Published: 15.01.2021
Über unseren Flug und die Wartezeit bis zur Passkontrolle habe ich schon geschrieben. Nachdem wir dann endlich mit unseren Rucksäcken aus dem Flughafen gehen, suchen wir den Schalter, an dem wir abgeholt werden sollen. Hier kommt eine richtige Überraschung: Ich werde an dem Schalter sogar namentlich genannt!
Die Fahrt zu dem Resort ist richtig kurz: Wir brauchen weniger als 30 Minuten. Und das Resort ist so riesig! Wir sind richtig überrascht. Wir werden vom Fahrer bis zum Bavaro Beach - Adults only gebracht. Als wir aussteigen ist an der Rezeption gar nichts los. Unsere Rucksäcke werden desinfiziert und wir kommen direkt zum Einchecken dran.
Der Rezeptionist ist verwundert: "Habt ihr nicht eigentlich für das Bavaro Palace gebucht?" Das ist der größere Teil des Resorts. Der einzige Unterschied ist, dass im "Beach"-Teil keine Kinder erlaubt sind und die Zimmer und Häuser optisch ein bisschen anders sind.
Wir zeigen ihm unsere Reisebestätigung, in dem man erkennt, dass wir den "Beach"-Teil gebucht haben. Er schaut ein paar Minuten im System und erklärt uns, dass wir zwar hier einchecken können, wenn wir möchten, aber der Teil des Resorts am 06.01.2021 geschlossen wird - wir somit nochmal für zwei Tage umziehen müssten. Außerdem bekommen wir im "Palace"-Teil ein Upgrade auf eine Juniorsuite.
Wir überlegen kurz und entscheiden uns, das Upgrade zu nehmen! Das ist im Nachhinein die beste Entscheidung überhaupt - dazu später mehr...
Also werden unsere Rucksäcke wieder eingeladen - diesmal in einen Golfcaddy - und wir werden vom einen Teil zum anderen Teil des Resorts gefahren.
Da kommt dann die Ernüchterung! Die zwei Rezeptionen an der linken und rechten Wand sind jeweils nur mit zwei Mitarbeitern besetzt, aber es warten so unglaublich viele Leute in langen Schlangen, dass sie schon anfangen sich vorzudrängeln und frech zu werden!
Wir sind noch ein bisschen platt vom Flug und haben uns an die Wärme noch nicht gewöhnt. Das Gezanke und Gestresse steckt uns an. Und nach wirklich unendlicher Zeit werden wir bedient. Der Herr geht mit uns in einen anderen Bereich - zum Premium Check-in. Hier ist es klimatisiert und wir können erstmal sitzen.
Danach werden wir zu unserem Zimmer oder unserer Juniorsuite gebracht. Das offene Zimmer mit Balkon und Jacuzzi auf dem Balkon liegt in der dritten Etage und ist das oberste Zimmer in dem Haus. Daher haben wir immer Sonne auf dem Balkon. Außerdem ist die Minibar inklusive. Hier haben wir immer Wasser, Saft, Cola, Fanta, Sprite und Bier zur Auswahl.
Nach dem wir uns schnell umgezogen haben, erkunden wir erstmal das Resort. Es ist wie ein kleines eigenständiges Dorf. Hier gibt es sieben verschiedene Restaurants, zwei Buffet-Restaurants, eine Disko, die jedoch geschlossen ist, ein Casino, mehrere Bars, eine richtige Einkaufsmeile mit vielen unterschiedlichen Geschäften, einen Spa und ein Fitnessstudio, einen Golfplatz, einen eigenen Strandabschnitt und einen Wassersportbereich, mehrere Pools, einen Wasserpark und eine Pferderanch.
All das können wir gar nicht am ersten Tag erkunden.
Wir haben beim Einchecken eine Reservierung für das Spanische Restaurant bekommen und so gehen wir abends ins Restaurant. Das besondere ist, dass man in diesen Restaurants nicht bezahlen muss. Die Gerichte gehören auch zum all inclusive. Man kann unterschiedliche warme und kalte Vorspeisen auswählen, danach geht es mit dem Hauptgang und einen Nachtisch weiter. Julian trinkt Bier und ich nehme Wein. Unser Kellner bringt uns immer wieder neue Getränke und am Ende muss ich schon abwinken, weil er meinen Wein auch immer nachgießt. Der Kellner fragt mich überrascht, wieso ich nicht mehr Wein möchte. "I´m good!", sage ich lachend. Irgendwie muss ich ja schließlich auch noch aus dem Restaurant kommen!
Danach gehen wir in die Sportsbar. Hier gibt es viele Fernseher auf denen man unterschiedlichsten Sport schauen kann. Außerdem gibt es eine riesige Leinwand, die Live Sport anzeigt. Davor stehen Kinosessel in einem Halbkreis angeordnet. Wir setzen uns in die bequemen Sessel und eine Kellnerin nimmt direkt unsere Bestellung auf. Ich bin mir nicht so sicher, was ich trinken soll und so zählt sie ein paar Getränke aus. Ich wähle Margarita. Besonders witzig ist: Ich denke dabei an eine Sangria und bin erstmal überrascht, als ich ein Martiniglas mit einer grünlichen Flüssigkeit bekomme. Aber ich probiere ja sehr gerne Neues aus (was mir nur einmal zum Verhängnis wird)! Am Rand des Glases ist Salz und der Geschmack ist richtig gut! Da habe ich einen neuen Lieblingscocktail für den Urlaub gefunden!
Am nächsten Tag schlafen wir zwar aus, aber wir schaffen es trotzdem noch zum Frühstücksbuffet. Das Besondere hier: Wegen Corona ist nur jeder zweite Tisch gedeckt und darf genutzt werden. Außerdem werden die Speisen vom Buffet von Köchen direkt auf den Teller angerichtet und man darf sich nichts selbst nehmen.
Wir holen uns unsere Strandhandtücher ab und legen uns an den Strand. Außerdem haben wir an unserem Haus einen Guest-Service - einen Gästeservice, der einem bei Fragen und für Buchungen der Restaurants zur Seite steht. Hier hilft uns die meiste Zeit Jeffrey. Aber an dem Tag haben wir das erste Mal "nur" Restaurants für die nächsten Tage vor gebucht. Unser Abendessen haben wir heute aber mal im Buffet-Restaurant. Ich bin nicht so begeistert. Aber das liegt vor allem daran, dass ich es nicht gewohnt bin, dass ich für alle Speisen einen Koch ansprechen muss. Vor einigen Jahren, habe ich die Speisen eher gemieden, wenn ich dafür den Koch ansprechen musste - ich scheues Ding! Aber wenn ich jetzt die nächsten Tage nicht verhungern will, muss ich da wohl über meinen Schatten springen.
Nach dem Essen erkunden wir weiter das Resort und entdecken in der Nähe vom Spa ein großes offenes Theater, das aber scheinbar zur Zeit nicht genutzt wird. Auf dem Dach des Spas finden wir eine Chill-out-Dachterrasse, die richtig schön ist! Hier sitzen wir erstmal ein bisschen.
Am nächsten Tag mampfen wir uns erst durchs Frühstücksbuffet, bevor wir dann an den Strand gehen. Das ich mich jeden Tag gründlich mit Sonnencreme eingeschmiert habe, muss ich natürlich erwähnen, weil Julian den ersten Tag sehr sehr überrascht war: Ja... Es kann sein, dass ich auf Hawaii immer viel gezetert habe, wenn ich mich eincremen sollte, weil ich das Gefühl der Creme auf der Haut nicht leiden kann... Und es kann auch sein, dass ich in der gesamten Hawaii-Zeit immer wieder gemotzt habe... Ich wollte es einfach nicht akzeptieren.
Aber hier ist es anders. Ich creme mich direkt ein und frage Julian nur, ob er mir den Rücken eincremen kann. So ein verwundertes Gesicht habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Tja, da bin ich wohl doch für eine Überraschung gut.
Extrem gut vor der Sonne geschützt, legen wir uns an einem Pool, der große Betten hat, die sehr bequem sind. Hier bleiben wir, bis wir zum Mittagessen gehen.
Nach dem Mittag gehen wir zum Wassersport-Bereich. Hier kann man ganz unterschiedliche Sachen ausleihen: Einzel- und Doppel-Kajaks, Trettboote für zwei oder vier Personen, Windsurfboards, Stand-Up-Boards und kleine Katamarane.
Wir fragen nach, wie teuer die Miete für die Kajaks ist. Alle oben genannten Sportgeräte kann man kostenlos ausleihen. Man muss sich nur in eine Liste eintragen, sich eine Life-Weste schnappen und einen kleinen Zettel am Strand abgeben und schon bekommt man die gewünschten Sachen. Also leihen wir uns direkt ein Doppelkajak aus und paddeln ein bisschen. Es ist ein bisschen windig und daher sind die Wellen ein bisschen höher. Ich sitze vorne und werde direkt nass. Danach entscheiden wir uns noch im Meer zu schwimmen. Und hier sehe ich dann das erste Mal eine Schildkröte. Ich bin ganz aus dem Häuschen. Sie streckt ihren Kopf aus dem Wasser um Luft zu holen. Aber als ich in die Richtung zeige, taucht sie schon wieder ab und Julian sieht sie nicht.
Später fragt Julian nach, ob gleich Dart stattfindet. Der Animateur bestätigt das und so freuen wir uns schon. Das Dart-Spiel ist dann aber so chaotisch, dass wir die Tage danach nur noch einen großen Bogen darum machen: Die Scheibe ist viel zu weit weg. Es ist windig und die Darts sind aus Plastik - viel zu klein und zu leicht. Man kann sie nicht normal zur Dartscheibe werfen, sondern muss wie ein Kugelstoßer ausholen und einen kräftigen Schritt nach vorne machen, bevor man den Dart loslassen kann und dann mit viel Glück die Scheibe erreicht. Jetzt wundern wir uns auch nicht mehr, wieso nur eine Runde gespielt wird.
Abends gehen wir ins Japanische Restaurant. Das Restaurant ist in zwei Bereiche geteilt: einmal gibt es normale Tische - hier kann man Sushi essen. Außerdem gibt es Show-Koch-Tische. Hier sind die Plätze um ein Kochfeld herum. Ein Koch kommt vorbei und macht aus dem Kochen eine richtige Show, sogar mit Feuer.
Wir entscheiden uns aber für die Sushi-Variante. Das Essen ist richtig lecker, aber auch richtig chaotisch. In jedem Restaurant läuft es gleich ab: Man bestellt, die Vorspeisen, den Hauptgang und den Nachtisch und dann wird es nach und nach geliefert. Ich hüpfe einmal mit Anlauf ins Fettnäpfchen: Da die Karte so unübersichtlich ist und ich nicht verstehe, wo die Vorspeisen aufhören und die Hauptgänge anfangen, frage ich den Kellner: "So. How does it work?" Ich meine es zwar nicht böse, aber Julian sagt mir später, dass sich das richtig unhöflich angehört hat. Auf jeden Fall verstehe ich jetzt, wieso der Kellner so kurz angebunden war und leicht verschnupft gewirkt hat.
Nach dem Bestell-Chaos geht es dann weiter: Wir bekommen zwei Mal die falschen Speisen. Und weil Julian lieber nochmal Sushi, statt Nachtisch haben wollte, kommen sie auch ganz durcheinander und so bekomme ich zwei Mal Nachtisch. Den ich - ganz klar - auch beide Male esse! Besonders lecker schmeckt mir die weiße Schokocreme mit Wasabi Soße.
Ziemlich voll gemampft wollen wir noch mal eben zum ATM um Geld abzuheben. Der eine ATM will eine Handynummer haben. Das kommt uns komisch vor. Also gehen wir zum zweiten ATM, der aber nur Spanisch anzeigt. Am Ende kommt kein Geld aus dem ATM und ich mache mir Sorgen. Wir fragen eine Rezeptionistin, ob sie uns helfen kann. Aber leider spricht sie kein englisch und so gehen wir ohne abgehobenes Geld zurück aufs Zimmer. Das kommt mir spanisch vor!
Um 21 Uhr fängt es dann richtig an zu regnen. Es kommen Sturzbäche herunter.
Am nächsten Morgen, als wir aufgestanden sind und uns fertig gemacht haben, will ich meine Kreditkarte wieder aus dem Safe nehmen, um nach dem Frühstück es nochmal zu versuchen und mit einem anderen Rezeptionisten zu sprechen, der hoffentlich englisch spricht. Jetzt kommt das "Aber"... Der Safe geht nicht mehr auf. Wenn wir die Tasten drücken, zeigt er nicht mal an, dass eine Taste gedrückt wurde. Wir fragen unsere Putzfrau, die über das Telefon einen der Sicherheitsmänner ruft. Als er kurz darauf vorbei kommt, erklärt er uns, dass wahrscheinlich die Batterien leer sind. Mit einem gekonnten Griff entfernt er das Zahlenfeld und die Batterien kommen zum Vorschein. Er verschiebt und dreht und dann geht der Safe wieder.
Mit der Kreditkarte machen wir uns auf den Weg zum Premium Check-In und hoffen hier auf Hilfe: Wir sollen doch den anderen ATM benutzen, wenn wir kein Spanisch können. Und tatsächlich: den anderen ATM kann man auf englisch stellen und muss auch keine Handynummer eingeben, wenn man zuerst die Karte hereinsteckt. Wir heben 7000 DOP (Dominikanische Peso) ab. Das sind zirka 120 US-Dollar.
Nach dem Schreck können wir endlich zum Frühstück. Die Churros sind richtig lecker! Das sind kleine Gebäck-Kringel aus Brandteig. Aber sonst müssen wir ziemlich lange warten, um unser Frühstück zu bekommen. Leider haben wir eine doofe Zeit erwischt. Jetzt will jeder frühstücken und die Köche kommen nicht mit dem Essen verteilen hinterher. Danach bringen wir erstmal das Geld in den Safe. Ich binde mir aus Julians Bali Strandtuch ein Kleid und wir machen uns auf den Weg zum Strand. Die meisten Liegen an dem Strandabschnitt, an dem wir vorbei kommen, sind belegt. Also legen wir uns wieder auf ein Bett an dem kleinen Pool.
Nach dem Mittag geht Julian schwimmen und spielt eine Runde Volleyball. Ich hüpfe auch einmal kurz ins Wasser. Das Wasser ist immer angenehm warm. Aber plötzlich fängt es an zu regnen. Ich sammele unsere Sachen zusammen und gehe zum Volleyballfeld. Die Volleyballer brechen das Spiel auch ab, weil es so schüttet. Es ist zwar nicht kalt, aber es sind ziemlich große Tropfen, die da runter kommen.
Wir entscheiden uns dazu in die Sportsbar zu gehen und das Dortmund Spiel zu gucken. Da jetzt noch nichts los ist, fragen wir, ob er das Spiel auf der großen Leinwand zeigt. Danach machen wir uns fürs Essen gehen fertig.
Heute gehen wir ins Mexikanische Restaurant. Das Essen ist richtig lecker. Unsere Kellnerin ist richtig lustig und amüsant. Als ich den Kaktussalat als Vorspeise bestelle, fragt sie mich, ob ich da sicher bin. Sie würde den Kaktussalat nicht mögen. Und als sie mir die Vorspeise bringt, fragt sie mich kurz darauf, ob es mir denn schmecken würde.
Nach dem leckeren Essen gehen wir an die Bar, die zwischen der Disko und dem Casino liegt. Hier dürfen nur Erwachsene rein und so schmunzeln wir jedes Mal, wenn ein paar Eltern ihr Kind mit rein nehmen wollen. Der Türsteher, der bei jedem Eintritt Fieber misst, lässt die Kinder aber nicht rein. Sehr oft, lassen die Eltern dann ihre Kinder, die ein bisschen bedröppelt herein schauen, dann tatsächlich vor der Türe stehen und machen einen schnellen Erkundungsgang durch das Casino! Wir haben die perfekten Plätze um das Schauspiel jedes Mal zu betrachten. Außerdem steht hier ein Klavier. Der Klavierspieler wechselt sich immer mit der Tänzerin aus dem Casino ab. Wenn er spielt hat sie Pause und wenn sie tanzt, dann hat er Pause.
Wir sitzen hier so lange und trinken so einiges. Oder wie Julian und ich gerne sagen: Wir haben einen gezischt.
Da wird es keinen wundern, dass wir am nächsten Tag spät aufstehen. Unser Frühstück ist das Mittagsbuffet. Da die Kellnerinnen hier gut drauf sind, bekommt Julian ohne zu fragen schon ein cerveza - ein Bier - hingestellt.
Danach gehen wir zum Animationsbereich. Hier gibt es kleine Glastische, die ein Schachbrett unter der Glasplatte haben. Also fragen wir nach den Schachfiguren und spielen Schach.
In den letzten Wochen haben wir in Toronto auf Netflix eine Serie geguckt, in der es um eine Schachspielerin geht. Der Titel heißt `The Queen´s Gambit` und hat uns wirklich gut gefallen. Ich habe noch nie Schach gespielt und so hat Julian versucht mir das Spiel in Toronto beizubringen. Wir haben vielleicht drei Spiele gespielt, die ich jedes Mal verloren habe.
Heute sieht das anders aus! Ich spiele wieder so schlecht und bin kurz vorm Verlieren. Um ehrlich zu sein, habe ich schon verloren, weil ich nur noch meinen König habe und den von links nach rechts schiebe. Aber - wie in der Serie gelernt - strecke ich Julian meine Hand entgegen und frage: "Unentschieden?" und er schlägt ein! Ja wohl! Ein Remis. Das machen ja wohl die besten Schachmeister.
Die zweite Partie verliere ich dann aber. Danach spielen wir noch Tischkicker und da gewinne ich tatsächlich die zweite Runde.
So viel Sport macht müde und so machen wir ein kleines Schläfchen am Pool, bevor wir dann im Meer schwimmen gehen. Es ist so windig und wellig, dass der Sand richtig aufgewühlt ist und das Meer nicht seine schöne türkise Farbe hat. Wir hüpfen in unseren Jacuzzi und setzen uns noch ein bisschen auf den Balkon.
Abends tauschen wir im Casino unsere Dominikanischen Pesos in US Dollar um und gehen dann zum Abendessen. Keine Ahnung wieso, aber wir sind so müde, dass wir nach dem Essen direkt in Bett gehen.
Der nächste Tag ist Heiligabend! Wir stehen früh auf. Das Frühstück ist sehr lecker und es ist ein bisschen weihnachtlich dekoriert im Buffet-Restaurant. Wir gehen ins Spa und fragen nach, ob wir heute eine Massage buchen können. Und tatsächlich haben sie noch Termine frei. Sodass wir für 12 Uhr einen Termin buchen. Für 50 Minuten müssen wir nur 50 US Dollar bezahlen. Die Massage ist richtig schön und wir können zusammen in einem Raum liegen und werden parallel durchgeknetet. Normalerweise habe ich am unteren Rücken eine Stelle, an der ich immer sehr empfindlich bin. Aber diesmal war diese fiese Stelle an meinem Oberschenkel, sodass ich fast ins Handtuch/Kissen beißen muss!
Nachdem wir tiefenentspannt sind gehen wir direkt mal zum Mittagessen und machen dann unsere Weihnachtsanrufe bei unseren Eltern. Danach gehen wir zum Strand und sind im Meer schwimmen. Am Anfang fühlt sich das Wasser immer ein bisschen kalt an, weil man von den Sonnenstrahlen so aufgeheizt ist. Aber das Wasser ist fast so warm wie in einer Badewanne. Wenn man einmal schwimmt, dann hält man es hier Stunden aus.
Als wir uns fertig machen fürs Abendessen bin ich schon richtig aufgeregt. Wir haben extra für Weihnachten das Steakhaus reserviert. Da wir noch ein bisschen Zeit haben, trinken wir noch ein Getränk in der Bar. Dann machen wir uns auf ins Restaurant. Leider ist das Steak-Restaurant aber genauso groß, wie das Buffet-Restaurant. Der einzige Unterschied ist, dass man genauso wie in den anderen Restaurants vorher bestellt. Aber für die Vorspeise und den Nachtisch muss man trotzdem ans Buffet. Also eigentlich wird nur der Hauptgang zum Tisch gebracht. Dementsprechend groß ist das Restaurant auch! Unser erster Kellner ist sehr nett und zuvorkommend. Aber die anderen Kellner sind alle total gestresst und unentspannt. Es liegt wahrscheinlich an Weihnachten und das vielleicht mehr Leute im Restaurant sind. Auf jeden Fall warten wir unendlich lange auf unseren Hauptgang. Als wir nochmal nachfragen, wird uns versprochen, dass das Essen sofort kommt. Und dann dauert es auch nicht mehr lange. Das Essen ist richtig gut und lecker. Aber da wir so lange warten mussten und weil es so hektisch ist, entscheiden wir uns, schnell zu gehen.
Wir laufen an dem Buffet-Restaurant vorbei... und was soll ich sagen: Wir machen einen Abstecher ins Buffet-Restaurant! Hier steigt eine richtige Party! Am zweiten Eingang ist eine lange Warteschlange, weil alle Tische besetzt sind. Wir sind fuchsig und gehen zu dem anderen Eingang. Hier kennen uns die Empfangsdamen schon und lassen uns direkt rein. Als wir an unserem Tisch sitzen, kommt direkt unsere Lieblingskellnerin Angela zu uns und ist noch besser drauf als sonst schon. An zwei unterschiedlichen Tischen sind Geburtstagskinder und alle Kellner singen für sie. Am Buffet gibt es noch mehr Essen und noch ausgefallenere Speisen. So esse ich das erste Mal Krebs und Hummer. Wir sind so froh, dass wir noch einen Abstecher hier hin gemacht haben.
Bestens gelaunt machen wir uns auf in die Piano-Bar und hören dem Pianisten wieder zu während wir das eine oder andere Getränk zischen. Julian spielt sogar im Casino Roulette. Da er leider am Ende nicht gewinnt, halten wir uns danach nur noch an die Getränke...
Am nächsten Vormittag werden wir wach und bekommen von unserer Lieblingskellnerin Angela beim Mittagsbuffet direkt zwei Sekt hingestellt. Nach dem Aufstehen hatte ich Julian noch versichert, dass ich heute nichts trinken kann. Aber wenigstens anstoßen klappt schon wieder.
Wir laufen zum Strand, um uns dort ein Doppelkajak auszuleihen. Als wir so auf dem Meer herumpaddeln, sehe ich plötzlich eine Schildkröte. Sie ist höchstens einen Meter entfernt. Zuerst sehe ich etwas fast rundes unter Wasser schwimmen. Ich zeige zu der Stelle und dann taucht sie auch schon auf um Luft zu holen. Wir sind ganz aus dem Häuschen und freuen uns, dass sie so nah bei uns aufgetaucht ist. Sie scheint auch nicht erschrocken zu sein und taucht erst ein paar Sekunden später wieder ab.
Nach der ganzen Spannung legen wir uns erstmal an den Pool. Nach dem Powernap gehen wir zu dem kleinen Strandgeschäft. Hier kaufen wir uns ein paar nachträgliche Weihnachtsgeschenke und so bekomme ich ein Strandkleid und Julian eine neue Badeshorts.
Als wir uns abends fürs Buffet fertig machen, merken wir schon, dass wir heute nicht alt werden. Nach dem Essen spazieren wir durch die laue Nacht zurück zum Zimmer und ich schlafe früh ein.
Den nächsten Tag erkunden wir den Strandbereich, der noch ein paar Meter weiter als unser Haus geht. Wir sind richtig begeistert. Hier gibt es viel mehr Bäume und Palmen am Strand, die Schatten spenden. Die hintersten Palmen haben sogar Kokosnüsse. Außerdem findet man hier immer eine freie Liege und hat richtig viel Platz. Wir schwimmen eine Runde im Meer. Dann entscheiden wir uns, dass wir das Tretboot ausprobieren wollen. Ich ziehe mir schnell ein langärmliges Oberteil an, damit ich keinen Sonnenbrand bekomme und wir laufen zum Wassersportbereich. Bevor es los geht, buchen wir noch eine Schnorcheltour, die in zwei Tagen morgens um 9 Uhr stattfinden soll. Die Schnorcheltour ist nicht gratis, aber das macht uns nichts.
Julian hat sich vorher aus dem Zimmer noch eine Dose Bier in den Rucksack gepackt. Und so sind wir voller Vorfreude mit dem Tretboot auf See zu stechen und vielleicht nochmal eine Schildkröte zu sehen. Ich bin dieses Mal auch mit unserer Actioncamera ausgestattet. Leider wird das nichts! Die Pedale vom Boot sind so schwerfällig, dass es richtig anstrengend ist, um überhaupt vorwärts zu kommen.
Erster Nachteil: wir sind zu langsam, um überhaupt in die Nähe einer Schildkröte zu kommen.
Hier der zweite Nachteil: Die Pedale quietschen so laut, dass wahrscheinlich jeder Meeresbewohner in 10 Kilometer Umkreis Reißaus nimmt!
Dann wird es noch verrückter: In unserer Mitte ist ein Stab mit dem man das Tretboot lenken kann. Die Theorie besagt: Wenn man es nach rechts zieht, dann werden die Kiele so bewegt, dass man nach rechts fährt. Zieht man nach links, fährt man auch nach links.
Jetzt die Praxis: Das Boot fährt überall hin! Nur nicht dahin wo wir hinwollen. Am Anfang übernimmt Julian die Steuerung. Ich kann gar nicht verstehen, warum Julian nicht mal gerade aus fährt. Also übernehme ich in einer kurzen erfolgreichen Meuterei die Steuerung. Jetzt fahren wir wie ein Hase im zick zack durch die Weltmeere. Mir wird ganz schlecht von meiner eigenen Fahrweise. Die Lenkung scheint wohl kaputt zu sein. Und so gebe ich großzügig die Steuerung wieder ab.
Der dritte Nachteil: Unsere Rute wird mehr vom Zufall als von der Steuerung beeinflusst.
Das Wasser ist so klar, dass man bis zum Grund gucken kann. Manchmal gibt es kleine Inseln mit Algen. An einer algenfreien Stelle entscheidet sich Julian ins Wasser zu hüpfen. Ich gebe zu bedenken, ob dann nicht das Boot kentert. Aber Julian ist nicht mehr aufzuhalten. Er nimmt die Life-Weste ab und hüpft mit viel Geschaukel ins Wasser. Dabei halte ich mich krampfhaft am Boot fest. Aber das Boot kippt natürlich nicht um. Das Reinklettern klappt auch gut. Also trampeln wir ein paar Meter weiter. Aber Julian mag es im Wasser lieber. Also hüpft er wieder ins Meer und schwimmt. Dabei schiebt er das Boot an den Strand. Alleine kann man nämlich die Pedale nicht treten! Nach dieser sportlichen Betätigung setzen wir uns erstmal an die Bar.
Abends machen wir uns fertig für das Fisch-Restaurant. Vorher machen wir noch einen Abstecher in die eine Bar, die wir bis jetzt noch nicht besucht haben. Diesmal möchte Julian mal was neues ausprobieren. Er bestellt einen Cocktail mit Rum. Er bekommt ein grünes Getränk. Das ist in so einem großen Glas und so süß, dass Julian es nicht austrinken kann.
Das Fisch-Restaurant ist genauso groß, wie das Steak-Restaurant! Das Essen ist ganz lecker. Aber uns gefällt nicht so gut, dass man die Vorspeise und den Nachtisch selbst holt und das Restaurant so groß ist. Nach dem Essen gehen wir in die Piano-Bar. Julian bestellt sich einen Whiskey sour, den ich austrinken muss.
Zurück auf unserem Zimmer sehe ich, dass Julian einen leichten Sonnenbrand hat. Der muss erstmal eingecremt werden.
Den nächsten Morgen erkunden wir nach dem Frühstück die andere Strandseite und den "Beach"-Bereich mit dem Adults only Bereich. Hier ist es viel viel ruhiger. Das gefällt uns nicht so gut und so sind wir sehr froh, dass wir uns für den anderen Bereich entschieden haben.
Nach dem Spaziergang gehen wir zurück zum Animationsbereich. Hier spielen wir eine Runde Tischkicker. Bei dem Spaziergang habe ich ein bisschen Schmerzen in der Seite. Die aber immer wieder weg gehen.
Der nächste Tag ist richtig doof: Ich habe solche Schmerzen, dass ich den ganzen Tag auf dem Zimmer im Bett bleibe. Man schläft sich ja gesund. Heute Morgen wollten wir eigentlich zum Schnorcheln. Ich sage Julian, dass er es auf jeden Fall machen soll, bevor der Termin verfällt. Die Frau beim Wassersportbereich ist sehr nett und sagt Julian, dass wir den Termin verschieben können. Also wollen wir morgen schnorcheln. Da wird es mir sicherlich besser gehen.
Der nächste Tag kommt, die Schmerzen bleiben. Morgens verschiebt Julian das Schnorcheln nochmal. Julian spricht ein Machtwort und sagt, dass wir jetzt zum Arzt gehen. Da ich mich so schwach fühle, geht Julian zur Ärztin und bittet sie, dass sie zu unser Zimmer kommt. Da sie ihr Behandlungszimmer jedoch in einem festen Raum hat, schickt sie Julian mit einem Golfcaddy zu unserem Zimmer, damit ich nicht laufen muss.
Als die Ärztin mich untersucht, stellt sie fest, dass ich 40° Fieber habe. Außerdem schlafe ich immer wieder ein und habe einen richtig niedrigen Puls. Sie hängt mich an einen Tropf und erklärt Julian direkt, dass ich ins Krankenhaus muss. Mit einem Krankentransportwagen werden wir ins Krankenhaus gefahren.
Wir warten recht lange in der Ambulanz bevor ich auf das Zimmer komme. Der Arzt, der mich zu erst untersucht, nimmt mir direkt die Hoffnung, dass ich wieder zurück ins Hotel kann.
Das Zimmer ist ganz schön mit einem einzelnen Bett und einer Klappcouch. Ich bekomme einen Extrastecker auf meine Infusionsnadel, sodass man mehr Schläuche anstecken kann. Ich bekomme einen Fiebersenker und Antibiotika und jede Menge anderer Sachen. Julian fährt zurück ins Hotel, um noch ein paar Sachen für mich zu holen und um Essen zu können. Danach kommt er wieder zu mir und schläft auf der Klappcouch, die zum Bett wird.
Den nächsten Morgen werden wir richtig früh geweckt. Das Licht wird angemacht und wir sind wach: Noch im Halbschlaf wird mein anderer Arm unter der Bettdecke hervorgezogen und Blut abgenommen. Wer mich kennt, weiß, wie fies ich Nadeln finde (Hier einen besonders herzlichen Gruß an meine Ypsi!). Aber ich lasse hier alles über mich ergehen. Nach ein paar Stunden kommt die Ärztin und nimmt uns wieder die Hoffnung: Die Blutwerte sind zwar ein bisschen besser, aber die Entzündungswerte sind immer noch zu hoch. Es ist einen Tag vor Silvester und ich will unbedingt zurück ins Hotel. Aber die Ärztin gibt zu bedenken, dass ich besser noch einen Tag länger hier bleibe und die notwendigen Medikamente bekomme und dann morgen ins Hotel gehen kann.
Julian fährt zurück ins Hotel und verspricht mir, abends wieder zu kommen. In der Zwischenzeit bekomme ich so viele weitere Infusionen, dass eine Krankenschwester feststellt, dass meine rechte Hand geschwollen ist. Daher verlegt sie den Zugang auf die linke Hand. Diesmal wird die Nadel nicht auf der Handvene, sondern unterhalb des Daumens verlegt. Obwohl mir alles egal ist, fühlt es sich richtig ekelig an, wenn ich mein Handgelenk bewege. Wie ein steifes Huhn versuche ich die linke Hand nicht mehr zu bewegen. Die Nacht schlafe ich viel besser, als die Nächte davor.
Der nächste Morgen ist wieder früh da, weil mir wieder so früh Blut abgenommen wird. Diesmal kommt eine andere Ärztin. Sie tastet mich ab und ich bestätige, dass die Schmerzen weg sind. Sie verspricht, sich die Blutwerte anzuschauen. Wenn die Werte in Ordnung sind, dann dürfen wir heute das Krankenhaus verlassen. Ich drücke alle Daumen, weil heute Silvester ist und ich nicht noch einen weiteren Tag hier verbringen will. Außerdem will ich endlich diese blöde Nadel weg haben und schlafen, ohne Angst zu haben, dass gleich jemand kommt, um etwas neues durch die Nadel zu jagen oder mir Blut abzunehmen.
Um zirka 11 Uhr bekommen wir den Anruf, dass die Werte besser sind. Also können wir ja jetzt gehen! Der Empfang ruft uns an und sagt, dass Julian nur noch eben bezahlen soll... Ähm. Bitte was? Wir haben doch die Versicherung, die sich mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen wollte und die Kosten direkt übernehmen wollte. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir mit der Entlassung auch unser angezahltes Deposit von 2.500 US Dollar wieder zurück zubekommen. Es wird hin und her telefoniert. Es fehlt ein schriftlicher Nachweis, dass die Kosten von der Versicherung übernommen werden. Ich frage jede Krankenschwester, ob sie mir endlich die Infusionsnadel rausziehen kann. Julian muss noch dreimal nachfragen und scheinbar wollen sie die Nadeln nicht rausziehen, bevor alles geklärt ist. Haben sie etwa Angst, dass ich flüchte? Endlich verstehen sie, dass es einfacher ist, wenn wir zum Empfang kommen und eine Krankenschwester zieht die Nadel.
Danach hängen wir noch drei Stunden am Empfang fest. Julian telefoniert so viel mit unserer Versicherung und der zweiten Versicherung, die mit dem Fall beauftragt wurde. Da die Versicherungen in Deutschland sind, haben wir richtig Glück, dass wir am Silvester Späten Nachmittag überhaupt noch jemanden erreichen. Am Ende bekommen wir richtig starke Unterstützung von Herrn Sommerfeld von Medikus (der zweiten Versicherung). Er ist schon richtig sauer, weil die Mitarbeiter uns nicht gehen lassen.
Die Mitarbeiter sagen uns: Entweder kommt der Kostennachweis von der richtigen Versicherung oder wir müssen die Differenz von 1.700 US Dollar zahlen. Anderenfalls dürfen wir das Krankenhaus nicht verlassen. Herr Sommerfeld erklärt uns, dass das Krankenhaus uns nicht festhalten darf und dass wir einfach gehen sollen. Am Ende schickt er eine bestimmten Kostennachweis, den das Krankenhaus endlich akzeptiert. Davor wurde schon ein Nachweis geschickt, den die Mitarbeiter einfach zerknüllt haben! Herr Sommerfeld ist richtig sauer und sagt, dass wir jetzt endlich gehen sollen. Sonst ruft er die Polizei!
Um 15 Uhr sind wir endlich im Hotel und ich brauche nach dem ganzen Stress erstmal ein Mittagsschläfchen. Wir machen uns abends fürs Silvester-Buffet fertig. Vorher rufen wir aber noch unsere Eltern an, da in Deutschland schon Mitternacht ist! Das Buffet ist wieder richtig ausgefallen und lecker.
Nach dem Essen gehen wir zum Theater. Auf der großen Leinwand läuft die ganze Zeit live TV aus den USA. Da die USA ein paar Stunden zurück sind, wird die Fernsehershow um Mitternacht unterbrochen.
Vorher hat Julian einen Sekt geholt, damit wir anstoßen können. Dabei hat er zwölf Weintrauben bekommen. Um Mitternacht läuft dann ein Countdown herunter. Dabei soll man in jeder Sekunde eine Weintraube essen. Das ist eine spanische Tradition. Die Weintrauben sollen die folgenden zwölf Monate symbolisieren. Nach dem Countdown läuft nichts mehr auf der Leinwand und wir gehen zurück aufs Zimmer. Ich bin eh noch platt und zu nichts zu gebrauchen!
Die nächsten Tage machen wir nichts besonderes mehr. Wir entspannen viel und liegen abwechselnd am Strand oder am Pool. Einen Tag ist es richtig regnerisch und den ganzen Tag fängt es immer wieder an zu regnen.
Am 03.01. gehen wir wieder in ein Restaurant. Draußen ist es immer noch windig und wolkig. Daher entscheiden wir uns in den Jacuzzi zu gehen. Da es so windig ist, fliegt uns der Schaum weg. Aber es ist trotzdem schön.
Wir machen uns fertig für das Japanische Restaurant. Da uns das Sushi so gut geschmeckt hat, wollen wir unbedingt hier nochmal essen. Das Essen ist wieder sehr lecker.
Am nächsten Morgen müssen wir früh aufstehen. Heute ist unsere Schnorcheltour um 9 Uhr. Wir frühstücken schnell und laufen dann zum Wassersportbereich. Wir werden mit Brille, Schnorchel und Flossen ausgestattet und bekommen eine Life-Weste, weil wir erst mit dem Boot raus zu einem Riff fahren. Dabei kommen wir an einem Park vorbei. In einem Bereich sind Delfine und in einem anderen Becken sind Haie und Rochen. Man kann eine Tour buchen und mit ihnen schnorcheln. Die Tiere tun mir Leid, weil sie in den Becken leben. Unser Boot fährt weiter und bringt uns zu einem Riff. Hier sind einige Boote und Schnorchler unterwegs. Es ist ziemlicher Wellengang! Wir ziehen die Life-Westen aus und gleiten vom Bootsrand ins Wasser. Mir wird ein bisschen schlecht. Das Boot ist so nah am Riff und die Wellen sind so hoch, dass wir manchmal gefährlich nah ans Riff kommen. Einmal berühre ich sogar mit meinem Oberschenkel das Riff. Ich schwimme in den tieferen Bereich um endlich mal entspannt auf dem Wasser zu treiben. Julian taucht sogar zweimal zum Meeresgrund. Es sind einige Fische unterwegs. Aber das Unterwasserbild ist nicht so schön, wie ich es mir erhofft hatte. Das Riff strahlt nicht in schönen Farben. Später spreche ich mit Julian und er meint, dass es auch daran lag, weil das Meer durch den Wind die letzten Tage so aufgewühlt wurde.
Wir gehen nochmal zum Gästeservice und fragen Jeffrey um Hilfe. Das Krankenhaus hatte uns versprochen am Montag das Deposit zurück zu überweisen. Er ruft für uns im Krankenhaus an und ihm wird erklärt, dass das Geld erst morgen überwiesen werden kann, weil heute noch ein Feiertag ist.
Abends essen wir im Italienischen Restaurant. Das Essen ist richtig lecker und wir treffen den netten Kellner vom Steak-Restaurant wieder. Nach dem Essen gehen wir wieder in die Piano-Bar.
Am nächsten Tag schlafen wir aus und gehen dann in den Strand. Nach dem ganzen Stress mit dem Krankenhaus muss Julian noch die restlichen sonnigen Tage nutzen, um ein bisschen braun zu werden. Er legt sich in die Sonne, während ich im Schatten sitzen muss.
Wir machen wieder einen Abstecher nach Jeffrey und er ruft erneut das Krankenhaus an. Gute Nachricht: das Geld wurde überwiesen und wir werden per Mail eine Bestätigung bekommen. Außerdem bekommen wir von Jeffrey ein kostenloses Late-Check-out für den 08.01.2021. Das heißt, dass wir erst um 16 Uhr auschecken müssen.
Abends gehen wir ins Französische Restaurant. Das ist das kleinste Restaurant und das Essen ist sehr lecker. Ich probiere ja immer sehr gerne neue Sachen und Gerichte aus. Leider greife ich total daneben mit meiner warmen Vorspeise. Sie schmeckt so scheußlich, dass ich es nicht mal aufessen kann. Mir wird richtig schlecht. Aber der Hauptgang und der Nachtisch ist dafür umso leckerer.
Am nächsten Tag ist die ganze Zeit schlechtes Wetter und es regnet. Schade! Julian wollte doch Sonne tanken!
Der darauf folgende Tag ist dafür umso sonniger. Julian probiert das Stand-up-Paddelboard aus. Bevor es los geht, guckt er sich schnell ein YouTube Video an. Ich mache viele Fotos und Videos und er macht eine richtig gute Figur auf dem Board. Aber er sagt auch, dass es nicht so einfach ist. Danach gehen wir wieder zu unserem schönen Strandabschnitt, der so ruhig ist und mehr Bäume hat. Wir sonnen uns und schwimmen im Meer. Außerdem klettern wir auf einem der Bäume. Während Julian wie ein kleines Äffchen herum turn, verhalte ich mich eher wie ein altes Faultier, das Angst hat, gleich vom Baum zu fallen!
Nach dem Mittagessen möchte Julian nochmal eine Runde Stand-Up-Paddeln! Ich leihe mir ein Einzelkajak aus und so machen wir diesmal mit Kajak und Board das Meer unsicher. Es macht richtig Spaß und Julian überredet mich, dass ich auch mal das Stand-Up-Board ausprobieren soll. Also paddeln wir zurück zum Strand und wechseln. Da schon der nächste auf das Board wartet, fragen wir ihn, ob es okay ist, dass ich es kurz ausprobieren möchte. Das ist kein Problem und so versuche ich es: Erst kniet man sich auf das Board. Dann stellt man den ersten Fuß auf das Brett. Wenn man sich sicher fühlt, dann stellt man den anderen Fuß auf das Brett. Ich traue mich auf jeden Fall nicht so weit und paddele nur auf den Knien und mit einem Fuß aufgestellt übers Wasser. Julian hält die ganze Zeit die Kamera drauf und spornt mich an mich doch hinzustellen. Als ich zum Strand zurück komme, sagt er lachend, dass er auf einen kleinen Wassersturz gehofft hatte.
Abends gehen wir wieder ins Japanische-Restaurant. Leider haben wir die Tage vorher nur eine Reservierung für 22 Uhr und fürs Show-Kochen bekommen. Wir gehen einfach schon früher zum Restaurant und fragen, ob wir schon eher essen können und dass wir lieber Sushi essen würden. Das ist dann tatsächlich auch kein Problem und wir freuen uns richtig! Wir werden an einen kleinen Zwei-Personen-Tisch gesetzt... direkt in der Nähe von einer Familie mit zwei Kindern. Die Kinder sind wirklich unmöglich und nehmen den halben Tisch auseinander. Wir wundern uns, dass die Eltern gar nichts sagen und am Ende kommt tatsächlich die Kellnerin und nimmt den Kindern die Kerzen und die kleinen Porzellan-Brücken für die Stäbchen weg.
Da es unser letzter Abend ist, spazieren wir an der Promenade zurück zu unserem Zimmer. Und was sehe ich da? Am Strand sind Tische und Windsegel aufgebaut und hier gibt es ein Romantik-Dinner. Ich bin ganz überrascht. Aber Julian sagt, dass er wusste, das es die Möglichkeit gibt. Jetzt bin ich geknickt und sage, dass er mich um ein Romantik-Essen gebracht hat. Er verteidigt sich: "Wusste ich ja nicht, dass du das machen willst!" Ja... ne... klar.
Wir nutzen die laue Nacht und setzen uns das letzte Mal in den Jacuzzi. Tiefenentspannt kann ich schnell einschlafen, während Julian zuerst kein Auge zubekommt.
Es ist unser letzter Tag in der Dominikanischen Republik. Wir schlafen lange aus und gehen zum Mittagessen. Danach machen wir unseren letzten Strandspaziergang. Wir packen die letzten Sachen in unsere Rucksäcke. Jeffrey ruft uns einen Bagagist, der unsere Rucksäcke zur Lobby bringt. Als wir in der Lobby ankommen, bekommen wir einen Schrecken: Der Bereich ist wieder brechend voll. Wir gehen direkt zum Premium Bereich, in dem wir auch eingecheckt haben und haben Glück: Hier ist es so leer, dass wir nicht lange warten müssen. Vor dem Resort warten wir auf unser gebuchtes Taxi. Es ist sehr unkoordiniert, aber wir müssen nicht so lange warten.
Die Fahrt zum Flughafen ist recht kurz. Der Flughafen ist auch so leer, dass wir sofort unsere Rucksäcke aufgeben können. Aber wir haben auch noch ein paar Stunden bis unser Flug geht. Wir essen unseren letzten Wendys Burger. Dann beginnt das Einchecken: Die Leute werden ganz unentspannt und stellen sich an. Ein Drogenspürhund schnüffelt an allen Handgepäcksstücken, bevor man aus dem Flughafen gehen darf.
Dann der Schreck: Das Flugzeug ist zu 90 Prozent besetzt. Wir haben einen Zweierplatz am Fenster bekommen. Aber die anderen Reihen sind auch alle belegt. Vor uns sitzt wieder ein Unbelehrbarer: Er will seine Maske nicht richtig tragen oder die Nase guckt immer raus.
Als wir in der Luft sind, gibt es noch ein Essen, bevor die Lichter gedimmt werden. Ich gucke noch einen Film, bevor ich dann auch endlich schlafe. Als wir wach werden, sind es nur noch 1 1/2 Stunden bis zur Landung. Wir bekommen Frühstück bevor es in den Landeanflug geht.
Im Flughafen werden alle Passagiere von der Bundespolizei kontrolliert. Dann sehen wir ein Plakat, dass über den Coronatest informiert. Wir registrieren uns schnell, holen unsere Rucksäcke ab und machen uns dann auf den Weg zum Testzentrum. Als wir in der Nähe sind, bekomme ich schon einen Schrecken. Die Schlange ist so so lang! Wir gehen trotzdem ein bisschen weiter und finden auf der anderen Seite eine weitere, aber kleinere Schlange. Hier darf man sich anstellen, wenn man sich schon registriert hat und den Schnelltest machen möchte.
Wir haben uns schon vorher für den Schnelltest entschieden. Leider ist es sehr chaotisch. Die Personen, die die Schlangen kontrollieren, sind alle sehr jung. Es fühlt sich ein bisschen an, als ob es Schülerpraktikanten sind. Nach einigem hin und her können wir endlich weiter. Wir zahlen und kommen direkt zum Test. Der Abstrich fühlt sich unangenehm an, ist aber super schnell vorbei. Dann können wir den Flughafen verlassen. Das Ergebnis bekommen wir zirka zwei Stunden später per Mail: Wir sind negativ getestet worden.
Zu Hause angekommen, begrüßt uns ein Willkommensschild.
Als ich in die Wohnung gehe, bin ich ganz überrascht. Ich konnte mich gar nicht mehr genau daran erinnern, wie die Küche und der Flur eingeräumt waren und ausgesehen haben. Im Wohnzimmer erwartet uns eine besondere Überraschung: Es gibt eine Überraschungsparty.
Unsere Familie und Freunde haben in der ganzen Wohnung Überraschungen und Geschenke verteilt. Überall finden wir Willkommensgrüße. Klar, wir vermissen es, alle persönlich zu sehen. Aber so haben wir trotzdem ein schönes Willkommen bekommen.
Jetzt ist unsere Reisezeit erst einmal vorbei. Wir freuen uns, dass wir so viele Erfahrungen sammeln konnten und so viele Erlebnisse hatten.