Unser Trip um die Welt
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Das Riffsterben geht weiter

Veröffentlicht: 14.01.2024

Von Guam nach Hawaii, 5000 km nach Osten und die Hoffnung auf bessere Riffe und mehr marines Leben. 

Doch noch vor dem Tauchen das Abenteuer: In einem Tauchboot, welches ich als Nussschale bezeichnen würde, befinden sich 6 zahlende Gäste (500 + Dollar für einen 2-Tank Tauchgang für 2 Taucher), 2 Guides, der Kapitän und 16 gefüllte Tauchflaschen. Daher gibt es quasi nur noch Stehplätze bei mittelrauher See. Die anvisierte Tauchstelle ist nur 10 Minuten vom Hafen entfernt und soll die sogenannte „Signature“- Tauchstelle sein, also das beste, was die Insel Kauai unter Wasser zu bieten hat.

Tatsächlich ist die Fahrtzeit zum geplanten Tauchplatz nur 10 Minuten und auf dem Weg sehen wir noch Wale - Wahnsinn, das wird bestimmt grandios! Doch es folgt eine teils hektisch anmutende 20-30 minütige Suche nach der Boje, die nicht wie sonst üblich über Wasser anzutreffen ist, sondern ca. 2-3 m unter Wasser. Ein Guide, mit insgesamt 11mm Neopren ausgerüstet, verbrennt schonmal 2000 Kalorien, da er sich permanent mit neuen Koordinaten des Kapitäns konfrontiert sieht bei der Unterwassersuche nach der Boje.

Endlich die richtige Boje gefunden und festgemacht, werden die ersten Taucher ins Wasser geschickt. Die anderen machen sich anschließend ganz gemütlich auch mal fertig, ist ja nicht so viel Platz an Deck (Nussschale). Nach gefühlten 10 Minuten springen als letzte auch die Tauchguides ins Wasser. Mal eine andere Vorgehensweise…

Nach dem Abtauchen auf 22-23 m Tiefe eine Muräne,...

Hurra das könnte was werden...

Eine Müräne, sieht böse aus, ist sie aber nicht

Doch nach 5 Minuten merkt man: Das Riff ist ein Friedhof. Nur vereinzelt finden sich Korallen, in den auch mal ein Fisch versucht sich zu verstecken oder auszuruhen.

Nur vereinzelt Fische in den Korallen

Ansonsten leider ein ähnliches Bild wie in Guam. Hier auf Kauai kam es 2014 zu einer massiven Korallenbleiche und das Riff hat sich bisher nicht wirklich erholt.

Auch die Untersuchungen der einschlägigen Forschungseinrichtugen berichten im Internet darüber:

https://www.hawaiinewsnow.com/story/25969583/giant-corals-rapidly-dissolving-off-kauai/

https://kauainownews.com/2022/10/16/worst-case-scenario-research-finds-50-of-worlds-coral-reefs-face-death-by-2035/

Diese Aufnahmen mal ohne Filter zeigen nur einen kleinen Teil: Abgebrochene, gebleichte Korallen überall. 

Massive Korallenbleiche in Kauai

Da können auch zwei Kauri-Schnecken oder die eine oder andere Schildkröte nicht wesentlich den Gesamteindruck heben.

Kaurischnecken

Nur Fakes und Blendwerk so mancher Werbung sieht es anders. Schaut man bei dieser Website jedoch genauer hin, so sind nicht viele Fotos von Riffen zu sehen, sondern von über Wasser. Die Unterschriften auf den Riff-Fotos sagen „marines Leben“ und zu sehen sind 3 kleine Fische auf einem Riff-Friedhof.

https://thehawaiivacationguide.com/snorkeling-tours-on-kauai/

Aber das ist halt Marketing... Fassade, falsche Behauptungen.

Ein kleiner Krebs schaut verstohlen zwischen den Ästen der Koralle hervor, die erstaunlicherweise gut aussieht, als wollte er sagen: „Ich hab es ja gewusst“.

Der zweite Tauchgang wird noch schlechter. Wieder nur Friedhof und kühle 24°C Wasserertemperatur (da sind 3mm Neopren) schnell am Ende. 

Genervt, enttäuscht und unterkühlt beenden wir vorzeitig den Tauchgang nach nur 30 Minuten. Zurück auf dem Boot fragt der Guide, wie es war? Wir antworten „sehr enttäuschend“ und das kein marines Leben mehr zu sehen ist. „Tja“ sagt der Tauchguide, ihr hättet vorher nicht nach Palau fahren sollen, das ist natürlich nicht zu vergleichen. Und in Kauai sieht das schon seit 10 Jahren so aus.

Schade, schade und dies sind leider keine guten Aussichten auf die Zukunft der Riffe. Doch wenn die Riffe sterben, sind die Auswirkungen auf die gesamte Welt sehr negativ. 

Wir hoffen, in Galapagos wieder Hoffnung schöpfen zu können und werden uns in Hawaii wohl die meiste Zeit auf die "Wunder über Wasser" fokussieren. Und da wir schon jetzt - meist vom Land aus - so viele Wale gesehen haben, gibt es auch im Meer noch einiges zu sehen.

























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