wish-it dream-it do-it
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Visit to one of the most peculiar capitals in the world, the planned city of Naypyidaw, with its echoing emptiness, a 20-lane highway, and other peculiarities.

Byatangajwe: 08.07.2017

Ohne uns wirklich im Vorfeld informiert zu haben, was uns in Napyidaw, der Hauptstadt von Myanmar, erwarten sollte, haben wir uns zusammen mit Annika und Paul per VIP Bus für umgerechnet ca. 5 € pro Nase auf den Weg von Yangon in die über 300km nördlich gelegene Hauptstadt gemacht. Die Fahrt war ziemlich entspannt und außer einem größeren Regenschauer, bei dem wir das Gefühl hatten, das die Welt langsam untergeht gab es hier nichts spektakuläres zu berichten, bis wir uns langsam aber sicher unserem neuen Reiseziel für die nächsten knapp 2 Tage genähert hatten – die Geistermetropole von Myanmar.


Erst am 6.11.2005 wurde die Hauptstadt von dem damaligen Rangun (heute Yangon) in die neue Planstadt Naypyidaw verlegt, welches den Stadtnamen (übersetzt: „Sitz der Könige“) am 22.03.2006 verliehen bekommen hatte. Der Grund für die Verlagerung der Hauptstadt bestand offiziell darin, dass Naypyidaw zentral im Land liegt und von allen Landesteilen besser zu erreichen sei.

Bei der Stadt handelt es sich übrigens um eine Planstadt, wie sie im Buche steht, denn das gesamte Stadtgebiet ist sehr deutlich gegliedert in verschiedene Regierungsviertel, Wohngebiete, Militärzonen, Einkaufszentren, sowie Hotel- und Freizeit-Zonen. In der Wohnzone sind die Häuser übrigens mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet, welche auf den Dienstgrad der Bewohner hinweisen. Dazwischen befinden sich künstlich angelegte Seen, Parks und unverhältnismäßig breit angelegte Straßen. Was sofort in der Stadt auffällt ist allerdings die dröhnende Leere, die einem schon fast weh tut, wenn man sich überlegt, welche Unsummen an Geld die Planung und Errichtung der Stadt verschlungen haben musste und was man stattdessen der Bevölkerung hätte alles Gutes tun können in einem der ärmsten Länder Südost-Asiens. Vor der Öffentlichkeit wurde der Bau der Stadt durch die ehemalige Militärdiktatur streng geheim gehalten und auch westlichen Touristen ist es erst seit kurzem gestattet die Retortenstadt zu besuchen. Dennoch würden wir aufgrund der schier endlos erscheinenden Skurrilitäten zu einem kurzen Besuch raten, da man eine solche Stadt wahrscheinlich nicht noch einmal auf der Welt zu Gesicht bekommt.


Unsere Tage in Naypyidaw waren ungelogen von Anfang bis Ende einfach nur kurios und wir mussten unzählige Male mit dem Kopf schütteln aufgrund des unwirklichen Anblicks und der Dimensionen, die sich uns offenbarten.

Angefangen mit unserer Unterkunft, einem großen Hotelkomplex inkl. Swimming-Pool, heruntergekommenem Fitness-Center und über 150 Zimmern, in dem wir nicht nur gefühlt die einzigen Gäste waren. Erschreckend zu sehen war natürlich, dass es noch unzählige weitere Hotels gibt, welche mit Sicherheit nicht besser gebucht waren, von der 2. Hotelzone der Stadt ganz zu schweigen. Trotzdem befinden sich noch viele weitere Gebäude im Bau.


Auch kamen wir uns während des ganzen Aufenthaltes sehr überwacht vor, so waren bspw. unsere gegenüberliegenden Zimmer ständig bewohnt und die Tür stand offen, obwohl außer uns keine Gäste im Hotel waren und unser Fahrer für die Besichtigungstour am nächsten Tag hatte des Öfteren brav Bericht erstattet, wo wir uns als nächstes hinbewegten.

Unser erster Besuch sollte uns in den National Landmark Garden führen, von dem wir uns eigentlich eine Art botanischen Garten angelegt in der Form des Landes (Myanmar in Miniaturformat) erhofft hatten, jedoch handelt es sich hierbei um einen riesigen Freizeitpark, welcher natürlich komplett verweist war.



Die 10 US$ Eintritt haben wir uns gespart und sind stattdessen an die Uppatasanti Pagode gefahren, welche im Jahr 2009 erstellt wurde und der berühmten Shwedagon Pagode in Yangon nachempfunden ist, mit dem Unterschied, dass die neue Pagode 30cm kleiner ist als das Wahrzeichen des Landes. Auch hier bot sich uns eine schier endlos erscheinende Leere und es waren kaum Menschen zu sehen. Direkt am Fuße der Pagode gibt es zudem 5 weiße Elefanten. Die Tiere stehen für Reichtum und Macht, werden allerdings unter erbärmlichen Umständen gehalten, so dass es uns fast die Tränen in die Augen getrieben hatte und wir auch keine Bilder an dieser Stelle veröffentlichen wollen.








Unser nächstes Ziel sollte uns in das National Museum führen, was natürlich ebenso wenig in einer Planstadt fehlen darf, wie eine Zentralbank, eine 20-spurige Autobahn, ein Flughafen, unzählige Ministerien, ein Stadion und ein mehrere Quadratkilometer großes Areal für ausländische Botschaften. ;-) Die Stadt hat übrigens laut offiziellen Berichten mehr als 1 Mio. Bewohner, wo sich diese allerdings verstecken wollen, bleibt uns ein Rätsel.

Das Museum ist allerdings sehr schön angelegt, es ist nur sehr schade, dass dieses nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen und auch noch nicht komplett fertig gestellt ist.




Schon den Kleinsten wird hier spielerisch die Möglichkeit gegeben, Ihre eigene Planstadt zu bauen ;-)


Das letzte Ziel unserer Besichtigungstour sollte uns an den 20-spurigen Highway und das Parlamentsgebäude führen, dass wir leider nicht fotografieren durften. Zudem ist es Autos verboten auf der Straße zum Parlamentsgebäude anzuhalten.


Insgesamt war Naypyidaw ein unglaublich interessantes Reiseziel und wir konnten unzählige neue Eindrücke sammeln, da es mit allem bisher gesehenen in komplettem Kontrast gestanden hat. Weiter sollte uns die Reise zusammen mit Annika und Paul nach Nyaung Shwe, das Tor zum Inle See, führen. =)

Igisubizo

Miyanimari
Raporo yingendo Miyanimari
#myanmar#naypyidaw#planstadt#uppatasantipagode#20spurigerhighway#nationalmuseum