Imechapishwa: 10.07.2018
Wer mich kennt, weiß, ich bin kein großer Fan vom Fliegen. Und auch wenn ich mich jetzt schon einige Male in ein Flugzeug gewagt habe, kralle ich mich jedes Mal aufs Neue in meine Armlehnen oder wahlweise in den Arm meines Mitreisenden beim Start.
Und bei der Landung.
Und bei Turbulenzen.
Also eigentlich kann man sagen, dass Fliegen für mich eine ziemlich angespannte Situation darstellt. Nichtsdestotrotz sage ich mir ebenfalls jedes Mal aufs Neue, dass mich diese leichte Flugangst nicht davon abhalten darf, die Welt zu sehen.
Und genau deshalb habe ich mich auch diesmal wieder in den engen Sitz gequetscht, meine Finger in die Armlehne gekrallt und gehofft, dass die Nacht schnell vorbei gehen würde.
Jetzt bin ich hier. In Südafrika. Einem Land, in dem ich vorher noch nie war und wo ich die nächsten fünf Monate leben und studieren werde. Dass ich in diesem Moment wirklich hier sitze, nach all der Organisation mit der Uni, dem Stipendium und vor allem dem Visum, kann ich noch kaum glauben. Die letzte Woche über haben mich viele Freunde gefragt, ob ich schon nervös sei, mich freue oder meinen Koffer gepackt habe. Und ich musste stets alles verneinen. Denn ich hatte gar keine Zeit, über die bevorstehende Reise nachzudenken, da ich bis zum letzten Freitag mit dem Kopf noch voll bei einer Uni-Prüfung war. Als ich diese dann erfolgreich gemeistert habe, traf sie mich allerdings wie ein Schlag. Die Erkenntnis, dass ich nun mein WG-Zimmer ausräumen, meinen Koffer packen und das Schwierigste, mich von meinen Lieben verabschieden muss. Und das alles in gerade mal drei Tagen.
Da ich noch nie so weit und vor allem so lange weg von zu Hause war, hatte ich überhaupt keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte. Und es kam, wie ich es schon befürchtet hatte:
Der Abschied am Flughafen war besonders schwer.
Wer mich kennt, weiß allerdings auch, dass ich eigentlich ein recht optimistischer Mensch bin. Daher glaube ich fest daran, dass ich, auch wenn es hart ist, so lange von allen getrennt zu sein, heil und mit einem noch volleren Koffer (als sowieso schon) an Erfahrungen zurückkommen werde. Vielen Dank an alle, die mir viel Glück, Spaß, Sicherheit und Abenteuer für die bevorstehende Zeit gewünscht und mich mit so lieben Worten und Gesten verabschiedet haben.
Dieser Blog ist für euch und mich, damit wir gemeinsam dieses abenteuerliche Rennen erleben können!
Bisher zurückgelegte Schritte während meines Rennens "Afrika": 10731