Buga: 30.08.2017
Die ersten vier Wochen sind vorbei und da ich viel Zeit im Zug hatte, ein etwas ausführlicher Bericht 😃
Um das Beste aus einem Tag Toronto zu generieren, habe ich mich heute für einen hop-on-hop-off Stadttourbus entschieden, was auch hinsichtlich des etwas wechselhaften Wetters eine sehr gute Entscheidung war … Toronto zählt zu den multikulturellsten Städten im internationalen Vergleich, mehr als 50 % der Einwohner stammen ursprünglich nicht aus Kanada, es stellt Kanadas Tor zur Welt dar und hat deutlich mehr Großstadtfeeling als Ottawa oder Quebec.
Nach dem Tag in der Stadt steht ein obligatorischer Besuch bei den Niagarafällen an inklusive Hornblower Cruise und Besuch der Kleinstadt Niagara on the lake. Die Niagarafälle erwarten jährlich ca. 17 Mio. Besucher, was vermutlich der Grund für den komplett touristischen Ausbau ist, nichts desto trotz ist es überwältigend wie viel Wasser hier pro Sekunde durchläuft.
Dann kam der Tag an dem die Reise in den Westen starten sollte, aber erstens kommt es anders und zweitens als du denkst 😉 und so habe ich nach dem Frühstück die Mail erhalten, dass der Zug ca. 12 h. Verspätung hat und erst am nächsten Tag morgens fahren wird, also gilt es bevor wir die Toronto Islands erkunden ein Zimmer für die Nacht zu finden. Das Hostel war natürlich ausgebucht und auch sonst ist es sehr schwierig in so kurzer Zeit etwas preiswertes zu finden in der Stadt. Aber ich bin fündig geworden und hab die Nacht schließlich in einem etwas überteuerten Zimmer in Chinatown ohne Fenster verbracht, Check-in im Friseursalon, da war selbst mein Taxifahrer etwas verunsichert 😅, aber es lief alles gut und es war ja auch nur für eine Nacht.
In Toronto Island haben wir, ich habe mich nochmal mit einer von meiner Tour getroffen, dann etwas Zeit am Strand verbracht und hatten nochmal einen tollen Blick auf die Skyline von Toronto.
Und dann ging es los mit dem Zug durch Kanada, zunächst bis Saskatoon, 50 h Fahrt und 2.900 km entfernt von Toronto. Die Landschaft der Provinz Ontario ist vor allem geprägt durch Bäume und Seen, wobei Manitoba und Saskatchewan nicht umsonst „The Prairies“ genannt werden, Felder soweit das Auge reicht.
Um auch ein bisschen das middle of nowhere zu erleben aber auch um einfach mal aus dem Zug rauszukommen, habe ich einen Halt in Saskatoon gemacht. Dabei habe ich die Gelegenheit ergriffen, etwas auszuschlafen, die restliche Zeit in Kanada zu planen und gemütlich durch die etwas einsame Stadt zu spazieren.
Auch der weiterfahrende Zug nach Jasper hat unendlich viel Verspätung, weswegen mein Aufenthalt auch hier um eine weitere Nacht ausgedehnt wurde. Anders wie erwartet und mir mitgeteilt wurde, ist der Zug auch heute nicht um 5.15 Uhr sondern um 9 Uhr gefahren, aber ich stehe ja sowieso viel lieber nachts um halb vier auf 😃 und so hatte ich die einmalige Gelegenheit den Sonnenaufgang an einem verlassenen Bahnhof zu genießen 😎
Bei der Fahrt durch Saskatchewan und Alberta Richtung Westen nehmen Bäume und Seen wieder zu und es wird allmählich bergiger bevor man letztendlich die atemberaubende Landschaft der Rocky Mountains und den Jasper National Park erreicht, wobei wir leider nachts um halb drei angekommen sind und somit aus dem Zug nicht viel zu sehen war 🙁. (Zugfahrt 16 h)
Jetzt bin ich gespannt auf die kommenden Tage in den Rockies 🏔