Lofalitsidwa: 19.10.2017
Neulich habe ich mich mit meinem Freund Marcel darüber unterhalten, wie falsch deutsche Sprichwörter teilweise sind, wenn man sie mal ganz wörtlich nimmt. Lieber Marcel, ich habe noch eins: „Da vergeht die Zeit ja wie im Flug!“ Die Zeit im Flugzeug verging leider alles andere als schnell. Ich würde sogar behaupten, das waren die längsten 45 Minuten, 6 Stunden, 13 Stunden und 3,5 Stunden meines Lebens. Sogar 5 Stunden Wartezeit am Flughafen vergingen schneller, obwohl wir nur am Terminal rumsaßen. Viel mehr gab es zu unseren Reisezeiten leider nicht zu tun. Obwohl es in Melbourne doch verhältnismäßig interessant war, den Flughafenmitarbeitern beim Be- und Entladen mehrerer Flugzeuge zuzusehen. Jetzt wissen wir auch endlich, wieso ständig Gepäckstücke verloren gehen: Ein voll bepackter Wagen düst los, ein-zwei-drei Kurven extra scharf genommen, drei Koffer fallen runter, aber wen kümmert‘s? Etwa den anderen Mitarbeiter, der zu den einsamen Gepäckstücken schlendert und sich von deren Echtheit überzeugt? Nee, lass lieber liegen. Kümmert sich schon jemand drum. Na also, da kommt auch schon der junge, eifrige Azubi herbei, sammelt die Gepäckstücke auf und legt sie wohl sortiert auf einen anderen Wagen – der, wie sich kurz danach herausstellte, die Koffer trägt, mit denen das eben entladene Flugzeug nun wieder beladen wird.
Umso glücklicher waren wir, als wir nach mehr als 40 Stunden Reisezeit unsere Rucksäcke in Auckland in Empfang nehmen konnten. Auf zum Bus, der sich durch den Feierabendverkehr drängelte. Und dann, endlich im Hostel. Bett, Dusche, Toilette. Super. Lediglich die Suche nach einem Abendessen gestaltete sich schwierig. Wir blieben bei Burger King hängen, was sich als großer Fehler herausstellte. Hätte uns aber auch vorher auffallen müssen, dass die dort keine guten Burger machen, wenn sich alle übrigen Gäste nur ein Eis bestellen. Bei 10 °C Außentemperatur, im Dunkeln, in kurzen Hosen. Verrückt, diese Neuseeländer. So viel zum ersten Eindruck, jetzt wird erst mal geschlafen. Mal sehen, ob uns das gelingt, ohne dröhnende Flugzeugturbinen in den Ohren und gelegentliche Turbulenzen, die mit dem leckeren Flugzeugsnack „Achtung, fertig, wo ist die Schwerkraft?“ spielen. ;)