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Vom Süden in South Australia bis hoch in den Norden vom Northern Territory

Ishicilelwe: 26.10.2018

19.10.2018 - 31.10.2018


Direkt im Anschluss an Kangaroo Island sind wir weiter in den Norden. Über Ziel war Darwin, was so ca. 4.000 km entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mehrere Anlaufstationen rausgesucht. Auch die Planung von Tankstellen und Trinkwasser-Stationen haben wir vorher schon gemacht. Im Grunde waren wir also vorbereitet.


Freitag Morgen ging es vom Fähranleger in Cape Jervis, nach einem kurzen Stop am Aussichtspunkt nebendran, der einen letzen Blick auf die Insel bot, zum Blowhole Beach, da wir den auf dem Hinweg nach Kangaroo Island nicht mehr geschafft hatten. Der Weg dorthin war sportlich, da es ziemlich steil bergab über eine steinige Offroad-Straße ging. Der Weg hat sich jedoch gelohnt, da schon allein der Blick von oben in die Bucht ziemlich cool war. Wir sind kurz runter bis an den Strand gelaufen und danach gleich wieder weiter. Wir haben in Normanville nochmal getankt und kurz vorher am Hobart Lookout den Blick auf die Küste Südaustraliens genossen. Unser erster Stop war Hahndorf. Dort waren ziemlich viele deutsche Siedler und daher ist es jetzt der Deutsch-Tourismus-Ort. Ehrlich gesagt habe ich dort nicht ganz so viel typisch Deutsches gesehen, aber irgendwie war es trotzdem nett mal durchzuschleusen. Im Kaffeehaus haben wir uns, da gerade Mittagszeit war, einen Burger mit Pommes gegönnt und danach ging es auch schon wieder weiter. Wir sind einmal durch Adelaide durch, was uns unendlich viel Zeit gekostet hat. Es war wohl Feierabendverkehr um 15:30 Uhr. Etwas früh, aber so fühlte es sich an. Im stetigen Stop and Go sind wir voran geschlichen. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich raus aus der Stadt. Dort haben wir die nächste Tankstelle in Two Wells angesteuert, um den Wagen nochmal aufzutanken, da sie noch verhältnismäßig günstig war. Von da ging es dann direkt weiter durch die Adelaide Hills bis zum Mount Remarkable (960m hoch). Man könnte laut Karte auf den Berg rauf, aber dort angekommen, mussten wir feststellen, dass der Weg natürlich nicht öffentlich war. Da es langsam dunkel wurde, haben wir beschlossen dort zu bleiben und haben uns auf einen Parkplatz vor dem Ort Melrose für die Nacht hingestellt. Dort standen auch schon 2 andere Wohnwagen und es war nicht direkt im Wald. Es war extrem windig und ich hatte wenig Lust, dass ein Ast auf dem Auto landet. Drum herum war nur Nationalpark, daher war wildes Campen verboten. Dort stand aber nix, daher haben wir uns alle dort aufgereiht. Wir waren beide todmüde nach den 464 km und haben um schnell gegessen bevor wir direkt ins Bett sind.


Samstag hatten wir den Wecker auf 5 Uhr gestellt, um noch vor dem Sonnenaufgang auf den Berg rauf wandern zu können. Da es extrem bewölkt war und dazu noch geregnet hat, hatte sich der Plan erledigt. Gegen 6 Uhr klingelte der Wecker erneut und wir haben uns langsam in Bewegung gesetzt. Kurz entschlossen haben wir den Berg nur aus der Ferne betrachtet und sind direkt weiter zum Flinders Ranges National Park gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir kurz in Hawker an der Tankstelle für Kaffee und am Akraba Hill Lookout gehalten. Am Visitor Center dort angekommen, mussten wir erstmal 10 AUD für den Eintritt in den Nationalpark bezahlen und dann könnten wir los. Wir haben eine Wanderung zum Wangarra Lokkout gemacht. Von dort ging es weiter über den Inner Trail einmal inmitten durch das Tal umringt von einer Bergkette. Auf der anderen Seite sozusagen ging es für uns rauf bis zum Tanderra Saddle. Als wir dort waren, wollten wir unbedingt noch den Gipfel vom Saint Mary Peak (1171m hoch) mitnehmen. Das letzte Stück hat uns nochmal ordentlich gefordert, vor allem weil keine einzige Wolke am Himmel war. Katharina hat das kurz gespürt, da ihr schwindelig wurde. Nach einer kurzen Wasserpause war aber alles wieder gut und wir haben es zum Gipfel zusammen geschafft. Leider hat wir den Gipfelschnaps nicht parat. Über den Outsider Trail haben wir den Abstieg gemacht und waren somit nach 22,1 km wieder in Wilpena Pound angekommen, wo wir das Auto geparkt hatten. Unterwegs hatten wir sogar Glück neben den grauen Kängurus dort einen der Yellow-footed Wallabys zu sehen. Die sahen wirklich ein wenig gelb aus und der Schwanz war gestreift. Das war richtig süß! Für die gesamte Wanderung haben wir 6,5 Stunden gebraucht und waren ziemlich platt. Wir haben noch kurz getankt und sind dann weiter über den Hucks Lookout zum Stokes Hill Lookout. Da Eschen spät war, haben wir uns entschlossen dort zu bleiben. Wir haben uns also direkt Nudeln gekocht und sie mit Blick auf all die Berggipfel genossen. Danach haben wir einen unglaublichen Sonnenuntergang von dort gesehen. Daraufhin, haben wir uns dort den Gipfelschnaps gegönnt :) Nachdem alle andren Sonnenuntergangs-Genießer verschwunden waren, haben wir uns ins Auto verkrochen und direkt geschlafen.


Sonntag früh waren wir pünktlich zum spektakulären Sonnenaufgang wieder wach. Wir haben uns schon vorher umgezogen und gerade beim Frühstück ging die Sonne über den Bergen auf. Das sind Momente, die einfach unbeschreiblich sind. Kurz vor 8 sind wir schon mit dem Auto los weiter Richtung Norden. Cooper Pedy war das Ziel des Tages. Katharina ist zur Abwechslung gefahren, da mein Knie sich nach der langen Wanderung doch nicht so ganz gut anfühlte. Sie hat gleich die schlimme Strecke abbekommen. Anfangs war alles voll mit Känguruhs und es war kaum ein sicheres Durchkommen. Nach nur ca. 7 km war es dann soweit und wir hatten unser erstes Känguru erwischt. Es war zum Glück nur ein kleines und hat dem Auto nicht mal eine Beule verpasst. Wir haben es frontal erwischt und es flog im hohen Bogen in den Seitengraben. Dort zuckte es noch und ich dachte, dass es noch lebt. Doch als ich nachsehen war, war es tot. Wir hatten keinen Telefonempfang und ich hätte gar nicht gewusst wo man in so einem Fall anruft, wenn das Tier noch lebt. Uns ging es richtig schlecht danach und wir sind nur ganz langsam weiter geschlichen. Nach kurzer Zeit ging es dann aber wieder. Wir sind anschließend auf die Brachina Gorge Road abgebogen und ca. 13 km einer geologisch sehenswerten Straße gefolgt. Der Weg ging durch hohe Felsen und viele Berge, daher war er wirklich ganz schön. An 2 Aussichtspunkten in der Mitte haben wir angehalten, danach ging es aber direkt weiter. Wir sind dann immer die B83 entlang gefahren, neben der eine alte Bahnstrecke (The Old Ghan Railway) verläuft. Davon war aber nicht mehr viel übrig. Am Lyndhurst hörte die befestigte Straße auf und danach ging es über die Oodnadatta Track bis Marree. Da haben wir für den güstigen Preis von 1,99 AUD je Liter getankt. Ein anderen Reisender hat mir eine CD von sich geschenkt, da er früher mal Musik gemacht hat. Wir haben uns ein wenig über´s Reisen ausgetauscht und dann ist jeder los. Man begegnet hier irgendwie immer witzigen Menschen. Alle anderen Tankstellen vorher waren übrigens geschlossen, daher mussten wir bis her warten. geschlossen. Keine Ahnung wie die Menschen hier damit klar kommen. Vielleicht lag es auch am Sonntag, aber einige Stationen sahen wie tot aus. Wir sind auf der Straße immer weiter gefahren, vorbei an Alberie Creek Siding, wo man sich Kunst aus Schrott und anderem Müll anschauen konnte. Das war tatsächlich ganz cool gemacht und ein Grund sich mal die Beine zu vertreten. Ansonsten gab es bis auf kaputte Reifen bam Straßenrand nicht viel zu sehen. Anfangs stand eine große Kuh mitten änder Straße und wir haben mal ein paar verhungerte Schafe und Kühe gesehen. Das war´s dann aber auch schon. Unterwegs haben wir kurz gehalten, weil ein Truck-Fahrer scheinbar einen geplatzten Reifen hatte. Er kam aber allein zurecht, also sind wir weiter. Später haben wir nochmal gestoppt, aber die anderen wollten nur winken und Hallo sagen. Es sah so aus, als wollten sie was von uns. Vermutlich sind das Gebäude Situationen, in denen man hier nicht anhalten, sondern einfach weiter fahren soll. Aber irgendwie ist das auch unhöflich und sie sahen jetzt nicht sonderlich gefährlich aus. Ich bin da wohl immer noch zu gutgläubig und Katharina ist das leider nicht viel besser :) Auf unserem weiteren Weg sind wir noch am Lake Eyre vorbei gekommen. Der See war nicht wirklich da, denn es war einfach nur eine ausgetrocknete Fläche, aber angeblich versorgt er 22% Australiens mit Wasser. Wenn es hier tatsächlich mal Regent, dann führen alle umliegenden Flüsse ihr Wasser dorthin. Er liegt 12m unter dem Meeresspiegel. Darunter liegt angeblich in 3.000m Tiefe das weltgrößte Unterirdische Wasserreservoir. Das ist ziemlich angefahren, vor allem hier wo es so extrem trocken ist. Es ist also auch ein wenig Bildungsreise für uns. Danach ging es in sengender Hitze weiterhin ohne eine einzige Wolke am Himmel bis nach Coober Pedy. Eine Tankstelle lag noch auf dem Weg und das war´s auch schon. Die Straße war mal etwas besser mal schlechter, sodass wir nicht wirklich schnell voran kamen. Nach insgesamt 626 km, von denen wir 451 km nur auf unbefestigten Straßen unterwegs waren, sind wir nach 10 Stunden endlich in Coober Pedy angekommen. Wir mussten leider direkt beim reinfahren in den Ort feststellen, dass irgendetwas mit dem Auto nicht stimmte. Die Warnleuchten für das ABS und für die Handbremse waren beide an. Nach einem kurzen Check im Handbuch, was das genau zu bedeuten hat, war uns schnell klar, dass wir einen Mechaniker aufsuchen müssen. Bei der Strecke war das ja fast zu erwarten, da dort viel Steine von unten gegen das Auto geschlagen sind. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt, dass es nichts dramatisches ist. Zum Glück ist es uns nicht mitten im Nirgendwo, sondern im Ort passiert. Wir haben direkt eine Werkstatt im Internet gefunden und haben das Auto erstmal sicher geparkt. Danach haben wir eine Runde durch den Ort gedreht, um zu schauen wo die Werkstatt genau ist und wie die Öffnungszeiten für den nächsten Tag sind. Wir haben auch gleich nach Tankstellen und Preisen geschaut. Nebenbei haben wir uns aber auch den Ort und die die abgefahrenen Häuser dort angeschaut. Der halbe Ort liegt unter der Erde. Es ist drumherum weit und breit nichts als Sand, also praktisch Wüste. Sobald Wind aufkommt, kriecht der Staub ich jede Ritze. Haben wir auch beim Auto gemerkt :( Hinzu kommt die extreme Hitze im Sommer. Das, und die Tatsache, dass Dortmund Opal-Miene an der anderen ist, hat die Leute dazu geführt ihre Häuser unter der Erde zu bauen. Restaurants, Bibliotheken, Hotels und vieles mehr, findet man dort hauptsächlich im Untergrund. Ziemlich außergewöhnlich! Das ist auch der Grund, warum dort viel Filme gedreht wurden oder zumindest Ausschnitte davon. Das Starship aus dem Film Pitch Black (mit Vin Diesel -daher kenne ich den auch nur =)) liegt dort zum Beispiel mitten im Ort. Sie haben auch ein Autokino, aber es sah nicht unbedingt danach aus, dass es noch benutzt wird. Das wäre auch zu schön gewesen. Zurück am Auto war es schon dunkel, also haben wir uns einen ruhigen Platz für die Nacht gesucht. Wir haben uns einfach in eine Seitenstraße an den Rand gestellt und gehofft, dass sich niemand beschwert. Dort haben wir uns noch schnell Nudeln gekocht und danach ist Katharina schon mal ins Bett, während ich noch draußen mit meinem Bruder telefoniert hab.


Montag sind wir gleich früh aufgestanden, damit wir pünktlich um 8 Uhr vor der Tankstelle waren, die angeblich auch Reparaturen durchführt. Ein kleiner Herr mittleren Alters kam raus und meinte super freundlich, dass er sich das Auto gerne mal anschauen kann. Er ist kein Mechaniker, aber er wechselt Reifen und hat ein wenig Ahnung. Das klang ehrlich gesagt nicht sonderlich vielversprechend, aber er war wirklich nett, also haben wir das Auto zu ihm gebracht und es direkt durch den Hintereingang auf die Rampe gefahren. Katharina wollte noch in die Bibliothek, da es dort WLAN gab und sie einiges erledigen musste. Ich bin solange dort geblieben. Jimmy und ich haben uns ziemlich schnell sehr gut verstanden und gemeinsam haben wir versucht rauszubekommen was mit dem Auto nicht stimmt. Er hat alle 4 Räder ausgebaut und alles gereinigt, inklusive der ABS-Sensoren, doch das Licht blieb weiterhin an. Man konnte von innen des Radkastens sehen, dass einige Steine uns ordentlich erwischt hatten, denn da waren tiefe Kratzer zu sehen. Es war aber zum Glück nix dramatisches. Zumindest auf den ersten Blick. Die Bremsen waren auch noch ok. Da Jimmy mit seinem Wissen nach fast 4 Stunden am Ende war, hat er uns eine andere Adresse gegeben, bei dir wir die Elektrik einmal prüfen lassen können. Jimmy ist ursprünglich Grieche, lebt aber schon seit er eine Kind ist in Australien und schon viele Jahre in Coober Pedy. Ich kenne nun seine komplette Lebensgeschichte und er kennt meine halbe :) Wir hatten viel Spaß zusammen, haben Kekse gegessen und uns super unterhalten. Ein Freund von ihm kam noch vorbei, der uns Horrorgeschichten aus den aktuellen Medien über Schlangenangriffe in Südaustralien erzählt hat. Selbst sein Hund hat Angst vor Schlangen dort. Er hat seinen Hund mal im Garten mit dem Gartenschlauch erschreckt. Der Hund ist weggesprungen, als sich der Schlauch bewegt hat, weil er dachte, es sei eine Schlange. Es wird also nie langweilig dort, obwohl drumherum nix außer Sand ist. Wir haben uns mittags dann endlich mal von Jimmy und seinem Kumpel losreißen können und sind zur nächsten Station gefahren. Ein nicht ganz so freundlicher junger Mann, hat mein Auto an seinen PC angeschlossen und hat mir dann mitgeteilt, dass der ABS-Sensor hinten links defekt ist. Den muss ich also ersetzen lassen, aber das geht erst in Alice Springs. Das ist der einzig große Ort hier in der Mitte. Bis dahin kann ich aber ohne Probleme fahren, meinte er und das war ja schon mal gut. Es war also nicht ganz so dramatisch wie befürchtet. Er wollte dafür kein Geld haben und hat uns eine schöne Reise gewünscht. Danach waren wir kurz im IGA einkaufen, da wir kein Brot mehr hatten. Wir haben dort auch gleich nochmal unseren Wasserkanister aufgefüllt. Wir haben dafür eine Trinkwasserstation genutzt was eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat. Eine Flasche zu füllen war schon schwierig und das mussten wir recht häufig machen, um den Kanister mit ca. 7 Litern voll zu machen. Als wir endlich fertig waren, sind wir nochmal durch den Ort gelaufen, um uns den Rest anzuschauen. Wir sind vorbei an der Big Winch zum Old Timers Mine Museum gegangen. Wir wollten uns dort ehrlich gesagt nur mal umschauen und die Toiletten benutzten. Ich bin dann aber kurz mal rein, um drinnen zu schauen und da hatte mich auch schon der jünger Herr hinter der Theke angesprochen. Wir haben uns über den Ort und alles mögliche unterhalten. Er ist dort aufgewachsen und hat früher selbst in einer der Minen gearbeitet. Heutzutage gibt es nicht mehr viele, die in den Minen nach Opalen suchen. Viele sind weggezogen, weil sie andere Jobs gesucht haben oder Familien haben wollten und dafür das Stadtleben bevorzugen. Von vielen Tausenden sind es heute nur noch knapp 100 Leute, die in den Minen arbeiten. Es gibt, laut seiner Aussage, Jahre in denen man nur Geld rein steckt und dann findet man was und hat alles wieder drinnen. Opale sind hier derzeit so zwischen 30.000 und 40.000 AUD wert. Fast wie ein Glücksspiel das ganze. Trotzdem sind die Leute dort sehr stolz auf ihren Ort und ihren Lebensstil. Das hat mich schon beeindruckt! Nachdem wir gefühlt ewig gequatscht hatten, hat er Katharina und mir eine kostenfreie Tour durch das Museum gegeben. Das war super nett und wirklich spannend. Wir waren dort auch fast die einzigen. Viele Touristen hat man nicht gesehen, auch wenn es deutlich mehr als vorher waren. Her hat uns erzählt, dass sie zu Hochzeiten 250 Besuchen am Tag im Museum haben. Das ist echt viel für einen Ort mitten im Nirgendwo. Nach unserer Tour war die Zeit schon ziemlich voran geschritten und wir hatten nur noch Zeit für ein schnelles Getränk in der Downunder Café Gallery, gleich neben dem unterirdischen Buchladen. Dort haben wir auch gleich den netten jungen Mann aus dem Museum getroffen. Er saß dort mit (unserer Vermutung nach) seiner Freundin. Wir hatten ja sonst nix zu tun, als uns darüber Gedanken zu machen :) Kurz vor 3 mussten wir dann los, denn wir wollten noch schnell bei Jimmy tanken bevor er schließt. Er hatte gerade abgeschlossen, als wir kamen und meinte, dass er nur nochmal auf macht, weil ich es bin. Ich habe den Wagen schnell vollgetankt, bin bezahlen gegangen und habe ihm auch gleich noch seine 20 AUD für die Reparatur von Alma gegeben. Mehr wollte er nicht haben! Ich habe ihm aber eine neue Packung Kekse gekauft, da er mir vorher seinen letzten aus der Packung angeboten hat. Wir haben uns nochmal verabschiedet und sind dann kurz nach 15 Uhr endlich weiter gestartet. Bis zum Uluru war es unmöglich zu kommen, aber wir wollten zumindest ein Stück weit fahren. Immerhin haben wir dann noch 396 km bis nach Marla zurück gelegt. Auf dem Weg dorthin haben wir einen Abstecher über die Painted Desert Road machen. Es war zwar mal wieder eine unbefestigte Straße und ich hatte Jimmy gesagt, dass wir nur noch auf befestigten Wegen fahre, aber wir haben es trotzdem gemacht. Am Anfang war es nicht besonders aufregend, aber dann wurde es tatsächlich ziemlich cool. Die Wüste dort sieht ganz anders aus als man sie in seiner Vorstellung hat. Es gibt ein paar Pflanzen und die Erde ist teilweise rot, gelb oder einfach nur braun. Dort mischt sich alles und zusammen mit etwas grün der Pflanzen sieht es wirklich ziemlich bunt aus. Ansonsten gab es bis auf ein paar Kühen und einem Hund nicht viel zu sehen. Etwa auf halben Weg mussten wir umdrehen, da der Rest des Weges gesperrt war. Eine Info direkt am Anfang wäre ja auch zu viel gewesen. Wir mussten also zurück und sind dann wieder über den Stuart Highway weiter bis nach Marla. Dort waren wir nochmal tanken und haben beschlossen für die Nacht zu bleiben. Kurz dahinter liegt schon die Grenze zum Northern Territory und da kommt dann erstmal wieder lange nix. In Marla gab es einen Campingplatz, den wir nicht benutzen wollten, aber wir wollten trotzdem fragen, ob wir dort duschen können. Als wir ankamen, kam auch ein LKW-Fahrer an. Er steigt ganz zielstrebig mit seinem Handtuch aus, also sind wir ihm dezent gefolgt. Er hatte allerdings das Passwort für die Duschen auf dem Campingplatz. Wir sind dann also doch rein und haben gesagt was die duschen als Nicht-Camper kosten. Sie meinte 3 AUD, also haben wir Geld geholt. Katharina ist allein gegangen und hat dann etwas durchblicken lassen, dass wir dort auf dem Parkplatz bleiben wollen. Die junge Frau hat uns davon abgeraten, da es strengstens verboten ist und sie uns im schlimmsten Fall abschleppen. Sie hat uns dann freundlicherweise den Campingplatz zum halben Preis angeboten. Für nur 10 AUD hatten wir nun also Duschen und einen sicheren Platz zum Übernachten. Der Deal war klasse! Daraufhin haben wir uns abends zum Essen erstmal Wein und eine kalte Cola gegönnt. Wir mussten aber auch leider feststellen, dass sich die Heckklappe vom Auto nicht mehr öffnen lässt. Vermutlich ist sie vom Staub und Dreck blockiert. Von Innen ist leider auch kein dran kommen. Daher gibt es vorerst nur Reis, denn alles andere ist nur vom Kofferraum erreichbar :) Aber besser als nix! Gewürze und unseren Frühstücks-Kram sowie Öl und Besteck haben wir ebenfalls griffbereit. Könnte also deutlich schlimmer sein.


Dienstag morgen sind wir sehr zeitig aufgestanden und direkt duschen gegangen. Das war ein Hochgefühl! =) Endlich mal nicht mit Feuchttüchern waschen . Total erfrischt sind wir nach dem Frühstück wieder los gestartet. Nach nur 159 km hatten wir endlich die Grenze zum Northern Territory erreicht. Es kam uns wie eine Ewigkeit vor, die wir nur durch South Australia gefahren sind. Es waren aber auch 1.843 km von Cape Jervis ganz im Süden bis hier her. Wir haben dort direkt festgestellt, dass man auf dem Parkplatz an dem Grenzübergang kostenfrei übernachten kann. Naja, die Dusche war auf jeden Fall nötig, daher war es nicht ganz so schlimm. Wir haben schnell Fotos gemacht und sind gleich weiter die nächsten 502 km zum Uluru. Wir haben unterwegs nur einmal am Aussichtspunkt für den Mount Conner (859 m hoch) und in Erlunda an der Tankstelle gehalten und getankt. Der Mount Conner sieht dem Uluru etwas ähnlich und ist fast genauso groß, aber dafür völlig unbekannt. Zumindest für Reisende und ich denke auch für viele Australier. In Erlunda haben wir gemerkt, dass die Benzinpreise richtig anziehen. Hier zählt man schon 2,07 AUD je Liter. Am Uluru angekommen, sind wir erstmal in das Ayers Rock Resort Yulara gefahren. Das ist der einzige Ort dort, in dem es eine Tankstelle und eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Wir haben dort am einzigen Campingplatz nach den Preisen gefragt, da wir wussten, dass wir dort sonst nirgendwo übernachten können. 39 AUD sollte der Spaß kosten. Wir haben uns höflich bedankt und sind erstmal weiter. Am nächsten Campingplatz haben sie uns gleich abgewimmelt, da der privat war. Damit war es das dann auch schon. Wir sind erstmal direkt bis zum Berg gefahren und haben am Eingang dort unseren Eintritt in den Nationalpark bezahlt. Es waren 25 AUD pro Person für 1-3 Tage. Das war völlig ok. Uluru haben wir uns dann schon mal vom Sonnenuntergangs-Parkplatz angeschaut und sind weiter zum Info-Center dort. Wir haben dort erfahren, dass es morgens um 8 Uhr immer eine kleine Tour gibt (Mala-Walk), bei der man was über den Berg und das Leben drum herum lernt. Sie haben uns auch dort nochmal darauf hingewiesen, dass sie es nicht empfehlen auf den Berg zu gehen. Bis Oktober 2019 besteht die Möglichkeit noch von 6 bis 8 Uhr morgens. Da der Berg und der Nationalpark drum herum jedoch wieder den Aborigines zurück gegeben wurde, versuchen sie es auf ein Minimum zu reduzieren, bis sie es komplett verbieten. Bis dahin bitten Sie jeden es nicht zu tun. Für die Aborigines ist der Berg heilig und daher darf er nicht bestiegen werden. Unser Tour-Guide hat dazu einen schönen Vergleich gemacht. In einen Hinduistischen Tempel geht man auch ohne Schuhe, weil drum gebeten wird. Also kann man sich den Berg auch von unten anschauen. Hinzu kommt, dass sich bei jedem Tritt was vom Stein ablöst und wenn das über Jahre hinweg so weiter geht, gibt es den Berg bald nicht mehr. Im Grunde das gleiche Problem wie mit allen Bergen, die vom Massentourismus befallen sind. Wir haben uns daher entschieden nicht auf den Berg zu gehen. Davon abgesehen sieht man von dort oben nur plattes Land. Ob das so aufregend ist, weiß ich nicht. Wir sind dann erstmal weg vom Uluru und haben uns auf zu den Olgas (Kata Tjuta) gemacht. Es war ca. 60 km entfernt. Der Mount Olga (1066 m hoch) sieht sehr ähnlich aus wie der Uluru. Er hat nur eine andere Form, ist aber sogar deutlich größer. Dafür aber nicht so bekannt. Wir haben dort den Walpa Gorge Walk gemacht, der zwischen 2 Berge führt und man eine tolle Sicht zu beiden Seiten hat. Um das Bergmassiv herum fÜhrt auch ein Weg, aber der war aufgrund der Hitze und es Windes gesperrt. Sobald die Temperaturen tagsüber über 36 Grad steigen, sperren Sie viele Wanderwege. Vermutlich muten sich die meisten Touristen zu viel zu oder unterschätzen das Wetter. Nach unserer kleinen Wanderung haben wir uns zurück nach Yulara gemacht und waren kurz im IGA einkaufen. Wir haben uns Känguru-Steak geholt, was wir uns abends gönnen wollten. Eigentlich zum Sonnenuntergang, aber das hat leider nicht geklappt. Wir hatten im Internet von einem kostenlosen Campingspot gelesen, aber irgendwie haben wir den nicht gefunden. Somit hätten wir auch den Sonnenuntergang am Uluru verpasst. Da wir den Sonnenaufgang auch sehen wollten, war das aber halb so wild. Wir haben die untergehende Sonne über den Olgas gesehen und das war auch schön. Danach sind wir zu dem Campingplatz gefahren und hatten überlegt, ob wir uns einfach so dort hinstellen. Keine Ahnung wie gut die das kontrollieren. Aber der Preis war echt viel, um einfach nur im Auto irgendwo zu schlafen. Wir haben das Auto erstmal weg gefahren, da wir noch zu den Field of Lights wollten. Es ist eine Art Ausstellung, di dort noch bis 2020 zu sehen ist. Wir haben es erst nicht gefunden und haben später in einem Hotel erfahren, dass man dort nicht allein hinfahren kann. Man muss eine Tour buchen. Leider waren die schon voll bzw. könnte man für den Abend nicht mehr buchen. Der gute Mann von der Rezeption hat uns dann aber gesagt, dass wir um 21:10 Uhr wieder kommen können und den Shuttle-Bus-Fahrer fragen können, ob noch Plätze frei sind. Wir haben die Stunde Zeit bis dahin genutzt und unser lecker Steak gebraten. Das war echt super lecker! Und das obwohl wir es auf dem Parkplatz in unserem einzigen Topf auf dem Gaskocher gebraten haben! Nach dem Essen sind wir zurück zum Hotel und dann hätten wir die Chance für 42 AUD pro Person die Tour mitzumachen. Die Field Of Lights waren ganz nett. Es war ein großes Feld voller LED-Lichter, die in verschiedenen Farben leuchteten. Es sah ganz nett aus, war aber definitiv nicht das Geld wert, das wir dafür bezahlen mussten. Auf dem Weg zurück habe ich meinen Opi zum Geburtstag angerufen und danach sind wir nur noch ins Bett, um wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Bei der Hitze war das echt schwer, aber wir konnten die Fenster etwas auf lassen. Das Auto haben wir auf dem Hotelparkplatz stehen gelassen und das hat keinen interessiert.


Mittwoch klingelte der Wecker kurz nach 5 Uhr, da wir uns den Sonnenaufgang um kurz nach 6 am Uluru anschauen wollten. Wir haben uns nur schnell angezogen und sind direkt ins Auto gesprungen. Die Karte hat uns einen Punkt rausgesucht, den es wohl nicht mehr gab, denn da wo wir parken wollten war es verboten. Da die Sonne dann aber eh schon aufgegangen ist, war uns das egal und wir haben in Ruhe den Berg angestarrt, wie er sich rot färbt in der Sonne :) Danach sind wir zum Info-Center gefahren und haben dort im Auto gefrühstückt. Wir haben unsere Wasservorräte dort nochmal auffüllen und unser Geschirr abwaschen können. Das ist echt super organisiert, dass die die Wasserspender überall verteilt haben. Sie erinnern doch auf jedem Plakat und überall daran, dass du dich vor der Sonne schützen sollst und ausreichend Wasser trinken musst. Kurz vor 8 sind wir zum Mala Carpark gefahren und dort ging dann unsere Tour los. Es waren schon ziemlich viele andere da, die auch mit wollten. Also eine kleine Massenwanderung, aber was will man erwarten, wenn es kostenfrei ist. Hier waren insgesamt deutlich mehr Touristen unterwegs. In Coober Pedy hatten wir auch schon einige, aber hier waren es nochmal mehr. Adam ist halb Australier und halb Aborigine und hat uns unglaublich viel über die Kultur und die Geschichten rund um den Berg sowie ein wenig über die Höhlenmalereien dort erzählt. Er hat auch ein wenig von sich erzählt. Zum Beispiel, dass er versucht hat seine Aborigine-Wurzeln zu ergründen und dafür in einem der Stämme rund um den Uluru gelebt hat. Ursprünglich kommt er aus der Nähe von Mount Gambier. Die Welt ist also auch hier ein Dorf =) Uluru ist nur 863 m hoch und kein wirklicher Berg, aber irgendwie sieht er trotzdem faszinierend aus. Er ist damals durch Erosionen aus der Erde gedrückt worden und zur Seite gefallen. Daher hat er die einzelnen Steinschichten nicht aufeinander. Die Aborigines haben ihn Uluru genannt, aber als die Engländer ins Land einfielen, hat ein Typ gemeint ihn entdeckt zu haben und ihn Ayers Rock genannt. Daher hat er zwei Namen. Der Ort Yulara nebendran ist mittlerweile nur noch für Touristen und daher heißt es auch Ayers Rock Resort. Die Aborigines leben noch heute dort, aber etwas weiter entfernt und nicht für andere zugänglich. Ale Straßen dorthin sind privatisiert. Nach unserer wirklich interessanten Tour von ca. 2 Stunden sind wir den Base-Walk einmal um den ganzen Berg herum gelaufen. Das waren 9,4 km insgesamt und es war extrem heiß. Im Anschluss daran sind wir auf direktem Weg zum Kings Canyon gefahren. Ich saß hinterm Steuer, wie die meiste Zeit, aber nach 100 km konnte ich nicht mehr, weil ich so müde war. Katharina ist das zum Glück den Rest des Weges gefahren. Sie war auch +nie, hatte aber vorher schon mal kurz die Augen im Auto zugemacht und war dann fit. Wir sind an dem Tag nur 361 km gefahren, bis auf 40 km alles nach der Wanderung, aber im Grunde war es im Vergleich zu sonst wirklich nicht viel. Wir waren trotzdem so froh als wir endlich da waren. An der Tankstelle in Kings Creek, wo wir für 2,22 AUD je Liter tanken mussten, hat man uns gesagt, dass die Wanderwege am Kings Canyon aufgrund der Hitze gesperrt sind. Kurzentschlossen haben wir dann an der Kathleen Springs Rest Area Halt gemacht und sind zu der kleinen Quelle dort gewandert. Da waren wir beide auch wieder wach :) Es waren aber auch nur 2,5 km. Wir haben uns anschließend entschieden dort direkt zu kochen so lange wir noch Licht haben. Der Himmel zog sich nämlich langsam zu und es sah stark nach Regen aus. Wir haben am dortigen Grill Reis gekocht und während dessen haben wir beide geschrieben. Von dort sind wir zum Kings Canyon Resort gefahren und haben geschaut wo wir unbemerkt parken können. An einer Abfahrt zu Helicoperflügen haben wir das Auto abgestellt und sind direkt schlafen gegangen, obwohl es erst 8 Uhr war. Wir waren so müde. Schlafen war aber schwierig, denn es war so heiß im Auto. Da nachts ein Gewitter kam, mussten wir dann auch noch alle Fenster schließend uns saßen endgültig in der Sauna fest.


Donnerstag um 6 Uhr früh war ich trotz der Hitze ausgeschlafen. Wir waren so froh aus dem Auto zu kommen. Da um uns herum schon Betrieb war, haben wir zugesehen, dass wir dort wegkommen. Nicht, dass uns noch jemand anspricht warum wir dort parken. Wir sind zum Resort gefahren und haben uns den Sonnenaufgang an der dortigen Plattform mehr oder weniger angeschaut. Es war ziemlich bewölkt, also hat man nicht viel von der Sonne gesehen, aber der Blick auf den Canyon war trotzdem schön. Wir haben dort noch schnell die Toiletten genutzt und sind dann los zum Kings Canyon. Dort war auch schon einiges los, obwohl es erst 7 Uhr war. Da sie die Wanderwege bei zu starker Hitze ab 9 Uhr schließen, sind alle früh raus. Wir haben uns auch direkt auf den Weg gemacht und haben den Rim-Walk einmal um den Canyon für 6,2 km gemacht. Der war wirklich schön und man hätte von den Aussichtspunkten einen tollen Blick in den Canyon. Man könnte dann über Treppen runter in die Mitte. Dort gab es etwas Wasser und den sogenannten Garden of Eden. Es waren tatsächlich viel Planzen dort. Aber es war insgesamt grüner als am Uluru. Nach der Wanderung sind wir gleich weiter zu den West Mac Donnell Ranges. Es ging mal wieder über unbefestigte Straßen für eine ziemlich lange Zeit, aber das waren wir nun ja schon gewohnt. Es war gutes Armtraining für mich :) Der Larapinta Drive war nur an Kreuzungen oder in sehr kurvigen Straßen geteert. Der Rest war Stein und Sand. Dadurch kamen wir nur langsam voran. Am Nachmittag waren wir, nach zwei Zwischenstops an Aussichtspunkten am Weg, an unserem ersten Ziel. Es war eine Art Felsspalte namens Redbank Gorge. Man müsste über einen ziemlich steinigen Weg am ausgetrockneten Flussbett entlang und kam dann in ein kleines Paradies. Außer uns war dort niemand und in dem kleinen See könnte man schwimmen. Das haben wir natürlich sofort genutzt. Das Wasser war schön erfrischend und der Blick war einfach traumhaft. Nach kurzer Zeit sind wir dann wieder zurück. Auf dem Rückweg kamen uns zwei Jungs entgegen, die die gleiche Tour wie wir gemacht haben und die wir danach immer wieder gesehen haben. Unser nächster Stop war der Glen Helen Gorge. Es waren auch zwei Felsen, in deren Mitte ein See war. Der war aber nicht so schön wie der erste, daher war es nur ein kurzer Stop für uns. Von da sind wir zum nächsten See am Felsen, dem Ormiston Pool. Wir haben dort eine kleine Wanderung von 2,5 km über den Ghost-Gum-Lookout, mit Blick auf den See von oben, gemacht. Der Rückweg führt direkt durch das ausgetrockneter Flussbett, vorbei am See. Der war auch ganz schön, aber immer noch nicht besser als der erste. Von dort ging es weiter zu Ochre Pits, was einfach nur eine Felswand ist. Sie ist aber komplett bunt. Das Gestein ist lila, gelb, rot und braun. Das sieht wirklich abgefahren aus. Bevor man dort hinkam hat uns ein Schild darauf hingewiesen, dass wir die Steine nicht anfassen oder ausbuddeln dürfen :) Klauen war also nicht! Von dort haben wir das letzte Wasserloch besucht. Es war das Ellery Creek Big Hole. Das war tatsächlich auch ziemlich cool und kam dem ersten ziemlich nah. Da dies unser letzter Stop für den Tag war, sind wir auch hier nochmal reingesprungen. Das war so schön erfrischend! Und der Ausblick war unbezahlbar. Diese 4 Wasserlöcher wurden überall empfohlen, da man dort gefahrenfrei schwimmen kann. Ansonsten muss man sich immer Gedanken um Wasserschlangen oder Krokodile machen, aber dort scheinbar nicht. Als es langsam dunkel wurde, sind wir weiter bis zum Point Howard Lookout gefahren und zu unserem Glück konnte man dort tatsächlich legal für 24 Stunden parken. Das war klasse. Wir haben gleich den Kocher angeschmissen und Überraschung: Reis gekocht =) Noch mögen wir den Reis aber. Es gab ihn zur Abwechslung mal mit etwas Wasabi und Karotten. Danach haben wir bei Kerzenschein ewig draußen gesessen, gelesen und geschrieben. Es war so schön warm und angenehm, sodass wir gar nicht ins Auto wollten. Mit allen Fenstern offen könnte man dort aber ganz gut schlafen.


Freitag früh haben wir erstmal entspannt beim Sonnenaufgang mit dem Blick über die West Mac Donnell Ranges gefrühstückt. Anschließend sind wir zum Standley Chasm gefahren, da wir es am Vortag nicht mehr geschafft hatten. Wir sollten dort 12 AUD Eintritt zahlen, und das nur um uns Steine bzw. hohe Felswände anzuschauen. Wir gucken uns sowas gerne an, wie man merkt, aber das war mir dann doch nicht gerechtfertigt. Es ist etwas das durch die Natur entstanden ist und ich sehe es nicht ein, dafür dann Eintritt zu zahlen. Ich weiß, dass die Nationalparks auch von etwas leben müssen und normalerweise zahle ich auch gerne was dafür, aber hier fand ich es irgendwie unnütz. Also sind wir weiter zu Simpsons Gap, unserem letzten Stop in den West Mac Donnell Ranges. Dort haben wir eine Blick auf die Wasserfläche zwischen den Felsen geworfen und hatten sogar Glück, eines der Rock-Wallabys zu sehen. Es kletterte dort seelenruhig umher, bis wir und eine weitere Schar Touristen einfielen. Noch im Laufe des Vormittags ging es für uns das letzte Stück bis nach Alice Springs. Somit hatten wir die Mitte unserer Tour erreicht. Wir waren erstmal günstig tanken und haben uns danach bei Werkstätten informiert, ob die meinen ABS-Sensor ersetzen können. Natürlich müssen sie auch hier das Teil erst bestellen und das kommt vor Montag oder Dienstag nicht. Schlecht für uns! Aber da wird sich schon was finden. Wir haben das Auto erstmal sicher geparkt und uns auf in die Stadt gemacht. Im Café Page 27 gab es WLAN, also haben wir es uns dort gemütlich gemacht und alle wichtigen Dinge, für die man Internet braucht, erledigt. Wir haben uns bei allen gemeldet, dass wir noch leben, nach Jobs in der Gegend geschaut, Werkstätten ausfindig gemacht und ich habe meinen Blog hochgeladen. Es war also ein mehr oder weniger produktiver Tag :) Katharina hat mir dort eröffnet, dass sie ihre Reisepläne geändert hat. Wir hatten den groben Plan bis nach Darwin zu fahren und dort oder auf dem Weg dorthin einen weiteren Farmjob zu suchen. Sie möchte aber nicht mehr auf einer Farm arbeiten und lieber wieder in den Service gehen. Kann ich total verstehen, da dass ihre Professur ist und sie die Farmarbeiter nicht wirklich mag. Sie hat es nur gemacht, um das Second Year Visa beantragen zu können. Dafür muss man mindestens 88 Tage Farmarbeiter nachweisen können. Die hatte sie seit unserem letzten Job aber schon zusammen. Sie hat sich auch schon auf einen Job beworben in einem Pub und hat auf Rückmeldung gewartet. Ich fand es gut, dass sie mir rechtzeitig Bescheid gesagt hat. Dann konnte ich den Rest wieder für mich selbst planen. Ich hab auch direkt mal nach Jobs geschaut, mit dem Fokus nur für mich allein zu suchen. Vorher haben wir immer für 2 Personen geschaut. Als das Café gegen 15 Uhr zugemacht hat, sind wir in die Bibliothek gegangen. Dort hatten wir zwar keinen kostenfreien Internetzugang, aber es gab Tische und Stühle mit Steckdosen. Das hat auch schon mal gereicht. Hier hatten wir endlich wieder eine Telefonverbindung und daher brauchten wir das WLAN nicht wirklich. Als uns irgendwann der Hunger überkam, sind wir losgezogen und haben Restaurants ausfindig gemacht. Mein Lonely Planet hat zwei Restaurants empfohlen, wo man angeblich einheimisch essen kann, aber die waren beide überteuert. Wir sind noch etwas durch die Gegend gelaufen und haben uns dann für das Café Red Dog entschieden. Das Mädel dort an der Theke hatte uns schon beobachtet wie wir dort suchend auf und ab marschiert sind. Es gab lecker mexikanisch dort und damit waren wir voll zufrieden. Ich habe dort, als wir auf das Essen gewartet haben, durch Zufall bei Facebook das perfekte Jobangebote für mich gefunden. Ich hab mich direkt drauf beworben und denen eine Mail geschickt. Ich musste eine 2. Mail hinterher schicken, da ich vor lauter Aufregung die Hälfte vergessen hatte :) Nach dem Essen sind wir noch eine Tür weiter in die Epilogue Lounge, eines der empfohlenen Restaurants, und haben uns Bier gegönnt. Das war total entspannt mal wieder unter anderen Leuten zu sitzen und was kaltes zu trinken. Als wir müde waren, sind wir zurück zum Parkplatz, haben das Auto nochmal umgepackt, um etwas unauffälliger zu sein und haben direkt geschlafen.


Samstag waren wir mal wieder ab 6 Uhr wach und haben uns dann gleich dran gemacht das Auto etwas auszuräumen, um von innen an die Heckklappe zu kommen. Innerhalb der letzten 6 Tage haben wir es nicht geschafft sie von außen zu öffnen und ich wollte ungern dafür bezahlen, daher war das nochmal ein letzter verzweifelter Versuch es allein zu schaffen. Leider hätte ich dafür wohl die ganze Abdeckung abnehmen müssen und das ging mit dem Bett eher schlecht. Katharina hat in der Zeit alles ein wenig geputzt und halbwegs sauber haben wir es erstmal alles auf´s Bett gelegt. Wir haben kurz um Auto gefrühstückt und sind danach direkt wieder ins Café Page 27. Ich habe erstmal mit Michi telefoniert und danach Werkstätten abtelefoniert. Ich hatte eine erreicht, bei der ich direkt vorbei kommen konnte, also bin ich los. Katharina ist im Café geblieben und ich bin zu Break and Clutch etwas außerhalb der Stadt gefahren. Es war etwas peinlich dort, denn der Typ hat beim 2. Versuch den Kofferraum zu öffnen, die Heckklappe aufbekommen. Keine Ahnung wie er das gemacht hat, aber es war offen. Er hat mir anschließend netterweise alle Türschlösser geölt und dann konnte ich auch schon wieder los. Geld wollte er für den Einsatz nicht haben :) Ich hab mich tausend mal bedankt, bin zurück auf den Parkplatz und hab das Auto wieder in Ruhe eingeräumt. Danach bin ich zurück zu Katharina ins Café und hab mich darum gekümmert meiner Registrierung für das Auto zu erneuern. Natürlich ging das online nicht und da es Wochenende war, konnte ich niemanden erreichen. War also völlig umsonst der Aufwand. Positiv war aber, dass mir das Mädel, bei der ich mich für den Farmjob beworben hatte, geantwortet hat. Sie wollte meinen Lebenslauf, eine Telefonnummer für eine Referenz vom vorherigen Arbeitgeber und ein paar andere Sachen von mir haben. Sie klang auf jeden Fall total positiv in der Mail und da war ich erstmal zufrieden. Da es schon langsam spät wurde, haben wir unsere Sachen zusammen geräumt und sind zum Schwimmbad gefahren. Der Eintritt kostet nur 6 AUD und eine öffentliche Dusche kostet 5 AUD. Für den Preis nehme ich dann lieber das Schwimmbad. Außerdem kann man wohl weniger zahlen, wenn man nur duschen möchte. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass es genau die richtige Entscheidung war. Es war super überfüllt, da lag aber hauptsächlich daran, dass der Eintritt an dem Tag umsonst war. Wir hatten also alles richtig gemacht. Zum Baden war leider keine Zeit, denn direkt im Anschluss sind wir zum Waschautomaten und haben endlich mal wieder alles waschen können. In der Zwischenzeit haben wir uns die Zeit mit Melone essen vertrieben. Ich habe dort auch einen Anruf von Laura bekommen, bei der ich mich beworben hatte. Sie hatte mit Suzanna telefoniert und meinte, dass die so positiv von mir gesprochen hat, dass sie sich nun sicher ist, dass ich dort anfangen kann. Ich war Mega begeistert. Wir haben noch kurz alle wichtigen Eckdaten besprochen und kurz darauf hatte ich eine Mail mit allen nötigen Info´s und einer Wegbeschreibung dorthin. Das nenne ich mal gut organisiert. So schnell hatte ich also einen Job. Wir mussten uns nur noch ganz genau über den Start einig werden. Sie war da super flexibel. Sobald der Trockner fertig war, haben Katharina und ich alles einfach nur ins Auto geworfen und sind los Richtung West Mac Donnel Ranges zu Pyndan Camel Tracks. Dort hatten wir ab Vortag eine Kamel-Tour gebucht und mussten um 5 da sein. Mit ca. 5 min Verspätung hatten wir es dann auch geschafft. Da das Wetter nicht ganz so prickelnd war und es über den Tag hinweg immer wieder geregnet hat, haben wir direkt losgelegt. Es sollte eigentlich 17.30 starten, aber sie wollte vor dem Regen los. Eigentlich sollte es eine Sonnenuntergangs-Tour werden, aber das konnten wir vergessen. Den Mehrpreis dafür haben wir natürlich trotzdem bezahlt. Aber egal! Die Tour hat ca. eine Stunde gedauert und ging durch den White Gum Park. Wir waren dort völlig allein mit den Kängurus und das war schon ziemlich cool. Mein Kamel war super entspannt und hat mich auch wieder heil zurück gebracht. An der Station wieder angekommen, gab es erstmal Bier und Prosecco für alle und dazu Datteln und Kräcker. Lief also gut =) Katharina und ich haben danach noch schnell das Bett bezogen, solange es noch hell war und unsere Klamotten von Bett geräumt. Wir sind leider nicht ganz fertig geworden, denn der Regen kam wieder. Mit ihm kamen Blitze und Donner. Wir hatten ein richtig schönes Gewitter. Das sah so toll aus. Wir haben uns dann auf zurück nach Alice Springs gemacht und das Auto wieder am gewohnten Platz abgestellt. Danach sind wir ins Diplomat Motel, was nichts anderes als ein großer Pub ist. Dort gab es Burger und Bier für 10 AUD. Unschlagbares Angebot, daher mussten wir dort hin. Der Burger war auch gar nicht schlecht und das Bier umso besser. Wir haben auf die neuen Jobs angestoßen, denn Katharinas Job war auch so gut wie sicher. Wir haben geplant noch zusammen weiter zu fahren, bis sich unsere Wege trennen. Ich habe ihr angeboten, dass ich sie auch zu ihrem Job fahren kann, wenn sie die Spritkosten übernimmt. Ansonsten hätte sie in Alice Springs bleiben müssen, da sie von den anderen Orten nicht weg kommt. Es waren 180 km mehr für mich und das war dann auch egal.


Sonntag früh sind wir direkt zum Anzac Hill gefahren, neben dem wir die ganze Zeit geparkt hatten. Dort oben haben wir uns Porridge zum Frühstück gekocht und uns auf die Aussichtsplattform zum Essen gesetzt. Wir hatten nochmal einen letzten Blick über Alice Springs und die MacDonnell Ranges. Danach sind wir kurz noch zum KMart, da wir beide noch nach Schuhen bzw. Gummistiefeln gucken wollten und ich war noch schnell Kühlwasser kaufen, während Katharina Kaffee holen war. Hochmotiviert ging es dann weiter Richtung Norden. Nach ungefähr 20 km haben wir am höchsten Punkt zwischen Adelaide und Darwin gehalten. Wir waren als am Top angekommen und von nun an ging es nur noch bergab :) Das gute war, dass hier im Northern Territory 130 die Höchstgeschwindigkeit ist und nicht nur 110. So kamen wir tatsächlich etwas schnell auf der Stuart Highway voran. Nächster Stop war Barrow Creek. Wir wollten dort tanken, haben es dann aber doch gelassen, da es zu teuer war. Nach einem kurzen Blick auf die Telegraph Station ging es weiter bis Wycliff Well. Dort gibt es im Grunde nix außer einer Tankstelle und einem Campingplatz, doch genau das ist das Highlight dort. Es ist das UFO-Capital Australiens. Angeblich wurde dort UFO´s gesehen und daher findet man dort alles rund ums Thema Aliens. Ziemlich cool gemacht, vor allem weil man es so gar nicht erwartet. Wir sind ein wenig umhergelaufen und haben uns all die Bilder und Statuen angeschaut. Anschließend Grabes ne kalte Cola und kurz darauf waren wir auch schon am Ziel des Tages, den Devils Marbles. Ja genau, wir haben mal wieder Steine angeschaut. Wir haben das Auto dort abgestellt und sind eine Runde um die Steine gelaufen bis rauf zum Nyanjiki Lookout. Die Aussicht war ziemlich schön. Wir sind danach zurück zum Auto und haben gegessen. Danach gab es erstmal lecker Portwein aus Goolwa (vom kostenfreien Wein-Tasting), um auf die Jobs anzustoßen. Katharinas Job ins Pine Creek war nun auch endlich sicher. Wir haben uns noch den Rest vom warmen Wein gegönnt. Der musste ja weg :) Zum Sonnenuntergang sind wir mit Musik und dem Alkohol rauf zum Aussichtspunkt und haben dort die Aussicht genossen. Zurück am Auto haben wir gekocht. Es gab endlich mal wieder Nudeln, da wir endlich wieder an das komplette essen konnten. Dazu noch mehr Wein und Portwein bis nix mehr ging und wir ins Bett sind :)


Montag früh ging es uns beiden erstaunlich gut und wir haben pünktlich zum Sonnenaufgang gefrühstückt. Danach haben wir uns direkt auf den Weg nach Tennant Creek gemacht, damit wir direkt um 8 Uhr an der Werkstatt sind, die ich von Alice Springs angerufen hatte. Natürlich hatten die schon alle Termine voll und konnten nix mehr reinschieben, wie der gute Mann am Telefon meinte, aber naja. Zum Glück gibt es in den Orten hier immer mehr als genug Werkstätten. Die Frau dort hat mir 2 weitere genannt und als ich bei der nächsten wieder keinen Erfolg hatte, hab ich sogar noch eine weitere Werkstatt empfohlen bekommen. Die würde es dann letztendlich auch und ich konnte das Auto direkt da lassen. Sie sollten das Auto einmal komplett checken und sie wollten sich auch den defekten Sensor anschauen, ob sie ihn reparieren können. In der Zwischenzeit wurden wir von einem der Mitarbeiter zu einem Café gefahren. Das war total lieb, denn bei der Werkstatt gab es nix drum herum. Der Ort war zwar nicht groß, aber zum Laufen wäre es trotzdem zu weit gewesen. Wir haben dort das kostenlose WiFi genutzt und gewartet, bis wir ungefähr eine Stunde später wieder abgeholt wurden. Das Auto war in Ordnung, aber den Sensor muss ich nach wie vor täuschen lassen. Da sie nix gefunden haben, musste ich auch hier mal wieder nix bezahlen. Ich kann die australischen Werkstätten nur empfehlen. Super freundlich und kompetent! Hochmotiviert und glücklich, dass Alma ansonsten fit ist, sind wir weiter zum Lake MaryAnn, etwas außerhalb vom Ort. Der See war ganz schön, aber nicht atemberaubend. Das gleich galt für die Tennant Creek Telegraph Station und The Pebbles (wieder mal Steine). War ehrlich gesagt nicht wirklich lohnenswert, aber es lag eh auf dem Weg. Es ging für uns weiter nach Mataranka. Auf dem Weg dorthin haben wir nochmal Trinkwasser aufgefüllt und in Mataranka waren direkt tanken. Der Typ von der Tankstelle war von oben bis unten tätowiert und war anfangs etwas schräg drauf. Sobald wir zahlen wollten hat er uns allerdings seine halbe Lebensgeschichte erzählt. Er war schon in Deutschland und hatte gleich Fotos und Videos parat. Wir haben uns ewig unterhalten und er hat uns noch Tips für die Umgebung gegeben. Wir sind dann in den Elsey National Park und haben eine 8,5 km lange Wanderung zu den Mataranka Falls gemacht. Es war ein wenig unheimlich, da überall vor den Krokodilen gewarnt wurde und man nicht zu nah als Wasser sollte. Der Wanderweg ging aber zum Großteil am Wasser entlang. Davon abgesehen war der Weg tatsächlich ganz schön, nur leider hat er sich nicht wirklich gelohnt. Man konnte den Wasserfall durch all die Palmen nicht sehen. Dichter ran kam man nicht. Das war irgendwie blöd. Hinzu kam, dass ich auf dem ganzen Hinweg Magenkrämpfe hatte. Als ich Katharina dann erzählt habe, meinte sie, dass es ihr am Vortag auch nicht so gut ging und sie vermutet, dass unsere Butter schlecht ist. Davon hatte ich reichlich bevor wie losgezogen sind. Das erklärte dann einiges. Auf dem Rückweg hat es sich zum Glück wieder beruhigt und es ging mir super. Die Butter ist trotzdem direkt in den Müll gewandert :) Unser Rückweg war trotzdem nicht so richtig entspannt, denn es war schon spät und wir hatten nicht mehr viel Zeit bis die Sonne unterging. Im Dunkeln mit den Krokodilen festzustecken klang jetzt weniger spaßig, daher war es ein strammer Spaziergang, der schon fast in walking ausartete. Wir haben es gerade noch im halbdunklen zum Auto geschafft und waren fix und fertig und völlig durchgeschwitzt. Man merkt, dass wir im tropischen Klima angekommen sind. Die Luftfeuchtigkeit war extrem hoch und es gab endlich Palmen und nicht nur halbtote Büsche im roten Sand. Nachdem wir uns etwas akklimatisiert hatten, sind wir zum Mataranka Homestead. Wir haben dort an der Bar gesessen und uns kalte Getränke gegönnt. Da dort wenig los war, haben wir einfach das Auto dort stehengelassen und sind erstmal duschen gegangen. Ich war ehrlich gesagt auch nich mehr motiviert noch weiter zu fahren. Wir hatten an dem Tag die weiteste Strecke mit 731,4 km zurück gelegt. Es kam einem nur nicht so lange vor, weil wir zum Großteil 130 fahren konnten, aber es war trotzdem viel. Nachdem wir etwas runtergekühlt waren, sind wir direkt ins Bett gegangen.


Um nicht weiter aufzufallen haben wir direkt am Dienstag Morgen das Auto auf den Besucherparkplatz gestellt und sind von dort zum Thermal Pool gegangen. Etwas irre bei dem Wetter in eine Thermalquelle zu gehen, aber da es noch früh am Tag war, war es nicht so heiß. Ein anderer Mann mit seinem Sohn war da, als die verschwanden waren wir jedoch komplett allein. Wir habe ein wenig rumgeplanscht und sind danach nochmal schön duschen gegangen. Wenn man schon die Chance hat, dann muss man das auch ausnutzen. Danach sind wir ins Auto gesprungen und haben uns auf nach Katherine gemacht. Katharina wollte unbedingt an ihrem letzten Tag nochmal fahren, also hab ich es mir zur Abwechslung mal auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Bis auf den ewig langen Weg nach Coober Pedy und den halben Weg zum Kings Canyon bin ich immer gefahren, aber das hat mich nicht gestört. Alma und ich sind ein gutes Team :) War trotzdem mal entspannt nur daneben zu sitzen und nix zu tun. Auf dem Weg nach Katherine haben wir an der King River Rest Area gehalten und uns lecker Nudeln mit Erdnüssen zum Frühstück gekocht. Dazu gab es Karotten und Orangen. Wir mussten ja alle Reste aufbrauchen :) Vollgefuttert ging es weiter zum Katherine Gorge. Wir haben das Auto am Visitor Center geparkt und haben dann mal wieder eine Wanderung gemacht. Es ging den Baruwei-Loop für 4,5 km entlang. Wir hätten auch noch weiter gehen können, um das Southern Rockhole zu sehen, von dem ich vorher gelesen hatte, aber das waren insgesamt 10 km gewesen und bei über 40 Grad war das definitiv keine Option. Es war so schon Mega anstrengend bei der Hitze. Aber die Aussicht auf den Fluss hat sich total gelohnt und der Rückweg war wesentlich entspannter als der Hinweg. Daher haben wir alles richtig gemacht. Zur Belohnung gab es am Visitor Center Milchshakes für uns. Im Anschluss sind wir zurück nach Katherine, um nochmal einzukaufen. Auf dem Weg haben wir kurz an einem Hof gehalten, der ein abgestürztes Flugzeug im Garten hatte. Keine Ahnung ob das so sollte. Es war etwas schräg. Aber dort stand auch Weihnachtsdekoration rum und andere rostige Autoteile. Ein wenig verrückt sind die Australier ja schon. Egal, denn unser Ziel war Woolworth. Katharina wollte sich nochmal mit den Grundlebensmitteln eindecken und ich hab auch noch ein paar Snacks mitgenommen. Danach war ich nochmal im Target, um mir Arbeitssachen zu holen. So richtig konnte ich nix finden, aber wenigstens ein paar Sachen. Wir haben das Auto dann nochmal vollgetankt und sind nach Pine Creek, um Katharina zu ihrem neuen Job zu bringen. Wir sind direkt zu dem Hotel gefahren und sie hat sich direkt vorgestellt. Sie haben ihr gleich ihr Zimmer gezeigt und mir gesagt wo ich parken kann. Katharina hat dann alles aus dem Auto ins Zimmer geräumt und ich hab das Auto ein wenig aufgeräumt. Wir haben alle übrigen Sachen, wie Öl und Waschmittel, geteilt und das war´s dann auch schon. Als Katharina fertig war, sind wir beide noch in den einigen Pub im Ort. Ich hatte von dem allerdings schon gelesen, denn die scheinen ein super leckeres spätes BBQ-Lunch anzubieten. Dafür waren wir reichlich zu spät, aber der Lazy Lizard hatte trotzdem gute Sachen zu bieten. Wir haben uns Pizza und Nachos bestellt. Das zusammen mit einem kalten Corona war das perfekte Abschiedsessen. Wir haben nochmal die letzte Abrechnung für unsere gemeinsame Reise gemacht und damit war alles wichtige erledigt. Danach haben wir nur noch den Abend genossen bis wir quasi rausgeworfen wurden. Ich hab das erste Mal seit langem wieder allein im Auto geschlafen. Das war so komisch, aber auch voll gut so viel Platz zu haben. Den hab ich in der Nacht auch gebraucht, denn es war unerträglich heiß. Ich hatte alle Fenster auf, aber es kam kein einziges Lüftchen und ich hab mich totgeschwitzt. Immerhin hatte ich ein wenig Programm, denn der Typ, der gegenüber wohnte, ist in Unterwäsche in seine Wintergärten und hat dort Gewichte gestämmt :D Mein Highlight des Abends!


Mittwoch früh bin ich zeitig raus und hab mich fertig gemacht. Ich bin dann rüber und hab mich von Katharina verabschiedet. Es war irgendwie komisch nach 3 Monaten ununterbrochen aufeinander zu sitzen, auf einmal getrennte Wege zu gehen. Ich hatte so ein gemischtes Gefühl. Irgendwo war ich traurig, weil wir nie echt tolle Zeit zusammen hatten, aber ich hab mich auch auf was neues gefreut. 



Damit war unser Roadtrip vom Süden in den Norden beendet!

Nach 12 Tagen und 4642,4 km haben wir unser Ziel Darwin zwar nicht erreicht, aber wir sind immerhin bis in den Norden vom Northern Territory gekommen und haben beide einen Job gefunden. Es war extrem viel Fahrerei, aber dadurch, dass wir viele Stops eingelegt haben und fast überall wandern waren, kam es einem nie so lange vor. Wir hatten nach dem ganzen Rumgesitze immer viel Bewegung. Ich werde diese Tour nicht nochmal fahren, aber sie hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir haben in so kurzer Zeit extrem viel gesehen und hatten nie das Gefühl uns zu hetzen, um alles zu schaffen. Wir hatten eine grobe Vorplanung und die hat verrückterweise erstaunlich gut hingehauen. Das meiste Geld ging logischerweise für Benzin drauf, aber insgesamt hat uns der Trip nicht allzu viel gekostet. Wir haben unterwegs auf nix verzichtet, haben aber trotzdem recht sparsam gelebt, da wir da beide einfach gestrickt sind.

Alice Springs würde ich gerne nochmal besuchen, da es mir dort echt gut gefallen hat und die 2 Tage tatsächlich zu kurz waren, um richtig anzukommen. In den West MacDonnell Ranges hätte ich auch deutlich mehr Zeit verbringen können. Alles andere war zeitlich völlig ok, überall nur mal reinzuschneien. In Coober Pedy wäre ein Tag mehr auch cool gewesen, hat so aber auch gereicht. Durch das Autopanne hab ich dort einen halben Tag verloren, obwohl die Zeit mit Jimmy eine der witzigsten war.

Ich bin nach wie vor von der Freundlichkeit der Australier begeistert und wir hatten nie das Gefühl, dass wir irgendwo unsicher waren. Es wird einem viel Angst gemacht, wenn man allein reist oder nur mit Mädels, aber wenn man selbst wachsam ist, läuft alles super. Klar, passieren kann immer was, aber das kann es auch woanders.


Ich freu mich schon auf den nächsten Trip. Bisher steht noch nicht fest wer wie was wann wo, aber das finde ich in der Zeit auf der Station heraus. 

Phendula

Australia
Imibiko yokuvakasha Australia