Pubblicato: 24.11.2019
24.11.2019
Um 6:30 Uhr klingelte mal wieder der Wecker. Ich packte so leise wie möglich meine Sachen zusammen und wir gönnten uns ein letztes kostenloses Frühstück im Hostel :)
Abholzeit war 8:30 Uhr aber wir waren schon ab 8:00 Uhr fertig und warteten dann im Gemeinschaftsraum. Dabei fiel auf, dass doch eine Menge Rucksäcke dort standen, weil heute wohl einige abreisten. Zu der angegeben Uhrzeit sind drei Abfahrten und so hofften wir noch, dass die ganzen anderen zu einem der anderen beide Ziele wollen aber natürlich war das nicht der Fall :D
Nong Khiaw, ein kleines Dorf im Nordosten des Landes, das einst als so ein „Geheimtipp“ galt, von denen wir jetzt schon ein paar kennen gelernt haben, ist mittlerweile wohl doch auch recht beliebt bei Touristen ;-) Denn als der Fahrer reinkam und „Nong Khiaw“ rief, standen fast alle Wartenden auf :D :D
Wir scherzten noch darüber, dass es aussehe wie bei einer Klassenfahrt^^ Zehn Touristen mit jeweils großem und kleinen Rucksack dackelten in Reih und Glied runter zur Straße, um in ein Tuk-Tuk einzusteigen, dass uns in 5 Minuten zu einem Minivan brachte, welcher unser Fahrzeug für die drei Stunden Fahrt nach Nong Khiaw sein würde :)
Anders als der Minivan, der uns nach Luang Prabang gebrachte hatte, hatte dieser leider keine Gepäckauflage auf dem Dach. Also mussten alle Passagiere ihre Rucksäcke innerhalb des Vans verstauen, wozu dann ein Sitz geopfert wurde und der Fußraum belegt wurde. Ganz schön gemütlich ;-)
Die Fahrt war dann ähnlich wie die letzte. Anscheinend haben die Minivan-Fahrer alle einen Bleifuß, den sie vor allem vor Kurven gerne ausleben, auch wenn man dann immer wieder bremsen muss, weil Gegenverkehr kommt… :p Interessant^^ Außerdem gab es genügend Schlaglöcher und holprige Straße, um dem ganzen ein Achterbahn- oder Pferdereiten-Flair gab ;-)
Den ersten Teil des Weges fuhren wir den gleichen Weg zurück, den wir letzte Woche gekommen waren. Das heißt, wir fuhren auch wieder an dem großen Staudamm vorbei, den die Chinesen am Fluss errichtet haben. Man konnte sehen, wie das Wasser im Bereich vor dem Damm gestaut wurde, da dort Bäume bis zur Krone unter Wasser stehen und von einigen Häusern nur noch die Grundfläche erkennbar war, da sie abgerissen (und vermutlich umgesiedelt) wurden. Wenn man so darüber nachdenkt, ein trauriger Anblick…
Nach 2,5 Stunden wurde langsam Gemurmel breit, ob wir denn keine Toilettenpause machen würden? :O Einer der Herren traute sich dann, das den Fahrer zu fragen und fünf Minuten später hielten wir an einer Tankstelle an. Die Männer gingen in die Büsche und die Damen stellten sich an der Toilettenkabine an. Drinnen fand man neben dem „Loch“ noch diverse Seifen, Shampoos und sogar einen BH. Offensichtlich ist dies das Badezimmer der Familie, die auf der Tankstelle wohnt. Süß^^
Eine weitere Stunde später tippte ich Jonas an, weil ich ein paar Boote auf dem Fluss sah. „Das machen wir auch bald“ freute ich mich und kurz darauf bog der Minivan auf einmal schon in eine Seitenstraße ab und ließ uns raus. Wir waren da! Wow! Wir hatten gelesen, dass die Fahrt bis zu 5 Stunden dauern kann aber dem hatte unser Fahrer wohl etwas entgegenzusetzen ;-)
In Nong Khiaw angekommen machten wir uns dann direkt auf den Weg zu unserer Unterkunft. Diese liegt knapp 2km vom „Zentrum“ entfernt. Die ganze Stadt ist eher ein großes Dorf und sieht super niedlich und einladend aus. Wir werden sie morgen wohl mal genauer unter die Lupe nehmen ;-)
Heute ging es dann wie gesagt erst einmal zu Fuß aus der Stadt raus und tada! Nach 20 Minuten oder so erreichten wir dann unsere Unterkunft: „Camp Site Pool“ und der Name ist Programm :D
Die „Zimmer“ sind entweder freistehende Zelte oder Zelte, die in einer kleinen „Bambushütte“ stehen. Der Boden im Zelt ist ganz luxuriös mit einer Matratze ausgestattet und dann gibt es Kissen und Decke, sodass wir uns bei den 14°C Nachttemperatur (im Gegensatz zu tagsüber +30°C) hoffentlich gut einkuscheln können^^
Die Anlage an sich ist echt hübsch mit Blumen, freilaufenden Hühnern und einem Häuschen mit Toilette und Dusche (eine Toilette, eine Dusche für alle Gäste zusammen aber bisher gab es noch keinen Stau^^). Außerdem gibt es noch eine Grillecke, wo jetzt gerade (19:30 Uhr abends) ein Lagerfeuer brennt und ein Restaurant/Cafe, wo man sich Snacks und sogar ganze Gerichte bestellen kann <3
Die Inhaber sind eine Familie mit zwei Kindern. Der Mann ist Laote und kommt aus Nong Khiaw und die Frau ist auch Laotin, kommt aber aus einem Dorf mehrere Stunden flussaufwärts, in denen es weder Strom noch fließend Wasser gibt. Den Sohn (vielleicht 13/14 Jahre alt) haben wir nicht viel gesehen außer beim Nachlegen des Feuers aber die Tochter (vielleicht 9 oder 10) freut sich sichtlich über Gäste. Sie ist zwar etwas schüchtern aber lächelt freundlich und hat uns einen Ball zugeworfen. Wir wollten dann mit ihr spielen aber sie hat angedeutet, dass Jonas und ich den selber hin- und herspielen sollen und sie nur zuguckt :D
Und dann, ja dann ist wie der Name sagt auch noch ein Pool her und wow, er ist riiiiesig!!! :O Da der Gang hierher mit den Rucksäcken recht schweißtreibend war, zogen wir uns direkt um und gingen erst einmal im kühlen Wasser plantschen. Es war so toll^^ Wir fühlten uns wie bei einem Hotel-/Strandurlaub und die Umgebung ist auch so wunderschön.
Überall sind Hügel als bewachsene Monolithen und mit dem Licht-Schatten-Gemisch sieht es einfach echt toll aus <3 Schon nach der ersten Stunde fragte Jonas, ob wir nicht mehr als zwei Tage hier bleiben wollen^^ Mal gucken, wie es sich entwickelt aber theoretisch ist es definitiv möglich :)
Nach der Abkühlung entspannten wir noch ein bisschen und gingen dann zu einer Höhle. Bei diesen Felsen/Hügeln um uns herum gibt es hier in der Gegend einige Höhlen, aber zwei sind für Touris ausgebaut. Die angeblich spektakulärere der beiden haben wir uns für morgen aufgespart und besuchten dann die Phatok cave.
Die Höhle wurde früher von Laoten als Schutz vor den Vietnamesen genutzt. Auf dem Weg zur Höhle begegneten wir ein paar offensichtlich sehr betrunkenen laotischen Teenagern, von denen zwei auf der Straße saßen, bis ihre Freunde sie zum Weitergehen bewegten. Und das am hellichten Tag :p Aber ja, in den ländlichen Regionen gehört Alkohol zum körperlichen harten Alltag der Dorfbewohner.. Auch schon bei den Jugendlichen.
An der Höhle angekommen fanden wir dann einen höher gelegten Pfad aus Bambusmaterial vor, der zum Eingang der Höhle führt. Das machte den Weg dann ein bisschen spannender als einfach nur einen Pfad auf dem Boden zu gehen^^ Kurz vor dem Eingang musste man dann sein Ticket an einem Cafe kaufen, wo wieder laotische Jugendliche an einem Tisch saßen und Bier tranken. Sie schienen auf jeden Fall Spaß zu haben :)
Nach dem Kauf des Tickets kam ein vielleicht 10-jähriger Junge auf uns zu. „Want me to be your guide?“ bot er an. Wir lehnten dankend ab und gingen weiter aber nach ein paar Metern kamen zwei anderen Jungs im ähnlichen Alter an und stellten uns gar nicht erst vor die Wahl :D Sie fragten nach unseren Namen und sagten hallo und obwohl uns klar war, was hier lief, wimmelten wir sie nicht hartnäckig genug ab :D
Und so ergab es sich, dass wir zwei Dorfjungen als Guide für die Höhle bekamen. Sie zeigten uns die Einschlaglöcher der Waffen der Vietnamesen, den Schlafplatz des Gouverneurs, die Küche und das Lazarett – nicht schlecht! Die Jungs haben offenbar ein kleines Repertoire an englischen Wörtern und allein dafür wollte ich sie schon „belohnen“ ;-) Natürlich sagten sie dann am Ende „Money“ und hielten die Hand auf. Wir gaben ihnen jeweils 1.000 Kip (knapp 10 Cent, von denen man sich im Laden nen Snack kaufen kann) und obwohl sie offensichtlich mehr erwartet hatten, zogen sie dann anstandslos von dannen^^
Die Höhle an sich war übrigens schon recht beeindruckend, fand ich! :)
Nach dem Besuch der Höhle kauften wir noch Wasser an einem kleinen Gemischtwarenladen und gingen dann zurück zum Campingplatz, wo uns die Inhaberin ans Lagerfeuer einlud <3 Wir setzten uns dazu, redeten ein bisschen und erfuhren ihren familiären Hintergrund. Außerdem saß dort noch ein Pärchen mittleren Alters – er ist Argentinier und sie Spanierin aber sie sind seit 10 Jahren ein Paar.
Die beiden reisen ohne Zeitlimit erst einmal, am liebsten auch einmal um die Welt wie wir. Sie waren aber bisher nur in Kambodscha, Thailand und jetzt Laos. Auf dem Plan steht noch Indien und dann schauen sie mal :) Wir unterhielten uns eine Weile ganz nett über alles Mögliche und Jonas und ich überlegte, ob wir unser Spanisch mal testen sollten aber trauten uns dann doch nicht :D
Irgendwann bestellten wir bei der Inhaberin Abendessen und zum Dessert einen Fruitshake (wir haben keine Schoko-Kekse mehr und haben gestern im Supermarkt auch keine von der Marke gesehen, die wir mögen :O Aber, wir haben stattdessen so kleine Yes-Törtchen von der gleichen Marke gekauft. Ganz ohne Süßkram geht nicht ;-) ).
Jetzt gerade schreiben Jonas und ich jeweils nebenbei noch mit einem unserer laotischen Schüler und ich hoffe, dass wir gleich zurück ans Lagerfeuer gehen, da es mittlerweile echt frisch ist^^
Für morgen stehen dann die andere Höhle und wahrscheinlich ein Aussichtspunkt auf dem Programm. Die Umgebung ist einfach einladend und wir sind froh, dass wir wieder im Norden sind, wo man doch auch noch ein Stück „mehr Laos“ sieht ;-)