Ebifulumiziddwa: 08.11.2018
Tag 78 | Greenham | 07.11.2018
Hallo an alle,
wie wechselhaft das australische Frühlingswetter in dieser Jahreszeit sein kann, haben wir heute an diesem Morgen mal wieder erleben dürfen.
Bei tollstem Sonnenschein packten wir nach dem Aufstehen unsere Campingstühle und den Tisch aus dem Kofferraum und setzten uns vor den Van. Nach regnerischen Tagen freuten Janina und ich uns auf besseres Wetter. Wir ließen uns mit dem Essen unseres Müslis Zeit und waren überrascht, als es einige Minuten später die Welt wieder unterzugehen schien. Ein Wolkenbruch zwang uns zum Einpacken und schneller als uns lieb war, war das Frühstück beendet. So schauten wir auf unseren Handys nach, was uns heute auf der Route Richtung Westen lohnenswert und spannend erschien.
Wir entschlossen uns, zu dem nicht weit entfernten und an der A1 gelegenen 'Tower Hill Wildlife Resort' zu fahren. Dies ist ein erloschener Vulkankrater mit einem See ringsherum, in welchem man Spaziergänge und kleine Wanderrouten unternehmen und Emus, Koalas und andere typische australische Tiere sehen kann. Wir parken 'Liu' und das Wetter sah wieder beständig aus. In der Information besorgten wir uns eine Wanderkarte für dieses Resort und gingen los. Zu Beginn begrüßte uns in der Nähe des Parkplatzes ein großer Emu mit blauem Hals und ging unbeeindruckt von den Wanderern vorbei. Natürlich fing es wieder an zu regnen und, auch etwas Neues für uns, zu hageln. Wir warteten einige Minuten unter einem großen Baum und weiter ging es. Zunächst hatten wir uns für den 'Lava Tongue Broadwalk' herausgesucht, welcher in etwa nur eine halbe Stunde dauern sollte, aber die Sichtung einiger Koalas versprach. Und tatsächlich: nach ein paar Minuten entdeckte Janina eine Koalamutter mit ihrem Kleinen auf einem Eukalhyptusbaum sitzen. Zwei weitere dieser Beuteltiere bekamen wir noch etwas abseits der Strecke in den hohen Bäumen zu Gesicht.
Der nächste Walk namens 'Journey to the last Vulcano' mit etwa 1,6 Kilometern war ebenfalls eine Rundstrecke und führte uns am ehemaligen Vulkan vorbei. Wir umkreisten ihn und mussten bei der Umrundung festen Stand beweisen, da uns der Wind ordentlich von der Seite einpeitschte. Es blieb aber trocken und die kurzen Wanderstrecken gefielen uns super.
Wir stiegen zurück in den Van und fuhren weiter. Der nächste Stopp war 'Port Fairy'. Hier wollten wir einen weiteren Spaziergang zu dem im Jahre 1911 eingeweihten Leuchtturm machen. Auf einem schmalen Steg auf dem Wasser und danach über den Sandstrand laufend, kamen wir nach etwa 20 Minuten dort an. Die Wellen türmten sich wie so oft auf und brachen an den großen Steinen am Wasser. Viele Vögel hatten ihre Nester in die sandige und sehr an die Nordsee erinnernde Dünenlandschaft gebaut. Nach etwa einer Stunde waren wir zurück am Auto, bevor es wieder anfing stark zu regnen. Noch einmal Glück gehabt!
Ein paar Kilometer entfernt lag 'Portland'. Hier hatten wir uns eine warme Dusche via App herausgesucht und kauften uns noch etwas Brot für den Tag. Am Meer genossen wir die Käsebrötchen und waren bereit für die letzte, heutige Fahrt mit dem Auto.
Da wir bisher noch niemals zuvor einen Koala spontan während der Autofahrt aus dem Van heraus erblickten, waren Janina und ich stets auf der Suche nach den grauen Tieren auf den Astgabeln. Und heute war es endlich soweit! Janina saß am Steuer und ich schaute seit Minuten und angestrengt in die Baumkronen. "Janina, ich glaub da war einer", sagte ich. Sie drehte um und tatsächlich saßen vier Koalas in verschiedenen Bäumen und entspannten. Fotos wurden gemacht und wir (hauptsächlich ich) freuten uns über diese Entdeckung.
Endpunkt unserer heutigen Fahrt war 'Greenham'. Wieder etwas im Inland gelegen, sollte hier ein toller Park mit viel Platz und Übernachtungsmöglichleiten liegen. Nur etwa fünf weitere Campervans waren schon dort und wir stellten 'Liu' auf der Wiese ab. Um uns herum standen Bäume und eine Kuhweide war vom Auto aus zu erkennen. Viele verschiedene Vögel, Papageien, Kühe, Pferde und Koalas machten Geräusche. Wir zogen los um weitere Koalas in den Bäumen zu entdeckten. Wieso wir uns so für diese Tiere begeistern können, ist uns zur Zeit selbst noch nicht so klar, aber es macht immer wieder Spaß, welche zu 'finden' und ihnen zuzuschauen. Weitere vier Koalas sowie zwei Kängurus konnten wir sehen. Somit waren es heute 12(!) dieser grauen Beuteltiere, die wir heute haben entdeckten können.
Es wurde langsam dunkel und wir genossen die Stille und Abgeschiedenheit auf diesem tollen Campingplatz...
J♡J