Published: 21.08.2018
Noch sechs Tage bis zum Abflug. Die Zeit scheint still zu stehen.
Also beschließe ich, mich mit den Naturereignissen der Region vertraut zu machen, immerhin liegt Okinawa auf einer Kontinentalplatte, die von Nord-Taiwan bis zum südlichen Kyushu reicht (im unten stehenden Foto ist dies rot eingezeichnet).
Das bedeutet, dass es in der Gegend eine ausgiebige, tektonische Aktivität gibt. Bei meinen Recherchen fand ich die Seite www.earthquaketrack.com, auf der man sehr genau sehen kann, wann, wo, in welcher Stärke und in welcher Tiefe Beben stattgefunden haben.
Die Reise wird zunächst nach Naha führen (das ist dort, wo der grüne Punkt eingezeichnet ist) und am Schluß noch drei Tage nach Ishigaki (das ist südöstlich des gelben Punktes). In den vergangenen 365 Tagen gab es in der Region 91 registrierte Beben. Die aber alle weit draußen im Ozean stattgefunden haben.
Die Wahrnehmung von Erdbeben wird in folgende Kategorien eingeteilt:
1 = kaum spürbar
2 = für viele Menschen spürbar
3 = für die meisten Menschen spürbar, bei Gehen bemerkbar und viele wachen davon auf
4 = für viele Menschen beängstigend, beim Gehen deutliche spürbar, die meisten wachen davon auf
5 = schwach: viele Menschen bekommen Angst und halten sich an stabilen Gegenständen fest. Stark: Viele Menschen können kaum stehen, Gehen ist schwierig, ohne sich an etwas Stabilem festzuhalten
6 und 7 = schwach: Es ist schwer, zu Stehen. Stark: Es ist unmöglich, zu Stehen, zu Gehen ohne zu Kriechen. Leute werden in die Luft geworfen
Diese Informationen sind nützlich, aber hoffentlich nicht nötig. Meine weiteren Recherchen ergaben nämlich, dass der Nordosten Japans eher für Erdbeben anfällig ist. Außerdem sind die Japaner hervorragend für diese Naturereignisse vorbereitet: Es gibt hinreichend Warnschilder, Fluchtpläne, etc. Dennoch werde ich mir eine empfohlene App auf dem Telefon installieren, "Yurekuru-Call". Hier wird rechtzeitig vor Beben, Tsunamis etc. gewarnt.
Wahrscheinlicher als ein Erdbeben ist jedoch, dass ein Taifun über die Insel(n) zieht, denn August und September sind die Hauptmonate für dieses Wetterereignis. Aktuell hat sich auch gerade ein Wirbelsturm über der Philippinensee entwickelt, der allerdings nordöstlich von Japan vorzbeiziehen wird. Für den 1. September werden hier Windgeschwindigkeiten von 200 km/h auf offener See prognostiziert.
Ich bin gespannt, wie sich das Wetter während des Aufenthaltes entwickeln wird.