The Wild Atlantic Way - eine Reise entlang der irischen Westküste
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Achill Island - ein wilder Traum aus Wind, Geschichte, Seeräubern und Steilküste

Pubblicato: 09.01.2023

16.06.2022

Wir sind kurz nach halb zehn beim Frühstück, das - ganz Hostel-like - aus Toast, abgepackter Erdbeermarmelade, Butter und vier Sorten Cerealien besteht. Der große Frühstücksraum ist mit 4 anderen Gästen besetzt. Unser Hostel liegt mitten im Nichts. Herrlich - nur Vogelgezwitscher.

Unser Hostel auf Achill Island

Die Wettervorhersage ist nicht sehr toll. Soll eigentlich bis nachmittags regnen, aber wir werden positiv überrascht. Wir starten gegen 10.30h noch mit leichtem Nieselregen. Entlang einer ersten Bucht in einem Nachbarort, der vor dem 672m hohen Berg Slievemore liegt, geht es zum Deserted Village. 

Blick auf den Slievemore

Hier finden sich Reste alter Steinhäuser, die Mitte des 19. Jahrhunderts verlassen wurden. Ob dies aus Gründen der großen Hungersnot oder aus Gründen anderer Besitzverhältnisse der Häuser geschah, ist in zwei Informationen unterschiedlich beschrieben. 

Deserted Village
Blick vom Deserted Village

Der Blick von diesem am Hang gelegenen Punkt geht über ein weites Tal und Berge im Hintergrund. In der Nähe hat Heinrich Böll ein Cottage besessen, das heute für Treffen von Schriftstellern und Lesungen genutzt wird.

Noch so eine tolle Bucht. Der Wind ist heftig. In Dooagh liegt die (angeblich) westlichste Bar Europas. Hier wird in April/Mai sehr viel Seetang angespült, den man zu Kosmetik verarbeitet.

Keem Beach

Hier ist die Welt fast zuende. Zumindest aber die Straße auf Achill Island.Früher hat man hier Riesenhaie gejagt und damit den Lebensunterhalt gesichert. Heute führt eine kurvige Straße am Hang der Steilküste durch grüne Hänge. Öffnet man die Autotür, reißt der Wind einem diese gleich aus der Hand oder drückt einen und Auto.

Keem Bay
Keem Bay
Keem Bay
Eine grandiose Natur, die mich völlig begeistert. Rau, schön und wild. Schafe sind überall, an und auch auf der Straße.
Achill Island

Kildavnet

Die Familie O'Malley war eine wohlhabende Sippe, die mir Handel aber auch Seeräuberei ihr Geld verdient hat. Grace, die Tochter, geboren 1530 auf Clare Island, wohin wir vom hier aus sehen, übernahm das Geschäft von ihrem Vater, als dieser starb und erwarb sich viel Anerkennung unter den Geschäftsleuten der Gegend, bis zur Königin in London.

Wachturm der O'Malleys
Kildavnet Cemetary


Der Wachtturm, den wir umrunden, ist aus dieser Zeit und bot ihr und ihren Leuten einen guten Blick auf die Engstelle zwischen den beiden Inseln. 

Ein paar Meter weiter ist der Kildavnet Friedhof zu finden, auf dem Grabfelder mit Opfern des großen Hungers von Mitte des 19. Jahrhunderts liegen.

Kildavnet

White Cliffs of Ashleam

Über eine einsame Straße, auf der wir fast alleine unterwegs sind, geht es weiter entlang der Südwest-Küste von Achill Island. Wir staunen über die Naturgewalten, die sich hier an der zerklüfteten Steilküste an den sog. White Cliffs of Ashleam entladen. Wir sind wie Stecknadelköpfe in der Natur, die auch auf der Landseite kaum zu erfassen ist, so groß, so weit, so einsam.

White Cliffs of Ashleam
Bei den White Cliffs of Ashleam

Der erste Ort auf dem Festland ist Mallaranny. Das vorgelagerte Marschland lässt sich bei Ebbe auf einem Weg über-laufen, während man - je nach Richtung - entweder das Meer und den Strand vor sich hat, oder den Blick auf das altehrwürdige Park Hotel.

Malaranny - Der Damm bei Ebbe


Schafhaar

Das Marschland ist über und über mit rosa Klee bewachsen. Im Anschluss gehen wir in der Nähe essen und fahren die 35km zurück zu unserem Herrenhaus im Nirgendwo. 

Gesamtkilometer heute ca. 120km


Risposta

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