प्रकाशित: 14.08.2020
Die restlichen zwei Tage chillten wir in Ashburton, packten schon Mal unsere Rucksäcke und Flori klapperte erfolglos Autohändler in Ashburton ab.
Achtung, jetzt kommt die zweite Trottelaktion in Ashburton: Flori sperrte sich einen Morgen selbst aus seinem Auto aus, und wir versuchten es eine ganze Zeit lang zu knacken. Flori, der die ganze Zeit im Schlafanzug rumlaufen musste, bezahlte am Ende 100$ für den Schlüsseldienst.
Mit dem aufdringlichen Backpacker mussten wir es auch noch ein paar Mal aufnehmen. Er stellte seinen Topf mit Milchreis auf die Herdplatte, direkt neben uns, obwohl noch ein ganzer Herd frei war. Dieses Mal wirbelte er mit seinem Poncho herum, fragte kritisch, ob wir denn schon gekündigt hätten, gab Celina den Tipp die Herdplatte anzumachen, wenn sie Reis kochen wollen würde, und lachte Flori indirekt für seine ACDC Mütze aus. Außerdem war er sich nun plötzlich ganz sicher, dass wir alle mit der Rückholaktion nach Hause kommen würden. „Was soll man auch machen, wenn man nichts macht“, meinte er abends in der Küche, als er ganz genau von Celina wissen wollte, was wir den Tag über getrieben hätten, um uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Der Witz war, dass er sowas in einem lustigen, sympathischen Tonfall sagte. Zusammen mit seinem verständnisvollen Getue, checkten wir nicht immer sofort, dass er eigentlich was voll Gemeines gesagt hatte. Als wir endgültig unsere Sachen verpackten, meinte er immer wieder „ihr süßen“ (Spätestens da hatte Flori genug von ihm), und quetschte uns solange aus, bis wir ihm sagten, wie viel Geld wir voraussichtlich für unsere Autos bekommen würden. (Dabei änderte ich sowohl den Verkaufs- als auch unseren Kaufpreis :D). „Packt ihr eure Sachen nur so ein, oder wo schlaft ihr dann? Habt ihr n Zelt?“ fragte er. Danach erzählten wir ihm erst Mal mit aller Zuversicht die wir aufbringen konnten, dass wir jetzt nach Christchurch in ein Hotel gehen würden, um dort auf unseren gebuchten Rückflug mit Emirates zu warten. Obwohl es da ja eigentlich nichts mehr schlecht zu reden gibt, versuchte er uns zu erklären, dass die Emirates Seite ja überlastet wäre, und man keine Flüge buchen könnte. Am Ende meinte er aber „Ja ne, ich freu mich wirklich für euch, dass ihr jetzt nach Hause könnt“, was wir ihm allerdings alle nicht so richtig abnahmen.
Mal gut, dass wir an diesem Tag das letzte Mal mit ihm gesprochen hatten. Am nächsten Morgen stellte Emirates nämlich sämtlichen Flugverkehr von Dubai nach Europa ein. Das hieß, unser neuer Rückflug war ebenfalls Geschichte.
Nichtsdestotrotz wollten wir Ashburton verlassen. Es war wie damals in Blenheim: Auch wenn wir eigentlich gar keine Lösung für das Problem hatten, wäre es einfach viel zu deprimierend gewesen, weiterhin in Ashburton in unseren Autos zu sitzen. Beim letzten Einkauf in Christchurch, bemerkten wir, dass Corona in Neuseeland viel ernster genommen wird als in Deutschland. Denn obwohl es zu dem Zeitpunkt „nur“ 50 Infizierte gab, liefen die meisten Menschen mit Mundschutz umher, die Nudelregale waren leer, niemand unterhielt sich und alle warfen sich misstrauische Blicke zu. Danach fühlten wir uns so unwohl, dass wir so schnell wie möglich nach Christchurch fuhren.
Ein paar Stunden später checkten wir in unserem wunderbaren Motel ein, in dem wir zu dritt ein großes Zimmer, eine kleine Küche und ein eigenes Bad hatten. In der Zwischenzeit zogen wir in Betracht, den Flug nach Dubai zu nehmen, auch wenn es keinen Anschlussflug geben würde. Schließlich wären wir dann schon Mal dichter an Europa gewesen. Ja, so verzweifelt waren wir da schon.
Am nächsten Tag wurde angekündigt, dass Emirates alle weiteren Flüge streichen würde, und außerdem sollte in wenigen Stunden eine Ausgangssperre in Neuseeland verhängt werden. Das hieß, wir hatten noch zwei Tage um nicht auf unseren Autos sitzen zu bleiben.
-> Fortsetzung folgt