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Von Dinosauriern - Kolumbiens Nordosten

Weşandin: 28.08.2017

Karma ist ein hinterlistiges Biest. Im Schnelltempo zischen die mahnenden Worte meines alten Physiklehrers durch meinen Kopf, während der Rest meines Körpers in Schockstarre verharrt. 

Hätte ich doch auf ihn gehört, als er mich daran erinnerte, anstelle meine hübsche Tischnachbarin zu unterhalten, aufzupaßen.

Jetzt stehe ich da. Nass und würgend umgibt mich seine Rache in Form von blauflüßiger Suppe aus Desinfektionsmittel und Urin, die sich in einer Fontäne über mich ergoß. Ich bin somit der lebende Beweis, dass die Unterdrucktheorie in vollen Bus-Wc-Behältern stimmt. 

Nass und stinkend verlaße ich zehn Minuten später schnellstmöglich den Bus. Zu meinem Glück hatte sich meine Blase bis kurz vor dem Ziel zurückgehalten.

Man lerne:

AUCH WENN S NICHT DA STEHT. DRÜCK NIEMALS DIE SPÜLUNG AUF DEM BUSKLO!!!!!

Die Luxusvariante. So macht Busfahren tatsächlich Spaß.

Und wie immer. Wenn man denkt man fährt gleich sofort zum nächsten Flughafen und fliegt heim, lacht dich Kolumbien am nächsten Tag wieder an. 

Zum Beispiel im kleinen Dorf,Villa de Leyva. Ende August kaum touristisch berührt, da Nebensaison ist. Somit genießen wir den morgendlichen Kaffee und die hier typische Frühstücks- Rindfleischsuppe im gemütlichen Restaurant oder den Besuch des Schokomuseums mit Wiener Cafe-Flair eigentlich ganz für uns alleine.

Schokoladenmuseum und Café in einem.

Was Villa de Leyva sonst noch zu bieten hat, ist neben dem weltgrößten Platz mit 14000 Quadratmetern das Saurierfreilandmuseum. Hier adoptieren wir: "Chäfi" welcher uns auf unserer weiteren Reise begleiten wird.

Plaza Major in Villa de Leyva. Mit seinen 14000 Quadratmetern, der größte Platz Amerikas.
Plaza Major bei Tag
Beim Kaffee mit Chäfi
Die Saurier sind los!...Und wie!!

Nebst Villa de Leyva und anderen süßen kleinen Dörfern bietet Kolumbiens Nordosten vorallem eines. Großartige Landschaften und noch mehr großartigere Landschaften. 
Kircheneingang in Barichara. Das kleine 7000 Seelendorf beherbergt ein paar gemütliche Kaffees. Spezialität ist hier das geräucherte Schweinesteak. Großartig!!!

Der Camino Real in Barichara. Ein knapp 12 Kilometer langer wunderschöner Spazier-Weg, erbaut von einem deutschen Ingenieur.
Die Wege, welche beim Flanieren an Gedichte von Hofmann erinnern
belohnen zudem mit großartiger Aussicht 
auf den Gran Canyon Südamerikas

oder bei der Ankunft auf ein Geisterdörfchen mitten im Nirgendwo.


Ameisen oder Wespen?
Saurier-Taco zum Mittageßen.
Wer es etwas abenteuerlicher mag, der fährt mal noch kurz nach San Gil. Riverraften und Seilparcour in 200 Meter Höhe laßen das Adrenalin fließen.

San Gil mit seinen steilen Straßen erinnert ein wenig an San Francisco. Nur viel kleiner.
Kolumbianer sind entgegen ihrem Fahrstil bei anderen Aktivitäten sehr skeptisch und vorsichtig. Darum merke: Sind Kolumbianer auf dem Boot, ist es sicher! Und wenn sie dabei noch so hübsch lächeln, ist die Nervosität eh gleich verflogen.


Hauptplatz in San Gil


Baricharra. Das Dorf im Kolonialstil läßt die Zeit still stehen.


In Villa de Leyva auf dem Hauptplatz läßt sich gut Drachen steigen laßen durch wenig Hinderniße und konstantem Wind.


Wer die Schönheit und Gastfreundlichkeit des Nordostens nicht gesehen und erlebt hat,

hat tatsächlich einen der schönsten und atemberaubendsten Teile Kolumbiens verpaßt. Auch wenn die Gegend der östlichen Andenkette immer noch nicht ganz sicher ist, lohnt sich ein Besuch hier vorallem für Naturfreunde und Outdoorliebhaber allemal. Gerade jetzt noch, weil sich hier die Touris noch nicht so hingetrauen. 




Bersiv

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