Jambo Kenya
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Der Flug - Tag 94

E phatlaladitšwe: 06.01.2019

Tag 94

So. Das war’s jetzt komplett. Der ein oder andere mag sich an meinen Apell erinnern, in dem ich auf dem Hinflug dafür plädierte, das Zurücklehnen des Sitzes im Flugzeug schnellstens zu verbieten. Da wusste ich allerdings noch nicht, was die Dinger tatsächlich für ein Zurücklehn-Potenzial haben, das wurde bei dem Fluggast vor mir soeben bis zum Rande ausgeschöpft. Und jetzt weiß ich, dass der Hinflug dagegen nichts war. Ich befinde mich im Flugzeug nach Südamerika. Wenn man sich bildlich vorstellen will, wie ich hier momentan verweile, dann sieht es in etwa so aus, dass ich die Arme vor mir in die Höhe gestreckt halte und nur mit den Zeigefingern nach unten gerichtet die Laptoptasten bediene, also verzeiht mir bitte manch Rechtschreibfehler.

Dies ist mein erster Flug, der weder in Deutschland beginnt, noch in Deutschland endet. Wenn man die Zwischenstopps, wie zum Beispiel in Hongkong mal außen vor lässt. Wo wir uns aktuell befinden ist nicht allzu schwer zu beschreiben, eigentlich einfach 10668 Meter über dem Pazifik, etwas südlich von Neuseeland und ziemlich dicht an der Antarktis. Es ist jetzt 00:04 und wir fliegen seit knapp drei Stunden. Acht folgen. Und obwohl wir heute, am Sonntag, um 20:15 in Neuseeland losgeflogen sind und etwa elf Stunden in der Luft sein werden, kommen wir ebenfalls am Sonntag um 16:00 in Buenos Aires an. Wir fliegen also in die Vergangenheit und erleben den Sonntagabend zwei mal. Ich weiß, ziemlich verwirrend mit der Zeitverschiebung und auch irgendwie kompliziert, also versuche ich erst gar nicht zu verstehen und akzeptiere einfach, dass wir ein bisschen in der Zeit rumreisen. Die Lichter hier sind gerade ausgegangen und unser Bier, das wir bestellt hatten wurde uns gebracht. Ich wusste gar nicht, dass man im Flugzeug so viele Getränke kostenlos bestellen kann, wie man möchte, also versuchen wir das ein bisschen auszunutzen. Kurz darauf hat sich unser Sitznachbar Nelson, der aus Brasilien kommt und auf dem Heimflug ist, auch ein Bier bestellt und wir haben zusammen angestoßen. Wir haben uns eh schon lange gefragt, was für Leute so von Auckland nach Buenos Aires im Flugzeug sitzen und die Antwort ist, eigentlich fast nur Argentinier. Vielleicht noch zehn Prozent Neuseeländer und fünf Prozent andere komische Leute, die nix mit diesen beiden Ländern zu tun haben, so wie Linus und mir.

Wir fliegen wieder mit Air Newzealand, wie auch von Hongkong nach Auckland und so unterschiedlich sind die Flüge bis jetzt auch nicht. Air Newzealand ist genauso gut, wie letztes mal. Und hier funktionieren die Touchdisplays auch um einiges besser, als bei der Lufthansa. Und das Essen ist wirklich besser. Und das Boardprogramm.

Ok jetzt weiß ich nicht was ich noch großartig schreiben soll, ich bin auch ehrlich gesagt mittlerweile ziemlich müde. Der Bruder von Linus befindet sich auch gerade im Flugzeug, allerdings in die entgegengesetzte Richtung nach Dubai, auf dem Weg zurück ins kalte Deutschland. Wenn er in Dubai ankommt, sind wir schon längst in Argentiniens Hauptstadt. Bei uns sind es jetzt noch 7h40m.

Und bevor das reizende Mädchen vor mir beschließt ihren Sitz noch weiter nach hinten zu kurbeln, mache ich jetzt glaube ich mal lieber den Laptop zu und versuche ein wenig zu schlafen. „Morgen“ wird schließlich auch wieder ein langer Tag. Uns erwartet ein neues Land, ein neuer Kontinent, dreißig Grad in Buenos Aires, und der zweite Teil unserer Reise. Also, schnell noch den Rest Bier exen und dann in die Heia

Karabo (1)

Holger
Viel Freude bei euren Entdeckungen in Argentinien..

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