Als erfahrener Shinkansen-Fahrer machte ich mich heute auf den Weg nach Norden nach Echigo Yuzawa, einem Ort, der für seine Onsen berühmt ist – diese herrlichen heißen Quellen, in denen das Wasser von der Erde selbst auf angenehme 25°C erwärmt wird, und obendrein mit einer mineralischen Stärkung. Ich checkte in ein traditionelles japanisches Ryokan ein, im Wesentlichen ein Gasthaus oder kleines Hotel. Die tatami-bedeckten Böden sind ein charmanter Touch, aber der wahre Spaß beginnt am Eingang, wo man seine Schuhe abgeben und sie gegen traditionelle Holzflippflopps eintauschen muss. Ein kleines Balancekunststück, diese Dinger, und ich werde sehr erfreut sein, wenn ich es schaffe, mir dabei nicht den Haxen zu brechen.Der Spaß mit dem Schuhwerk endet jedoch nicht dort. Sobald man im Zimmer ist und die Natur ruft, muss man in ein weiteres Paar Hausschuhe schlüpfen, speziell für die Toilette. Die Japaner nehmen ihre Schuhe sehr ernst, das muss man wissen.Zum Mittagessen wagte ich mich in ein Sushi-Restaurant, das sich als Michelin-Stern ausgezeichnet herausstellte – immer eine angenehme Überraschung. Alles war göttlich – außer einem bestimmten Sushi mit einem Fisch, der eher wie Knorpel aussah. Ich konnte mich einfach nicht dazu durchringen, es zu probieren, aber der Koch, offensichtlich auf einer Mission, ließ sich nicht beirren. Mit der Magie von Google Translate fragte er, warum ich es nicht koste. Ich erklärte so diplomatisch wie möglich, dass ich den Rest liebte, aber dieses eine lieber überspringen würde. Der Koch hatte jedoch andere Pläne. Er schnitt ein kleineres Stück und bestand darauf, dass ich es probiere. Und ja, es war genau das, was ich befürchtet hatte – zäh, gummiartig, nicht mein Fall. Doch der Koch gab nicht auf. Er grillte ein weiteres kleines Stück, fügte etwas Zitrone und Salz hinzu und schwor, es würde anders sein. Geschmacklich war es das auch, aber was die Textur angeht? Sagen wir mal so, ich hatte beinahe eine unangenehme Begegnung mit meinem Mittagessen. Doch er gab schließlich nach, und ich verließ glücklich das Lokal.Am Nachmittag erkundete ich das Dorf, das im Winter zu meiner Überraschung ein ausgewachsenes Skigebiet ist. Neugierig geworden, nahm ich die Seilbahn bis zum Gipfel. Es gibt ein großes Skigebiet, und viele Berge sind miteinander verbunden. Im Sommer ist es eher ein Paradies für Wanderer, mit kinderfreundlichen Attraktionen wie Zip-Lining, Go-Karting und, zu meiner Freude, Rodeln. Ich überlegte kurz, ein einheimisches Kind zu rekrutieren, um mit mir zu fahren, aber am Ende wagte ich die Rodelpartie alleine. Die Landschaft erinnerte mich ans Engadin, mit dem langenen offenen Tal, wunderschönen Pflanzen und friedlichen Seen.Zurück im Ryokan tauchte ich endlich in das Onsen ein. Da ich mir nicht ganz sicher war, was die richtige Etikette ist (und die japanischen Schilder nicht entziffern konnte), beschloss ich, auf jemanden zu warten, um diskret deren Bewegungen zu „kopieren“. Übrigens, das Ganze ist eine völlig nackte Angelegenheit, mit mehreren warmen und noch wärmeren Becken, die atemberaubende Ausblicke auf die Berge bieten. Nach einem ausgiebigen Bad gönnte ich mir eine japanische Massage, und nun, lieber Leser, befinde ich mich in einem Zustand glückseliger, vollkommen verwöhnter Entspannung.
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As a seasoned Shinkansen rider, today I made my way north to Echigo Yuzawa, a place famed for its onsen, those lovely hot springs where the water has been kindly heated by the Earth itself—at a leisurely 25°C, no less, with a mineral boost for good measure. I checked into a traditional Japanese ryokan, which is essentially an inn or small hotel. The tatami-covered floors are a charming touch, though the real fun begins at the entrance, where you must surrender your shoes and swap them for traditional wooden flip-flops. A bit of a balancing act, these, and I shall be most pleased when I master the art of not twisting an ankle.
The footwear fun doesn't end there, though. Once you're in your room and nature calls, you’ll need to slip into yet another pair of slippers, specifically for the toilet. The Japanese are serious about their shoes, you see.
For lunch, I ventured into a sushi spot that turned out to be Michelin-starred, which is always a pleasant surprise. Everything was sublime—except for one particular sushi featuring a fish that resembled cartilage. I simply couldn’t bring myself to try it, but the chef, clearly on a mission, was undeterred. Using the magic of Google Translate, he inquired why I wasn't tucking in. I explained, as diplomatically as possible, that while I adored the rest, this one I might just skip. The chef, however, had other plans. He sliced a smaller piece and insisted I give it a go. And yes, it was exactly as I feared—chewy, rubbery, not my cup of tea. Still, the chef wasn’t ready to admit defeat. He grilled another small piece, added some lemon and salt, and swore it would be different. And it was—flavor-wise, at least. Texture-wise? Let’s just say I nearly had an unscheduled meeting with my lunch. But he finally conceded, and I happily made my exit.
In the afternoon, I explored the village, which to my surprise is a full-blown ski resort in winter. My curiosity piqued, I took the cable car to the summit. It has quite an big skiing area and many mountains are connected with each other. In summer, it’s more a hiking haven, complete with kid-friendly attractions like zip-lining, go-karting, and, to my delight, tobogganing. I briefly considered recruiting a local child to ride with me for cover, but in the end, I braved the toboggan alone. The landscape reminded me of St. Moritz, with its long, open valleys, lovely plants, and serene ponds.
Back at the Ryokan, I finally immersed myself in the Onsen. Not entirely sure of the proper etiquette (and unable to decipher the Japanese signs), I decided to wait for someone to show up so I could discreetly "copy-paste" their moves. It’s a completely nude affair, by the way, with several warm and even warmer tubs offering stunning views of the mountains. After a good, proper soak, I indulged in a Japanese massage, and now, dear reader, I find myself in a state of blissful, thoroughly pampered heaven.