Published: 19.02.2019
Heute morgen hat die Crew es eilig. Der Motor wird schon angeworfen, als wir noch im Bett liegen. Die Fahrt geht zügig in Richtung Anleger. Zwischendurch ist grade noch mal Zeit für ein Frühstück, diesmal allerdings mit Toast und Omelett. Dann muss es auf einmal sehr schnell gehen: Anlegen, Boot festmachen, Jan aus der Dusche holen, Rucksack aufsetzen, kurze Verabschiedung und ab zur Riksha, die uns die Crew vermittelt hat. Der fährt uns zum Bahnhof von Alleppey.
Hier müssen wir erst mal schauen, wann wir wie weiter kommen. Taxi nach Varkala kostet 3800 Rp.(48 €). Da holt Tom doch lieber ein Zugticket für uns drei für 150 Rp. (1,87 €). Wieder was gespart. Der Zug geht aber erst um 14.40 Uhr, so dass wir noch ne ganze Menge Zeit haben. Also die Rucksäcke in der Gepäckaufbewahrung im Bahnhof abgegeben und los geht's.
Direkt am Ende vom Bahnhof über die Gleise geklettert, wie man das hier so macht. Der Weg führt uns durch eine kleine Siedlung direkt zum Strand. Der ist breit und noch menschenleer. In einem Cafe schlagen wir unser Lager auf und die Zeit bis zum Mittag um die Ohren. Hier können wir auch endlich wieder ordentliche Waschgelegenheiten und Toiletten nutzen. Gegen 14 Uhr brechen wir wieder auf. Am Bahnhof ist es so wie immer: der Zug hat Verspätung, mindestens ne halbe Stunde. Aber er kommt. Dieser Zug ist bereits am Tag zuvor in Mumbai gestartet. Für diesen langen Weg ist ne halbe Stunde Verspätung gar nicht so schlecht! Die Fahrt vergeht wie im Flug, der Zug ist recht voll. Ich finde einen wunderbaren Stehplatz in einer offenen Tür und kann mir den Wind um die Nase wehen lassen und schöne Fotos machen. Das letzte Stück bis Varkala kann ich mir dann aber doch noch einen Sitzplatz gönnen.
Am Bahnhof in Varkala ist man auf einmal in einer ganz anderen Welt: überall westliche Rucksacktouristen! So viele haben wir während der gesamten Reise noch nicht gesehen. Mit demTuc TucTuc fahren wir zu unserer Unterkunft, Fish Village. Die Überraschung ist gross, wir beziehen hier eine kleine ordentlich saubere Hütte mit zwei Zimmern, jedes hat ein eigenes Bad, davor ist eine kleine Terasse. Ringsum viele unbekannte Tiergeräusche, durch die Bäume kann man die Brandung hören.
Nachdem wir uns eingerichtet haben, ziehen wir los zur Beach Road, die hier am Black Beach endet bzw. beginnt. Nach wenigen Metern fängt das Leben an: Restaurants, Souvenirshops, Klamotten- und Schmuckläden reihen sich aneinander. Hier ist Touristik pur. Auf der anderen Seite geht es ziemlich steil die Klippen hinunter bis ans Meer.
Die Nacht wird sehr ruhig, bis am morgen um halb sechs der Muhezzin von der nahen Moschee ruft ...