Buga: 07.04.2022
Um ca. 5.30 Uhr kamen wir dann in Panama City an. Nicht die beste Zeit, um irgendwo anzukommen, wo Cafés und Malls erst gegen 10 Uhr öffnen und der Checkin im Apartment erst um 15 Uhr möglich ist. Also hieß es Zeit rumkriegen. Die ersten Stunden verbrachten wir in der Wartehalle des Busterminals bis wir um ca. 10 Uhr zu einem Starbucks gingen, um etwa um 12 Uhr in die nahegelegenen Mall zu laufen. Dort verbrachten wir die Zeit mit der Suche nach einem Impfzentrum. Denn während Roman sogar schon geboostert ist, benötigt Leonie ihre zweite Impfung, da der Genesenenstatus hier nur in wenigen Ländern anerkannt wird. Und da die COVID- Bestimmungen leider eher strenger als lascher werden, ist die zweite Dosis quasi unumgänglich. Nachdem wir erfuhren, dass in der Mall nur am Wochenende geimpft wird, suchten wir weiter. Die Suche stellte sich jedoch als alles als leicht raus. Im Internet war kaum etwas zu finden und wenn wir etwas gefunden hatten und am Telefon nachfragen wollten, kamen wir mit englisch und ein paar Fetzen spanisch leider nicht weit. Nachdem wir ein weiteres Impfzentrum gefunden hatten, riefen wir uns ein Uber, um auch dort wieder erfahren zu müssen, dass dort nicht mehr geimpft wird. In Panama ist ähnlich wie in Deutschland bereits ein Großteil der Bevölkerung geimpft, sodass die Impfzentren nach und nach abgebaut werden. Das aktualisiert nur leider niemand im Internet. Am Ende verbrachten wir geschlagene 6 Stunden damit Impfzentren ausfindig zu machen, dort mit großer Sprachbarriere herauszufinden ob und wann sie impfen und mit dem Uber durch die halbe Stadt zu fahren, um an 3 Stellen enttäuscht und weitergeschickt zu werden. Natürlich ohne am Ende geimpft zu sein. Erschöpft und frustriert konnten wir um 15 Uhr dann endlich im Apartment einchecken. Diesmal musste es eine größere Unterkunft sein, da wir Besuch erwarteten. Leonies Schwester und ihr Freund kamen uns für 10 Tage besuchen, worauf wir uns sehr freuten. Und dann war es am frühen Abend auch schon soweit, die beiden standen vor der Tür des Apartments und die Freude war riesig nach knapp 2 Monaten wieder bekannte Gesichter zu sehen!
Am nächsten Tag machten wir uns dann zu viert auf in die Stadt. Als Erstes haben wir den Baha’i Tempel angesteuert, der nicht weit entfernt und gut mit der Metro zu erreichen war. So konnten wir auch das Metrosystem Panama Cities kennen lernen. Nach einigen Stationen sind wir dann an der Endstation ausgestiegen und mussten einen Hügel hochgehen. Von dem Tempel aus sollte man die Stadt bestaunen können, weswegen der Hügel auch etwas höher war. In der prallen Sonne war der Aufstieg jedoch anstrengender als gedacht. Glücklicherweise ist ein Angestellter gerade hochgefahren und hat uns mitgenommen. Ein Hoch auf die Gastfreundschaft! Oben angekommen konnten wir den schönen Tempel und dessen Gartenanlage bestaunen. Obwohl wir direkt in zwei Fettnäpfchen getreten sind, haben uns die Mitarbeiter überaus nett behandelt.Zu den Fettnäpfchen: Im Tempel und der Gartenanlage wird eigentlich nicht gesprochen oder nur geflüstert. Als Roman als Erstes in den Tempel eintrat, begrüßte er die Mitarbeiter mit einem herzhaft, lauten “Hola” und wurde direkt ermahnt. Kurze Zeit später sind wir durch den Tempel gelaufen und sind auf der anderen Seite über den Rasen auf den Wanderweg gegangen. Nachdem Jonas, Lara und Roman schon auf dem Weg waren, wurde zumindest Leonie abgehalten und sie musste außen herum gehen. Ups!Mit Flyern ausgestattet, wurden wir zum Glück mit dem Auto zurück gefahren und mussten den Hügel gar nicht herunter gehen. Glück gehabt!Anschließend machten wir uns auf die Suche nach Impfstellen. Dabei erhielten wir nach mehreren Absagen einen letzten Hinweis von einem Krankenpfleger im Krankenhaus. Dieser Tipp musste doch etwas sein, dachten wir uns, also los! Da es nur wenige Blocks entfernt war, gingen wir zu Fuß. Jedoch wurde es von Straße zu Straße schmutziger und die Umgebung immer ärmer. Ganz wohl war uns dabei nicht, aber da es nur noch 2 Blocks waren, entschieden wir weiterzugehen. Am Ende standen wir mitten in Curruncu, der ärmsten Gegend in Panama City, die selbst von den Einheimischen gemieden wird. Mitten zwischen zentimeterhohen Müllbergen, zahlreichen Obdachlosen und einer brennenden Tonne hielt die Polizei an. Wir sind wohl etwas herausgestochen in der Gegend, sodass die Polizei sicher gehen wollte, dass wir unbeschadet aus der Gegend herauskommen und mit uns wartete bis unser Uber da war. Im Nachhinein betrachtet hatten wir sehr großes Glück, dass uns nichts zugestoßen ist. Ab sofort machten wir einen großen Bogen um solche Gegenden. Achja, eine Impfung erhielt Leonie auch dort nicht. Nach diesem kleinen Schock ging es für uns 4 weiter in die Altstadt. Ein krasser Tapetenwechsel! Die Altstadt hat wirklich ein paar nette Ecken und Gebäude mit verschnörkelten Fassaden und einem schönen Blick auf den Panama Kanal und die Skyline. Neben ein paar Souvenirläden gab es auch ein paar nette Kaffees, wo wir für ein kühles Getränk einkehrten. Anschließend ging es für uns wieder zurück ins Apartment, wo wir uns etwas zu Abend kochten.
Für den nächsten Tag stand wieder der Besuch einer Mall auf dem Plan. Außerdem wollten wir die Schleuse am Panama Kanal und einen kleinen Nationalpark besichtigen. Der Besuch der Mall war wie die 2 Tage zuvor ebenfalls wieder erfolglos hinsichtlich einer Impfung, also ging es nach einer kleinen Stärkung schnell weiter zu Schleuse. Aufgrund des geschlossenen Museums kamen wir recht schnell oben auf der Aussichtsplattform an. Von hier hatten wir einen tollen Blick auf den Kanal und seine Schleusen. Auf dem unteren Kanal wurde gerade ein kleines Containerschiff durchgeschleust, weiter oben ein Kreuzfahrtschiff. Der Kanal schleust Schiffe übrigens in beide Richtungen.
Am Nachmittag fuhren wir ohne große Erwartungen in einen kleinen nahegelegenen Nationalpark am Rande der Stadt, der Metropolitano Park. Auf unserem Weg durch den Park begegneten wir zahlreichen Ameisen verschiedenster Art. Besonders Jonas war sehr angetan von den kleinen fleißigen Tierchen. Etwas weiter sahen wir tatsächlich ein paar kleine Affen durch die Baumwipfel springen. Unsere Highlights waren aber zum einen ein Tukan, der in stadtnahen Parks wohl nur sehr selten anzutreffen ist und zum anderen ein Faultier und zwar eins, was gerade den Baum hochkletterte. Ebenfalls ein seltener Anblick, wenn man bedenkt, dass diese Tiere 18 von 24 Stunden am Tag mit Schlafen verbringen und nur einmal in der Woche ihren Baum verlassen. Alles in allem also ein mehr als gelungener Tag im Metropolitano Park. Glücklich und zufrieden gingen wir an diesem Abend früh ins Bett, denn unser Fahrer stand am nächsten Morgen pünktlich um 5.30 Uhr vor unserer Tür, um uns nach San Blas zu bringen.