Pubblicato: 28.06.2021
Dass die Abreise dann erst fast nach 2 Jahre und 2 mal verschieben, nach dem buchen im Reisebüro stattfand, (Covid-19 sei dank..) hätten wir uns auch nicht träumen lassen :(
Nur, das alles auch etwas Gutes hat, fanden wir dann erst nach der Landung 15.55 Uhr in Keflavik und der kurzen Quarantäne heraus, dazu aber später..
Siehe Massentourismus
Jeder Beuscher, Urlauber und auch Einwohner, der auf die Insel kommt, musste nach Ankunft ein PCR Test über sich ergehen lassen, um dann bis zum Testergebnis in „Selbstquarantäne“ zu gehen. Das heisst; Mietwagen holen, ins Hotel einchecken, Reykjavik erkunden, ohne nahen Kontakt zu andern Leuten, kein Museumsbesuch und Restaurants waren ebenso verboten. Also ab zum Autovermieter und siehe da, zu meiner Freude überreichte mir die nette Dame den Schlüssel nicht wie befürchtet eines Dacia Duster, (ich hasse die Dinger..) sondern den eines brandneuen (65km) toll ausgestatteten Kia Sportage 4x4 und erst noch in Rot! Geil!! Auch ein Grund, wesswegen wir nie Probleme hatten unser Auto auf irgendeinem Parkplatz zu finden; 90% der Mietwagen sind Weiss ;)
Nach dem Hotel Check-in liessen wir den Wagen erst mal stehen und gingen zu Fuss etwas die Hauptstadt erkunden. Auf der Liste stand die Hallgrímskirkja, der Hafen, die Shoppingmeile (nur von aussen) und natürlich der Sun Voyager. Bei 5-6 Grad Celisius und Wind mit den richtigen Kleidern eine tolle erste "Tat" auf der Insel.
Bei der Mitternachtssonne die in der Zeitspanne unserer Reise den Tagesablauf bestimmte, hab ich zumindest öfters mal das Gefühl verloren was Tageszeit anbelangt. So war am ersten Abend im Hotel Island ganz plötzlich 0.30 Uhr in der Nacht. Aber wenn Dir Dein Gehirn sagt, es ist Taghell geh raus und mach was…; Versucht da mal zu schlafen ;)
Dafür gings dann am nächsten Morgen nach einem leckeren Frühstück auf dem Zimmer, gut gestärkt und mit dem für uns "positiven" Covid Testergebnis los in die Stadt und die Museen.
ToDo liste:
- Perlan der Warmwasserspeicher der Stadt mit einem kunstlichen Gletscher mit -15*, einem Planetarium in dem die Nordlichter erklärt und gezeigt werden und ein Museum der Naturwunder Islands. Im obersten Stockwerk ist auf der ganzen Fläche ein sich drehendes Restaurant mit Glaskuppel und ermöglicht somit einen tollen 360 Grad Rundumblick über die Hauptstadt von Island.
- Das Walmuseum wo alle Arten von Walen in 1:1 ausgestellt und erklärt werden. Boooh sind die Dinger gross!
- Die Shoppingmeile (diesmal von innen :D) Wir wussten ja von gestern schon, wo wir überall rein wollten ;)
- Das Penismuseum, ja richtig gelesen ;) Was haben wir da drin gelacht und gestaunt
- und was uns sonst grad noch unter die Räder kam..
In ganz Reykjavik stehen überall E-Scooter und kleine E-Pocketbikes rum, die man mittels einer App auf dem Smartphone für weing Geld freischalten kann. Gefahren wird auf dem Gehweg oder Veloweg. eine richtig gute Art, mehr von der schönen Stadt zu sehen, ohne immer auf das Auto zurück greiffen zu müssen. Wirklich ne flotte und coole Sache!
Danach ging’s auf Richtung erstes Hotel/Guesthouse in Borganes. Dank Googlemaps und AppleCarplay ging das navigieren wirklich richtig einfach, obwohl wir ja verständlicherweise kaum was anfangen könnten mit Ortsnamen (wenn es dann auch wirklich Ortsnamen waren..) Achja, etwas vorne weg, damit ich es nicht dauernd erwähnen muss; Bei Ankunft im Reykjavik und am letzten Tag unserer Reise regnete es einwenig, der Rest war Sonne, mit ab und an Wolken und öfters mal WIND! Zeitweise so stark, das wir uns bis 45 Grad dagegen stellen konnten :D Und fragt mal Linda wegen Ihren Haaren *brüll* Sie könnte ein Buch darüber schreiben mit dem Titel; Meine Haare und ich, oder wie soll ich was sehen bei dem Wind :D
Einchecken in die verschieden Hotels und Guesthouses waren immer völlig problemlos und freundlich. Mit Englisch kommt man durch ganz Island ohne zu verhungern. Jeder spricht, wenn auch nur etwas weniges Englisch (ansonsten Hände und Füsse, dann klappt’s) Dienstag war volles Programm, naja eigentlich wie jeden Tag, deswegen waren wir ja da ;) Hraunfoss und Barnafoss liegen gleich hintereinander und waren daher unsere eigentlich ersten Natur-Highlights auf unserer Reise.
Im dazugehörigen Restaurant gab lecker Kaffee und wie immer gute Infos und kurzes austauschen woher und wohin und natürlich im Souvenirshop ausgiebiges shoppen. Laut der Chefin des Restaurants hatten wir, was das Wetter angeht, so riiiichtig Schwein gehabt. Die Wochen vorher soll es noch geschneit haben und von den Temeraturen her so kalt, dass die Angelschnur Ihres Mannes noch beim auswerfen einfror! An der Kasse wollt ich dann vor lauter Souvenirs einpacken die Klingel für Bedienung auch gleich mitnehmen, was mit lautem Gelächter aber schnell wieder geklärt werden konnte. Von dem Zeitpunkt an wurde ich von Linda in jedem Shop wegen Klingeln aufgezogen *lach* So oder so, wir hatten es eh immer mehr als lustig, ob im Auto, am Wandern, oder Fotografieren/Filmen. Ich schreibe nicht von jedem einzelnen Ausflug/Sehenswürdigkeit was auf, sonst sitzen wir in 14 Tagen noch hier, aber richtige Highlights werden schriftlich erwähnt. Dafür gibts jede Menge Fotos von allem und jedem ;). Um in die Westfjorde zu gelangen, buchten wir die Fähre zwischen Stykkisholmdur und Brjanslakur, was gute 2 Stunden dauerte und eigentlich kein Problem darstellte, bis ich das Gefühl bekam, etwas essen zu wollen.
Das Restaurant war im Schiffsbauch angesiedelt und bis ich mein Toast Hawai mit Pommes bekam, war mir der Appetit leider vergangen und Linda hatte das Vergnügen mein bestelltes Futter zu futtern, während ich an der frischen Luft „verweilte“ OHNE Möven zu füttern! An der Küste von Breidavik war genau so ein Highlight wie vorhin angedroht; Die Puffins, oder zu Deutsch, die Papageientaucher. Die sind so süss, mit Ihrem schwarz-weissen Federgewand, den traurigen Augen und dem farbigen Schnabel *cuteness* Mein Kameraverschluss und das 600er Objektiv glühten fast, als ich mich immer näher, robbend am Boden, den kleinen Viechern näherte. Kurz nachdem ich meinen Puffin-Knipps-Hunger fürs erste gestillt hatte, kam Linda mit Ihrem Handy angelaufen, stand vor die Puffins hin und schoss ein Foto ums andere, ohne dass die Viecher wegflogen oder sich beim Nestbau irritieren liessen.. Super! Und ich hab mich Meter um Meter über den Boden gerobbt um ja keine Aufregung zu verursachen.. Die sind sich anscheinend Ihrer Rolle und den darauffolgenden Paparazzi-Attacken bewusst ;)
Mit einem Amerikaner, den wir unten am Parkplatz trafen, unterhielten wir uns noch über die Puffins und dass diese mit auch nur einem Cent pro Foto von Ihnen, schon längst Jeff Pezos oder Mark Zuckerberg, was ihr Vermögen anbelangt, überholt hätten ;).
Ein Schrei! Linda bemerkte, dass das Wohnmobil neben uns eine Zürcher Nummer hatte und tatsächlich; Ein Schweizer Paar am westlichsten Zipfel der Westfjords, wer hätte das gedacht. Sowieso trafen wir immer wieder, egal wo, auf Schweizer die jedoch meistens um einiges länger auf der Insel verweilen konnten, als wir beide armen Schlucker. Wir reden da von 2-3 Monaten oder sogar; „ich weiss es noch nicht, ich bekomme dann irgendwann Bescheid wegen eines Termin, dann geh ich zurück..“ *gack*. (Das war ein älterer Aargauer aus dem Fricktal) Wo waren wir? Achja die Festfjorde; Dazu muss ich vielleicht etwas ausholen. Die Landschaft in Island ist atemberaubend! Manchmal grün, mit Wiesen, Felder, Gebüschen und ab und zu Bäumen, dann immer wieder Wasserfälle, Bäche und Fjorde. Es geht aber auch anders, so dass man Kilometer um Kilometer abspult ohne dass irgendwas interessantes zu sehen ist, ausser Steine, Steine mit Moos, Lavasteine, Lavasteine mit Moos.. Ihr wisst was ich meine ;) Und trotzdem waren auch diese Ort irgendwie magisch, speziell, mit einer Weite, die beeindruckend ist. Man hat dann einfach nach 2-3 Stunden mal genug davon gesehen.
Das war auch der Grund, warum wir uns dazu entschieden, die Westfjorde nicht ganz zu umrunden wie angedacht, sondern etwas abzukürzen. Wir haben sicherlich das einte oder andere verpasst, ja das wissen wir, aber nochmal 3-4 Stunden jeden Fjord zweimal zusehen war nun für uns einfach zuviel. Dafür hatten wir in Lindas Heimat, dem Hexenmuseum (chhchhhchhhhchhh), etwas mehr Zeit um aktive Weiterbildung in Sachen Kultur der alten Siedler und Wikinger zu erleben. Das spezielle im Gegensatz zu unserer Hexenverfolgung im Mittelalter; In Island wurden bis auf eine Frau, nur Männer verbannt *staun* Die waren da oben schon sehr früh sehr weit, was die Gleichberechtigung anbelangt :D
Die Firma Jura spendierte nach dem Museumsbesuch noch einen Cappuccino (Schon wieder ein Schweizer.. :D) Etwas kurzes über Begegnungen mit anderen Urlaubern; Sehr viele Amerikaner! Manche sahen wir 2, 3 oder sogar 4 mal während der Reise. Man entwickelt dann sowas wie ne „Freundschaft“ und verabschiedet sich mit „See you at the next Spot“ *lach*. In Seydisfjordur unterhielt ich mich ne ganze Weile mit zwei Amis aus South Dakota, während wir auf unser Essen im Restaurant warteten. Klingt wirklich so, als hätten die eine gekochte Kartoffel im Mund beim reden, während ich versuchte mein selbst erlerntes englisch-englisch zum besten zu geben, was auch richtig gut funktionierte (bin da schon etwas stolz auf mich :D) Zumindest taten alle so, als würden Sie verstehen was ich sagen wollten..
Etwas kurzes über die Sprache in Island. Ur, mur, dur, foss, sind alles Endungen die meist etwas beschreiben, wie als Beispiel Skogafoss, Svartifoss immer einen Wasserfall. Und um das Thema Wasserfall gehts nun. Dieses Thema zieht sich nämlich durch ganz,- und ich meine wirklich durch ganz Island durch! Foss um Foss nach jeder Kurfe, nach jeden Fjord und sowieso überall stürzt Wasser von Hängen und Bergen ins Tal. Manchmal gesittet ruhig fliessend, fast romantisch schlängelnd, dann wieder rau, wild und hochabfallend, breit und tobend, alles ist vorhanden!
Etwas sehr besonderes sind die wenigen Fälle, bei denen man hinter den Wasserfall kommt. Beim einten geht ein Fußweg für normale Touris durch, beim anderen muss man zwischen Steinen und an Ketten zum Fall runtersteigen und wird so richtig nass, aber erst, nachdem man ne halbe Stunde gewandert ist. Daher ist es nicht sonderlich erstaunlich, dass der Massentourismus nur dahin kommt, wo die Reisebusse und Autos auf dem Parkplatz daneben parken können. Schade, aber uns wars recht; Wir freuten uns immer, wenn wir mal wieder etwas weiter laufen konnten und etwas spezielles sehen/erleben durften, was man nicht in jedem Hochglanzprospekt im Reisebüro sieht. Zudem waren diese Naturwunder noch richtig unberührt (wenn man das so sagen will..)
Beim Fardagafoss musste erst mal kräftig den Berg hoch gelaufen werden. Belohnt wurden wir mit einem Wasserfall, natürlicher und unberührter gehts kaum. Über unbefestigte Treppenstufen aus Holzbalken und Stein, gings an einer Felswand hinunter zum tosenden Wasser. Noch etwas mehr Kletterkunst über nasse Felsbrocken und wir standen hinter dem Wasserfall in einer doch sehr feuchten Höhle. Aber eben, alleine mit der Natur und einfach nur Glücklich sowas zu erleben. Stellt Euch mal das Foto oben vor mit blauem Himmel ;). Apropos Massentourismus: Wenn Ihr als gutes Beispiel "Geysir Strukkur" Googelt und Euch die Bilder anseht, was seht ihr?
Wenige Bilder, auf denen nicht Massen von Leuten zu sehen sind. Nun, mit dem muss man logischerweise rechnen, wenn man an einen solchen Ort reist. Anziehungspunkt ja auch für uns. Das dürft Ihr nun nicht falsch verstehen, aber dank der Pandemie und den scharfen Einreisebestimmungen, waren im Vergleich zu vorherigen Jahren kaum Besucher auf der Insel und die wenigen (wie wir) verteilten uns über die ganze Insel. Soll heissen; nie anstehen, immer am besten Ort stehen ohne Gedränge, immer Platz in den Restaurants, kaum bis keine Leute auf den Fotos und gar kein Verkehr! Für einen grossen Teil der isländischen Wirtschaft war das logischerweise katastrophal. Der Tourismus ist eine der grössten Einnahmequelle und beschäftigt tausende von Menschen. Es sind nach wie vor nicht alle Geschäfte, Hotels, Restaurants oder Guesthouses offen. Weiteres Beispiel gefällig? Im 2.ten Weltkrieg musste eine DC3 Dakota der Amis auf einem Strand notlanden. Die Besatzung überlebte, wie auch das Wrack, das seither ein Publikumsmagnet ist. Bis vor kurzem fuhren noch Busse die Fünf Kilometer zum Absturtzort was nun aber gesehen haben wir keinen. 5km über eine Steinwüste laufen, aber hey, lohnt sich alle mal!
Hier im Normalfall ein Foto des Wracks zu schiessen OHNE einen anderen Menschen drauf; Kaum vorstellbar ohne Absperrungen für nen Profifotografen mit Geld oder einem VIP. Während der ganzen Zeit, die wir beim Flugzeug verbracht hatten, waren 4 Leute da, die sich aber wie wir, immer aus dem Foto zurück zogen und warteten bis der jeweilig Andere fertig war. Oder man machte von den Anderen mit Ihrer Kamera Fotos und tauschte sich über dies und jenes aus.
Einer meiner Lieblingsorte war und ist der Diamond-Beach, der Diamantenstrand. Erst aber die Erklärung, woher diese Diamanten stammen, man will ja belesen wirken ;) Etwa Acht Kilometer weiter im Landesinnere endet der Vatnajökull Gletscher in einer Lagune. Von der Gletscherzunge aus brechen immer wieder grosse und kleine Eischollen/Brocken ab, die dann durch die Lagune und den Kanal ins offene Meer raustreiben. Die Meeresströmung drückt diese Eismassen dann auf den wunderschönen schwarzen Strand rauf. Mit etwas Sonne, dem schwarzen Untergrund, dem Meer und etwas blauem Himmel eine himmlische Fotokulisse. Es entstehen auch immer wieder komische, skurile und auch fantastische Skulpturen aus jahrtausend altem Eis.
Vieles an Schrott, ausgedientem oder gestrandetem wird auch liegengelassen und der Natur überlassen. Gut, das war alles vor Jaaaahren. Ob das mit heutigem Schrott auch noch gemacht wird, kann ich mir nicht vorstellen. Auf dem Weg zu den Puffins fuhren wir an einem Schiffswrack vorbei, in dem wir uns (logischerweise) umsahen und Kapitän spielen wollten ;) Strand, vorrostetes Boot = drumrum, hinauf und hinein & Fotooooo
Von wegen liegenlassen; Kommt wirklich öfters vor ;) Ob nun ein von Seafood-fressenden Tieren verschähtes Fischli,
oder ein gestrandetes, an Klippen zerschelltes Schiff, von dem nur noch Einzelteile von der Brandung über den ganzen Strand verteilt wurden,
bis hin zu verlassenen Krebsenhüllen, die wir versuchten zusammen zu setzen und das Ende Ferien wie man anhanden des Fotos sehen kann gelang :D, findet man alles mögliche, wenn man sich nur etwas umschaut ;) Sowieso sind die Strände in Island was ganz besonderes. Das Vulkanische Gestein ist ja mehrheitlich wie man weiss Schwarz und das ergibt lange, wunderschöne tiefschwarze Strände, einfach herrlich anzusehen. Einmal Sand und dann wieder glattgeschmirgelte Steine so weit das Auge reicht, wie zum Beispiel an der Basaltküste von….
Hat eigentlich schon jemand bemerkt, dass ich nicht chronologsich erzähle hier? Tja, ich serviere Euch hier keine Route die Ihr 1:1 abfahren sollt! Macht Eure eigenen Pläne, findet Orte die wir nicht sahen, erkundet die Insel auf eigene Faust; Nur geht einmal im Leben da hoch in den Nordatlantik, es wird Euch umhauen! Wo war ich? Achja im Westen, ne Osten.. Süden?
Jetzt gibts erstmal ne Review über Islands Strassen und Autos. Es gibt keine Autobahnen, was auch nicht nötig ist. Ausserorts ist 90, das reicht auch bei den Strecken völlig aus, die wir abspuhlen. Zudem sieht man so viel mehr von dieser atemberaubenden Landschaft. Vergleichen würde ich die Überlandstrassen hier, mit Nebenstrassen in der Schweiz, die von einem Bergdorf ins andere führen, aber weit abseits der Aglomeration. Dann gibts noch die „Gravelroads“. Schotterpisten, die mit 80km/h gefahren werden, man aber abbremst bei Gegenverkehr, wegen der möglichen Steinschläge. Ist gaaaaanz normal, hat uns auch erwischt. Versichert den Mietwagen unbedingt gut! Ist ne ganz komische Sache, wenn man von so gut ausgebauten Strassennetzen wie wir sie von der CH her kennen plötzlich auf Schotter mit bis zu 80km/h fahren soll. Wenn hier zu langsam gefahren wird, schüttelt es Dich dermassen durch, dass Dir die Amalganfüllungen der Zähne rausfliegen und um erbarmen flehen! So ab 60km/h fängt das Auto an, fliessend über die Piste zu gleiten. Dann sind da noch die F-Roads, die nur allrad angetriebene Autos fahren dürfen. Sollte man sich tunlichst daran halten, da eine Flussdurchquerung (meistens flach) wo wirklich vier angetriebenen Räder doch mehr als angemessen sind, des öfteren vorkommen. Bei solchen Strassen sollte man eine Wasserflasche mit Sprudel nur langsam öffnen. Wenn Ihr wissen wollt warum; Fragt Linda *fieslach* Spoileralarm: Splääääääschhh :D
Tiere... Dazu muss auch mal was schreiben. Haltet immer die Augen offen! Vor allem achtet auf Schafe! Die wolligen Dinger sind immer und überall! Zäune gibts zwar, aber vermutlich wurden die Schafe nie darüber informiert, dass die eigentlich dafür da sind um.. Naja, Ihr wisst schon ;) Läuft eines über die Strasse, kommen ganz sicher noch zwei bis drei hinterher. Im Juni hatten die meisten auch noch Junge dabei, die Ihrer Mutter IMMER nachrennen! Ob da nun eine Strasse ist oder nicht ist denen egal, glaubt’s mir! Oder Rentiere. Da gilt das gleiche obwohl nur seltener zu sehen. Aber die Schafe!! Da wir auf einer abgelegenen Insel sind, sind grössere Tiere als Rentiere gar nicht anzutreffen. Das einzige eigentliche Raubtier ist der Polarfuchs, den wir leider nie zu Gesicht, beziehungsweise vor die Linse bekommen haben. Sie sind auch die eigentlich einzige Gefahr für die vielen Vogelarten die auf der Insel ansässig sind. Die meisten Arten sind Bodenbrüter, oder bauen Ihre Netser auf den Klippen rund um die Insel, da es ja wie wir Wissen nicht allzuviele Bäume, geschweige denn Wälder hat. Kennt Ihr den Film von Alfred Hitchkock "Die Vögel"? Linda und ich seit dem Urlaub und einem Ausflug an einen schönen Strand defintiv und zwar live in Farbe und Ton! Wir liefen auf der einten Seite eine Bachs Richtung Meer. Immer schön einem ausgeschilderten Pfad entlang als die Bodenbrüter Ihre Nester Wehement anfingen zu verteidigen und zwar lautstark und im Tiefflug. Nix wie weg und auf die andere Seite des Bachs! Hab ich die Schafe erwähnt? Zwei Vollbremsung warens sicher bei mir. Dass das unserem geordneten Chaos auf den hinteren Sitzen nicht so zuträglich war dürfte klar sein, nicht?
Augepasst, jetzt gibts ne Auswahl an Tierfotos... Los gehts!
Nochmal, nicht dass Ihrs vergesst: SCHAFE!! überall!! Was wollt ihr? Ein Foto eines Schafes? nä, geht auf den Bauernhof in Eurer Umgebung, die sehen gleich aus ;) :D Whale-watching in Husavik (Norden) stand auch ganz oben bei mir auf der Liste. Im Gegensatz zur Autofähre zwischen den Westfjorden und der Halbinsel Snaefelsness schwankte das Schiff dann aber heftig! Zu meinem erstaunen hatte ich zu keiner Zeit das Verlangen die Fische zu füttern. Yeahhh! Wale zu beobachten ist so ne Natursache, die nicht wirklich berechenbar ist. (ist auch gut so, sonst würde es Zoo heissen) Doch, ich hab Schnappschüsse, aber nicht ganz die, die ich mir erhofft hatte. Laut Guide sahen wir Delphine auf 14 uhr okeeee.. Einen Blauwalauf 11 Uhr, schon wieder weg und Buckelwale. Klililililililililick die hab ich auf der richtigen Seite des Bootes zweimal gesehen und geknippst. Tolles Erlebnis, obwohl ich mir, wie erwähnt mehr und nähere Sichtungen erhofft hatte. Tja,Thats Nature ;)
SCHAAAFEEEEE!!! viele Schafe....
Wusstet Ihr übrigens, dass viele bekannte Hollywood Streifen zum Teil in Island gedreht wurden? "Batman Begins" wurde teilweise auf dem Svinafellsjokull Gletscher aufgenommen, James Bond "Stirb an einem anderen Tag" wurde hauptsächlich in Island gedreht. Einer der Hauptdrehorte war die Jökulsárlón Gletscherlagune. Andere Drehorte waren das Dorf Höfn und der Vatnajökull Gletscher. Im Angesicht des Todes von 1985 wurde ebenfalls in der Jökulsarlon Gletscherlagune gefilmt. Games of Thrones, Interstellar, StarWars Rough One, Das geheime Leben des Walter Mitty, Thor The Dark World, Tomb Raider, Captain America, Prometheus... Der Grund für die vielen Science Fiction Streifen sind die beinahe ausserirdisch anmutenden Landschaften, die sich beim fahren im halb Stundentakt fast völlig verändern können.
Und hinter dem nächten Berg oder Fjord kommt dann sowas zum Augenschein:
oder, wie ein asiatisches Päärchen meinte: Das sieht aus wie der Kilimandscharo (naja... ;) )
Von der Region Myvatn muss ich Euch unbedingt noch erzählen. Der Myvatnsee liegt im Norden der Insel und hat sehr viele wunderschöne Ort, die sich mehr als Lohnen einen halt einzulegen. Der See selber heisst übersetzt in etwa "Mückensee" und den verdient er auch zumindest im Hochsommer (August). Am See selber waren wir nicht direkt, aber einen Tankstop legten wir ein in Reykjahlíð ein. Holy... es sind keine Steckmücken wie wir sie kennen, aber dafür tausende! Und die nerven, aber sowas von!! Türe auf, schnellst möglich tanken und weg! Danach im Auto ein Krieg bis alle entweder wieder draussen waren oder gekillt wurden. Wie mir ein Isländer erzählte, kann es durchaus vorkommen, dass Du auf den See blickst und ne graue, sich bewegende Wolke vor Dir hast, bestehend aus Millionen von den Dingern *schauder*. Jetzt wird mir auch klar, wesswegen mehrere Reiseführer zu einem Fliegenschutznetz für den Kopf raten ;).
Wollt Ihr nun wirklich ein Foto von Mücken? Ne oder? Hier ist ein Link zu einem Video https://naturreisen.is/die-mcken-des-myvatn
Die Fahrt ging nun auf der RingRoad weiter Richtung Hverir, den Sulfid-Smoker-Felder, welche sich schon weit im voraus mittel der Nase ankündigten.
Ein etwas beissender Schwefelgeruch nach faulen Eiern, welcher immer stärker wurde, wie näher wir ran fuhren. Von meinem Beruf her störte mich das nicht so besonders, da sind solche Gerüche auch ab und an vorhanden, jedoch Linda hatte den Geschmack wie Sie selber sagte, noch beim späteren Bilder ansehen wieder in der Nase :D
"der Bluubbb"
Die Geothermie ist ein allgegenwärtiges, typisches Island Bestandteil. In Rejkjavik werden im Winter sogar die Strassen erwärmt. Hilft ungemein, wenns mal etwas kälter ist, damit nicht soviel gesalzen werden muss ;) Nein ohne Witz, das ist so! Bohr ein Loch in den Boden und es kommt Wärme raus. Alles wird mit der Erdwärme gemacht. Warmwasser, Elekrizität mit Turbinen, die Wärme im Haus, das warme Wasser zum Duschen, einfach alles. Stellt Euch mal den Wirkungsgrad einer Wärmenpumpenheizung vor, wenn die mit 90 grad heissen Wasser betrieben würde ;) Im Guesthouse in Borganes fiel es uns das erste mal auf, dass das Wasser beim Duschen komisch roch. Viel später erklärte mir unser Gastgeber im Brekkugerdi Guesthouse im Süden, dass das öfters mal vorkomme und die Isländer sich nach dem Duschen mit 40grad warmen Wasser, einfach noch kalt abduschen. Das kalte Wasser ist geruchslos, aber eben wie der Name sagt; kalt.. In den Bergen der Myvatn Region liegt der Vítikratersee.
Dieser brach das letzte mal 1976 aus, ist also noch gar nicht mal so lange her, dass nicht türkises Wasser im Krater stand, sondern brodelnde Lava! Auf dieser Hochebene steht eines dieser Kraftwerke. An mehreren Stellen wird die Wärme mittels Rohren gefasst und zum Krafwerk befördert. Für mich als Sanitär-Techniker sehr interessant wie auch lehrreich.
Dieser Bach den Ihr da seht, besteht aus den "Abfällen" der Turbinen und ist noch angenehm warm. Darum auch diese fast weissliche Farbe. Herrliches Schauspiel! Zurück auf der Strasse zum nächsten Hotspot. Wirklich weit kamen wir nicht.. Im Augenwinkel erspähte mein Berufs-Auge etwas, was es bei uns (logischerweise) nicht gibt. Also umdrehen und gucken! Auf einem Parkplatz 4 Meter neben der Strasse steht eine Dusche mit warmen Wasser, einfach so, frei für Jedermann/Frau. Kleider weg und Duschen ;) Keine Angst, es kommt ein anderes Foto, als Ihr gedacht hattet :D
Nur Autowaschen war verboten, was mich zu einem anderen dreckigen Ding bringt; Unserem Kia. Die ganzen Schotter und die Offroadstrassen hinterlassen natürlich einen gewissen Schmutz auf dem fahrbaren Untersatz. In jedem grösseren Dorf hatte ich ausschaugehalten nach einer Autowaschanlage, oder zumindest einer Hochdruckanlage... Nix! Nirgends! Nada! Nur sehr selten ein Schlauch mit Bürste, lieblos vor einer Mauer platziert. Gegen Schluss der Reise, wollte ich dann doch noch etwas nettes tun und das gröbste abwaschen. Also fragte ich in einem grösser Tankstellen Shop, wie man draussen denn die Waschbürste bezahlen müsse. Es war da schon eine Einheimische am waschen ihres aufgepumten Pajero, da ergriff ich die Gelegenheit und hab mich auch prompt als Touri bestens etabliert. *grummel* Der erstaunte wie auch komisch fragende Blick der Angestellten hinter dem Thresen sprach Bände. "Nothing, just park and wash it" war die kurze Antwort. Autowaschen kostet nichts, das Wasser ist ja eh gratis und an einer Bürste ist auch noch nie einer verarmt, so in etwa war das wohl gedacht ;)
On the Roadagain *sing* Achja, gesungen haben wir öfters mal. Vermutlich nicht so gut, dafür mit voller Hingabe! Queen mit Bohemien Rapsody, Up in the Sky von 77 Bombay Street oder ganz Klassisch und ein Dauerbrenner, da sowas von zutreffend; Take my Home Country Roads von John Denver. Vermutlich sind zu diesem Zeitpunkt die letzten Fliegen vom Myvatnsee freiwillig durch die Lüftung rausgeflogen *rofl* Gute Laune und jede Menge Spass und Gelächter, 14 Tage lang! Kein Wunder bei diesen Erlebnissen und Landschaften und Zwei Leuten, die fast 2 Jahre lang mit 3 mal umbuchen sehnlichst auf diese Reise gewartet hatten. Das letzte grosse Ereignis, das auf uns wartete: Der Fagradalsfjall Vulkan, der 2021 im Frühjahr ausgebrochen war. Ein "must see" auf jedenfall. Die fahrt Richtigung Keflavik Flughafen und unserer letzten Übernachtungen brachte uns direkt daran vorbei. Wetter war so "naja", bis hin zu "ich fahr mal etwas langsamer, der Nebel wird zu dicht". Das änderte sich auch leider nicht mehr, nein es wurde nur noch schlimmer, aber da komm ich noch plötschnass darauf zurück ;) Der Momentane Hotspot, was die Sehenswürdigkeiten anbelangt!
Wer kann schon von sich behaupten, auf einem noch warmen Lavastrom zu stehen, der noch vor einer Woche flüssig vom Berg runter floss? Vermutlich nicht viele. Ich schreibe mich daher von nun an „von,-und zu“ :D War wirklich sehr beeindruckend was diese zerstörerische Kraft alles vermag.
Man kommt sich doch sehr klein und unbedeutend vor. In den Tagen als wir auf Island waren versiegte der Lavastrom, aber nur kurz. Kurz nach unserem Abflug bahnten sich wieder Ströme aus geschmolzenem Stein den Weg die Hänge hinab.
Wir sahen nur noch vom Flugzeug aus den Krater und den Lavasee im Inneren. Beim zurücklaufen zum Parkplatz fing es dann das erste mal so richtig an zu schütten. Aber hey, was soll’s? Trockene Kleider hatten wir ja im Auto, also kurz umziehen und gut ist.
Ja, das mit dem roten Stuhl der auf einer Erhöhung neben der Strasse stand, einfach so, ohne ersichtlichen Grund, keine Ahnung warum... Selbstredend wurde er sofort in Beschlag genommen. Linda hatte etwas schwierigkeiten mit Ihren Haaren, die wie eigentlich immer vom Winde verweht wurden, aber das wisst Ihr ja mittlerweile :D
So, nun ist aber wirklich Schluss, leider auch das Ende unserer Reise. Auto zurück bringen, alles packen und mit Müh und Not im mittlerweile fast zu kleinen Koffer verstauen, (warum hab ich bloss soviel Zeugs gekauft..), schlafen und um 04.00 Uhr aufstehen, Frühstücken und zum Flughafen rüber laufen.. Langsam und Wehmütig. Es ist nicht aller Tage Abend, ich komm wieder.. Keine Frage!! (Gar keine Frage!!)