Wotae: 11.01.2019
HANDLUNGSEMPFEHLUNG: Der Text umfasst einen Monat Abenteuer in Indonesien. Das heißt es gibt viel zu lesen. Entweder ihr packt euch etwas Traubenzucker in die Wangentasche oder Streichhözer in die Augen. Lautes Lesen kann ebenfalls den Einschlafprozess verzögern.
SUMATRA
Nach dem feuchten Jungle-Abenteuer erholten wir uns noch einen Tag in Bukit Lawang und überlegten wo es noch so hingehen sollte. Josi hatte den Muskelkater ihres Lebens in den Oberschenkeln und überlegte dreimal, ob sich der Weg aus unserem kuscheligen baumhausähnlichen Zimmer über die Stufen nach unten lohnen würde oder nicht ;-). Robert und Jojo holten währenddessen Geld am „nächstgelegenen“ Geldautomaten. Nach einer 1,5 stündigen Fahrt mit dem TukTuk über die örtlichen Straßen kamen sie dann endlich als Millionäre an.
Nachdem wir Julia und Martina getroffen hatten, entschieden wir uns auch auf die Reise zum Lake Toba zu gehen. Wir hatten noch keinen großen Plan. Doch Samosir, die größte Insel auf einer Insel, hörte sich spannend an. Die anderen 4 Freunde vom Jungle Trekk hatten bereits in Deutschland eine Tour gebucht und diese führte sie auch zum Lake Toba.
Kurz entschlossen buchten wir an der Hotelrezeption ein Taxi für die 5 stündige Fahrt.
Am nächsten Morgen am Taxi angekommen, saßen auch schon die 2 Mädels aus Bayern. Wir teilten uns das Taxi. Nach einer etwas monotonen und beengten Fahrt erreichten wir den Lake Toba.
Wir stiegen am Ufer des Sees in einer kleinen Stadt aus und fuhren mit der Fähre auf die kleine Insel.
Ein echten Paradies! Wunderschöne Batak-Häuser schmückten das Ufer der Insel und wir machten an unserem Wunschhotel halt.
Zum Glück bekamen wir noch 2 Zimmer und alle 5 kamen fürstlich unter. Es war wohl die beste Adresse der Insel. Bei so wenig Hotels sagt das nicht viel aus... ;-) Ja okay und die Tatsache, dass das Hotel von einer Deutschen betrieben wurde und wir Aussicht auf deutsches Brot hatten, ließ uns ebenso hier verweilen.
Am Abend überraschten wir die anderen 4 Freunde und auf einmal brauchten wir den größten Tisch im Restaurant. Wir erzählten uns von unseren Erfahrungen und tranken das leckere Bintang Bier.
Am nächsten Tag mieteten wir uns Mopeds und eine gefährliche Mopedgang namens „White Rabbits“ war geboren. Wir besichtigten auf der Insel im Konvoi eine Siedlung mit einer alten Gerichtsstelle an der Jojo vom Guide aufgrund seiner schwarzen Macht direkt hingerichtet wurde. Wir hatten viel Spaß und lernten auch etwas über die Kannibalengeschichte der Insel.
Danach ging es durch eine Art Spießrutenlauf durch Verkaufsstände, wo für zu wenige Touristen zu viele Dinge verkauft werden. Schade, da die Leute von Landwirtschaft besser leben würden. Der große Boom soll wohl noch kommen, wenn der neue Flughafen errichtet wird.
Wir fuhren auf einen lokalen Markt, probierten Früchte und fuhren danach in die Berge um die wunderschöne Aussicht auf die Berge zu genießen.
Am Abend gingen wir Pizza essen.
Am nächsten Tag war relaxen angesagt. Wir gönnten uns eine Massage oder schrieben in der Sonne Blog. Am Abend gingen wir im See baden bevor es Schnitzel essen ging.
Jan und Leonie hatten am Abend zuvor ein hervorragendes Restaurant gefunden. Drum zogen wir geschlossen ein und genossen etwas zu viel Schnitzel. Mhm lecker :-) Es war wirklich unsagbar lecker!
Inzwischen waren wir 3 mit Martina und Julia in ein größeres Haus gezogen, das der traditionellen Batak-Bauweise glich. Es ließ sich sehr gut aushalten - Jugendherbergsstimmung. Wir verbrachten einen lustigen letzten Abend mit Musik und Bintang Radler.
Am nächsten Morgen starten wir wieder aufs Festland vom Festland :-D
Eine Fähre startete am Morgen, danach ging es mit dem Taxi nach Sanggul, von wo aus wir nach Jakarta flogen. Die Airline war unaussprechbar aber nach 1,5h Flug landeten wir sicher in der Hauptstadt Indonesiens. Die Wege unserer großen Gruppe trennten sich dann auch zweitweise .
Wir nahmen den gleichen Flug wie die Mädels nach Jakarta und verabschiedeten uns am Flughafen. Wir wollten eine schöne Zugfahrt von Jakarta quer durch Java nach Yogykarta machen. Die Mädels flogen direkt weiter.
JAVA
Jakarta hat den Ruf eine fürchterliche Stadt zu sein. Und siehe da, sie wurde ihrem schlimmen Ruf gerecht. Wir suchten am Flughafen eine gutbewertete Unterkunft raus uns fuhren direkt vom Flughafen mit einem Grab-Taxi zum Hotel. Wir buchten vor Ort via booking.com um laut Aussage des Personals einen sonst nicht möglichen Rabatt zu erhalten. Wir kamen in die Zimmer. Alles extrem verdreckt und die Klimaanlage funktionierte nicht. Wir fragten freundlich nach einem anderen Zimmer. Leider waren diese genauso dreckig . Wir wollten das Hotel wechseln und fragten nach Erstattung. Plötzlich kein Wort Englisch mehr :-) Nach einem Telefonat mit dem Hotelmanager, bereuten wir es dort gebucht zu haben. Kein Geld zurück. Wir waren müde und genervt und suchten nach einem Hotel in der Nähe. Wir hatten Glück und fanden doch noch eine Perle. Yellow Hotel war sauber und modern. Nach einer erholsamen Nacht im Hotel starteten wir motiviert zum Bahnhof um ein Ticket zu kaufen. Leider verspätete sich alles so sehr, dass wir gerade noch pünktlich waren. Doch unser Zug war ausverkauft oder existierte gar nicht. Wir buchten einen späteren Zug.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Robert einen schönen Darminfekt. Wir mussten nun irgendwie 8 Stunden am Bahnhof rumbekommen. Wir lungerten am Bahnhof rum und nahmen uns dann letztendlich ein Stundenhotel. Zum schlafen!!! Robert musste sich auskurieren. Jojo war derweil beim Friseur.
Am Nachmittag 16 Uhr starteten wir unsere Bahnfahrt nach Yogyakarta. Durch das wirklich hässliche und verschmutzte Jakarta ging es raus aufs Land. Und da, wo es dann schön werden sollte, wurde es dunkel :-) Der Zug war komfortabel und auf westlichem Standard. Leider wurde er bis auf 18 °C herunter gekühlt. Die Außentemperatur halbierte sich, ein super Gefühl :-(. Während der kurzen Stopps wärmten wir uns dann draußen wieder auf.
Wir kamen in Yogyakarta in der Nacht an. Uns erwartete eine ansehnliche Stadt. Es gab ein paar schön hergerichtete Straßen und viele nette kleine Läden. Wir waren froh an einem schönen Ort angekommen zu sein und hatten zudem auch eine sehr schöne Unterkunft mit viel Platz für uns Drei.
Am nächsten Tag durchquerte Jojo mit den 2 Mädels die Stadt. Wir ruhten uns noch etwas im Zimmer aus. Robert schlief viel und Josi schaute TV oder kühlte sich im Pool ab. Am Abend stärkten wir uns mit einer Nudelsuppe aus dem Supermarkt und trafen uns danach mit den anderen drei. Während wir auf die 3 warteten gingen wir etwas shoppen und schauten den Schlagzeugkünstlern auf der Straße zu. Robert hatte sich für unter 5 € 8 GB mobile Daten auf sein Handy laden lassen... nicht schlecht! Irgendwann kamen wir dann zusammen und entschlossen uns zur gleichen Bar zu gehen, aus der die 3 gerade gekommen waren. Kommunikation fehlgeschlagen :-D Wir aßen in einer gemütlichen Sate-Bar und fuhren mit dem Taxi zur Unterkunft.
Unser Hotelzimmer war wirklich schön und die Anlage auch traumhaft gestaltet. Leider war das Frühstück mangelhaft. Also eher weniger gut gestärkt hatten wir uns mit Leonie und Jan, die auch die gleiche Route genommen hatten, zur Tempelbesichtigung verabredet. Leonie hatte über eine Agentur den Ausflug gebucht, dem wir uns noch unkompliziert anschließen konnten. Wir teilten uns ein Taxi und den Guide. Es war ein echter Glücksgriff. Der Fahrer war superfreundlich und fuhr sehr angenehm, was in dieser Gegend wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Wir haben von den Mädels aus Bayern sehr verrückte Storys gehört. Der Guide beim Borobudur Tempel setzte nochmal einen drauf. Er machte durchgehend Witze und erzählte sehr viel, seeeehr viel :-D Die Tempelanlage von Borobudur bot einen atemberaubenden Blick über die Landschaft und war mit vielen Buddhastatuen geschmückt.
Dann geschah Seltsames.... Auf dem Tempel wurden wir zu Stars. Umringt von vielen einheimischen Teenagern, wurden wir erst um gemeinsame Fotos gebeten und dann sollten wir noch eine Aufnahme mit einem Spruch starten. Wir sagten gemeinsam ein paar auswendig gelernte indonesische Worte in eine Handykamera und Schwups waren wir Botschafter gegen Falschinformationen im Internet. Ihr könnt euch also nun sicher sein, dass hier alles wahr ist :-) Wir versuchten trotz der Belagerung der jungen Indonesier die Aussicht zu genießen bevor wir die 1,5 h lange Fahrt zurück antraten.
Auf der Heimfahrt machten wir noch 2 Stopps an sehr schönen buddhistischen Tempeln. An einem gab es ein kleines Kaffee, in dem man den weltberühmten Katzenkaffee trinken konnte. Zusätzlich waren die Tiere dort eingesperrt, damit man sehen kann, das auch wirklich alles echt ist. Naja nicht unser Geschmack, der Kaffee war es aber :-) Der zweite Tempel der Besichtigung war besonders toll und wir waren allein. Eine seltene Ehre bei so vielen Touristen in Indonesien. Umso mehr genossen wir die Ruhe. Auf der Rückfahrt wurde es musikalisch. Der Fahrer hatte ein Faible für Beatboxing. Deswegen starten wir kurzer Hand ein männliches Trio und hatten viel Spaß.
Am Abend trafen wir uns alle zusammen bei einem guten Italiener. Es war ein Festessen für alle. Es war schön nach so langer Zeit ein westliches Essen auf dem Teller zu haben. Richtig gut und ein sehr schöner Abend. Wir 2 waren etwas müde vom Tag und beschlossen ins Bett zu gehen. Jojo und die 2 Mädels waren aber auf Party aus, deswegen ging es für die 3 in eine Rockbar.
Jojo und die Mädels hatten anscheinend einen lustigen Abend. Jojo hob früh um 4 Uhr unsere Tür schwungvoll aus den Angeln:-D, anstatt sich heimlich ins Bett zu schleichen. Er überwand alle physikalischen Gesetze und öffnete unsere, mit Sicherheitskettenschloss ausgestattete Haustür, ohne das vom TÜV Rheinland geprüfte Sicherheitssystem zu zerstören. Maaaagie :-D Wir lachten herzlich und möchten mit dieser Showeinlage Jojo 2019 zu David Copperfield nach Las Vegas schicken.
Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege kurz. Jojo und die Mädels flogen einen Tag eher nach Bali um nach Nusa Penida zu fahren. Wir erkundeten erneut mit Leonie und Jan den nächsten Tempel. Der Prambanan Tempel ist die größte hinduistische Tempelanlage der Welt. Wir besichtigten die Anlage auf eigene Faust. Es war eine schöne Anlage, bei der aber viel durch Erdbeben zerstört war. Nicht ganz so beeindruckend wie der Tempel am Tag zuvor, aber schön. Wir fuhren mit einem Golfmobil durch die Anlage. Die Sonne war extrem stark und wir waren froh als wir wieder ins schattige Taxi kamen.
Danach besuchten wir in Yogyakarta das Wasserschloss ohne Wasser.
Wir hatten Hunger und Durst und die Sonne war kaum zu ertragen. Wir nahmen uns zwei traditionelle Rikschas. Leider gab es bei der Verständigung über das Ziel ein kleines Problem, daher fuhren wir Ewigkeiten durch die Stadt und hatten uns sogar zwischenzeitlich verloren, ohne zu wissen ob Jan und Leonie wussten wohin. Denn, wir wussten es nicht und unser Fahrer anscheinend auch nicht. Leonie und Jan wussten es ebenfalls nicht und ich glaube, ihr Fahrer auch nicht. Also wusste niemand was und wir fuhren, ohne etwas zu wissen, mit Leuten mit, die nicht wussten wohin und wohin die andere Rikscha fährt.
Wir kamen an. Wo auch immer... :-D :-D :-D Fakt war, in der Nähe waren einige Restaurants. Perfekt!
Wir verbrachten einen sehr schönen gemeinsamen Abend bei gutem Essen.
Am nächsten Morgen gingen wir ausgiebig bei dem guten Italiener frühstücken. Danach fuhren wir mit dem Taxi zum Flughafen von Yogyakarta.
Unser Flug hatte etwas Verspätung und wir vertrödelten uns die Zeit am Airport.
BALI
Der kurzfristig gebuchte Flug nach Denpasar dauerte nur 1,5 h mit JetStar Airways und war wenig spektakulär. Am Flughafen hatten wir dann etwas Schwierigkeiten unser Grab-Taxi zu erreichen, aber es funktionierte dann doch ganz gut.
Wir fuhren vom Flughafen direkt in unsere Unterkunft nach Sanur, eine Hafenstadt die viele Fährverbindungen nach Nusa Penida liefert. Die Fahrt aus dem belebten Denpasar dauerte ca. 1 Stunde. In Denpasar war plötzlich alles wieder groß und wuselig.
An der Unterkunft angekommen, gab uns eine Frau den Schlüssel für unser Zimmer. Alles wirkte im ersten Moment etwas einfach aber liebevoll. Dennoch werden wir das Zimmer nicht mehr so schnell vergessen... Die Toilettenspülung war defekt und es war extrem stickig und laut im Zimmer. Naja.
Wir wurden wach, da vor unserem Zimmer lautes Geschrei herrschte. Was war da los? Es fand ein Marathon statt - 6 Uhr früh. Puh, verständlich, da die Temperaturen um die Zeit noch etwas erträglich waren. Aufgrund des Events war kein Taxi zu bekommen und wir liefen mit mittlerweile 18kg Gepäck auf dem Rücken die 40 Minuten zur Fähre.
Wir warteten kurz auf die Fähre und los ging es im Hartschalenkahn nach Nusa Penida. Die Crew schleppte teilweise drei Koffer auf ihrem Rücken an Board. Wir stapften durchs Wasser aufs Boot. Besonders Josi war glücklich, als die Huckelfahrt zu Ende war.
NUSA PENIDA - eine Insel südöstlich von Bali
Der erste Eindruck war toll. Strahlend blaues Wasser und Palmen. Yeeeah wir hatten es geschafft! Unsere Freunde Eva und Björn hatten uns von Nusa Penida vorgeschwärmt. Wir nahmen uns ein Taxi und hofften noch eine Unterkunft in den Lotus Bungalows zu bekommen, in dem auch Jojo mit den Mädels, sowie mittlerweile auch wieder vereint, Lisa und Christian von Sumatra untergekommen waren. Wir hatten Glück. Ein Bungalow war noch frei. Die Bungalows waren super. Viel Platz, ein tolles Bad und sehr gute Betten.
Da wir die Nacht zuvor so gut wie gar nicht geschlafen hatten, holten wir den Schlaf erst mal nach.
Wir fuhren mit einem ausgeliehenen Roller Essen und trafen unterwegs den Rest der White Rabbits, die gerade von einem weniger amüsanten Schnorcheltrip wiederkamen. Wir genossen einen Pancake und lecker Sandwich direkt am Meer.
Wir kehrten zurück und plauderten und machten uns frisch. Am Abend gingen wir alle zusammen Essen. Danach besorgten wir uns noch ein paar Knabbereien und genossen den letzten Abend bis tief in die Nacht. Es war bereits um 5 Uhr morgens als Julia, Christian und Robert ins Bett gingen. Das kalte Bier und die laue Nacht waren eine sehr schöne Kombination.
Am nächsten Mittag verabschiedeten wir uns von Julia, Martina, Lisa und Christian.
Jojo zog bei uns mit ins Zimmer ein und wir fuhren mit dem Moped Richtung Atuh Beach.
Vorher machten wir halt an einem Bergtempel. Es galt die Knie zu bedecken. Jojo lieh sich für einen schmalen Taler ein schickes Gewand aus und schon gingen wir die kurzen aber steilen Treppen bergauf.
Im Tempel angekommen war viel los. Viele Mönche und wenige Touristen. Wir gaben eine kleine Spende und wurden dafür mit Wasser vollgespritzt. Durch einen engen Eingang ging es durch eine Felsspalte in die Höhle. Erst eng dann wurde sie sehr groß. Im Inneren erwartete uns eine Überraschung. Es wurde gerade eine Zeremonie abgehalten und wir durften live dabei sein!
Wir setzen uns in die letzte Reihe auf den Boden und Robert versuchte unauffällig das Geschehen mit seiner Kamera zu dokumentieren. Alle waren in Weiß gekleidet und zwischen längeren Gebetszeilen, läutete immer wieder eine kleine Glocke. Am Ende ging ein Mönch rum und machte eine Art Taufe mit Jedem. Etwas Wasser auf das Haupt, etwas trinken und Farbklecks an die Stirn ... in irgendeiner Reihenfolge.
Freundlicherweise wurden auch wir eingespannt und Robert versemmelte es prompt :-D Er hatte anscheinend nicht richtig aufgepasst :-D Erst trinken dann Kopf oder wie war es? Der Mönch nahm es mit Humor und zeigte Robert wie es geht. Josi und Jojo kamen danach und machten es besser.
Danach erkundeten wir die Höhle. Jojo wurde in einer kleineren Seitenhöhle von einer Fledermaus attackiert :-D und der Mann am Ausgang schien Interesse an den Zotteln zu haben, die Josi an ihrem Tuch um die Hüfte hatte. Danach verließen wir die Höhle und liefen um den Berg herum zurück zu unseren Mopeds. Auf dem Weg standen überall die heiligen Kühe herum und suchten im Müll nach etwas Essbarem. Eine wirklich tolle Erfahrung!
Danach sollte es abenteuerlich werden! Wir fuhren mit den Mopeds an der wunderschönen Küste ca. eine halbe Stunde entlang und erreichten (laut Google Maps) die Straße zum Atuh Beach. Da die Gegend sehr ruhig besiedelt war, hatten wir auch nicht die Möglichkeit jemanden zu fragen, darum fuhren wir die Huckelpiste in Richtung Wasser.
Die „Straßenverhältnisse“ wurden so katastrophal, dass wir zwischenzeitlich überlegten umzudrehen. Da uns aber Christian vorher von den katastrophalen Verhältnissen auf den Straße berichtet hatte, hielten wir das alles für normal. Dann wurde es so extrem, dass Josi von Roberts Moped steigen musste und wir fuhren wie im Crossmodus auf dem Weg. Wirklich spektakulär und die Sonne war extrem stark. Wir erreichten nach einigen Minuten Huckelfahrt einen Punkt, an dem wir unsere Mopeds abstellen konnten und gingen zu Fuß zum Strand. Es war nicht der Atuh Beach :-D Wir erkundeten dennoch die Bucht und konnten einige lustige Entdeckungen machen. Durch die Ebbe kamen einige lustige Wasserwürmer zu Tage und auch anderes lustiges Meeresgetier. Als wir alle dann doch sehr durstig wurden, weil wir natürlich zu wenig Wasser für die Temperaturen hatten, kehrten wir um und wagten den Geröllweg zurück. Dabei kamen wir an eine sehr steile Stelle an der Jojo mit dem Moped stecken blieb. Ein sehr lustiger Anblick....!
Wir zwei lachten uns schlapp und beobachten, wie Jojo den Staub aufwirbelte. Wie aus dem Nichts kam ein Mann an Jojo vorbeigelaufen. In diesen Moment bekam Jojo seinen Roller frei und er jagte das Gerät in den Busch. Um uns war es geschehen! Wir brachen vor Lachen fast zusammen... Denn in jedem Urlaub liefert Jojo eine spektakuläre Rollerperformance ab. Unsere Freunde kennen alle Geschichten schon genau :-D
Wir kehrten mit schmerzenden Hintern auf die normale Straße zurück und fuhren, da die Sonne langsam angenehm wurde, weiter Richtung Osten. Dort kamen wir in einen kleinen Ort, an dem eine Frau Wasser verkaufte. Ein kleiner Junge im Ort zeigte uns mit dem Fahrrad den Weg zum Atuh Beach und wir fuhren auf einer perfekt geteerten Straße zu einem spektakulären Ausblick. Auf dem Rückweg von unserem Mopedtrip machten wir Halt und aßen in einem kleinen Beachrestaurant.
Am Abend gingen wir noch in zwei Bars und rauchten eine Shisha zu Reggea Musik. Am nächsten Tag mussten wir uns von Jojo verabschieden. Er machte wieder nach Bali um dort noch 2 Tage zu verbringen und dann wieder ins kalte Deutschland zu fliegen.
Bye bye :-( es war mal wieder legendär mit dir :-D
An diesem Tag erkundeten wir nochmals mit dem Roller die Insel. Wir fuhren quer über die Insel was ca 1,5 Stunden brauchte. Zwischenstopp machte wir zufällig an einem wunderschönen unbekannten Fleck. Wir fuhren über eine schlechte Straße einen steilen langen Weg mit dem Moped herab und fanden das Paradies auf Erden vor. Tempeling Bay! Ein klarer Wasserfallpool, gefolgt von einem mystischen Strand mit vielen Steinfiguren. Wir verbrachten einige Zeit und gingen im natürlichen Pool baden. Eine Frau verkaufte, an dem Pool im Nirgendwo, kleine Fertiggerichte. Wir fuhren den steilen Berg wieder rauf, wobei Josi 2-3 mal absteigen musste.
Wir fuhren weiter zum wohl berühmtesten Fleck der Insel. Kelingking Beach ist eine wunderschöne Felsformation im Süden von Nusa Penida. Leider wurde dieser Fleck Erde durch Instagram und soziale Netzwerke so berühmt, dass mittlerweile hunderte Busse und Taxen am Tag über die schlechte Straße hingekarrt werden. Meist nur Tagesausflügler. Wir verbrachten 15 Minuten machten 2-3 schöne Fotos und flüchteten wieder schnell.
Es ging weiter zur Manta Bay. Wir schaukelten wieder über unmenschliche Straßen Richtung Strand. Die Sonne wurde langsam sanfter. Ein weiteres Ziel wollten wir noch erreichen und das lag nur ca. 3 km Luftlinie entfernt. Leider wäre der Weg über die Straßen extrem lang gewesen, darum beschlossen wir quer Feld ein zu fahren. Offroad wie es im Buche steht. Aber irgendwie haben wir es geschafft am Broken Bay anzukommen und konnten noch vor Einbruch der Dunkelheit ein paar Eindrücke sammeln. Dann mussten wir nur noch unser Moped über den vom Erdbeben verwüsteten Weg schieben und Schwups die Wups waren wir wieder auf den zerstörten Straßen Richtung Norden unterwegs. Wir fuhren 2 Stunden im dunklen über wirklich katastrophale Straße quer über die Insel und waren sehr froh, als wir wieder heimische Gebiete erreichten. Ein echter Horrortrip! Aber wir hatten es gemeistert!
Danach ging es zur Belohnung in ein italienisches Restaurant, was tatsächlich gute Pizza anbot. Nur die Holzbänke waren weniger für unsere schmerzenden Popos geeigent ;-)
Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und verließen die Insel bei strahlend blauem Himmel Richtung Bali.
BALI
Wir fuhren mit dem Taxi nach Ubud. Ubud ist bekannt für seine Kunstszene und für seine Reisterrassen. Bei unserer Ankunft waren wir über den Andrang auf den Straßen wirklich überrascht. Die Straßen und Fußwege waren komplett voll mit Touristen aus aller Welt. Ein kleines Hotel am anderen. Tausende Souvenirläden, die typische balinesische Möbel, Traumfänger oder sonstige Kleinartikel verkaufen :-D
Wir erreichten unser Hotel nach einem kleinen Fußmarsch durch die Innenstadt. Der Taxifahrer hatte uns versehentlich falsch rausgeworfen. Eine sehr schöne kleine Anlage mit Pool und wir wurden mit einem kleinen Willkommenstrunk empfangen. Das Zimmer war groß und geräumig. Sehr schön!
Wir gingen eine kleine Runde in unserer etwas ruhigeren Nebenstraße und bestaunten die reichlich verzierten Häuser. Fast alle mit einem kleinen Schrein und vor jedem Haus lag ein kleiner bunter Korb mit Blüten. Wir gönnten uns direkt eine Pediküre und eine angenehme Fußmassage. Natürlich nichts ungewöhnliches in Südostasien ;-)
Danach trafen wir uns mal wieder mit Jan und Leonie :-D Die beiden waren auch auf den Inseln vor Bali unterwegs gewesen und hatten ganz in der Nähe auch ein sehr schönes Hotel erwischt. Wir holten die beiden in ihrem zwischen flachen Reisfeldern gelegenem Hotel ab und freuten uns riesig einen schönen Abend miteinander zu verbringen. Wir gingen gut Essen und ließen den Abend bei einem Bierchen ausklingen ;-)
Leider konnten wir nicht in unserer Unterkunft bleiben, darum zogen wir in das gegenüberliegende Hotel für 2 weitere Nächte ein. Auch sehr liebevoll mit großem Balkon, komplett begrünter Urwaldgarten und schöner Pool. Das alles für einen sehr guten Preis, von dem wir jetzt in Neuseeland nur träumen :-)
Wir badeten ausgiebig im Pool und besuchten danach den Lotustempel und den berühmten Affenwald von Ubud und erkundeten den kunterbunten Markt. Der Affenwald war nett angelegt aber wir waren natürlich bereits etwas Jungle gewöhnt. Viele aggressive freche Affen und übermütige amerikanische Teenies sind eine explosive Mischung :-) Der Markt war wirklich schön und wir erkundeten auch die dunkelsten Gassen. Am Abend gingen wir in ein kleines Warung mit cooler Livemusik essen.
Am nächsten Morgen nahmen wir gemeinsam mit Leonie und Jan so früh, wir für uns möglich, ein Taxi zu den Reisterrassen. Dort angekommen war tatsächlich noch nicht viel los. Wir erkundeten die steile Anlage. Leider wurde uns an jeder Ecke ein kleiner Wegezoll abgenommen. Irgendwann gingen uns die kleinen Scheine aus. Die Bauern wurden etwas ruppig. Alles dem Massentourismus geschuldet... Keine sooo schöne Erfahrung. Der Anblick der Terrassen war trotzdem nett und wir bemerkten, dass nach uns der große Ansturm begann. Glück gehabt! Außerdem umgingen wir somit die Mittagshitze und gingen in einem Restaurant gemütlich frühstücken.
Für den Abend verabredeten wir uns erneut. Es war der letzte Abend für die 2 und deshalb sollte es noch etwas fancy zu gehen. In einem der besten Restaurants von Ubud genossen wir Rindersteak zu sehr, sehr fairen Preisen. Danach hatten wir bereits Tickets für einen berühmten Bali-Dance organisiert, der in einem Tempel in der Nähe stattfand. Eine sehr coole Erfahrung mit tollem Gesang und lustigen Kostümen. Die Atmosphäre war richtig mystisch und das ganze wurde noch von einem Feuerläufer abgerundet. Wir verabschiedeten uns von unseren liebgewonnenen Freunden und hoffen uns vielleicht in Wuppertal oder Dresden zu treffen ;-)
Auch für uns ging es weiter Richtung Norden.
Im weniger bevölkerten und untouristischen Norden wollten wir das „alte Bali“ erleben. Und wir hatten Glück! Wir hatten online im Nirgendwo eine schöne Unterkunft für 3 Nächte gebucht und wurden sehr positiv überrascht!
Nach einer 2 stündigen Fahrt durch das Herz Balis fanden wir uns auf einem Feld wieder. Das Taxi konnte auf dem Feldweg nicht mehr fahren. Darum gingen wir zu Fuß auf dem Feldweg ein. Wir klopften an einem Metalltor, das laut Google unser Ziel sein sollte. Nichts...
Wir gingen an der Seite eines länglichen Grundstücks entlang und luckten über den Zaun. Eine kleine Frau erblickte uns und rannte sofort mit den Worten: „Oh I am sorry for waiting, Ibu is coming“ ans Tor. Eine kleine nette Frau, die sich anscheinend riesig auf uns gefreut hatte, öffnete das Tor. „Ibu happy to have you here.“
Wow Sie konnte Englisch! Sie war ungefähr 60 Jahre alt, sehr freundlich und sprach durchgehend von sich in der dritten Person. Echt entzückend. Wir wurden direkt in unser kleines traumhaftes Haus gebracht, von dem aus wir für die nächsten 4 Tag das wirkliche Bali entdecken durften. Ibu zeigte uns ihren kleinen Pool und stellte uns ihren Mann und ihre Schwester vor, welche auch auf dem Grundstück wohnen. Es bestand aus 2 Hütten in unserem Baustil, Ibu Haus mit Küche ;-), Pool und einer kleinen Hütte am Ende des langen Grundstücks. Eine richtige kleine liebevoll angelegte Oase im Nirgendwo. Wir orderten das Nationalgericht „Mie Goreng“ und Ibu rief uns nach einer erfrischenden Dusche in unserem sehr schönen Freiluftbad zum Essen.
Es war mit Abstand das beste Mie Goreng in unserem Leben. Einfach grandios. Wir aßen in Ibus Küche. Am Abend fotografierte Robert den absolut klaren Sternenhimmel über Bali.
Ibu bedeutet Mutter. Der lustigste Satz den Ibu sagte war (übersetzt): Ibu holt Ibu Zitronengras aus Ibu Garten. :-D Schräg!
Für die 3 Tage bei Ibu nahmen wir uns einen Roller. Wir erkundeten die zahlreichen Wasserfälle in der Nähe unserer Unterkunft, fuhren auf Märkte und grüßten die zahlreichen Affen am Straßenrand. Eins unserer Stopps war der berühmte schwimmende Tempel, der zu dieser Zeit leider im Trockenen stand.
In der Nähe des Tempels befand sich auch ein altes verlassenes Hotel, welches wir auf eigene Faust erkundeten. Ganz schön eigenartige Stimmung in den Räumen. Es wurde kurz vor seiner Fertigstellung zur Ruine.
Wir besuchten Singaraja, die nächstgrößere Stadt und verbrachten dort einen gemütlichen Tag am Strand. Der Tourismus war wesentlich weniger zu spüren, dennoch oder gerade eben weil so wenige Touristen in der Stadt waren, wurden wir schon direkt nach der Ankunft von 3 Leuten belagert, die uns eine Tauchtour oder eine gemütliche Hetzjagd hinter Delfinen verkaufen wollten. Wir blieben freundlich und verzogen uns schnell wieder :-D
Abends aßen wir meist bei Ibu. Meist Mie Goreng ;-) Am Morgen gab es immer hervorragende Pancakes mit Kokosnussraspeln, Banane und Zuckerrohrsirup. Ein Genuss!
Die Tage waren sehr schön und wir lernten viel über das tatsächliche Leben in Bali. Ibu hat 2 Töchter. Eine lebt in Australien und hat ihr die kleinen Häuser finanziert, die andere hat einen kleinen Laden in der Stadt. Früher lebte Ibu nur von dem was sie selbst auf Ihrem Grundstück erzeugte. Sie verkaufte ihr altes großes Grundstück um ihrer Tochter Bildung zu finanzieren. Alles was Ibu auch heute noch zum Kochen braucht, hat sie in ihrem Garten. Ibu selbst hat noch nie die nur 10 km entfernten Wasserfälle besichtigt. Keine Zeit sagte sie uns.
Als wir uns verabschiedeten hatte Ibu Tränen in den Augen. Sehr süß.
Ein Freund von Ibu hatte ein Taxi und fuhr uns für einen fairen Preis mit dem Auto in den nordöstlichsten Punkt Balis. Von Gilimanuk aus fuhr eine riesige Fähre nach Java, genauer nach Banyuwangi.
Die Fährfahrt auf dem riesigen rostigen Schiff dauerte eine halbe Stunde und kam 0,81 €. Für uns beide :-D
JAVA
Danach stiegen wir in ein Taxi ohne Türen und wurden von dem ruppigen Taxifahrer vor unserem Homestay rausgeworfen. Das hatten wir wirklich nicht erwartet... Ein wahres Paradies. Eine wunderschöne gepflegte Anlage! Wir bekamen unser kleines Haus zugewiesen. Alles war sehr liebevoll und stylisch eingerichtet. Wir relaxten erst mal im Gemeinschaftsraum der aus gemütlichen Möbeln unter einem großen Pavillon bestand.
Wir nahmen uns ein kühles Bintang Radler und wurden von der freundlichen Besitzerin begrüßt. Am Abend lernten wir Vicky und Gary aus Irland kennen. Die beiden hatten genau das gleiche vor wie wir! Eine Wanderung zum größten Säurefass der Welt. Da die Tour in der Nacht losgeht, hatten wir einige Zeit zum quatschen und freundeten uns sehr schnell an.
Wir buchten die Tour erst für den nächsten Tag. Am nächsten Mittag kam Gary allein zurück und war sehr begeistert. Vicky war zu müde gewesen und ließ Gary allein losziehen... Hätte auch Josi sein können ;-) Er erzählte uns seine Erfahrung und wir waren voller Vorfreude auf unseren Trip.
Tagsüber besuchte Robert die kleine Tischlerei, die dem Mann der Besitzerin unseres Homestays gehörte. Es war sein kleines Projekt. Er zimmerte, gemeinsam mit 2 Angestellten, kleine gemütliche Häuser aus Abrisshäusern oder alten Holzschiffen. Da er gut Englisch sprechen konnte, erzählte Robert ihm, dass sein Opa auch Holzarbeit machte und kam etwas tiefer ins Gespräch mit ihm. Er verkaufte die netten Häuser nach Bali. 3 Monate braucht er und seine Crew um so ein Haus zu bauen. Ein Haus kostet umgerechnet 3.500 €. Wir überlegten kurz ein Importgeschäft zu eröffnen :-D
Am Abend saßen wir wieder mit den irren Iren zusammen und tranken den noch verbliebenen Arrack aus Sri Lanka. Die beiden waren 1 Jahr unterwegs und Indonesien war ihre letzte Station.
Es war soweit! Wir wurden von unserer hochmotivierten Bergführerin abgeholt. Wir waren bestens ausgerüstet und fuhren in einem Auto mit 2 anderen Mädels aus Deutschland und einem Londoner ca. 1 Stunde zum Fuße des Ijen. Suci, unsere Führerin war so fröhlich und motiviert, dass uns die Müdigkeit nicht einholte. Immerhin war es nachts um 1 Uhr und Robert hatte nicht geschlafen. Josi hatte sich vorher 3 Stunden aufs Ohr gelegt und dann eine kalte Dusche genommen.
Wir bekamen unsere Stirnlampen und Gasmasken. Gasmasken? Richtig! Die Schwefelgase die auf dem Ijen austreten, können sehr schädlich für die Lunge sein.
Wir starteten den staubigen Weg auf den Berg. Josi hatte kurz nach Start einen Krampf, was sich natürlich nicht so gut macht bei einer Wanderung zum Krater. Der Weg nach oben war ziemlich voll geworden. Viele einheimische Gruppen und natürlich andere Touristen. Es war aber kein Drängeln angesagt. Wir machten auf dem Weg eine kurze Kekspause und es ging ab nach oben. Oben am Kraterrand angekommen, eröffnete sich ein wunderbarer Blick ins Tal und auf die Sterne. Ab jetzt ging es bergab. Wir gingen im Entenmarsch und mit Stirnlampen Suci hinterher und kamen bald unten an. Unten im Krater sahen wir die berühmten blauen Flammen, die nur in der Nacht zu sehen sind und entstehen, wenn sich Schwefelgase entzünden. Desweiteren zogen riesige Schwefelgaswolken durch den Krater. Ein faszinierender Anblick!
Leider ist der Ijen nicht nur für seine Schönheit bekannt. Im Krater arbeiten Männer - eins der schwersten Jobs der Welt. Sie bauen den Schwefel ab und transportieren den Schwefel auf ihren Schultern aus dem Krater. Manche Männer laufen diese Strecke, beladen mit 80 kg Schwefel, 4 mal in der Nacht. Der Job ist nicht nur wegen der Absturzgefahr und der enormen körperlichen Belastung so gefährlich. Außerdem tragen diese Männer keine Atemschutzmasken. Die meisten Männer werden nicht älter als 50 Jahre.
Suci versuchte mit uns an den Kratersee heranzutreten. Robert schaffte es sogar seinen Finger reinzustecken. Das Wasser war 60 °C warm und hatte eine ätzende Wirkung. Die Haut am Finger war glatt :-D Gerade in dem Moment als Robert eine Fotoaufnahme am See machen wollte, drehte der Wind und Robert stand mitten in der Schwefelrauchwolke. Er presste seine Maske eng an den Mund und schloss seine Augen um es auszuhalten. Unvorstellbar wie die Männer es ohne Maske aushalten!
Die Sonne tauchte weit am Horizont auf und wir kletterten wieder den Krater nach oben. Unterwegs kauften wir einem Arbeiter noch eine aus Schwefel geschnitzte Schildkröte ab um seinen Lohn für die Arbeit etwas aufzubessern. Uns bot sich eine traumhafte Aussicht, wie ihr auf dem Foto sehen könnt. Gelbe Nebelschwaden und der blaugrüne See. Am Kraterrand angekommen, kam noch ein Höhepunkt... Wir standen über den Wolken und es fühlte sich einfach gigantisch an. Einer der beeindruckendsten Momente unserer Reise.
Wir stiegen den staubigen Weg wieder herab und machten auf dem Rückweg an einem Wasserfall halt, an dem wir uns den Schwefelgestank von der Haut waschen konnten.
In Didus Homestay angekommen, schafften wir unsere Sachen direkt zur Wäscherei und ruhten uns erst mal etwas aus. Manche unserer Sachen riechen bis heute noch nach Schwefel, trotz mehrmaligem Waschen. Eine wirklich bleibende Erinnerung...
Großes Lob an Josi, die trotz des blöden Krampfes die Wanderung tapfer gemeistert hat. Robert war stolz auf seine Josi.
Wir frühstückten und werteten unsere Tour mit Gary aus. Wir verabschiedeten uns von den beiden und legten uns für 4 Stunden aufs Ohr, denn am Abend hatte wir eine Einladung von Didu der ganz besonderen Art bekommen :-D
Als wir aufwachten, sahen wir im Nachbarhaus Gary und Vicky.. .Sie hatten den Zug verpasst und so kam es, dass wir gemeinsam ein tolles Erlebnis haben sollten.
Wir wurden auf eine indonesische Hochzeit eingeladen!
Wir versammelten uns mit der kompletten Crew des Homestays und Freunden. Darunter auch Suci. Wir gingen zu Fuß an das Ende der Straße und umso lauter es wurde, desto näher kamen wir. 2 riesige Musikboxentürme mit unerträglicher kratziger Musik kündigte die Hochzeit an. Wir wurden von den Eltern der Braut freundlich begrüßt und wurden direkt an das Buffet geführt. Überall sprangen Kinder herum und sehr viele Menschen speisten an Tischen und unterhielten sich angeregt.
Das Brautpaar war sich gerade umziehen. Das passiert sehr häufig am Tag :-D Wir aßen Reis und manche Dinge die wir nicht kannten. An die scharfe Erdnusspaste können wir uns aber noch gut erinnern.
Dann kam das Brautpaar. Komplett in Gold gekleidet und mit Blumenmädchen, die keine Miene verzogen. Die Kinder sahen aus wie Puppen. Wir begrüßten das Brautpaar und machten einige Fotos. Wir vermuten, dass wir jetzt irgendwo in einem indonesischen Wohnzimmer hängen :-D
Es handelte sich um eine gemischte Hochzeit. Eine muslimische Frau heiratete einen Hindu. Eigens für die Hochzeit wurde dieses Zelthaus errichtet und eine Küche aufgebaut, in der 3 Tage DURCHGEHEND gekocht wird. Freiwillige Frauen aus dem Ort wechselten sich ab. Eine der verrücktesten Sachen die wir bei der Hochzeit sahen war eine Hexe. Ja wirklich eine Hexe! Diese Frau/Hexe befand sich allein mit sehr viel Essen in einem Raum und war dafür zuständig, dass die Toten der Familie auch versorgt werden und somit ihre Zustimmung zur Hochzeit geben. Gary der dieser Frau in die Augen geschaut hatte, schaute etwas ehrfürchtig drein ;-)
Wir verließen die Party gemeinsam mit der Crew und bekamen als Dankeschön noch indonesische Süßigkeiten in einer Pappbox mit auf den Weg. Was für eine authentische Erfahrung!
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Vicky und Gary, sowie der Crew von Didus Homestay. Wir freuen uns irgendwann mal Vicky und Gary in Kilkenny zu besuchen.
Wir starteten wieder mit dem Taxi zur Fähre und bezahlten wieder die 81 Cent um nach Bali zu kommen.
BALI
Mit Hilfe eines freundlichen Pärchens, welches wir auf der Fähre kennengelernt hatten, stiegen wir in einen öffentlichen Bus ein, der uns in Richtung Süden Balis bringen sollte. Wir stiegen ein ohne zu bezahlen und fuhren einfach mal 4 Stunden Richtung Süden. Die Fahrt war hart und der Busfahrer hatte einen extremen Fahrstil. In der Nähe unseres Ziel angekommen, ließen wir uns an einem Supermarkt rauswerfen und zahlten zu zweit 5 €. Mit dem Taxi hätten wir das 20fache bezahlt.
Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren die restliche Distanz zum Hotel in Canggu.
Es gibt nicht viel über Canggu zu berichten. Wir waren sehr enttäuscht von diesem Teil Balis. Extrem viele Tussis auf den Straßen und ein absolutes Schaulaufen in einem hässlichen Badeort. Einzig die Restaurants waren abwechslungsreich und gut. Wir lernten ein nettes Paar aus Utrecht kennen. Mit Laura und Ruben aßen wir abends gemütlich in dem gegenüberliegenden Restaurant und rauchten eine Wasserpfeife und tranken Cocktails. Ein Highlight für Josi und Laura waren kleine Katzenbabys in unserem Hotel. Die wurden stundenlang gekuschelt, Robert und Ruben mussten hinten anstehen :-). Robert ging derweil Bouldern.
Wir liehen uns den Roller von Ruben und erkundeten den Ort, bzw. versuchten irgendwo etwas Bargeld abzuheben. Alle Geldautomaten waren leer. Auch nicht schlecht...
Wir gingen am letzten Abend nochmal Essen und freuten uns nun auf den Flug am selben Abend nach Cairns im Nordosten Australiens. Kleine Anekdote zum Visa in Indonesien... Ab Einreise gilt es für 30 Tage. Diese 30 Tage haben wir bis auf die letzte Minute ausgenutzt. Unser Flug von Denpasar nach Australien ging 23.45 Uhr. Hätte der Flug Verspätung gehabt oder wir wären irgendwie nicht vorher zum check in gekommen, wären wir illegal im Land gewesen. Der Zollbeamte musste 3 mal rechnen und fand es dann aber lustig :-D
Auf! Auf! Australien wir kommen - ein neues Abenteuer beginnt...
PS.: In Neuseeland und Australien kommen wir nur zum Schreiben wenn wir mal Strom und auch Lust und Laune zum Schreiben haben. Ersteres ist tatsächlich seltener als wir dachten und zweites abhängig vom Sonnenuntergang.
Falls ihr Lust habt, könnt ihr unsere Bilder auch auf Instagram betrachten. Da sind wir immer etwas aktueller unterwegs...
#unterwegsmitjosefineundrobert
Uns platzt bald der Kopf vor lauter Erlebnissen und wir freuen uns euch ein Ohr damit abkauen zu dürfen.
Liebe Grüße ins verschneite Deutschland.
Josefine und Robert
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