Foilsithe: 23.11.2022
8. August 2022
Heute erkunden wir die nähere Umgebung von Poipu. Mit Strandutensilien beladen (in der Wohnung gibt es wieder einen ganzen Schrank voller Strandutensilien wie Stühle, Bodyboards, Schnorchelsachen, Sonnenschirme etc.), starten wir zum Poipu Beach. Dieser gilt laut diverser Hawaiiseiten als der „schönste“ Strand Kauais. Entsprechend hoch sind natürlich die Erwartungen.
Als wir ankommen, ist es ziemlich voll. Überall wehen rote Flaggen – aber das kennen wir ja schon. Es ist sehr wellig und die schmale Strandzunge, die beide sichelförmigen Strände verbindet und zu einer kleinen Insel führt, ist überspült. Ich schnappe meine Schnorchelsachen und versuche mit Sohnemann zusammen über die Strandzunge die kleine Insel zu erreichen. Obwohl das Wasser nicht tief ist, herrscht eine ziemlich starke Strömung zwischen den beiden Stränden und zieht uns bei jedem Schritt weiter rüber in die hinterer Bucht, wo heute wegen starker Strömung explizit durch die Lifeguards vor Schwimmen und Schnorcheln gewarnt wird. Na super…
Wir schaffen es auf die kleine Insel, allerdings irgendwann auf allen Vieren, denn überall sind scharfe Steine auf dem Boden. So auch auf der kleinen Insel. Wir klettern zwischen den Steinen auf den Sand und schauen uns kurz um. Zu sehen gibt’s hier aber nichts. Also zurück. Sohnemann hat alle Mühe, auf der Sandzunge zu bleiben und schafft es schließlich zurück ans Ufer. Ich sehe einige Schnorchler in der geschützteren Bucht und versuche ebenfalls mein Glück und krieche über die Sandzunge in die Bucht. Das Wasser ist sehr flach, leider aber überall Steine, so dass man echt aufpassen muss, sich nicht die Beine aufzuhauen. Kaum bin ich im Wasser und habe den Weg über die Steine geschafft, schwimmt unmittelbar vor mir eine riesige Schildkröte. Scheinbar haben wir beide nicht mit dieser Begegnung gerechnet, denn ich habe nicht mal meine Kamera griffbereit und die Schildkröte dreh abrupt um und schwimmt davon. Mit Kamera bewaffnet folgen ich ihr, verliere sie aber kurze Zeit später aus den Augen, denn die Strömung ist zu heftig.
Ich durchquere die Bucht bis zum Badestrand, sehe einige Fische und viele viele Steine…
Nein, schön ist anders. Auch vom Strand aus kommt man an kaum einer Stelle überhaupt ins Wasser, da überall Steine im Wasser sind. Zum Schwimmen absolut ungeeignet. Schade.
Die Tochter ist gar nicht erst ins Wasser gegangen und chillt lieber auf dem Strandstuhl. Sohnemann hat auch keine Lust mehr und wartet ebenfalls am Strand. Der Gatte ist ebenfalls mit Schnorchel ins Wasser gestiegen, sieht aber keine Schildkröte mehr und beschwert sich ebenfalls nur über massig Steine im Wasser.
Nachdem wir uns abgetrocknet haben, ziehen wir weiter. Das hatten wir uns doch etwas anders vorgestellt…
Weiter geht’s zum Salt Pond Beach Park. Auf dem Weg dorthin stoppen wir an einem Scenic Overlook und erhaschen einen ersten Blick auf den Waimea Canyon, der an den nächsten Tagen auch noch auf dem Programm steht. Am Salt Pond Beach Park ist kaum was los, der Parkplatz ist leer. Der Strand allerdings ist sehr viel schöner. Hier gibt es nämlich tatsächlich nur Sand! Keine Steine! Allerdings ist es auch hier recht wellig und es wird beim Reinlaufen ins Wasser schnell tief, so dass wir relativ nahe am Strand bleiben und „Wellenhüpfen“.
Zum Mittagessen stoppen wir an einem kleinen Taco Imbiss namens „Paco´s Tacos“ an der Straße.
Wir bestellen Burritos, Quesadillas und Taco Salad. Lecker, aber auch hier sind wir mal eben für den „schnellen Imbiss“ 60 $ los…
Auf dem Weg zurück Richtung Poipu halten wir noch beim Supermarkt und gönnen uns ein Eis (Packung mit 6 Eis am Stiel für 10 $...Schnäppchen…).
Wir stoppen beim Spouting Horn Park, der sehr gut besucht ist. Gleich mehrere Ausflugsbusse stehen hier auf dem Parkplatz. Nachdem die meisten Touris wieder den Weg in den Bus antreten, können wir ebenfalls einen Blick auf das Spouting Horn erhaschen. Es sprudelt und bläst ganz ordentlich in regelmäßigen Abständen, aber kein Vergleich zum Nakalele Blowhole auf Maui.
Wir fahren weiter an der Küste entlang und folgen den Hinweisschildern zum Kiahuna Beach, da man dort angeblich Surfbretter leihen kann. Das wollen sich Gatte und Tochter natürlich nicht entgehen lassen.
Der öffentliche Parkplatz neben dem riesigen Sheraton Komplex ist leider winzig klein, wir finden natürlich keinen Parkplatz. Ich halte am Straßenrand und der Gatte schaut sich den Strand an und erkundigt sich, ob man tatsächlich Surfbretter leihen kann.
Kurze Zeit später kommt er zurück und sagt, wir MÜSSEN hier unbedingt hin, der Strand sei toll und Surfbretter gibt’s auch. Tja, aber wo parken???
Ich warte seit 10 Minuten darauf, dass jemand wegfährt. Pustekuchen. Dann, als wir nach fast 20 Minuten schon genervt aufgeben wollen, fährt ein großer Pickup weg, der am Straßenrand parkte. Ich rase sofort in die Parklücke. Perfekt! Los an den Strand.
Gatte und Tochter laufen direkt weiter zum Surfverleih, Sohnemann und ich sind mit Strandstühlen bewaffnet und suchen ein schattiges Plätzchen am Strand. Ich sehe am Rand unter einer Palme eine Lücke und laufe mit meinem Stuhl dorthin. Ein weiterer Stuhl steht schon im Sand, ich stelle meinen Stuhl einen Meter daneben und lege mein Handtuch ab, um Sohnemann beim Tragen des anderen Stuhles zu helfen. Als wir zu unserem Stuhl kommen, steht eine Frau mit 2 Stühlen in der Hand vor mir und fordert mich sehr unfreundlich auf, meinen Stuhl zu entfernen. Das sei IHR Platz!
Hallo, geht’s noch???? Ich bin kurz verdattert über so viel Unfreundlichkeit und Dreistigkeit, stelle meinen zweiten Stuhl demonstrativ neben meinen anderen Stuhl und weise sie darauf hin, dass dies ein öffentlicher Strand sei und sie gerne NEBEN meinem Stuhl Platz nehmen darf.
Sie schäumt vor Wut, beschimpft mich und sagt, sie wären zu Viert und bräuchten Platz für 4 (!) Stühle (dabei hat sie aber nur 2). Ich entgegne, dass ich nicht weiter diskutiere, wir auch zu Viert wären und hier genug Platz für alle sei.
Sie schimpft weiter und droht mir, meine Sachen ins Meer zu werfen, sobald ich meinen Platz verlassen würde.
Jetzt hackts aber echt! Ich drohe ihr mit der Beach Security, die ein paar Meter weiter steht und die Liegen des Sheraton Hotels im Blick hat. Sie sagt nun nichts mehr, setzt sich wutschnaubend auf ihren Stuhl und schimpft weiter, als ihr Mann mit einer Kühltasche zurück an den Strand kommt. Da sie wild gestikuliert und immer wieder einen Blick zu mir rüber wirft, weiß ich, dass es um mich geht. Pfff, mir doch egal. Unfassbar, sowas habe ich in all meinen Urlauben noch nicht erlebt! Und dabei gelten die Amerikaner eigentlich als freundlich und hilfsbereit. Unfassbar!
Sohnemann planscht direkt vor mit im Meer mit dem Bodyboard und springt danach über die Wellen. Ich traue mich nicht, meinen Platz zu verlassen, da ich der verrückten Frau neben mit tatsächlich zutraue, dass sie meine Tasche ins Meer werfen könnte. So kann ich nicht schauen, ob der Rest meiner Familie beim Surfen erfolgreich ist.
Surfen war wohl prima, als Gatte und Tochter freudestrahlend zurück kommen. Ich erläutere kurz, was hier passiert ist und der Gatte setzt sich zum Trocknen auf den Stuhl, so kann ich auch mal ins Wasser.
Die Wellen werden immer größer und wir haben jede Menge Spaß beim „Wellenhüpfen“.
Als wir den Strand irgendwann verlassen, sitzt die unfreundliche Dame mit ihrem Mann übrigens immer noch alleine am Strand. Keine Spur von der angeblich dritten und vierten Person. Pffff, echt unglaublich.
Der Strand gefällt uns aber richtig gut, hier müssen wir die Tage noch mal hin!
Den Abend lassen wir im Appartement auf unserem großen Balkon ausklingen.
Unser Appartement hat keine Klimaanlage, aber durch die vielen „Luftfenster“, die permanent geöffnet sind (mit Fliegengittern versehen), die man teilweise manuell auch weit öffnen oder fast ganz schließen kann, zieht der Wind ganz ordentlich durch die Wohnung und es wird nicht zu heiß. Die Ventilatoren an der Decke müssen wir gar nicht benutzen.