Michi's Ghanatrip
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Die letzten vier Wochen - Tag 33

Ipapashiwe: 01.05.2018

Simon kommt heute Abend in Ghana an. Da ich heute etwas Zeit habe, habe ich ein paar Sachen aufgeschrieben. Simon und ich werden wahrscheinlich etwas luxeriöser wohnen als die letzten vier Wochen (Luxus = 20€ pro Nacht für uns beide). Dafür bekommt man schon ein schönes Zimmer, teils sogar mit Klimaanlage. Dementsprechend wird es auch besseres Essen geben und die Erfahrung generell wird anders sein. Meine Gedanken bis hier hin..

Was werde ich vermissen:

  • die Leute: alle waren hier sehr freundlich und wollten dir direkt helfen. Jeder grüsst dich und die Kinder sind mehr als süss! Teils rennen sie auf dich zu und umarmen dich!😍
  • das Essen: Gerichte wie Yam (Wurzel), Plantain (Kochbanane), Jollof (Reisgericht), leckere Mango, Wassermelone
  • die Landschaft: Palmen, Plantainbäume, Regenwald, Strand
  • die Hitze: ich mag es warm! Es könnte zwar etwas kälter sein, aber im Generellen finde ich es hier angenehmer als in der Schweiz, wo wir Abends dann schon einen Pulli brauchen
  • die Freiheit: ich konnte täglich machen was ich wollte; hatte ich Lust Essen zu gehen / arbeiten zu gehen / zu schlafen, habe ich es einfach gemacht. Hier regelt Zeit nicht dein Leben. Es gibt zwar Termine, aber jeder ist gelassen. Zuhause erwartet mich die Steuererklärung, Training, Klinikalltag - es war mal schön keinen geregelten und gestressten Ablauf zu haben!

Was werde ich nicht vermissen / worauf freue ich mich auf Zuhause am meisten:

  • meine Familie!
  • Sauberkeit
  • mein Bett, meine saubere und funktionierende Küche
  • Schweizer Qualitätsfleisch: die Tiere hier werden überhaupt nicht gut gehalten und man weiss auch nie so genau wie frisch das Fleisch hier ist
  • Essen: ich muss zugeben, dass ich doch viele Lebensmittel vermisse. Schokolade, Käse, Brot (das hier ist längst nicht so gut), Spaghetti, ungeschälte Gurken, Brokkoli, Pizza, etc...
  • keine Malaria: Mücken sind in Europa zwar lästig, aber man muss sich nicht ständig Gedanken drüber machen, ob sie nun eine Krankheit in sich tragen oder nicht

Worauf ich achten muss, wenn ich wieder in der Schweiz bin:

  • mich anschnallen: seit 7 Wochen fahre ich nun in Ghana herum und praktisch kein Auto hat Anschnallgurte. Ich hoffe mein genereller Automatismus setzt schnell wieder ein😅
  • handeln: hier muss man einfach immer und überall handeln. Die Preise sind viel zu überteuert und man gewöhnt sich eine gewisse Art an, wenn man etwas kaufen möchte
  • ordentlich zu essen: in Ghana isst man die meisten Speisen mit blossen Händen - nur die rechte Hand, da diese als sauber betrachtet wird. Zuhause gibts dann wieder Messer und Gabel
  • Toilettenpapier: hier darf man das Toilettenpapier nicht in das WC schmeissen, da es sonst die Rohre verstopft. Neben jeder Toilette steht also ein Eimer, wo man das benutzte Papier reintun muss. Zuhause darf ich das ja nicht weiterführen😅

Was ich gelernt habe:

  • Geduld: hier wartet man schon mal 2 Stunden auf das Essen oder bis das Trotro voll ist und losfahren kann. Ich bin in Ghana viel relaxter und hoffe dass ich diese Eigenschaft auch beibehalten kann (manchmal bin ich eben ein echter Kontrollfreak😂)
  • eine neue Kulter schätzen und lieben gelernt: ich bin hier viel offener geworden und liebe es mit den Leuten zu quatschen. Am Anfang hatte ich etwas Angst vor den Menschen, aber nach einer Weile merkt man, dass es in Ghana kaum jemanden gibt, der dir etwas Böses möchte
  • Eigenständigkeit: diese Reise war die erste, die ich ganz alleine meistern musste. Ich musste mich in einem fremden Land zurechtfinden, ein neues Spital mit anderen Verhältnissen, neue Krankheiten, neue Menschen, neue Mentalität. Vielleicht bin ich doch ein kleines bisschen gewachsen😊


Phendula (1)

Jochen
Ganz tolle Einsichten... Wie dankbar, dass man solche Erfahrungen machen darf.