, dass ich in kurzer Hose und T-Shirt weiterlaufe. Auf der Strecke heute wechselt der Weg fünfmal die Fluss Seite. Hinüber geht es jeweils auf einer Hängebrücke. Von einer kleinen Anhöhe kann ich einen ein östliches Tal schauen. Dort entdecke ich den ersten schneebedecken 6000er. Shikhar kennt seinen Namen: Thamserku 6623m. In Monjo gibt es wieder einen Checkpoint und Shikhar muss Eintritt bezahlen. Mittagspause machen wir in Jorsale. Ich esse eine große Portion Nudeln mit Gemüse und Hähnchen. Dazu trinke ich frisches, gut schmeckendes Wasser aus meiner Filter Flasche. Gut dass ich sie gekauft habe, den Getränke sind hier schon richtig teuer und mit Tabletten gechlortes Wasser würde bestimmt nicht so gut schmecken. Der Antritt nach der Pause fällt wie immer etwas schwer. Jetzt kommen uns weniger Leute entgegen und das wird etwas ruhiger auf dem Weg. Die Lasttiere dürfen auch nicht über die Hänge Brücken. Davor sind extra Sperren gebaut. Vor dem letzten steilen Anstieg nach Namche Bazar sind zwei Hängebrücken übereinander gebaut. Die untere wird zum Bungee springen benutzt. Es kostet 100 Dollar. Leider ist kein Springer zu beobachten. Nun kommen und die Wanderer dick angezogen entgegen. Der Grund dafür ist, dass Namche in Wolken liegt. Und auch ich ziehe mich für die letzten Meter wärmer an. Runden im Ort werden fünf große Gebetsmühlen vom Bach angetrieben. Gleich daneben ist ein Volleyballfeld. Im Ort gibt es jede Menge Läden. Zu saftigen Preisen kannst du alles kaufen. Unsere Lodge heißt Hill-ten, was bestimmt an Hilton anknüpfen soll. Ich bekomme Zimmer 111 mit Blick über den Ort. Es ist schlicht und einfach. Warmwasser gibt es nicht und auch sonst ist es kalt, aber eine Toilette ist direkt auf dem Zimmer. Ich wasche mich mit dem kalten Wasser und bin dann nach über eine Stunde richtig durchgefroren. Damit habe ich nicht gerechnet. Um 4 Uhr mache ich mich zu einem Ortsrundgang auf. Der Weg führt mich auch zum Kloster mit seinen großen, bunten, überdachten Gebetsmühlen. Etwas oberhalb ist noch ein großer Felsen beschriftet. Von hier kann ich durch die Wolken auf den Ort schauen. Immer wieder schallen Gesänge hinauf. Die Gruppen sind Geschlechter getrennt unterwegs. Um 18h esse ich Pizza. Nebenan sitzt ein smarter Neuseeländer. Wir kommen ins Gespräch. Er ist mit dem Jeep bis zum Ende der Straße gefahren und dann zwei Tage bis nach Lukla gelaufen. Es muss wohl sehr anstrengend gewesen sein. Nach dem Essen lese ich ein bisschen im Bett. Zum Einschlafen könnte ich jetzt gut eine Wärmepulle gebrauchen. Eine Gruppe singender kommt vorbei und bleibt direkt unter meinem Fenster stehen. Leider ist es schon zu dunkel um sie zu filmen. Die nächste Gruppe hört sich gemischt an. Ich überlege kurz noch wieder aufzustehen, kuscheln mich dann aber lieber noch tiefer in die Bettdecke.



2.11.24 Namche Bazar 3440m, Ruhetag. Um Mitternacht werde ich wach und habe Atembeklemmungen, wie ich sie schon aus Peru beim besteigende 6000er kenne. Immer kurz vor dem WiederEinschlafen, wird der Atem flacher, und ich muss einmal kräftig durchatmen. So kann ich nicht wieder einschlafen und bearbeite erstmal den Block. Immerhin ist mir jetzt unter der Bettdecke richtig schön warm und ich kann die Socken wieder ausziehen. Gegen zwei Uhr schlafe ich dann endlich wieder ein, wäre dann noch mehrmals wach, aber kann jedes mal wieder einschlafen. Am Morgen sind die Fenster beschlagen und ein schneebedeckter Berg schimmert hindurch. Keine Wolke zu sehen, freie Sicht!Ich gehe um 7 Uhr in den Speisesaal und setze mich zu dem Neuseeländer. Ich bekomme eine Tasse Kaffee und warte auf mein Frühstück, in der Annahme, dass der Neuseeländer auch noch wartet. Um 7: 30 Uhr frage ich dann mal nach. Man hat mich vergessen. Als das Frühstück dann kommt, ist es reichhaltig: Kartoffeln, zwei Eier, zwei Toast und ein Schälchen mit Müsli. Bei strahlendem Sonnenschein mache ich mich auf dem Weg zum Everest View Point, 3860m. Der Anstieg ist recht steil und die Ausblicke werden immer schöner. Einige Rebhühner kreuzen meinem Weg. Schnell sind sie im Unterholz verschwunden. Weiter unten sind drei Yak mit ihrem zotteligen Fell zu sehen. Vor dem Hotel steht ein Hubschrauber, ob er Gäste gebracht hat. Dahinter ist dann der tolle Ausblick auf dem Mount Everest. Hier ist weniger los als ich dachte, nur zwei Frauen und ein Mann machen Fotos. Mein Weg zurück führt mich über das Örtchen Khumjung. Hier wird gerade Kanalisation verlegt. Zum Pass hinauf führt ein breitgepflaster Weg. Der Weg runter zur Landebahn ist dagegen ausgewaschen. Ich komme noch in einer Stulpa vorbei und entdecke einige kleine Blümchen. Pünktlich zum Mittagessen um 13 Uhr bin ich wieder in der Lodge. Danach ist Ausruhen auf dem Zimmer angesagt. Am Nachmittag drehe ich noch einmal eine Runde durch den Ort. Dabei komme ich durch Gassen, die nicht so touristisch sind. Den Jungs sehe beim Volleyball spielen zu. Weiter oberhalb entsteht ein neues großes Haus. Hier werden tatsächlich die Steine noch mit Hammer und Meißel bearbeitet. Heute sind auch wieder singende Gruppen im Ort unterwegs. Die Kinder bekommen Süßigkeiten oder Geld.

3.11.24 Namche Bazar (3400m) -> Pangboche (3930m), 5½ / 7std,+1044m -570m. Heute beginne ich den Tag mal wieder mit dem Sonnengruß. Kurz vor 7 Uhr genieße ich dann das reichhaltige Frühstück. Um 8 Uhr brechen wir auf. Nachdem wir ein paar Höhenmeter zum Ortsausgang zurückgelegt haben, bleibt der breite Weg lange auf gleicher Höhe. Es fühlt sich wie ein Spaziergang an. Wir laufen lange mit Blick auf den Ama Dablam. Die Sonne wärmt uns gut und ich laufe wieder in T-Shirt und kurzer Hose. Am Weg wachsen anfangs viele Kiefern und später große Rhododendron. Ich entdecke auch kleine blaue Kelche, die wie Enzian aussehen. Zwei Adler kreisen über uns.

Immer wieder passieren wir Restaurants und Lodges. Vermutlich wären noch mehr Touristen unterwegs, wenn die Flugzeuge fliegen könnten. Nach und nach nimmt die Bewölkung zu und die Gipfel verschwinden. Hinter der Hängebrücke Nummer 7 geht es lange im Zickzack nach Tengboche hinauf. Zum Lunch sitzen wir im Holz verkleideten Speisesaal des Hotels Himalayan. Nach den Makkaroni mit Käse versuche ich das Kloster nebenan zu umkreisen, muss aber an einem Zaun umdrehen. Im Kloster spielen junge Klosterschüler Wurf und Ballspiele. Andere streichen die Stupa neu an. Nun geht der Weg erstmal wieder viel bergab bis zur Brücken Nr 8, um dann nach Pangboche (3930m) wieder anzusteigen. Unterhalb des Ortes sind ganz viele Mauern um Weiden zu sehen. Die Wolken hängen direkt über dem Ort und es ist kühl. Wir kehren in der ersten Lodge Namaste ein. Das Doppelzimmer ist unbeheizt und kalt. Ich kriege mit Klamotten unter die Bettdecke und mache ein Mittagsschläfchen. Bei dem anschließenden Ortsrundgang beginnt schon die Dämmerung. Beim Abendessen sitzt ein in Frankreich lebender Engländer mit im Aufenthaltsraum. Er kann sogar nepalesisch, weil er vor langer Zeit mal als Soldat hier war. Ich esse Reis mit Gemüse und Ei. Fürs Laden der Powerbank und WLAN muss ich hier schon extra 5€ bezahlen.

Vermutlich ist hier jetzt die letzte Station mit Elektrizität und WLAN, so dass ich erst in 12 Tagen den Block weiter bearbeiten kann.

Heute bin ich zurück in Lukla und muss bis übermorgen auf meinen Rückflug warten. Solange das Internet geht, trage ich schon mal was nach:

4. 11. 24 Pangboche(3990m)->Dingboche(4380m), 6km +440hm - 40m, 2:08/2:20std. Noch vor dem Frühstück nehme ich vor der Lodge ein Video auf mit Geburtstagsgrüßen für Johanna. Das schicke ich dann noch raus, bevor wir das Haus verlassen. Beim Blick aus dem Fenster kann ich direkt über dem Ort die tief hängenden Wolken sehen. Es wird also ein Tag ohne Gipfel werden. Auch für die Hubschrauber ist in Pangboche Ende. So geht der Blick runter zum Bach. Sein Rauschen ist ständig zu hören. Mal ist der breiter, dann engen ihnen die Felsen wieder ein. Der Weg heute ist nicht anstrengend. Wir machen vistar, vistarr= langsam, langsam. Haben ortsausgang von Pangboche haben gerade Frauen ihre Wäsche beendet und tragen große weiße Säcke weg. Zweimal sehe ich heute auch Frauen den rosa Jacken, die Körbe tragen. Sie haben den Dung Lasttiere gesammelt. Getrocknet wird als Brennmaterial benutzt. Dingboche liegt ganz in Wolken als wir schon um 10:30h ankommen. Das Gasthaus ist gut besucht, einige machen auch ihren Ruhetag hier. Das ist in meinem Plan auch vorgesehen, aber ich möchte morgen gerne weitergehen, zumal es heute überhaupt nicht anstrengend war. Wir halten uns auf der Terrasse auf. Shirkhar findet die beiden Frauen, die hier waschen sehr interessant. Für einen kurzen Augenblick hat es den Eindruck, als käme die Sonne durch die Wolke. Ich genieße ihn. Dann lese ich bis zum Mittagessen und mache danach ein Nickerchen. Die ganze Zeit nur rumsitzen möchte ich nicht, und mache einen Spaziergang an der Stupa vorbei in Seitental. Auf dem Rückweg fängt es tatsächlich an zu schneien. Ein Pärchen aus England ist über Bulgarien Türkei und die Staaten Mittelasiens bist nach Nepal gereist. Wir hatten also eine ähnliche Reise Route. Vor und nach dem Abendessen lese ich weiter. Um 8 Uhr verkrieche ich mich schon ins Bett. Direkt gegenüber meines Zimmers ist die Toilette. Ich hoffe, ich werde nicht zu oft geweckt.

5.11.24 Dingboche(4380m), -> Chukhung (4711m), 5km +430hm, 2½Std. Die 5 cm Neuschnee von gestern Abend sind liegen geblieben und die Wolken hängen tief. Shikhar hat sich gewünscht, dass wir erst um 8 Uhr frühstücken. So kann ich in Ruhe vorher den Sonnengruß machen. Als wir dann um 9 Uhr starten ist die Sonne schon rausgekommen. Der Neuschnee hat alles verzaubert. Der Weg ist jetzt nicht mehr so breit und und hat eine moderate Steigung. Er führt durch rote niedrige Sträucher, die in der Sonne leuchten. Schon um 11 Uhr erreichen wir Chukhung. In der ersten Lodge, die Shikhar ansteuert, können wir nicht bleiben. Wir kehren in der Panorama Lodge ein.

Ich nehme einen Sonnenbad auf der Terrasse und fühle mich an Embach erinnert. Heute gibt es schon um 12 Uhr Lunch. Nach der Mittagspause zieht es sich wieder zu. Ich habe inzwischen mein Buch ausgelesen und ohne WiFi ist mir langweilig. Außerdem ist es kalt im Speisesaal. So mache ich mich noch mal zu einem kleines Spaziergang Richtung Gletscher See auf. Auf halben Weg kehre ich aber um, weil die Sicht immer schlechter wird. Nach dem Abendessen unterhalte ich mich Markus aus Düsseldorf und Lu aus den USA. Wir sitzen noch am Ofen und wärmen unsere Füße. Heute Nacht werde ich erste Mal den Daunen- Schlafsack nutzen.

6.11.24 Chukhung (4711m), Besteigung des Chukhung Ri, 5546m.+830m 3std,    -830m 1½h. Ich habe mit vielen Unterbrechungen gut geschlafen. Im Daunenschlafsack zu liegen war angenehm und ich habe nicht gefroren. Ich werde zum Sonnenaufgang wach, ziehe mich warm an und gehe raus Fotos machen. Die Nacht muss sehr kalt gewesen sein, sogar kleine Bäche sind eingefroren. Zum Frühstück probiere ich tibetanisches Brot mit Omelett. Schmeckt gut und macht satt. Der Milchtee dagegen ist nicht so gut, denn er ist reichlich gesüßt. Um 7: 45 Uhr brechen wir in strahlenden Sonnenschein auf. Ich habe direkt auf die lange Unterhose verzichtet, nehme aber vorsichtshalber noch meine Regenjacke mit, falls mal Wind aufkommt. Hinter dem Ort kreuzen wir den Bach. Der Weg ist gesandig und führt durch Büscheln von Gras. Ich fühle mich an eine Dünnenlandschaft erinnert. Shikhar hustet viel, er ist gesundheitlich etwas angeschlagen. Als der Weg steiler wird, laufe ich neben dem Weg Zickzack über das Gras. Diese Passage und später der Aufstieg zum Gipfel sind der anstrengendste Teil des heutigen Weges. Nach zwei Stunden erreichen wir den Grat. Hier hat man schon einen tollen Blick auf die hohen Berge auf beiden Seiten des Grates. Wir ruhen uns in der wärmenden Sonne aus. Ich schlage Shikhar vor, dass er hier sitzen bleiben kann oder ins Bett geht, weil ich für den restlichen Aufstieg ihn nicht unbedingt benötige. Eine Stunde dauert es noch bis zum Gipfel und ich spüre nun die dünne Luft. Immer wieder muss sich stehen bleiben bis Atmung und Puls sich beruhigt haben. Es ist auch so felsig, dass ich die Hände mit einsetzen muss. Um 11 Uhr bin ich oben und erst einmal alleine. Was eine tolle Aussicht: im Norden Lhotse, leicht in den Wolken, im Osten eine weiße Kette bis zum Ama Dablam, und im Süden das Tal, dass sich hochgewandert bin mit dem Taboche zur rechten Seite. Und natürlich noch viele Berge, deren Namen nicht nicht kenne. Andere Wanderer kommen an, und ich kann trotzdem noch lange die schöne Aussicht genießen. 1½ Stunde dauert der Abstieg. Shikhar hat weiter unterhalb doch noch auf mich gewartet. Bis die Momos zum Lunch fertig sind, setze ich in der Sonne und schlafe fast ein. Ein Mittagsschläfchen anschließend gelingt mir heute trotzdem nicht. Ich hole mir, das ausgelesene Buch, dass sich eigentlich hier in der Lodge lassen wollte, zurück und gehe damit in eine noblere Lodge. Hier frage ich ob ich das Buch vielleicht gegen ein anderes tauschen kann. Passend zu meiner Wanderung nehme ich Jon Krakauer, "Into Thin Air", als Tausch mit. Es ist natürlich auf Englisch. Zum draußen Lesen ist es jetzt schon zu kalt, aber in mein Zimmer scheint schön die Sonne hinein. Das Abendessen genieße ich am warm Ofen.

7.11.24 Chukhung, 4711m -> Kongma La Pass 5535m-> Loboche 4920m. Heute soll es früh losgehen. Ich kann seit 4 Uhr nicht mehr schlafen. Um 5:15h bin ich als erster im Speisesaal. Shikhar hat hier geschlafen. Mein Frühstück Welt größer aus als gedacht und es gibt noch ein Lunch Parket. Um 6h bin ich fertig, aber Shikhar hat noch nicht gefrühstückt. Um 6:34h laufen den anderen dann hinterher, weil ich noch zum WC war. Im Schatten habe ich kalte Hände, den der ersten Sonne zu Kribbeln anfangen. Jetzt kann ich auch in kurze Hosen bis zum Pass laufen. Wer überholen die anderen und ich gehe vor Shikhar, der immer noch viel hustet. An einem Felsband wird es dann richtig steil und rutschig. Hier möchte ich nicht vorgestern bei Neuschnee hochgegangen sein. An einem zugefrorenen See, mache ich Pause. Aber es ist noch nicht der große, auf der Karte eingezeichnete See. Der kommt einigen Höhenmeter später und leuchtet grün. Die Berge spiegeln sich wunderbar darin.Das letztes Stück bis zum Grat ist noch mal felsig, und man muss klettern. Oben wehen bunte Fahnen und viele Leute genießen die schöne Aussicht in der Sonne. Um 12 Uhr steigen wir mit Steigeisen ab, weil ein kleines Stück vereist ist. Bei einer Quelle kann ich meine Wasserflasche auffüllen und wir machen Lunch. Nachdem wir unten angekommen sind, müssen wir noch über den Gletscher, beziehungsweise über die Reste des Gletschers, um nach Lobuche zu kommen. Entweder kennt Shikhar den Weg nicht, oder er ändert sich ständig. Auf jeden Fall laufen wir erstmal falsch. In einigen Bögen und auf und ab geht es durch die moräne an kleinen Seen vorbei. Der letzte Anstieg aus der Moräne heraus ist noch mal richtig anstrengend. Ankunft 15:30 Uhr. Mein Zimmer im Peak XV ist diesmal richtig klein mit nur einem Bett. Nachdem ich mich ausgeruht habe, drehe ich noch mal eine Runde durch den eisigen Ort. Gegenüber leuchten die Berge im Sonnenuntergang. Eine Gruppe Yaks wird beim Fluss angebunden. Der Speisesaal ist diesmal richtig voll, weil eine große Gruppe aus Tschechien hier eingekehrt ist. Nach der Funktion Nudeln lese ich mit zwei anderen Männern in der Ecke. Aber die Gruppe ist laut und das englische Buch schwer. Ich lasse die Powerbank laden und muss dafür zehn Euro bezahlen. Ich schlafe wieder mit kalten Füßen ein.

8.11.24 Loboche ( 4920m)->Gorakstep( 5120m)+ Kala Patthar, 5645m. Zum Frühstück um 6 Uhr 45, habe ich mal wieder Müsli mit warmer Milch und Ingwertee. Als wir um 7: 30 Uhr starten, ist es sehr kalt und der Boden gefroren. Ich bin froh, dass wir schon nach einer ½ Stunde in die Sonne kommen und ich Jacke und Handschuhe ausziehen kann. Es geht immer entlang des Khumbu-Gletscher mit seinen großen seitlichen Steinablagerungen. Hier sind jetzt wieder unzählige Menschen unterwegs, Touristen mit Guide, Portas mit großen Gepäck, und Lasttiere. Das ist mir entschieden zu voll. Ich treffe Markus wieder. Er empfiehlt mir nicht zum Sonnenaufgang, sondern zum Sonnenuntergang auf den Kala Patthar zu gehen. Rutschig wird es einmal als wir zum seitlichen Bach absteigen müssen. Der Weg ist mal und vereist. Der Anstieg danach fällt mich schwer. Wir machen eine kleine Pause, aber zehn Minuten später wären wir auch schon am Ziel gewesen, was ich nicht wusste. Bis zum Mittagessen um 12 Uhr mache ich einen kleinen Rundgang und schreibe Tagebuch. Die ganzen Häuser haben keine Wasserleitung. Das Wasser wird von einer tiefer liegenden Quelle in Kanistern in die einzelnen Lodge getragen. Im Speisesaal verkaufen sie Flaschen, ich fülle mir Wasser am Handwaschbecken ab. Jetzt ist es kurz nach 1h und ich versuche zu nickern. Im Zimmer ist es kalt und draußen scheint die Sonne, also mache ich mich schon ganz langsam auf dem Weg zum Kala Potthar. Entlang des Weges haben sie Bänke aufgestellt. Auf jeder mache ich Pause. Ein Stück begleitet mich ein Trumpwähler. Die Amerikaner haben ihn tatsächlich wieder gewählt, unfassbar! Nach der Hälfte wird der Weg anstrengend und kommt in den Schatten. Ich weiche aus und bleibe in der Sonne. Gerade als ich oben angekommen bin, verschwindet die Sonne schon hinter den Bergen. Ich kann ein Plätzchen auf dem Gipfel ergattern und zuschauen, wie der Schatten am Lhotse und dahinter am Mt Everest hoch kriegt. Dabei verfärben sich die Berge zu orange. Nun gilt es den Rückweg in der Dämmerung zu meistern. Nach der Hälfte des Weges leuchtet der Mond und dich Folge zwei Leuten mit Stirnlampe. Kurz nach 6 bin ich wieder im Yeti Resort. Heute entdecke ich niemanden mit dem ich zusammen Abendessen könnte.

9.11.24 Gorakstep (5120m)-> EBC 5310m ->Dzonglha 4820m. So die Planung, aber tatsächlich drehe ich vor dem EBC um und schaffe es nur bis Lobuche 4920m. In der Nacht kann ich wegen Atemnot überhaupt nicht schlafen. Zusätzlich verursacht der gebratene Reis erst Blähungen dann Durchfall. So wälze sich mich die ganze Nacht hin und her, versuche im Sitzen zu schlafen. Trotzdem schellt um 5:15h der Wecker, um mit einsetzender Dämmerung zum Everest Base Camp zu laufen. Wer nicht da ist, ist Shirkhar. Ich muss ihn wecken lassen. Auf den ersten Metern merke ich schon, dass ich überhaupt keine Kraft habe. Dafür kratzt es ordentlich im Hals. Ob ich von Corona habe? Zwei Stunden laufen wir Richtung EBC am Rande des Gletschers. Der Weg liegt komplett im Schatten und ist langweilig. Die Spitze des Pumori wird von der Sonne beschienen. Ständig kommen Hubschrauber, die eine Runde vor dem Mt. Everest drehen. Einer fliegt sogar bis nach China. Bevor es wieder runter zum Gletscher geht, blase ich zum Rückzug.Vom Camp kann ich nichts erkennen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man mehr sieht, wenn wir noch weiter laufen. Es ist wohl auch nur im Frühjahr in Betrieb. Nach drei Stunden sind wir wieder in Gorakstep. Ich bin total schlapp und würde mich gerne hinlegen, aber das Zimmer ist schon wieder vergeben. Nach einer Portion Porridge packe ich alles und gebe Shikhar noch zusätzlich meinen Schlafsack zum Tragen. Nun geht es zurück nach Lobuche. Nach jedem Anstieg muss ich stehen bleiben und nach Luft schnappen. Trotzdem bin ich auf der Route nicht der langsamste. An einer warmen sonnigen Ebene machen wir ein Nickerchen. Shirkhar möchte noch gerne das Tagesziel erreichen, aber ich bin froh, dass sich in Lobuche angekommen bin. Ich bestelle eine Nudelsuppe, von der ich aber nur die Flüssigkeit trinken kann. Dann lege ich mich ins Bett und kann auch direkt einschlafen! Das Abendessen lasse ich ausfallen, weil ich überhaupt keinen Appetit verspüre. Ich versorge mich noch mit Wasser und döse durch die Nacht.

Wie es weitergeht liest du in Teil 2 des Trekking




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