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Tag 4: Cotahuasi wegen Höhenkrankheit

Weşandin: 06.05.2018

Wir unterhielten uns am Morgen mit einer Frau, welche uns ganz begeistert erzählte, dass ein chilenischer Geschäftsmann, der im Dorf vorher Tourist war, das ganze Dorf zum arbeiten einlud & es ihr sehr gefiel. Ich fand es erst schön, da es ihr Leben spannender machte & ihre Augen glänzten, da sie so eine Erfahrung machen konnte. Doch Eliot brachte mich schnell auf den Boden der Tatsachen, indem sie auf deutsch sagte: ,,Ja er hatte dann sehr einfach billige Arbeitskräfte". Ich war geschockt & fragte sie danach nach den Arbeitsbedingungen. Es stellte sich heraus, dass sie Recht behielt. Wir aßen unglaublich viel Frühstück, gaben der Ladenbesitzerin unsere Wäsche zum waschen. Vorher hatten wir ewig nach einem Waschsalon gesucht. Ich half einer Frau Bohnen zu pellen & wir gingen Mittagschlaf machen, weil wir sehr erschöpft waren & es unter der Decke deutlich wärmer war. ELiot stand auf um weiter zu wandern & ich schlief um meine Dizzyness nicht mehr zu spüren. Sie kam schon nach einer Stunde zurück, hatte Fieber & war ganz blass. Sie legte sich hin & fror. Ich hörte mein Hörbuch ,,Krieg & Frieden" von Tolstoi & bewegte mich nicht viel. 

Plötzlich ging es uns beiden gar nicht gut. Wir waren völlig höhenkrank & es gab kein Wasser in unserem Hostel. Es war schon Mittagessenszeit doch wir kamen nur sehr wehmütig aus dem Bett. Wir gingen zu der Frau des Ladens, schilderten unsere Lage, sie gab uns die Möglichkeit bei ihr auf die Toilette zu gehen, während Eliot unsere Wäsche abhing. Wir aßen bei ihr, aber ich aß fast nichts, da mir speiübel war. Die Frau sagte das der Mann neben mir ein Arzt wäre. Haha sehr toll nur, dass er nur Zahnarzt war & uns überhaupt nicht helfen konnte. Er sagte auch das wir wahrscheinlich höhenkrank seien & absteigen sollte. Allgemein empfand es jeder für verrückt, dass wir soviel an einem Tag aufgestiegen sind. Danach hatten wir einfach nur noch Glück. Es kamen Männer in das Dorf gefahren & die Frau fragte sie ob sie uns nach Cotahuasi mitnehmen könnten. Sie sagten das sie nur schnell etwas essen wollten & das wir danach mit ihnen mitfahren könnten. Uns fiel ein Stein vom Herzen & wir liefen zum Hostel, stopften alle Klamotten (auch die nassen) in die Rucksäcke, bezahlten das Hostel & warteten auf die Männer. Ich stopfte mir einen Haufen Kokablätter in den Mund & Cindy suchte ihre Tasche mit den wichtigsten Sachen bei der Frau im Innenhof. Wir fuhren endlich los nachdem Cindy die Männer fragte wann wir losfahren würden & zu unserem Erstaunen fuhr nur einer von ihnen nach Cotahuasi. Die anderen blieben einfach im Dorf. Wir fuhren Ewigkeiten in schleifen hinunter während wir versuchten das kein Unglück in seinem Auto geschah, ich wie ein alter kokablätteressender Mann stank & Cindy bemerkte, dass man bei Maps Me eine Einstellung verändern musste um von der Luftlinie zur eigentlichen Kilometerzahl, die man zu Fuß zurücklegt, gelangt. Sie entschuldigte sich & hatte ein deutlich schlechtes Gewissen. Wir kamen am günstigsten Hostel von Cotahuasi an & versuchten nicht zu sterben. Die Hostelbesitzerin war NICHT freundlich aber wir fanden, halb tot, halb lebendig einen Bäcker bei dem wir etwas aßen & Anis Tee in uns kippten damit es besser wurde. Den kauften wir auch in der Zuversicht, dass es heißes Wasser im Hostel geben würde. Voll falsch gedacht: Wir gingen ins Hostel, fragten die Besitzerin die uns mitteilte das es kein Gas geben würde & sie nur in der Saison hier arbeitete. Wir waren geschockt, baten sie darum etwas zutun, da es uns echt schlecht ging & wir nichts zu trinken hatten. Sie schlug uns vor Wasser bei ihr Zuhause (außerhalb der Stadt) zu erwärmen & dann zurück zu kommen. Das gefiel uns nicht so, da es viel zu aufwendig war & zu lang dauerte & sie schlug uns vor es bei einer Freundin in der nähe zu erwärmen. Wir fanden die Idee toll & legten uns zum warten ins Bett. Wir fingen an zu fiebern, redeten dusselig Zeug & warteten völlig entkräftet auf sie. Es vergingen Stunden, regnete & als ich auf der Toilette saß fiel plötzlich auch noch der Strom aus. Wir waren unglaublich sauer, weil nichts funktionierte, auch das Klo nicht (was echt fatal war) & schliefen ein, während ich von schönen Momenten im Leben erzählte, die in meinem Kopf wie Bilder vorbei rasten. Fast schon wie vor dem Tod. Wir schliefen endlich ein.

Bersiv