Aberystwyth
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Lang ist's her...

Weşandin: 11.10.2016

da plante ich, ins Ausland zu gehen. Da sich meine sprachlichen Fähigkeiten eher im hinteren Mittelfeld befanden und ich mich zu der britischen Kultur eher hingezogen fühlte als zu der französischen oder österreichischen, entschloß ich mich dazu, ein Semester in Wales zu verbringen. For fun. Ich meine was sind schon 4 Monate. 

Nun bin ich seit knapp 3 Wochen hier, habe Landsleute und Erasmus-Freunde kennen und schätzen gelernt und selbstständig zum ersten Mal Wäsche gewaschen. Ich bewege mich neuerdings ganz anders durchs Leben, treffe Entscheidungen ohne den Blick meiner treuen Freunde und meiner Familie. Plötzlich bin ich komplett verantwortlich für mein Wohlergehen und sehe direkt Auswirkungen meiner Handlungen für mein Leben. Es ist schön, aber heftig. Ich weiß, ich bin 20. Aber ist das nicht ein gutes Zeichen, dass ich mit all dem noch so lange warten durfte? Wie dem auch sei, es ist jetzt so wie es ist. Nun bin ich hier, abgeschottet, fern von all dem Bekannten. Und ich finde es komischerweise schön. Nicht, dass ich mein Leben drüben in der Blase nicht manchmal vermisse, aber das was ich hier fühle und erlebe ist so einmalig und neu für mich, dass ich wie im Rausch bin.

Die Uni ist nicht wirklich imposant. Alles ziemlich neu auf dem Campus. Aber darum ging es mir auch nicht. Prestigewürdige Gebäude und Einrichtungen kann man nicht erwarten in Wales, dafür aber sehr viel Herzlichkeit und Wärme, Offenheit. Viel Engagement und viele Events für Studenten wie mich. Die Stadt hingegen wirkt verträumt. Zeitgefühl gibt es hier nicht wirklich, außer wenn du um 18.00 Uhr vor einem geschlossenen Geschäft stehst. Tagsüber flaniert hier jeder über die Straßen, macht seine kleinen Besorgungen und geht dann in eines der kleinen süßen Häuser zurück, die das harmonische Bild dieser Stadt abrunden. Nachts hingegen lebt die Stadt. Und das nur durch die zahlreichen Studenten, die mit ihren "Clubs" und "Socials" durch die Pubs ziehen um sich an einen neuen Ort für knapp 30 Minuten niederzulassen. Auch wenn man nie weiß, wann man für wie lange verweilt, am Ende landet man mit großer Gewissheit in dem einen Club hier in Wales oder man findet sich in der Schlange des Chips-Shops wieder. Die Pommes hier sind einfach unendlich viel besser... 

Alles im allem schreibe ich diesen Blog hier, um einen Eindruck zu vermitteln, Fotos zu teilen und es für mich selbst noch einmal revue passieren zu lassen. 

Liebste Grüße aus Wales,

eure Agatha 

Bersiv