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La Città Madre

Pubblicato: 14.02.2019

(BH) Nach längerer Abstinenz sind wir nun also wieder unterwegs in der Welt. Die Idee war, die Elternzeit nochmal voll auszukosten bevor der Große in die Schule kommt. Und Südafrika ist es geworden.  Trotz wochenlanger unruhiger Nächte mit allen nur möglichen Schreckenszenarien vor dem inneren Auge: Löwe verschleppt Kind, Krokodil verschleppt Kind, bißerl Mord und Totschlag, Hyäne verschleppt Kind, Krokodil verschleppt Hyäne mitsamt Kind.... also ich geb zu die Verschlepp-Paranoia war recht groß. Größer als vor dem Verbrechen. Wobei ich mir beim Schreiben grad in die Hose gemacht hätte -hier ertönen nämlich grad seit ner Viertelstunde aus zwei Richtungen Sirenen und ich hab nur eine Gestalt im spiegelnden Laptop hinter mir vorbeihuschen sehen. War der Johann. Puh! 

Was heißt denn eigentlich "hier". Also mal der Reihe nach. Vorgestern Abend ging es los: mit dem Flieger nach Kapstadt. Die Stunden davor waren noch recht anstrengend, irgendwie fühlten wir uns nicht so richtig vorbereitet auf diesen Trip. Zu viele andere Dinge, die uns umtrieben. Aber dann war es eben soweit. 10 Stunden nonstop Flug lagen vor uns und meinen Schwiegereltern, die uns dieses Mal auf unserer Reise begleiten -zumindest eine Zeit lang. Große Aufregung natürlich bei den Kindern. Der Flug selber war leider grausam. Unsre Kinder haben tatsächlich alles brav mitgemacht - der Elias war paralysiert vom Fernseher im Vordersitz und der Jonah hat sich über das portionierte Essen gefreut. Geschlafen haben sie auch ein paar Stunden. Nicht so aber das Kind schräg hinter uns, dass immer wenn man grad mal kurz weggenickt ist, einen schrillen Schrei ausgestoßen hat. Die Eltern saßen recht teilnahmslos daneben. Zum die Wand hoch gehen! Außerdem war der Flug recht turbulent, hat gscheit gerumpelt, und obwohl sich der Flieger O-Ton Kapitän "wohl fühlt, wie ein Fisch im Wasser", war das trotzdem nicht sehr angenehm.

Völlig gerädert sind wir dann also am nächsten Tag morgens in der Mother City (wie sie sich selbst nennt - warum? was weiß ich...) Kapstadt gelandet. Mietauto geholt, ein schicker Jeep zur Freude der Kinder, und ab in den Berufsverkehr auf dem Weg zu unserem Haus in Noordhoek südlich von Kapstadt. Mit ein paar Verfahrern haben wir es dann auch gefunden und es ist der Hammer hier. Wunderschöner Blick aufs Meer, tolle Terrasse mit Pool, fetter Grill im Wohnzimmer (das wird interessant) alles total stylisch und extrem nette Gastgeber. Full Service inbegriffen, sprich jeden Morgen kommt die Maid und der Gärtner. Erstere ist sehr nett und gesprächig. Als wir sie nach Kindern gefragt haben, hat sie uns erzählt, dass sie ihren 8 Jahre alten Sohn nur ungefähr alle 2 Jahre sieht. Die Fahrt nach Hause dauert wohl 3 Tage und sie muss viel Urlaub ansammeln, damit sie zu ihm fahren kann. Herholen kann sie ihn nicht, weil die Schulen hier zu teuer sind. 

Ich geb zu, ich lass mich auch gern bedienen, aber irgendwie ist es schon komisch, dass es hier grundsätzlich Schwarze sind, die das tun. Die Trennung schwarz und weiß wird einem hier schon sehr schnell sehr präsent. Und das fühlt sich nicht gut an, kann ich euch sagen. Und an den Townships vorbeifahren, die direkt an den Flughafen angrenzen, ist auch leicht verstörend. Vorallem wenn man 10 Minuten später die Villenviertel durchkreuzt.

Aber jetzt mal nicht gleich so kritisch am Anfang der Reise. Hier ist es jedenfalls herrlich. Die Sonne strahlt, 27-30 Grad, ein leichtes Lüftchen, die Pfaue marschieren durch den Garten. Ein wahres Paradies - in einem Kokon.

Gestern haben wir dann erstmal Großeinkauf gemacht, waren kurz am Nordhoek Strand, der wunderschön und einsam ist Und den Warnschildern zu Folge auch ein perfekter Ort, um ausgeraubt zu werden. Abends haben wir unsere Terrasse genossen und den kurzen Abend bei einer Flasche Rotwein ausklingen lassen, bevor wir wie ein Haufen Steine in die Betten gefallen sind.

Risposta

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