Published: 06.05.2018
Ich beschloss zum Cañón Cotahuasi zu gehen & berichtete Eliot (sie hieß anders aber der Name wird geschützt), meiner französischen Mitbewohnerin im Hause Obando in Arequipa, von meinem Plan. Sie wollte ursprünglich nach Cuzco gehen und entschied kurzerhand mit mir zu kommen, da der Hausherr vorher so sehr davon geschwärmt hatte.
Tag 1: Wir fuhren über Nacht mit dem Bus nach Cotahuasi... nur um dann wieder 2 h auf den Bus zu warten. Wir frühstückten in der Zeit Brot, Käse & Avocado & schauten uns das doofe Fernsehprogramm im Terminal an. Eliot fragte in der Zeit alle mit welchem Bus wir fahren würden und sie bekam schnell Informationen. Wir stiegen um 6 Uhr in der Früh in den Bus, um zur Brücke nach Siphia zu gehen wo wir unsere Tour starten wollten. Die Menschen waren sehr neugierig und halfen gern. Einer sagte:,,ich heiße ... (Name unbekannt wegen meiner Namensfindungsschwäche) & ich bin euer Freund". Wir stiegen aus, in der Hoffnung in 2 Stunden anzukommen, da alle meinten die Route nach Velinga wäre ja so einfach. Wir hielten nach einer Weile an einem Berg, um abzusteigen und einen Wasserfall zu sehen. Es sollte der tiefste Wasserfall Perus sein, aber uns kam er nicht so gigantisch vor. Getrieben vom Wunsch mehr vom Cañón zu sehen stiegen wir auf einen Berg & sahen die Chance eine Abkürzung zu finden. Falsch. Wir krackselten den Berg hoch, während Steine unter uns zusammen brachen. Nachdem die klettererfahrene Eliot beschloss das es zu gefährlich war, stiegen wir zitternd vor Angst wieder herunter, während sich Kaktusstachel in unsere Po's bohrten. Jetzt brauchten wir erst einmal etwas zu essen nach diesem Schock. ,,wenn man isst hat man keine Angst" sagte ich :D. Wir liefen in der knallenden Mittagssonne weiter in der Hoffnung, dass doch ein Auto vorbei kommen würde. Plötzlich sahen wir ein Dorf in dem wir nach Wasser fragen konnten. Die Leute gaben uns Wasser, lachten mit uns und luden uns zu Wein ein, den wir in einem abgelegenen Häuschen mit der Frau tranken. Es war sehr süßer Wein. Wir teilten mit ihr unsere Nüsse, die sie mit Vergnügen aß, obwohl sie fast keinen einzigen Zahn im Mund hatte. Wir betrachteten noch kurz ihre Weinplantage und gingen dann weiter, da sie fast nur Quechua sprach und wir nichts verstanden außer ,,trinken, Wein & tanzen". Wir gingen weiter & fanden einen Kaktuswald vor in dem wir rasteten. Nachdem wir nun fast 7 Stunden gelaufen waren, waren wir uns sicher das die Einheimischen nicht recht hatten mit ihrer Wegdistanz. Wir kamen endlich an einen Ort an dem Velinga nicht fern war und fragten einen Mann, welcher telefonierte, nach dem Weg. Er zeigte nach unten zum Fluss und wieder ganz nach oben. Ich konnte es gar nicht fassen & war so erschöpft. Wir gingen hinunter und ich fiel. Eliot heilte meine Wunde an der Hand mit ihrer Wärme und ich lief weiter. Völlig entkräftet kamen wir um 17 Uhr im Dorf an und uns empfang eine Frau, mit hunderten von Meerschweinchen in ihrem Hof um bei ihr und ihrer hochschwangeren Tochter zu essen. Wir waren sehr erschrocken von den Verhältnissen in denen sie lebten & fragten wo wir schlafen konnten. Wir fanden nach der Beschreibung & einer kleinen Weile das Hostel. Doch das Dorf war wie leergefegt. Es gab niemanden & so kam es, dass wir warteten bis die Sonne unterging. Wir machten in der Zeit Yoga & unterhielten uns mit einer sehr alten Dame, die erzählte, dass sie im Dorf lebe; da sie nicht mehr zu ihrem Haus nach oben aufsteigen konnte & die 6 Kinder mit einem Mann hatte den sie nicht liebte, da sie es alleine sonst nicht geschafft hätte zu überleben. Endlich kamen die Hostelbesitzer, die uns nicht sympathisch vor kamen, aber die trotzdem wie Engel für uns waren, da das Hostel mit warmen Wasser, sauberen Betten und Licht ausgestattet war.