Published: 12.11.2018
10.11.2018
Halb sechs am Morgen kommen wir mit unserem Nachtbus in Lima an. Direkt nach dem Erwachen müssen wir den Bus an einer Haltestelle im Stadtzentrum verlassen. Eigentlich sagte man uns noch in Huaraz, dass wir direkt im Süden Limas in der Nähe unseres Hostels rausgeworfen werden. Verwirrt und etwas schlaftrunken vergessen wir deshalb unseren mittlerweile riesigen Essensbeutel voll mit Granola, Marmelade, Früchten und allen möglichen anderen Leckereien. Schade.
Eine nette Taxifahrt später sind wir im Hostel angekommen, können frühstücken und machen uns danach direkt auf eine kleine Entdeckungstour durch unseren Stadtteil Barranco.
Die Kolonialbauten dieses im Süden Limas gelegenen Abschnittes sowie die Graffitis überall lassen uns staunen.
Wir gehen zum Strand. Es ist bedeckt und windig. Die Surfer im Wasser drängen sich eng aneinander, um den besten Platz zum Wellenreiten zu ergattern. Große Steine rollen und rauschen laut, wenn sich die Wellen zurückziehen.
Der Mittagsschlaf fällt aufgrund von Carstens Schlafmangel im Bus etwas umfangreicher aus. Abends schlendern wir noch mal durch unser belebtes Viertel und die Kneipenmeile, kaufen das Wichtigste ein, dass wir vergessen haben und kochen. Es gibt sogar Popcorn.
11.11.2018
Heute wird viel gelaufen. Früh machen wir uns auf den Weg ins Viertel Miraflores. Wir nehmen den Public Bus Richtung Norden. Die letzten 6 Blocks laufen wir. Die Innenstadt steht dem südlichen Stadtteil in nichts nach. Moderner, aber umso beeindruckender, stehen die Hochhäuser Reih an Reih. Heute ist Sonntag. An diesem Tag wird eine der Hauptstraßen, die Avenida Arequipa, für die sportliche Betätigung der Bevölkerung gesperrt. Ein Fitnesstudio veranstaltet kostenlose Zumbakurse auf der Straße mit über 100 Teilnehmern. Überall kann man Fahrräder und Inlineskates ausleihen, um die 15 km lange Strecke abzufahren.
Im Kennedy Park und dem Park des 7. Juni sehen wir die stadtbekannten Streuner, die zur Adoption - sogar über Whatsapp -freigegeben sind. Hier bekommen die Kätzchen zudem Futter und Ruhe.
Der riesige Gemüse- und Fleischmarkt ist ein weiterer Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische. Überall werden exotische Früchte angeboten und von uns gleichermaßen verschlungen. Manche jedoch einfacher als andere.
Nach dieser vitaminreichen Stärkung gehen wir über einen kleinen Markt, um Carsten endlich seinen lang erwünschten Alpakapulli zu besorgen. Wir kommen mit einer der Verkäuferinnen ins Gespräch über die Situation in ihrem Heimatland Venezuela und über ihre strapaziöse Reise in eine unbekannte Zukunft. Generell hören wir von vielen Venezuelanern, die ihr Vaterland Richtung Süden verlassen, um Arbeit zu finden und ihre Familie zu unterstützen. Die meisten wünschen sich aber nichts sehnlicher, als dass die Krise überwunden wird und sie wieder zu ihren Angehörigen zurückkehren können.
Im Sonnenschein treten wir langsam den Heimweg über die Uferpromenade an. Da viele Peruaner nur am Sonntag frei haben, sind die Strände überfüllt mit Familien, wagemutigen Surfern und Touris wie uns.
Die aufs Land treffenden Winde bieten zudem die perfekten Voraussetzungen fürs Paragliding. Überall stürzen sich die Menschen mit ihren Sicherheit versprechenden Schirmen von den Klippen, um die Skyline Limas mal anderes zu erleben.
Die Sonne brennt. Es ist warm. Nach einem langen Spaziergang und mit unseren Tickets nach Paracas in der Tasche sind wir glücklich.
Zum Abschluss gibt es Gyros im Pita-Brot. Natürlich einmal vegetarisch.
12.11.2018
Nach dem Ausschlafen fahren wir nach Paracas und buchen unseren Ausflug für den nächsten Tag. Es soll zum "Poor-Mans- Galapagos", also den Galapagos Inseln des kleinen Mannes, gehen.