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Nicht du fährst den Desert Dash, der Desert Dash fährt dich !!! -Teil 1-

Published: 09.12.2018

Zunächst die Kurzversion:

- Marco: Ziel erreicht, Finish in < 20 Stunden !!!

- Marcus (ich) DNF / Goal not reached !!!

Uli & Georg: Tollstes Betreuerteam ever aber dazu später mehr ...

Was ist passiert?

Was lief bei Marco gut und bei mir nicht?

Ehrlich gesagt kann ich nicht die Antwort auf alles geben, es geht aber hier ja auch nicht um Detailanalyse und rumjammern ( obwohl ich dazu echt Bock hätte) sondern um einen möglichst schönen Reise-/ Eventbericht.

Am Freitag (Raceday) fing der Tag zunächst ganz entspannt mit Frühstück, auschecken, letzten Bikevorbereitungen und einer Ablaufbesprechung an.

Um 13:00 Uhr fuhren wir dann in Richtung Tiefgarage von wo aus der Start statt fand.

Wieso denn In einer Tiefgarage? ...mag sich dir ein oder andere jetzt denken.

Der Hintergrund ist ganz einfach: In früheren Jahren sind aufgrund der großen Hitze schon viele Fahrer vor dem Start kollabiert.

Hier suchten Marco und ich uns dann im Solo Block ein schönes Plätzchen und machten es uns gemütlich.

Noch ein paar Fotos schießen, etwas trinken, eine Kleinigkeit essen und einfach die Zeit totschlagen.

Um kurz vor 15:00 Uhr drängelten sich dann in der Tiefgarage mehr als 1000 Biker und viele Zuschauer.

Nach dem Startschuss ging es dann zunächst einmal „ neutralisiert“ aus der Tiefgarage hinaus über eine Baustelle bis zur Straße (Black Mamba) und dann ging es wirklich los.

Wir beide folgten weitestgehend unserem Plan, es ruhig angehen zu lassen, obwohl man natürlich tatsächlich ein Stück mit den schnellen Fahrern mitgesaugt wird.

Da wir den Kupferberg ja schon zweimal hochgefahren sind, wussten wir jedoch was uns erwartet und haben uns gegenseitig ein wenig gebremst.

Wie erwartet war sehr heiß und oben angekommen merkten wir auch das, wie angesagt, mörderischer Wind blies.

Somit hieß es, wenn immer möglich, Windschatten fahren,was für uns Mountainbiker ja schon eher ungewöhnlich ist.

Da die Geschwindigkeiten der Fahrer jedoch sehr unterschiedlich waren, war es gar nicht so einfach eine passende Gruppe zu finden.

Irgendwann machten wir mit drei anderen Fahrern eine gute Gruppe und konnten gut Gas machen.

Nach ca. 30 Minuten ging dann wiederum diese Gruppe in einer großen circa 30 Mann starken Gruppe auf, die bis zum nächsten Water-Point zusammen blieb.

Bei uns beiden lief es gut, die Beine waren frisch, also alles tip top.

Wie nährten uns dem Us-Pass der uns eine lange Abfahrt über fast 1000 Tiefenmeter versprach.

Leider konnten wir diese überhaupt nicht genießen, denn die Team Fahrzeuge der Zweier- und Viererteams, die auf der gleichen Strecke die wir war unterwegs waren, staubten alles so ein dass du teilweise die Hand nicht vor Augen gesehen hast.

Runterballern war also nicht und auch nicht das Umfeld genießen, denn es gab tatsächlich nur Staub.

Egal, unten angekommen begann ein stetiges Auf und Ab welches sich bis zum Checkpoint 2 (102 km) hinzog. Dort verpflegten wir uns und erfuhren dass wir nur ca. 30-40 Minuten hinter dem Top Fahrer des Hubert Schwarz Teams zurücklagen.

Wir waren also echt gut unterwegs.

Nun begann die im Vorfeld als schwierigste Etappe eingeschätzte „Stage 3“ über 75 km und 1200 Höhenmeter.

Diese Einschätzung wurde jedoch später von den Finishern korrigiert.

Etappe 6 war die „ Mörderetappe“ .

Doch diese habe ich ja nicht mehr als Fahrer erlebt.

Warum?

Auf den ersten 30 km der Stage 3 merkten wir das Marcos und meine Performance auseinander ging.

Ich hatte mit extrem hohen Puls, flacher Atmung und zunehmend auch Übelkeit zu kämpfen.

Das gipfelte dann darin, das ich kurz vor dem nächsten Water Point alles wieder von mir gab was ich in letzten 2 Stunden an Getränken und Gels zu mir genommen habe.

Danach ging es mir erstaunlicherweise sogar eine Zeit lang besser, jedoch konnte ich keine Leistung mehr abrufen.

Obwohl wir es eigentlich ganz anders geplant hatten, trennten sich dann nach weiteren 10-15 km unsere Wege denn Marco musste sein Tempo fahren und ich meins.

Letztlich war das für uns beide die richtige Entscheidung.

Ich nahm mir vor,bis zum Checkpoint 3 durchzuhalten dort die Tanks aufzufüllen und dann würde es schon wieder weiter laufen.

Gegen 01:30 in der Nacht erreichte ich dann tatsächlich den Chrckpoint 3, zeitlich war also alles noch ungefähr im Lot.

Doch mein Plan ging noch auf. Mein Körper konnte oder wollte weder Flüssigkeit noch feste Nahrung bei sich behalten.

Letzlich hat mein Körper mir die Entscheidung abgenommen, ob ich weiter fahre oder nicht, denn es war schlichtweg nicht mehr möglich ohne ernsthafte Gesundheitsrisiken einzugehen.

FUCK!!!!!

Jetzt hoffte ich, dass es zumindest bei Marco und natürlich auch bei den anderen Fahren vom „Hubert Schwarz Team“ gut lief.

Marco konnte auf den nächsten beiden Etappen gut Gas geben und kann sehr gut und ohne größere Probleme voran.

Er war jedoch die meiste Zeit mutterseelenallein unterwegs da das Feld mittlerweile extrem auseinander gezogen war.

An der Stelle möchte ich ein ganz dickes Lob und DANKE an unsere Betreuer Uli und Georg richten.

Sie haben einen fantastischen Job gemacht, waren auch 24 Stunden unterwegs und haben den Fahrern, (nicht nur Marco und mir) , und auch den Ausfällen (von denen es doch einige gab) einen spitzen mäßigen Support geliefert.

Marco habe ich dann morgens um 8:00 Uhr in einer Oase am Checkpoint fünf wiedergesehen.

Er war gut drauf und wild entschlossen das Ding jetzt auch zu Ende zu bringen und das in einer guten Zeit.

Dann begann die echte Mörder -Etappe.


Hier beende ich den ersten Teil, damit er endlich online gehen kann.

Der Rest kommt dann separat.


Leicht frustrierte Grüße aus Swakopmund.

Marcus













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