Pubblicato: 06.08.2020
Christiansfeld ist ein Ort der Herrnhuter Brüdergemeine (sic! - also hier fehlt kein "d" !)), die hier 1772 die Genehmigung zum Bau einer eigenen Stadt erhielt. Das geschlossene toll erhaltene Stadtbild (überwiegend aus Häusern mit hellen Ziegeln) hat dazu geführt, den Ort 2015 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufzunehmen, so selten schön und wertvoll ist die Anlage dieser Planstadt.
Seit Anfang des 15. Jhdts. gibt es diese evangelische Glaubensgemeinschaft, die ihre Ursprünge in Böhmen und Mähren hat. Pietististische Grundsätze, Bescheidenheit und viel Missionsarbeit prägen bis heute diese Brüdergemeine mit weltweit rund 1 Mio Mitgliedern, deren größte Gemeinde in Tansania lebt. In Christiansfeld leben nur noch 135 Mitglieder, der Ort jedoch ist geprägt von diesen Wurzeln. Schon damals gab es eine Art soziales Auffangnetz z. B. für Witwen, die man einerseits im sog. Witwenhaus wohnen ließ, andererseits auch mit Arbeit und Einkommen versorgte. Das Gleiche galt für unverheiratete Frauen, denen das Schwersternhaus nebenan als Zuhause diente und die dort Ausbildung und Einkommen durch Arbeit in der Wäscherei oder Näherei erhielten.
Neben diesen Gebäuden findet sich am von Linden gesäumten Kirchplatz die Kirche, deren Betsaal durch die Schlichtheit beeindruckt. Weiße Wände, weiße Bänke und ein Lithurgiepult statt einer Kanzel prägen diesen Raum, der Platz für bis zu 1000 Gläubige bietet.
Die filigran geschmiedeten Kronleuchter datieren auf das Jahr 1777.
Der Friedhof des Ortes - der sog. Gottesacker - ist ebenfalls sehenswert: Alle Gräber sind einheitlich, die der Frauen ruhen im Osten, die Männer im Westen. Die Grabplatten sind alle in eine Richtung ausgerichtet.
Eine Besonderheit vom Christiansfeld ist der Honigkuchen - einfacher zu bekommen, als Herrnhuter Sterne, die man auch hier und da sieht.
Der Ort begeistert uns durch sein außergewöhnliches Stadtbild, das so gar nicht an Dänemark erinnert. Ganz klare Linien prägen das Ortsbild, Fachwerk ist eine Ausnahme.
Wenngleich die Häuser hier 350 Jahre alt sind, sind sie völlig anders, als das, was man aus dieser Zeit kennt. Wir laufen noch zur Tystrupkirke von 1863.
Eine evangelische Kirche, die eine fantastisch restaurierte Holzdecke und schöne Fenster zeigt.
Christiansfeld profitiert bis heute von einer Spende aus einem Fonds von über 30 Mio Kronen, der seit 2002 genutzt wird, um die denkmalgeschützten Bauten zu erhalten und zu renovieren.Wir verlassen Christiansfeld nach Nordosten und erreichen nach 10min in stürmischem Wind das kleine Küstendorf Heijlsminde. Ein kurzer Stopp, mehr geht nicht, denn hier kann man definitiv nicht am Strand sitzen. Also weiter nach Kolding.
Kolding hat nicht so sehr viel Spannendes zu bieten, aber ein paar sehenswerte Fachwerkhäuser und die über dem Ort thronende Burg Koldinghus lohnen einen Abstecher.
Wir haben auf die Innenbesichtigung der Burg/Schloss weitestgehend verzichtet, auch weil es eher ein gut 120 Jahre alter Nachbau der alten Burg aus dem 13. Jahrhundert ist, die vor 200 Jahren einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Also ein paar Fotos und runter in die Stadt, um einen Kaffee zu trinken.
Während das Wetter eher wie im April ist, erkunden wir ein bisschen die Fußgängerzone, entdecken das älteste Haus Koldings, ein rotes, windschiefes 3geschossiges Fachwerkhaus, mitten in der Shoppingmeile.
Ein Cappuccino in der sich mal wieder verdrückenden Sonne, schon ist es 17h und wir kaufen noch ein paar Lebensmittel ein, bevor wir den Rückweg nach Aabenraa antreten.
Das Haus gehört heute Abend und 😊. Ingrid ist bei ihrem Vater.