Published: 26.11.2017
Unglaublich aber wahr; ich bin jetzt schon knapp drei Monate in meiner Gastfamilie in Australien. Somit ist die Hälfte meiner Aupair Zeit bereits vorbei und es ist genauso wie letzten Monat; die Zeit ist verflogen!
Es gab gerade in diesem Monat einige Up's und Down's was meine Aupair Zeit angeht. Ich habe mich teilweise etwas unwohl in meiner Gastfamilie gefühlt, da meine Gasteltern teilweise etwas launisch waren. Sie waren nach der Arbeit oft gestresst und haben dann kaum noch mit mir geredet, woran ich mich dann aber auch langsam gewöhnt habe. Vor einigen Tagen hatte ich jedoch abends ein 2 ständiges Gespräch mit meiner Gastmutter, was wirklich einiges für mich verändert hat.
Ich habe nicht direkt genannt, was mich stört aber indirekt haben wir über all diese Dinge gesprochen und ich weiß jetzt, dass sie dankbar und froh darüber sind, dass ich hier bin und dass ihre teilweise schlechte Laune nichts mit mir zu tun hat, sondern damit dass sie einfach teilweise ziemlich anstrengende Tage haben.
Sie haben einfach wirklich Stimmungsschwankungen ab und zu, was ich aber nicht persönlich nehmen muss. Man fühlt sich nach solchen Gesprächen immer so viel besser, denn da lernt man die Gasteltern meist noch von einer ganz anderen Seite kennen, indem sie einem über ihre Jugend oder generell ihre Vergangenheit erzählen (teilweise auch sehr private Sachen).
Falls man also unglücklich in seiner Gastfamilie ist, sollte man unbedingt das Gespräch suchen. Das muss gar nicht unbedingt heißen, dass man direkt die Probleme anspricht, wenn man sich das nicht so richtig traut, sondern dass man sich einfach mal unterhält, als würde man es mit einer Freundin tun. Die ganzen Zweifel die ich in den letzten 3 Wochen hatte, ob ich wirklich hier in dieser Familie bleiben will, haben sich im Grunde genommen in Luft aufgelöst. Mit den Kindern wird das Verhältnis immer enger und ich kann sie mittlerweile sehr gut einschätzen. Klar ist es manchmal anstrengend und ich genieße meine Freizeit hier definitiv am meisten aber ich habe die Mädels schon sehr lieb gewonnen und meistens sind sie auch relativ "pflegeleicht", vor allem im Gegensatz dazu, was ich so von anderen Aupairs mitbekomme.
Dieser Monat war außerdem der Monat, in dem ich an den Wochenenden am meisten erlebt habe. Ich war an drei Wochenenden hintereinander auf Roadtrips (Dandedong National Park, Yarra Valley, Weribee Zoo, Grampians, Philip Islands) und hatte so viel Spaß und habe so viele neue Leute von überall auf der Welt kennengelernt. Vor allem die Grampians und Philip Islands waren wirklich unglaublich! In diesen Momenten, in denen man abends am Strand den Sonnenuntergang mit Freunden ansieht, lacht und redet und Pinguine beobachtet, oder man abends mit 30 Leuten am Lagerfeuer sitzt, die von überall her aus der Welt kommen, wird einem bewusst dass das die beste Entscheidung war diesen Schritt zu wagen und ins Ausland zu gehen. Man nimmt so viel von hier mit, wächst täglich an den verschiedensten Situationen und hat die Zeit seines Lebens. Klar gibt es Höhen und Tiefen, aber das ist auch normal und wichtig um daran zu wachsen. Ich bin so viel selbstständiger und mutiger geworden, ich weiß was ich will und was nicht und ich habe vor allem das zu schätzen gelernt, was ich zu Hause alles habe.
Mein dritter Monat war gleichzeitig mein schwierigster und schönster Monat bisher.