Publié: 27.01.2021
Der Wecker ⏲ ging erneut um kurz nach 6h morgens, denn die Wettervorhersage für heute prophezeite ab etwa mittags Regen.
Ich fahre über die Europabrücke, die mich weiter auf der Brenner Autobahn nach Süden führt.
Nochmal 10 Euro Maut für die Kilometer bis Nößlach am Brenner. Ab da geht es nochmals 9km auf schmalen Straßen und über viele Kurven nach Obernberg.
Ich entscheide mich, bis zum Parkplatz vor dem Wanderweg zu fahren, was für Hin- und Rückweg aus dem Ort selbst knapp 2 Stunden Wanderzeit spart, denn das Wetter wird ja nicht besser.
Das erste Stück des Wanderweges zum Obernbergersee führt fast 200m nach oben, über feuchte, etwas glitschige Almwiesen immer schön bergauf. Man steigt über ein paar Zäune, kraxelt etwas über einige steinige Strecken, bis man auf 1600m ü. M. den Obernbergersee erreicht.
Hier beginnt ein theoretisch einstündiger Rundweg. Die Ausblicke auf den phasenweise in der Sonne liegenden See sind einfach wahnsinnig toll. Das Wasser ist smaragdgrün, riesige Felsen liegen am Ufer.
Ich laufe durch Tannenwald und freue mich über tausend Grüntöne der Moose auf den Bäumen und Steinen, Kuhglocken bimmeln und der Weg verläuft ziemlich eben.
Der See ist einer der größten Seen der Nordtiroler Alpen und ist wohl vor tausenden von Jahren durch einen Bergsturz entstanden. Im See liegt eine kleine Kirche auf einer Landzunge, die ich mir erstmal schenke und den Rundweg fortsetze.
Nach einer knappen Stunde mit immer neuen Panoramen und gleichzeitig sorgenvollen Blicken auf die schwarzen Wolken im Süden und Westen bin ich am südlichen Ende des Sees. Ein Hinweisschild, dass ab hier auf dem Weg Absturzgefahr droht und man trittsicher sein soll, irritiert mich etwas...😬
Der folgende Teil ist auf jeden Fall die schönere Wegstrecke des Rundweges, wenngleich man einen sehr wurzeligen Pfad geht und für die Aussicht anhalten muss, da es rechts von mir ziemlich ungemütlich steil nach unten Richtung See/Felsen geht.
Nun zieht es mehr und mehr zu. Der Wind ist frisch und es sind gerade noch 14 Grad.
Ich bin nach gut 2 Stunden wieder am Anfang des Rundweges und entschließe mich für den Weg zum Parkplatz nicht wieder die steile, glitschige Wiese sondern den etwas längeren Forstweg zu nehmen. Irgendwann geht doch der Regen los und es ist ziemlich frisch.
Also die nächste Jacke anziehen und zügig marschieren. Gut 3 Stunden (inkl. der vielen Fotos), nachdem ich losgegangen bin, erreiche ich wieder den Parkplatz.
Zur Belohnung gibt's vor der Imbiss-Bude einen lauwarmen Topfenstrudel und einen Cappuccino. 😋😋 Von oben prasselt der Regen auf das Dach.
Kurz darauf fahre ich los und überlege, dass ich vielleicht in ein anderes Tal, Richtung Navis fahren soll, denn nun nieselt es nur noch ab und an. Aber dann wird das Wetter doch etwas ätzend und so fahre ich nach Norden, nach Mattrei, was ja in etwa das touristische Zentrum des Wipptals ist.
Aber hier ist auch nichts zu entdecken.
Nach einem Abstecher zum Natterer See, in der Nähe meiner Ferienwohnung - der sich nur als ein Badeteich entpuppt und an einem Campingplatz liegt, fahre ich zurück zu meiner Wohnung. In Mutters angekommen, hat sich der Regen zwar eingegroovt, aber gegen 17h wird es wieder klarer, also auf den Balkon und Kaffeetrinken, Pläne schmieden.
Ich bin schon wieder früh müde 😴. Vielleicht ist das auch die Höhe, an die ich mich erst gewöhnen muss?
Morgen will ich nach Innsbruck fahren. Im Radio gibt es eine Starkregenwarnung für das Wochenende mit bis zu 120l pro qm.