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Expedition: Zelten im Outback

Pubblicato: 15.09.2017

Am 10. September haben wir unser Mietauto in Empfang genommen. Einen Toyota Hilux, endlich mal ein richtiges Auto laut Rico.

Die Ladefläche war zu, dort war Platz für Schlafsäcke und Schlafmatten, einen Kühlschrank und Geschirr. Auf dem Dachgepäckträger war dann unser Zelt und die Campingstühle.

Das Auto war eine sogenannte Relocation. Das heißt, das Auto wird an einer anderen Stelle gebraucht und muss dahin bzw. zurück gebracht werden. Dazu gibt es Angebote und bestimmte Zeiträume. Unser Auto musste nach Melbourne zurück, das sind 3000km quer durchs Outback. Dazu hatten wir 5 Tage Zeit. Mittags sind wir in Alice Springs erst losgekommen und wir wollten zum Sonnenuntergang am Ayers Rock sein. Der lag nicht ganz auf der Strecke und auch nicht gleich um die Ecke. Wir mussten noch 500km fahren.

Auf der Strecke haben wir leider sehr viele überfahrene Kangaroos am Straßenrand gesehen, uns wurde gesagt, dass es sehr viele gibt. Gesehen haben wir aber kein Lebendes auf der Fahrt. Dafür einen erschrockenen Emu, der schnell über die Straße rannte.

Und eine kleine Windhose ist vor uns über die Straße, durch den aufgewirbelten roten Staub sehr schön anzusehen. Achja und nicht zuvergessen den Dynamoaufkleber auf dem Ayers Rock Straßenschild - nicht mal hier hat man seine Ruhe!

Dann steht da aufeinmal dieser Berg, mitten in einer riesigen Ebene. Er ist größer als ich ihn mir vorgestellt hatte und sehr eindrucksvoll. Eine Stunde hatten wir noch zum Sonnenuntergang. Vor dem Nationalpark gibt es ein Resort, ein kleiner Ort mit Unterkünften und ein paar Geschäften, dort haben wir uns schnell noch ein Zeltplatz gesichert, weil es sonst überall verboten war. Dann sind wir in den Nationalpark und haben 10km vor dem Ayers Rock geparkt, sind auf das Dach von unserem Jeep geklettert und mit einem gekühlten Glas Chardonnay im Plastikbecher den Sonnenuntergang angeschaut. Das hatten wir uns auch mehr als verdient. Das rote Farbenspiel mit der Sonne war fantastisch. Im Dunkeln sind wir dann zum Zeltplatz und mussten das auch noch aufbauen. Das erstmal aufbauen und dann noch im Dunkeln. Ich hab geleuchtet und Rico hat aufgebaut :)

Dann wieder dieser Sternenhimmel, man sieht sogar den Schweif der Milchstraße. Im Zelt war es dann recht gemütlich, man nimmt auch alles mit rein ins Zelt, vorallem Schuhe, sonst hat man frühs Besucher darin. Kalt wurde es nachts ganz schön, aber ich hatte zwei Schlafsäcke, da ging's.

Wir waren ausgerüstet für 5 Personen, auch unser Zelt war riesig.

Am nächsten morgen sind wir nach unserem Outdoor Frühstück wieder in den Nationalpark und haben mit einem Ranger einen Wanderung am Fuße des Ayers Rock gemacht. Die Tour startete am Mala Parkplatz, von dort kann man den Berg auch besteigen. Aber die Aborigines sehen das nicht gerne. Es ist ihr heiliger Berg. Es wird auch auf Schildern gebeten ihn nicht zu besteigen. Wir haben es aus Respekt nicht gemacht. Trotzdem gibt es einige Idioten die da hoch rammeln müssen. 2020 soll der Aufstieg wahrscheinlich komplett verboten werden.

Bei der Wanderung haben wir Höhlen gesehen, mit Malereien an den Wänden. Dort wurde die Kinder unterrichtet und ihnen wurde alles wichtige für die Jagd beigebracht. An dem Uluru standen viele Bäume, es war fast wie eine kleine Oase, wenn es mal regnet stürzen sich auch riesige Wasserfälle runter, das konnte man an der schwarzen Färbung des Sandsteines sehen.

50km entfernt lagen die "Olgas" auch eine rote Sandsteinformation, dort sind wir schnell noch hingedüst und dort gab es Mittag. Salamibemme!

14:00 Uhr haben wir uns dann verabschiedet Von dem Uluru, wir mussten ja noch ein paar Kilometer schaffen an dem Tag. Zürück auf dem Stuart Highway (der ging von Adelaide nach Darwin- also einmal quer durchs Land) sind wir noch bis zum Sonnenuntergang gefahren. Etwas Abseits von der Straße haben wir unser Zelt aufgebaut unter schwierigen Bedingungen. Fliegen! Nix ist hier nerviger. Die fliegen in die Augen, Ohren und Nase- Hauptsache Gesicht und sind sehr penetrant.

Als es nach einem herrlichen Sonnenuntergang dunkel wurde, waren die Fliegen aber aufeinmal weg und wir konnten in Ruhe dinieren. Chinanudelsuppe mit Chardonnay und LED Licht (als Kerze)!

Aber unter einem Mega Sternenhimmel besser als jedes GZSZ abends :)

Dann wollten wir noch Ricos Papa zum Geburtstag anrufen, aber wir waren wirklich "in the middle of nowhere" kein Netz und hunderte Kilometer nichts. Ein Notfall GPS Gerät hatten wir aber mit.

Den 12. September sind wir dann den ganzen Tag gefahren. Sogar mal kurz am Handynetz sind wir vorbei gefahren. So konnten wir die Geburtstagswünsche nachholen. Die Landschaft variierte zwischen rotem Sand, Sand mit kleinem Busch, mit großem Busch und nur Busch:)

Außer Emus haben wir wieder keine Tiere gesehen, auf der Straße gibt es sonst nur "Roadtrains" 60m lange Trucks. Das dauert schon ein bissel eh man die überholt hat.

Die nächste größere Stadt war "Coober Pedy, wir wunderten uns schön weil riesige Felder waren die umgegraben wurden. Es war die Opal Hauptstadt, überall wurden die verkauft. Vorallem war dort alles Untertage, auch der Supermarkt, wo wir unser Tütensuppensortiment wieder auffüllen konnten:)

Als wir 100km weiter gefahren sind, zeigte das Auto an, das wir zur nächsten Werkstatt fahren sollen, weil der Dieselpartikelfilter voll wäre. Wo soll jetzt hier eine Werkstatt sein! Nach weiteren Kilometern, ging die Motorkontrollleuchte an und er schaltete nicht höher als in den 4. Gang.

Ok, rufen wir mal jemanden an, wenn wir mal wieder am Handynetz vorbei fahren, hunderte Kilometer war es dann soweit. Glendambo hieß der Ort. Der man sagte, wir sollte irgendwelche Knöpfe drücken, die hatten wir aber nicht. Als wir unseren Standort sagten, meinte er ok dann könnt ihr weiter fahren, solange die Leuchte nicht rot ist, müsste es klappen.

Also ging es im 4. Gang weiter Richtung Melbourne. Zum Sonnenuntergang suchten wir uns wieder eine Rest Area. Dort stand noch ein Jeep und ein Wohnanhänger.

Und es gab einen Japaner mit Fahrrad. Wir bauten unser Zelt auf und es war echt schwierig, weil es so windig war. Der Japaner lieh sich unseren Hammer aus zum Zelt aufbauen für die Heringe zum reinschlagen. Als er nach einer Stunde noch nicht fertig war, wollte Rico ihm helfen, aber das Zelt hielt dem Sturm nicht stand.

Er sagte, das er aufgibt und sich hier irgendwo hinlegt. Mir tat er so leid. Unser Zelt war ja so groß und bei dem Sturm war es bestimmt nicht schlecht, wenn noch jemand mit drinnen liegt. Also boten wir ihm einen Platz bei uns im Zelt an. Es war Katuro aus Yokohama. Wir haben noch essen gemacht und er sich seinen Reis mit Soße. Gegessen wurde ihm Auto, als Rico zum Mülleimer ging, kam er ganz verschreckt wieder. Ihm lief eine handgroße Spinne über den Weg und es war schon dunkel. Ich musste so Lachen 😂

Und der Japaner wollte im Freien schlafen. Zu dritt haben wir uns es dann gemütlich gemacht, aber ich hab kein Auge zugemacht. Der Wind peitschte so an das Zelt, es war sehr laut und wir rechneten damit, das es gleich umstürzt.

6:00 Uhr ging Katuro raus, er kochte sich wieder seinen Reis, wir sind noch bissel liegen geblieben weil wir wie gerädert waren. Eine Zeltleine ist gerissen, sonst sah alles gut aus.

Rici wollte mir mal ein Kompliment machen und meinte, dass ich schon so schön braun geworden bin. Ich musste ihn enttäuschen, es war wahrscheinlich der rote Sand, der mittlerweile in jeder Pore saß :)

Katuro schenkte uns zum Abschied noch Japanische Tütensuppe. Sehr süß. Er wollte mit dem Fahrrad von Adelaide bis nach Darwin ganz allein in 4 Wochen. Sehr verrückt und wir hoffen das er es schafft.

Unsere Strecke führte heute an ausgetrockneten Salzseen vorbei. Sah fast aus wie Uyuni :) Die Landschaft wurde auch immer grüner und schon waren wir am Meer, in Davenport haben wir das Wasser wieder gesehen. Überhaupt würde es sehr nass, es regnete und auf der Wiese standen neben Kühen und Schafen auch das Wasser.

Was für ein Unterschied, aber es lagen ja auch 1000km dazwischen.

Adelaide haben wir rechts liegen lassen und sind an dem Abend bis nach Naracoorte gefahren. Wir träumten von einer Dusche und weil es immer noch gestürmt hatte, haben wir uns in einem Dorfpub eingemietet. Das war gar nicht so einfach weil die wenigen Quartiere in dem Nest ausgebucht waren. Es war die Schafschurzeit und viele Arbeiter waren deshalb da und in einer dementsprechenden "Absteige" sind wir auch gelandet, aber es gab eine Dusche und zu Ricos Glück war Schnitzelabend im Restaurant.

Am 14. September wollten wir die "Great Ocean Road" fahren. Einer der schönsten Straßen der Welt. Und wir haben ein riesengroßes Kangaroo über die Straße springen sehen, endlich. In Allansford ging es los, wir schauten uns die Bay of Islands, Grotto, London Bridge und the Arche an. Verschiedene Felsformationen an der rauen Küste. Wunderschön!

In Port Campbell wollte ich dann einen Zeltplatz suchen. Rico guckte mich an und meinte ob ich wirklich Zelten wolle. Alles klar, also suchte wir ein Zimmer. Es war kalt, windig und es regnete, aber dem letzten Abend wollte ich Zelten. Wir haben ein Hostel gefunden, das einen eigene Brauerei hat. Also war die Entscheidung sogar für einen Schlafsaal bei Rico schnell gefallen.

Am 15. September sind wir die Straße weiter gefahren und an dem Loch Ard mit dem Schiffswrack vorbeigekommen. Anschließend das wohl bekannteste "die zwölf Apostel" einzelne ausgespülte Felsen, die vor der Küste lagen.

Dann noch zwei Stunden bis Melbourne wo wir unser Auto abgeben mussten, es hat 3125 km durchgehalten und wir auch. 

Risposta

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