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Irland // Tag 7 // Dublin-Sightseeing inklusive Halbinsel Howth

Published: 10.06.2018

RAUS AUS DEN FEDERN
Heute, am letzten Tag, gab es noch einmal viel zu sehen, daher war ich schon um 07:30 Uhr beim Frühstück. Das war ok, es gab viel Auswahl, aber ich wäre trotzdem lieber wieder in einem meiner B&Bs gewesen. Lustigerweise haben mir besonders gut die Croissants geschmeckt, die waren fast genauso gut wie die in Paris...das hätte ich in Irland auch nicht erwartet! Und mit mir im Raum saßen viele Asiaten, wahrscheinlich ist das Hotel also durchaus beliebt bei Touristen, vor allem wegen seiner Nähe zum Flughafen.
Nach ausreichender Stärkung bin ich einige Minuten bis zur nächsten "Luas"-Station gelaufen, das ist die Straßenbahn hier. In ca. 45 Minuten kommt man von Tallaght ins Stadtzentrum. Und da ich so früh dran war, saßen ganz viele Kinder in süßen Schuluniformen mit ihren Eltern in der Bahn. Und natürlich Pendler mit Anzug und Laptoptasche. Es gab also wieder genug zu gucken, die Fahrt ging schnell vorbei!

KLIPPENWANDERN AUF HOWTH
Mein eigentliches Ziel war aber erst einmal nicht die Innenstadt von Dublin, sondern ich wollte nach Howth. Das ist eine Halbinsel nördlich von Dublin, an der ich schon an meinem ersten Tag aus Richtung Portmarnock vorbeigefahren war. Howth ist noch relativ ursprünglich, ein beliebtes Ausflugsziel mit einem kleinen Hafen und - das interessierte mich besonders - hat verschiedene Klippenwanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen zu bieten.
Das Hinkommen fiel nicht schwer, im Zentrum Dublins, an der Tara Station, bin ich in den Zug ("DART" genannt) umgestiegen und nach einer halben Stunde fühlte man sich schon wie in einer anderen Welt - Ankunft in Howth.
Vom Wetter her war das mit Abstand der schlechteste Tag, es hatte schon den ganzen Morgen geregnet. Aber mit Wanderhose und Regenjacke bewaffnet, war mir das relativ egal. Ganz ehrlich: Nach der Hitze der letzten Tage war ich sogar fast ein bisschen froh, dass es mal nicht schon morgens total warm war!
Ich war jedenfalls total motiviert und wollte unbedingt den mit 12 Kilometern längsten Klippenweg nehmen, der als einziger das Prädikat "difficult" auf der Wanderkarte bekommen hatte. Als der Regen aber immer schlimmer wurde, schwand der eiserne Wille ein bisschen ;-). Ich bin dann erst mal los. Da die insgesamt vier Klippen-Wanderstrecken zunächst parallel laufen, hatte ich ja immer noch Zeit zu entscheiden, ob ich irgendwann abbreche und auf einen der einfacheren und kürzeren umschwenke.

SEEVÖGEL UND LEUCHTTÜRME
Schon die ersten 1-2 Kilometer waren super! Nach dem Durchlaufen des Hafens und einiger Wohnstraßen mit schicken Häusern war man schnell bei den Klippen angekommen. Da war was los! Überall Seevögel, die wild durch die Gegend flogen und laut schnatterten. Es gab zwar einige Hinweisschilder - "Vorsicht, Absturzgefahr an den Klippen!" - aber ganz ehrlich: Absicherungen gab es hier überhaupt keine! Man konnte also so nah ran, wie man es für richtig hielt. Und ich habe natürlich immer schön Sicherheitsabstand gehalten ;-).
Zunächst habe ich niemanden getroffen, aber nach und nach wurden es immer mehr Wanderer. Und da die alle den langen Weg gehen wollten, war mein Ehrgeiz geweckt und ich entschied mich auch für die etwa 3-stündige "Königsstrecke".
Gute Wahl! Die ganze Zeit über hatte man tolle Aussichten, vor allem, als ich an der Spitze der Insel mit ihrem alten Leuchtturm angekommen war. Und ab dort ging es immer auf und ab, teilweise runter, bis zu einsamen Strandabschnitten, und dann wieder hoch auf kleine "bergige Erhebungen" (es Berg zu nennen, wäre übertrieben!), über einen Golfplatz, an Palmen und versteckten Villen vorbei...eine sehr abwechslungsreiche Wanderung! Ich habe nachgelesen: ca. 240 Höhenmeter gab es zu überwinden. Es geht - aus Sicht vorheriger Rheinsteig- und Hüttenwanderungs-Erfahrungen gesehen - schlimmer, aber mit hat das an dem Tag gereicht, ich kam ordentlich ins Schwitzen! Vor allem, weil mittlerweile die Sonne wieder da war und man sich, durch den vorherigen Dauerregen, ein bisschen vorkam wie im Dschungel, mit all der Luftfeuchtigkeit!

KILOMETER-ABSPULEN IN DUBLIN
Ich habe tatsächlich genau 3 Stunden gebraucht, wie es auch im Wanderführer stand. Eigentlich dachte ich, dass ich schneller sein würde als der Durchschnitt, aber wahrscheinlich gibt das das aktuelle Fitness-Level nicht her ;-).
Da es schon später Mittag war, habe ich mir nicht mehr den Hafen von Howth angeschaut und bin stattdessen direkt wieder in die Stadt rein. Es gab ja noch viel anzuschauen, die "schicke" Südseite fehlte mir bisher noch komplett.
Ich bin dann wirklich wild durch die Straßen gelaufen, überall, wo es mir gefiel, habe ich angehalten und geguckt. Ein Teil der Docklands, Trinity College, St. Stephen's Green, Dublin Castle, Chester Beatty Library, Grafton Street, Marsh's Library, St. Patrick's Cathedral...zwischendrin musste ich Pause machen und habe mir ein lecker Cheese Steak Sandwich und Apple Crumble in einem Pub im Temple Bar District bestellt. Aber das hat das Energielevel nur kurzzeitig wieder nach oben gebracht, die Füße waren einfach platter als platt! Daher habe ich es dann am frühen Abend gut sein lassen (ich hatte glaube ich auch alles von Dublin gesehen, was man sehen sollte) und bin wieder problemlos mit der Straßenbahn ins Hotel nach Tallaght zurückgefahren. Da war ordentlich war los, überall Polizei - denn die lokale Fußballmannschaft würde später noch im Stadion neben dem Hotel spielen.

Und morgen: Aufstehen um 04:00 Uhr morgens (Hilfe!), es geht nach Hause.

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