ที่ตีพิมพ์: 16.10.2020
Dienstag, 4.9.2018 - Freitag, 7.9.2018
Strecke: Donau-Radweg 5 (Constanta - Heimreise)
gefahrene Kilometer: 0
Highlights: baden im Meer, der freundliche Rezeptionist, dass wir doch so einfach einen Karton finden konnten, die Sache mit dem Fahrradticket, dass wir die Fußgängerzone gefunden haben, dass die Bankautomatarbeiter einen 5er Schlüssel hatten, die problemlose Gepäckaufgabe der Räder
Wir schliefen bis hab 9 und standen auf. Im ersten Stock gab es ein Frühstücksbuffet, wo wir uns etwas nahmen und den anderen Leuten in den Garten folgten. Dort waren wie in einem Café Tische und Stühle ganz lieb dekoriert. Dort setzten wir uns. Nach dem Frühstücken packten wir unser Zeug ein bisschen zusammen und gingen in die Fußgängerzone, also nicht in die Altstadt. Die haben wir schon gesehen, als wir am Vortag vom Bahnhof zur Unterkunft radelten. Dort war relativ wenig los. Es gab eine große Mall, wo wir rein schauten. Dort gab es viele kleinere Klamottenläden, also nicht nur so Ketten wie bei uns. Außerdem noch viele andere Geschäfte. Wir hoben ein bisschen Geld ab und fanden dann in einem Geschäft tatsächlich einen Fingernagelklipser, was wir ja schon seit Tagen suchten. Julius kaufte sich auch noch ein Badetuch. Ich suchte noch eine Buchhandlung, damit ich was für den Strand zu lesen hatte, aber da gab es nichts dergleichen. Insgesamt war die Fußgängerzone nicht so geil.
Wieder zurück aßen wir ein bisschen Chips und machten uns strandfertig. Am Strand dann merkten wir, dass die Hauptsaison schon vorbei war: es war kaum etwas los, vor allem Kinder waren keine mehr da. Wir schnappten uns 2 Liegen unter einem Sonnenschirm, sonnten uns, plauderten, beobachteten die Vögel, gingen ins Wasser, blödelten rum, genossen das warme, klare Wasser. Es gab ein paar Wellen. Wir versuchten, uns gegenseitig zu tauchen, schwammen und hüpften gegen die Wellen. Das war richtig lustig. Dann legten wir uns wieder an den Strand. Irgendwann ging ich nochmal ins Wasser. Weil ich meine Brille noch aufhatte, wollte ich nicht ganz reingehen, also stand ich nur bis zur Hüfte im Wasser. Ich weiß nicht wie lange ich da stand, Julius meinte, es waren mindestens 20 Minuten. Und er wäre auch mindestens 15 Minuten 2 Meter hinter mir gewesen, aber ich bemerkte das nicht, weil ich so fasziniert vom Meer war.
Irgendwann gingen wir wieder und suchten uns am Jachthafen etwas zu Essen. Dort gab es Ofenkartoffeln mit Zazicki und Fleisch dazu, wieder mit Nachspeise. Der Ausblick auf Jachthafen und Meer war nochmal toll. Bevor wir wieder ins Zimmer gingen, kauften wir uns wieder eine Flasche Wein und tranken diese im Zimmer. Das war schön.
Der nächste Tag war komisch. Es begann schon damit, dass wir aufwachten und beide Kopfweh hatten. Wahrscheinlich vom Wein gestern, der war nämlich nicht so gut. Nach dem Frühstücken unterhielten wir uns ein bisschen mit dem Vermieter. Weil unser Zug erst um 1 ging, hatten wir noch Zeit, die wir im Zimmer verbrachten. Ich wollte eigentlich nochmal an den Strand, aber es war sehr bewölkt und kühl und Julius wollte nicht so recht. Also chillten wir, bis wir uns um halb 12 auf den Weg machten. Wir schoben unsere Räder wieder durch die Fußgängerzone und schauten am Bahnhof, wo unser Zug abfahren würde. Weil wir das recht zeitig fanden, warteten wir noch lange am Bahnsteig. Als der Zug schließlich einfuhr, schoben wir zu dem Wagon, dessen Nummer auf unserem Ticket stand. Dabei kam der Schaffner auf uns zu und fragte, ob wir Tickets hätten. Wir zeigten sie ihm, aber er schüttelte den Kopf und zeigte auf die Räder. Wir meinten, dafür hätten wir kein Ticket, ob er uns eines verkaufen könne. Er nickte und ließ uns einsteigen. Wir ließen die anderen Leute vor, nahmen unser Gepäck ab und trugen die Räder hinauf. Nach uns kam nochmal ein Kerl mit Fahrrad, aber nur mit Gitarre als Gepäck.
So ging es weg von Constanta Richtung Bukarest. So ging es dahin, wir schauten uns die Landschaft an, die anfangs wieder aus viel Schilf bestand. Einmal fuhren wir an einem Ort vorbei, der mir irgendwie bekannt vorkam. Er hatte ein großes Kraftwerk. Ein paar hundert Meter weiter sahen wir eine Brücke und ich wusste wieder, wo wir waren: in Cernavoda. Es war irgendwie schon cool, zu sehen, wo wir gefahren sind. Nach Cernavoda wurde es landschaftlich sehr fad: überall nur Felder. Irgendwann kam der Schaffner zur Ticketkontrolle. Wir erinnerten ihn freundlicherweise an unsere Fahrradtickets und er winkte Julius raus. Anscheinend läuft das hier alles ziemlich unter der Hand, denn er verkaufte uns kein Ticket. Er meinte, für Fahrräder müsse man extra bezahlen, das koste 60 Lei, aber machen wir Fifty/fifty: wir sollten nur 30 Lei bezahlen, dafür bekämen wir aber auch kein Ticket. Damit waren wir auch einverstanden. Das war zwar bestimmt nicht legal, aber solange wir mitfahren können, passt ja alles. Und die Dame vom Ticketschalter wusste bestimmt über diese Machenschaften Bescheid.
Dann kamen wir nach Bukarest rein. Das erste, was wir von dieser Stadt sahen, waren alte, heruntergekommene Industriegebiete und slumähniche Vorstädte. Der Bahnhof dagegen war schon ziemlich schön. Er war sehr groß, gepflegt und schön und es laufen lauter normale Leute rum. Direkt dort war ein McDonalds. Und weil es 15:00 Uhr war und wir Hunger hatten, setzten wir uns da rein, aßen und plauderten sehr lange. Schließlich machten wir uns auf uns schoben unsere Räder die 2 km zur Unterkunft. Fahren wollten wir wegen des Verkehrs auf der Straße und den Randsteinen auf dem Gehweg nicht. Unser erster Eindruck von Bukarest war nicht sonderlich gut. Die Häuser waren hauptsächlich Plattenbauten, also nichts Schönes. Bei unserem Hotel konnten wir ohne Probleme unsere Räder abstellen, bezogen unsere Zimmer und sprachen mit dem Rezeptionisten bezüglich eines Shuttle-Services zum Flughafen am Freitag und eines Fahrradkartons. Weil das ein bisschen kompliziert war, gingen wir erst mal in unser Zimmer.
Später gingen wir mit den Maßen für die Kartons noch mal zur Rezeption und der Kerl dort telefonierte viel herum, um für uns einen Karton zu besorgen, denn: in Rumänien gibt es kein Amazon! Jedenfalls schauten wir um 6 selbst in die Stadt, denn Julius hatte im Internet noch ein Fahrradgeschäft ausfindig gemacht, das noch offen war. Noch bevor wir drin waren sahen wir Schachteln. Wir gingen hinein, sagten, dass wir Kartons für unsere Räder zum Fliegen brauchen. Sie zeigten auf die Schachteln, die rum standen und meinten, wir könnten diese gerne haben. Wir sollten morgen um 3 rum kommen und die Kartons holen. Das war echt lustig, denn es war das erste Geschäft, wo wir waren und der Rezeptionist hatte stundenlang telefoniert. Aber ich glaube, der hat das mit den Maßen zu genau genommen.
Dann liefen wir durch die Stadt wieder zurück und erstanden noch eine Karte von Bukarest für 10 Lei. Dabei haben wir schon etwas von der Stadt gesehen: neben der sehr großen und viel befahrenen Hauptstraße stehen lauter alterwürdige Häuser, es gibt schöne Plätze und auf dem Weg zum Hotel gibt es sogar einen ziemlich coolen Park. Dort waren wir dann nach dem Duschen auch zum Abendessen. Das Essen war nicht schlecht, das Flair war toll und unser Tisch war direkt am See. Wieder im Zimmer schlief ich sofort ein.Am nächsten Tag schlenderten wir erneut durch Bukarest, genossen das Flair (besonders in der Fußgängerzone) und zerlegten unsere Räder. Leider hatten wir keinen 5er Schlüssel, aber gottseidank reparierten gerade ein paar Männer den Geldautomaten im Hotel und hatten einen passenden Schlüssel dabei. Wir durften ihn ausleihen und konnten so unsere treuen Gefährten, die uns 2128km lang getragen haben, auseinander bauen. Das tat in der Seele weh. Dann verstauten wir unsere Fahrräder in den Kartons.
Am Tag unserer Abreise wurden wir und unsere Räder von einem Fahrer abgeholt, der uns zum Flughafen fuhr. Dort angekommen klappte das Aufgeben der Räder dermaßen problemlos, dass wir es kaum glauben konnten. Mit etwas Verspätung flogen wir dann zurück in die Heimat und landeten unbeschadet in Nürnberg. Dort holte uns Julius' Vater mit dem Auto ab.