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Roadtrip Part VIII - New Orleans

Foilsithe: 15.06.2018

02.06. - 05.06.2018 Nach einer erholsamen Nacht in einem richtigen Bett waren wir noch im Fitnessstudio ein wenig pumpen, bevor wir wieder für mehrere Stunden sitzen durften. Nach so vielen Tagen im Auto, fehlt einem doch die Bewegung und man rostet etwas ein. Dehnbar wie n Sack Kartoffeln. Wir ließen uns diesmal viel Zeit bis es auf die Piste ging. Da es von Dallas bis New Orleans circa 9h sind, entschieden wir uns für eine Übernachtung in Alexandria. Dennoch standen wieder um die 4 1/2h Fahrt auf dem Plan. Die Temperaturen waren weiter um die 40 Grad und so schwitzen wir im Auto dahin. Auf der Fahrt kam uns da eine Abkühlung mit einem "Snow Conel" (Eis mit Sirup - also wirklich Eis aus Wasser) sehr gelegen. Leider war dies auch wieder quietschsüß, so wie irgendwie alles in Amerika. Jedes Mal an der Tankstelle auf der Suche nach einem leckeren Getränk (da einem das stille Wasser irgendwann aus dem Halse hängt) standen wir vor den riesigen Kühlschränken und schauten auf die Etiketten auf der Suche nach einen Getränk mit geringem Zuckeranteil - so gut wie unmöglich. Zum Glück gibt es an manchen Tankstellen ungesüßten Schwarztee (Iced-Tea), den man in einen 1,5l Plastikbecher einfüllen kann und für 2$ bekommt. 

Nachdem wir gefühlt tausend Liter an Wasser ausgeschwitzt haben, waren wir in Alexandria angekommen. Auf Grund der hohen Außentemperaturen entschieden wir uns wieder im Hotel zu schlafen, da wir sonst gebraten worden wären...oder gedünstet. Je nach Wunsch. Das Hotel war nichts besonderes. Das in Dallas war besser. Egal. Bett in einem gekühlten Raum und es gab Frühstück. Wir waren glücklich. Halbwegs. Da unser Zimmer in Richtung Pool zeigte, war es leider bis 23 Uhr recht laut. Muss man mit leben. 

Am nächsten Tag ging es "frisch" und "gut" gestärkt weiter. Leider gab es wie am Vortag ein typisch amerikanisches Frühstück. Waffeln, Bacon/Sausages, Rührrei, labbrigen Toast und nix drauf. Yammi! Auf gings also nach New Orleans. Auf der Fahrt dorthin wurde die Landschaft sumpfiger, das Klima schwüler und wir gespannter auf The Big Easy. Kurz vor New Orleans fuhren wir dann fast nur noch ausschließlich über Brücken Richtung Stadt. Beeindruckend und auch etwas beängstigend. Schließlich gabs keinen Standstreifen. Die Brücken sahen auch etwas veraltet aus. Eben so, als ob schon lange nicht mehr in Infrastruktur investiert worden wäre. Halb so wild. Im Notfall rettet einen ein Krokodil das Leben....vielleicht. 

Angekommen in New Orleans bezogen wir unser Quartier für die nächsten Tage. Najaaaa, unsauber und klein. Die Tür schloß nicht richtig und hatte auch einen dicken Riss. Und irgendwie roch die Klimaanlage komisch modrig. Also wieder zur Rezeption nach einem anderen Raum fragen. Und irgendwie kam es uns so vor, als ob wir damit in Ungnade gefallen wären. Eh sich die beiden Hotelangestellten mal auf ein neuen Raum einigen konnten, in dem wir untergebracht werden sollten, vergingen nochmal 15/20 Minuten. Woran das nur lag? Wir können nur Mutmaßen. Nachdem wir endlich in unserem neuen Zimmer untergebracht waren (leider fehlte nun ein Kühlschrank, also wieder runter zur Rezeption. Kühlschrank wurde dann spät abends noch geliefert) machten wir uns es muckelig und suchten nach einem Restaurant, welches typische Südstaaten-Küche anbot. Während wir die Umgebung nach einem netten Restaurant abklapperten, fielen die vielen bunten Ketten auf, die wild verstreut die Bäume zierten, wie Lametta am Weihnachtsbaum. Wahrscheinlich Überreste von Mardi Gras, dem Karneval von New Orleans. Denn dann ziehen große bunt geschmückte Umzugswagen durch die Alleen und werfen Ketten, die Ketten sollen wohl Glück bringen. Direkt neben unserem Hotel wurden wir fündig auf der Suche nach einem Restaurant. Mr Ed´s Seafood & Oyster House bot typisch kreolische Küche. Es gab Jambalaya und Etouffee. Lecker, lecker. Vollgefressen begaben wir uns wieder in unser "wunderschönes" Zimmer. Kurz bevor uns die Äuglein zufielen, wurde der oben erwähnte Kühlschrank noch geliefert. 


Der Sonntagmorgen begann....na klar, mit typisch amerikanischem Fraß. Langsam konnte man es nicht mehr sehen. Uns fiel auch auf, dass es in den bisherigen Hotels und auch in diesem, kein richtiges Besteck und Geschirr gab, mit bzw. auf dem man sein Frühstück essen konnte. Alles wird hier im heiligen Land des Konsumwahnsinns mit Plastik gelöst. Alles. Wirklich. Alles. Was alleine bei uns beiden an Müll anfiel, war schon beachtlich. Spielt ja keine Rolle, Plastik baut sich ja quasi von selbst ab über zwölf Millionen Jahre. Ab gings ins French Quarter. Da wir in Faubourg Lafayette stationiert waren, war der Fußweg nicht soooo weit. Das französische Viertel ist so etwas wie das heimliche Zentrum der Stadt. Und leider auch die Partyhochburg. Zumindest einige Straßenzüge. Man kam sich vor wie am Ballermann. Laute Musik, besoffene Leute und seltsame Gerüche. Irgendwie eine Mischung aus Urin, abgestandenen Bier und modrigen Häusern. Als ob der Hurricane Kathrina gerade erst über die Stadt gezogen wäre. Dennoch hat die Stadt einen gewissen karibischen Charme, erinnert irgendwie an Havanna (auch wenn wir noch nie in Kuba waren...). Nachdem wir ein Eis zur Abkühlung gegessen hatten, gingen wir zum und durch den Louis Armstrong Park. Weite Strecken schafften wir nicht. Es war unglaublich warm. Aller 10 Minuten mussten wir eine 10-minütige Pause im "kühlen" Schatten einlegen. Schwer auszuhalten. Nahe des Park befand sich einer der schönsten Friedhöfe der Stadt. Da der Boden so feucht ist, werden die Leute oberirdisch in Mausoleen beerdigt. Sonst kommt es nur zu Seuchen. Allerdings wird hier eben aus allem ein Geschäft gemacht. Dann auch aus den Toten. 20$ pro Person für eine "Führung" über einen Friedhof. Ja...nein, danke. Auf dem Weg nach Hause stärkten wir uns noch mit einem Sandwich, hier Po-Boy genannt. Warum? Keine Ahnung. Man will halt was besonderes sein. Im Hotel angekommen, stellten wir fest, dass ich, der König, Fieber hatte. Mir ging es schon morgens nicht so gut. Das Rumgelaufe durch das schwül-warme New Orleans war dem ganzen nicht zuträglich. Wird wohl nur eine Sommergrippe sein. Dachten wir. Dazu im nächsten Beitrag mehr. Der Abend bot außer einem kurzen Mahl wenig spannendes.


Der zweite volle Tag in New Orleans begann gemächlich. Das Fieber hatte sich festgesetzt und das erste mal an der 40er-Marke gekratzt. Wir starteten also erst nachmittags in den Sightseeing Tag. Diesmal setzten wir uns in eine der alten Trams, welche vor wenigen Jahren wieder reaktiviert wurden. Ab gings wieder ins französische Viertel. Wir besuchten den French Market, welcher mit vielen Leckereien lockte. Wir beließen es bei einem Erfrischungsgetränk. Danach liefen wir in Richtung Frenchman Street, die Bourbon Street der Einheimischen. Etwas weniger Ballermann Feeling, dafür mehr Authentizität. Aus den Bars drang Jazz Musik und die Straßen waren mit Streetart versehen. Auf dem Rückweg zum French Quarter, hielten wir noch bei einem Haus in dem es wohl spucken soll. Geister haben wir aber nicht angetroffen. New Orleans ist die Nummer eins Geisterhauptstadt von Amerika. Geister, Voodoo und Vampire sind hier ortsansäßig und zahlreiche Spuckgeschichten ragen sich um das French Quarter. Um auch damit Geld zu machen, gibt es verschiedenste Geistertouren und Voodoo Shops. Bella hat sich nebenbei etwas zu den Geistern belesen, um ein wenig in die Materie einzutauchen. Zum Abschluss des Tages ging es ins Coob´s. Ebenfalls ein Restaurant, welches typisch kreolische Küche bietet. Ebenfalls lecker. Langsam machten wir uns wieder auf den Weg ins Hotel. Schließlich ließ die Wirkung der Tabletten nach und das Fieber ging wieder steil nach oben. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. 


Dienstag, der letzte Tag in NOLA und Tag des nächsten Abschnitts. Wir schauten uns zum Abschluss einen in der Nähe befindlichen Friedhof an. Mit Mausoleen und riesigen Grabsteinen. Und das ganze ohne Eintritt. Wahnsinn. Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten und ich ein Grab mit dem Namen meiner Vorfahren entdeckt hatte, setzten wir uns in den Dicken. Der Golf von Mexiko oder genauer die kilometerlangen Sandstrände waren unser Ziel. Auf dem Weg sahen wir viele Obdachlose, die Schutz unter der Autobahn suchten und in ihren Zelten lebten. Ob sie wohl ihr Haus im Hurrikane verloren hatten. Vielleicht. Insgesamt war die komplette Stadt stark geprägt von Obdachlosigkeit und Armut. 


In East New Orleans wollten wir eigentlich noch schnell tanken, da unser Dicker Durst hatte (auch ihm war warm). Allerdings herrschte hier noch mehr Armut und wir Weißbrote waren deutlich in der Unterzahl. Wir merkten, wie sich alle Aufmerksamkeit auf uns konzentrierte. Schnell wieder ins Auto und das Weite suchen. Bevor es noch zu einer Schießerei kommt. Denn danach sah es irgendwie aus. 

Freagra

Stáit Aontaithe Mheiriceá
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