Published: 18.10.2019
Erhaben tut sich die Burgruine Landshut auf. Ehrwürdig und schön leuchtet sie und verspricht mir ein schönes Land, eine beeindruckende Altstadt.. ich träume von einem schönen Tag an diesem Ort, teste in Gedanken ein Glas des besten Weines in einem der schönsten Burgkeller, flaniere entlang der romantischen Mosel und...
"Haben wir eigentlich etwas zu essen dabei? Ich habe schon ziemlich Hunger." Ruft es aus dem Dachzelt über mir. Nichts mit Träumerein, die Mägen wollen gefüllt werden. Ich bin wieder einmal am Boden der Realität und kümmere mich um das Abendmahl Prozedere. Wir sind unterhalb der Burgruine am Hafen an einem sehr gepflegten und freundlichen Knaus Campingplatz angekommen. Schön ist es hier. Satte grüne Wiesen, die Mosel liegt direkt vor uns und die vorbeigleitenden Dampfer geben dem Ganzen den typischen Charakter.
Geschwind laufen mein Sohn und ich die 2 Kilometer bis zur Altstadt Bernkastel - Kuess. Ich konnte selbst nach der knapp 4 stündigen Anreise es kaum erwarten, Altstadtluft zu schnuppern. Und so machen wir beide uns auf in den nächsten Supermarkt. Vorbei an den ersten sehenswerten Perlen der Umgebung.
Hier hat leider alles schon geschlossen, so dass ich nicht mit meinem Sohn dort einkehren kann - still und heimlich vielleicht schon mal einen Bernkastel Insider verspeisen :-) Also wandern wir weiter und finden schnell in der Nähe am alten Bahnhof, der Klassiker, ein Lebensmittelgeschäft zum "Überleben". Hier bin ich das erste Mal von einem extremen Weinangebot überrollt.
Etwa 90 Minuten später finden wir Zwei uns wieder auf dem Campingplatz ein. Ich hätte mir jetzt den Trolley gewünscht, den ich für 7 Euro in einem Bad Doberaner Geschäft entdeckt hatte, ihn jedoch aufgrund Platzgründen nicht gekauft habe. Jetzt ist mir der Arm lang.. Ich beginne, das Essen vorzubereiten, den Tisch zu decken, während meine anderen Familienmitglieder am Ufer der Mosel fischen und die Aussicht geniessen. Drum geniesse auch Du die Aussicht vom Campingplatz auf meinen folgenden Bildern:
Am Abend ist es so schön ruhig und gemütlich, dass auch ich noch etwas Yoga mache und den Gedanken freien Lauf lasse.
...und mein zu langer Arm vom Einkauf zu Fuss über 2x2 Kilometer wieder gerichtet wird :-)
...und die gequälten Körperteile durch das Schlafen auf weniger komfortablen Betten
...die Gedanken und die Anstrengungen der Reise...
...irgendwie wieder ins rechte Lot kommen :-))
Es ist nicht besonders voll auf dem Campingplatz, es ist aber auch nicht zu einsam. Als Angler kommt mein Mann eher ins Gespräch, ich fotografiere lieber. Und so beenden wir den Abend auf dem Anlegesteg mit ein paar Runden UNO.
(...Da der Abend auch so schön persönlich war, bleibt auch das Bild persönlich :-) Nur zum ungefähren Eindruck.)
Für morgen nehmen wir uns natürlich vor: einen Altstadt Trip inklusive einem Glas Wein auf der Burg, spielende und Eis essende Kinder und ganz viel Sonnenzeit.
Lies in meinem folgenden Beitrag, was uns auf diesem Ausflug so alles Schönes begegnet.
"Es lief im engen Tal am armen Dorfe Lay viel hunderttausendmal die Mosel fromm vorbei, wie Gott den Weg gezeigt; links steile Rebenwand, rechts Flur, bequem geneigt, dann Lay, dann Felsenstrand...." *
* (Auszug aus "Das Mosel - Eingangs - Lied" 1830. Quelle: Internet 18.10.2019, www.zeno.org Volltextbibliothek)
Alle Fotografien von Anja Poeschke, Stil & Foto, Stand August 2019