Jana auf dem Jakobsweg
Jana auf dem Jakobsweg
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Was für ein geiler Tag!

Published: 17.08.2018

Ich habe eine tolle Nacht in der Albergue (Herberge) hinter mir. Keine Belästigung durch Schnarcher, so dass ich keine Ohropax brauchte und das Rauschen des Meeres hören konnte. Toll. In der Nacht fing es an extrem zu stürmen und hielt bis heute Morgen an: Fenster und Türen wackelten und irgendwie, so hatte ich das Gefühl, auch das Metallbett in dem ich lag. 🤔😄

4:45 Uhr sind die ersten Pilger aufgestanden. Verrückt. 30 min später fing eine Russin an, sich mit Deo einzusprühen. Echt jetzt? Kann man das nicht im Bad machen?

Grundsätzlich gibt es Personen, welche sehr rücksichtsvoll und leise sind, andere interessiert das einen Scheiß...

Wie im wahren Leben.

Als Morgenmuffel hat man es hier verdammt schwer, nur gut, dass ich damit absolut keine Probleme habe. 😏

Ich verließ um 6:15 Uhr die Albergue.

Kurz drauf fing es an zu nieseln, hielt aber zum Gück nur ca. 20 min an.

Meine Hüfte bereitete mir heute absolut keine Schwierigkeit, wobei ich erwähnen muss, das ich mich auch nicht mehr traute, den Hüftgurt vom Rucksack richtig fest zu ziehen. Heute bettelte jedoch mein linkes Knie um enorme Aufmerksamkeit. Na toll. Anscheind will mir nun jedes Körperteil mitteilen, dass es auch auf der erschwerlichen Reise dabei ist. 🤨

Am heutigen Tag musste ich leider die Strecke am Meer verlassen, weil es ab jetzt ins Landesinnere, in Richtung Santiago de compostela, geht. Die Region Asturien habe ich hinter mir gelassen, nun bin ich in Galicien.

Meine Tagestour  sah heute 20 km  vor. Nach 13 km war ich jedoch bereits in Ribadeo, meinem geplanten Zielort. Ich war irretiert, erkannte dann aber schnell einen Fehler in meiner Tour-Planung.🤦‍♀️

Was nun?!. Immerhin hatte ich in zwei Herbergen ein Bett sicher. Mist. Die Schmerzen im Knie wurden deutlich besser, so dass ich unbedingt weitergehen wollte.

Okay. MEIN Wunsch ist mir Befehl...

Ich ging zur 1. Albergue und stornierte persönlich.

Ich suchte im Internet nach einer anderen Unterkunft und fand ca. 10 km weiter ein Hotel. Okay. Heute ist Halbzeit, im Bezug auf meine Nächte (die 6. Übernachtung von 12). Ich gönne mir heute Luxus pur und reservierte telefonisch ein Einzelzimmer. Danach sagte ich bei der 2. Herberge per Whatsapp ab.

(Einfach nicht aufzutauchen wäre für mich nie in Frage gekommen, ich wollte niemanden anderen den Schlafplatz blockieren.)

Bei der telefonischen Reservierung benenne ich mich übrigens immer um. Wenn Sie meinen Namen wissen wollen, sage ich immer "Chana" und buchstabiere meinen Namen zusätzlich sicherheitshalber noch in spanisch. Hintergrund: das "j" wird in Spanien wie ein "ch" (wie im Wort "lachen") ausgesprochen, so wissen sie, wie der Name geschrieben wird und es ist für alle Beteiligten einfacher. 😁


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An dieser Stelle ein großes Dankeschön, an meine tollen Eltern, für diesen schönen, kurzen Namen, der mir sehr gut gefällt.

Abgesehen hiervon, möchte ich die Gelegenheit nutzen um mich bei euch zu bedanken, dass ihr mir eine sehr schöne und sorgenfreie Kindheit ermöglicht habt und für mich immer gute und vorbildliche Eltern gewesen seit. Ich habe euch sehr, sehr lieb! ♥️😘

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In Ribadeo kaufte ich mir in einem Bäcker noch etwas zum Frühstück, (m)einen Kaffee hatte ich bereits 20 min zuvor an einer Tankstelle getrunken.

Deutsche Bäckereien sind übrigens ein absolutes Schlaraffenland. Hier in Spanien gibt es Brot, Brötchen und nur 2-4 Sorten Süßes! 😳 HORROR. Mir wäre beim ersten Besuch in einer Bäckerei fast ein großer Fehler passiert. Ich sah nur 2 Sorten Gebäck, welches mich aber nicht sehr ansprach. Ich zeigte auf einen sehr kleinen gedeckten Kuchen, in einer runden Aluform. Zum Glück fragte sie "Carne o pescado?"

Wie bitte? Hat sie jetzt tatsächlich gefragt: "Fleisch oder Fisch?"

Kein Scherz! Es war vermutlich eine Art Tarte. HALLO? 🤨 In einer Bäkerei? Ich war entsetzt und nahm dann doch das, was mich eigentlich nicht interessiert hatte.

Aber zurück zu heute...

Als ich nach ein paar Pausen gegen 13:30 Uhr das Hotel erreicht, bin ich wie immer, erst mal unter die Dusche. Heute mit dem mega Luxus, mal wieder ein Baumwollhandtuch benutzen zu können und nicht dieses hauchdünne Microfaserhandtuch, welches man des Gewichtes wegen, im Rucksack dabei hat. Ja, auch soetwas lernt man hier zu schätzen!

Das "Hotel" hat einen Standart wie eine deutsche Pension, aber im Vergleich zu einem Schlafsaal Luxus pur. Das Hotel liegt im

Nirgendwo, an eine Straße. Ein anderes Haus gibt es hier nicht.


Ein lieber Freund, hat mir für die Reise auf dem Jakobsweg eine Kette mit 3 kleinen Anhängern geschenkt. Einem Kreuz, Herz und Anker. Welche symbolisch für Glaube, Liebe und Hoffnung stehen. Die Kette wurde während einer Messe von einem Pastor gesegnet. In den Fällen, wo ich Angst verspüre, soll ich sie in die Hand nehme. Heute habe ich so eine Situation erlebt. Ich möchte nicht näher darauf eingehen. Ich habe eine Situation total überbewertet, es bestand jedoch zu keiner Zeit für mich Gefahr. Macht euch also bitte keine Sorgen.

VIELEN DANK für die Kette, lieber Günter, sie war mir heute sehr hilfreich!

Auch an meine Mam VIELEN DANK für den Turmalin-Schutzstein-Anhänger, der mich auf meinem Weg vor negativen Gedanken und Einflüssen schütz, die Seele befreit und mehr Selbstsicherheit bringt. Wenn ich an meine enorme "(Weiter-)Entwicklung" der letzten Tage denke, scheint es zu wirken! 👍

Alle guten Dinge sind drei... ich bekam von einem weiteren guten Freund, einen Schutzengel-Anhänger. Auch dieser begleitet mich bei jedem Schritt. VIELEN DANK!

Alle drei Glücksbringer bedeuten mir sehr viel und geben mir Kraft und Mut für meine Selbstfindungsreise.

Liebe Grüße aus Spanien

von Jana

Answer (3)

Doris
Oje, erkenne ich die Jana wieder, die aus Spanien zurück kommt? Deine Gedanken fließen aber auch in meine Gedanken ein. Du bewirkst eine Änderung bei mir. Eine positive Veränderung. Danke dass du so ausführlich über deine Erlebnisse berichtest. Liebe Grüße auch von Ralf.

Jana
Da ich früh sehr zeitig los gehe und somit zeitig am Tagesziel ankomme, habe ich viel Zeit zum Schreiben. Ich freue mich jeden Tag drauf. Klar, wirst du mich noch wiedererkennen, aber ich werde dennoch nicht mehr die Jana sein, die ich vor der Spanienreise war. ;-)

Inge
Ich spreche sicherlich im Namen von vielen..... wir sind gespannt auf die "neue Jana". 😊😊 Die Hauptsache ist, du fühlst dich wohl.