Foilsithe: 23.11.2022
10. August 2022
Der Wecker klingelt um 4:45 Uhr…..
Gääääähn…. Wer hatte sich dieses Urlaubsprogramm doch gleich ausgedacht? 😅😜
Wir tun uns alle sehr schwer, heute aus den Federn zu kommen.
Frühstücken möchten die Kids (noch) nicht, daher packe ich alles in unsere große Kühlbox, was wir heute zum Frühstück und Mittagessen brauchen.
Um 5:50 verlassen wir unser Appartement in scheinbar tiefster Nacht und fahren die Straße durch den Tree Tunnel zur „Hauptstraße“, weiter in Richtung Lihue.
Am Flughafen vorbei – es ist immer noch stockdunkel, geht’s weiter Richtung Norden. Heute steht der Haena State Park auf dem Programm. Ich habe glücklicherweise die ersten beiden Timeslots mit Auto buchen können. Das war auch wieder so ein Nervenkrieg, als ich um Punkt 12 Uhr am Laptop saß, mein gewünschtes Datum anklickte und die Seite nach 2 Minuten Ladezeit verkündete, dass KEINE Ticktes mehr verfügbar wären (nur noch Shuttlebus oder „zu Fuß“).
Aber das kenne ich bereits von anderen Buchungsseiten. Die Tickets liegen 15 Minuten im Warenkorb und wenn sie nicht gekauft werden, gehen sie wieder in den freien Verkauf. So auch heute. Um 12:15 lade ich die Seite neu und – voilà – ich habe Glück und kann meine Timeslots buchen. Juhu!!!!
Aus Spaß versuche ies 10 Minuten später noch mal – da ist wieder alles ausgebucht. Krass! Wer das nicht weiß, dass es Minuten- und Tag genau buchen muss, hat keine Chance, den Haena State Park zu besuchen. Mal eben ins „Blaue“ fahren funktioniert absolut nicht – zumindest nicht in der Hauptsaison!
Aber ich bin ja gut informiert und habe jeden Tag und Ausflug vorab geplant – so ich man zwar nicht flexible, aber auf der sicheren Seite, alles auch sehen und erleben zu können.
Nach 1,5 h Fahrt erreichen wir den Beginn des Haena State Parks an der Nordküste – im Regen.
Das wäre der Supergau, wenn es nun weiterhin regnen würde. Das Problem hatten unsere Freunde, die schon vor einer Woche hier waren und den Kalalau Trail bis zum Hanakāpī‘Ai Beach gelaufen sind – im strömendem Regen. Sie waren wohl bis auf die Unterwäsche durchnässt, voller Schlamm und haben den Haena State park dann unmittelbar nach dem Trail verlassen, da es nur geregnet hat.
Das wäre doof, denn wir haben ein ähnliches Programm, wollen aber nach dem Trail auf jeden Fall noch Schwimmen gehen….
Wir haben aber den Wettergott heute auf unserer Seite. Ein paar Kurven weiter hört es auf zu regnen und die Sonne scheint. Um kurz nach 7 Uhr erreichen wir den Parkplatz am Ende der kurvigen Straße und den Zielpunkt für heute im Haena State Park.
Wir gehören zu den ersten Autos, die heute hier ankommen und parken in erster Reihe. Der Parkplatz füllt sich aber zügig und zusammen mit anderen Touris laufen wir über die Holzplanken durch einen „Wassergarten“, wo Pflanzen in verschiedenen Becken wachsen. Weiter geht’s durch den Wald, dann erreichen wir das Toilettenhaus und den Lifeguard Turm am Ke´e Beach. Ein paar Meter weiter starte der Kalalau Trail. Auch hier begrüßt uns ein Sammelsurium an Hinweisschildern, die eigentlich alle abraten, weiterzulaufen. Gefährliches Cliff, unbefestigte Wege, Danger etc….
Ok, das schockt uns jetzt nicht, wir wollen ja „nur“ bis an den Strand laufen.
Die Sonne scheint am blauen Himmel – Traumwetter. Eigentlich… den schon heute Morgen um 7 Uhr ist es mir zu warm zum Wandern. Aber gut, hilft ja nichts, los geht’s, bevor es noch wärmer wird – und das wird es sehr schnell!!!
Der Weg ist eigentlich echt schön, wenn die vielen Steigungen und Kletterpartien nicht wären. Es geht wie auf einer Achterbahn ständig hoch und runter und nach jeder Kurve hoffen wir, dass wir den Strand endlich sehen – und werden enttäuscht – noch mal hoch und runter….
Im Internet wurde die Strecke mit 2 Stunden Fußmarsch (hin und zurück) angegeben, aber wir schaffen alleine den Hinweg gerade mal in 2 Stunden. Allerdings haben wir uns bewusst dafür entschieden, langsam zu laufen und uns Zeit zu lassen.
Um 7:30 sind wir gestartet, um 9:30 klettern wir über Felsen an den Hanakāpī‘Ai Beach. Es gestaltet sich als kniffelig, den Strand zu erreichen, den trockenen Fußes schafft man es nicht durchs Wasser, was sich als kleiner Fluss seinen Weg durch die Felsen an den Strand bahnt. Eine Reisegruppe vor uns versucht es, sich über Felsen einen Weg über das Wasser zu suchen, aber alle landen mit mindestens einem Fuß im Wasser, eine Frau erwischt es sogar komplett, als sie abrutscht und dann bis zur Hüfte im Wasser steht.
Wir entscheiden uns dafür, den Fluss nicht zu überqueren, sondern auf en Felsen parallel dazu durch den „Dschungel“ am Bergrand an den Strand zu klettern. Teilweise gibt es hier schon ausgetretene Pfade, wenn diese enden, müssen wir uns einen Weg über die Felsen suchen. Das klappt aber ganz gut und wir kommen trockenen Fußes an den Strand.
Der Hanakāpī‘Ai Beach zählt im Herbst/Winter zu einem der gefährlichsten Strände Hawaiis, da hier gerne Mal Wellen ganz plötzlich bis an die Felsen reichen und alles mit starken Strömungen mit sich ins Meer zieht, was nicht fest im Boden verwachsen ist. Im Internet habe ich so einige Videos gesehen, die mich derart verunsichert haben, dass ich der Familie vorab verkündet habe, dass man hier auf keinen Fall schwimmen gehen kann / darf / soll….
Tja, nun sitzen wir hier – ohne Badesachen – und alle anderen tummeln sich in den türkisblauben Wellen oder im Flusslauf, der sich durch den Strand ins Meer schlängelt.
Mist….
Die Familie ist natürlich schwer begeistert, warum ich sie keine Badesachen habe mitnehmen lassen. Wir haben 2 Handtücher dabei, aber kein Badezeug…
Naja, Schuhe aus und zumindest mit den Füßen / Beinen rein ins kühle Nass. Oh, das ist so toll!!!
Ich laufe mit Sohnemann den Flusslauf ab und erkunde die Höhlen auf dem Weg. Der Fluss fließt dann in eine Höhle, deren Eingang aber sehr niedrig und schmal ist. Einige mutige Touris klettern in die Höhle hinein, mir ist das nicht so geheuer. Als ich mit Sohnemann um den Berg herum laufe, sehen wir, dass der Fluss auf der anderen Seite aus einem riesigen Höhlenausgang heraus fließt. Hier trauen wir und rein und laufen den Flusslauf in die große Höhle. Spooky!
Die Tochter ist ebenfalls begeistert von der Höhle und schießt Fotos.
Als wir zurück zum Gatten laufen, der chillig bis zur Hose im Flusslauf sitzt, zeigt er nur auf die Uhr. Wenn wir noch was vom Tag haben wollen, müssen wir zurück. Och schade – wir würden am liebsten noch den halben Tag hier bleiben….
Schweren Herzens treten wir um 10:30 den Rückweg an. Es ist mittlerweile deutlich wärmer und ich versuche nicht an die vielen Stufen zu denken, die uns nun erwarten.
Der Rückweg zieht sich, ich schwitze wie ein Tier. Ist einfach mit mein Wetter – zu heiß, um sich zu bewegen….
Wir haben zu wenig Trinken mitgenommen, denn die letzte Flasche müssen wir uns für den Rückweg teilen. Boa, ich habe Durst und will einfach nur noch ins Meer springen!
Nach schier endlosen Pfaden bergauf und bergab, erreichen wir gegen Mittag um 12:30 endlich wieder den Ke`e Beach. Wir müssen wieder zurück durch den Wald und die Pflanzenanlage zum Parkplatz laufen, holen unsere Badesachen und die Kühlbox samt Getränke und Mittagssnacks und gehen zurück zum Ke´e Beach. Wir setzen uns an einen der Picknicktische und essen und trinken was. Danach rein in die Badeklamotten und mit Schnorchelsachen ins Meer. Allerdings ist es eine Challenge, das Wasser zu erreichen, ohne sich die Füße zu verbrennen. Der Sand ist heiß – sehr heiß! Ich renne wie von der Tarantel gestochen ins Wasser. Aua aua, das tut weh. Heftig, dabei ist der Sand gar nicht schwarz.
Im Meer herrscht eine ziemliche Strömung und wir müssen aufpassen, dass es uns nicht aufs Meer hinaus zieht. Wir sehen ein paar bunte Fische, aber ansonsten nichts, was wir bisher noch nicht gesehen haben.
Nachem wir uns abgetrocknet und umgezogen haben, sehen den Lifeguard per Beachbuggy mit Schildern in der Hand den Strand entlang fahren. Hm, was gibt’s denn da zu sehen???
Wir laufen den Strand entlang und sehen dann einen riesigen Seal Monk (Mönchsrobbe), der an den Strand gerobbt ist und sich nun zum Sonnen an den Strand gelegt hat. Der Lifeguard stellt Hinweisschilder außenrum, dass man dem Seal Monk nicht zu nahe kommen darf und ihn in Ruhe lassen soll. Während wir das brav tun, läuft eine Frau mit kleinem Kind völlig ungeniert an den Schildern vorbei und macht mit dem Seal Monk ein Selfie. Der Gatte verpasst ihr direkt einen Anschiss, den sie erschrocken zur Kenntnis nimmt und zurück hinter die Absperrung geht. Unfassbar, wie dumm kann man sein!? Wir sehen im Meer noch weitere Seal Monks, die im Meer schwimmen, sich aber nicht wirklich an den Strand trauen.
Um 15 Uhr fahren wir weiter. Eigentlich wollten wir noch am Tunnels Beach schnorcheln, aber so richtig Lust haben wir nicht mehr. Sohnemann mag lieber noch schwimmen gehen oder Wellenhüpfen – aber Wellen gibt’s hier in der Ecke heute keine. Wir fahren weiter zur Hanalei Bucht und machen einen Badestopp am Hanalei Beach.
Der Strand ist riesig und ein kleiner Flusslauf trennt auch hier das Meer und den Strand, was bei den kleineren Kindern am Strand sehr beliebt ist. Ich chille jetzt auf dem Strandstuhl unter dem Sonnenschirm und schaue der Familie beim Planschen zu.
So langsam macht sich Müdigkeit breit. Das frühe Aufstehen und die Fahrerei heute Morgen haben mich doch angestrengt.
Um 17 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Wir stoppen noch am Hanalei Valley Lookout und am Kilauea Lighthouse, wo wir ein Foto von außen machen.
Auf dem Plan standen eigentlich noch Strände im Norden, wie der Anini Beach, aber keiner von uns hat noch Lust, einen weiteren Umweg zu fahren oder einen Strand zu besuchen. Wir sind platt….
Auf dem Heimweg stoppen wir noch kurz bei Walmart und kaufen noch Cornflakes, Milch, Getränke, Kleinigkeiten und etwas Obst. Zack – wieder 60 $ weg….
An die Preise hier werde ich mich wohl nicht mehr gewöhnen….
Wir erreichen das Appartement bei Sonnenuntergang, aber an den Strand zum „Sunset watching“ möchte niemand mehr laufen. Wir sind alle platt. Müde fallen wir ins Bett und werden von Sohnemann geweckt: er hat ganz schlimme Ohrenschmerzen und kann nicht schlafen…..
Oh nein…….