Unser Trip um die Welt
Unser Trip um die Welt
vakantio.de/unser-trip-um-die-welt

Elefantenohren und Riffsterben

Veröffentlicht: 03.01.2024

Tauchen in den Riffen Guams: Wenn man die Beschreibungen von PADI, der Tauchorganisation schlechthin, liest erwartet man bunte, unberührte Riffe. Doch diese Information so scheint es, wird seit Jahren ohne reflektierte Anpassung übernommen. 

Die Realität sieht leider anders aus und gibt düstere Aussichten für andere Riffe Mikronesiens. 

Das Sterben der Korallen wird durch die Universität Guams überwacht und dokumentiert: https://www.uog.edu/_resources/files/ml/raymundolab/peer-reviewed/Raymundoetal.2019.CORE.successive.bleaching.pdf

Neben den zum Teil hohen Temperaturen kommen Taifune, die den geschwächten Riffen den Rest geben. So ein massiver Taifun hat im Mai 2023 (Mawar) Guam getroffen und über und unter Wasser massive Schäden angerichtet. Das Bild sieht dann so aus:

Eine der “besten” Tauchplätze in Guam “Blue&White” Sichtweite 50m+

Mit den Korallen gehen auch die Fische und die Überfischung hat weiteren negativen Einfluss. 

Selbst die in Guam so hoch angepriesenen Wracks, die andernorts Geburtsstätte von neuen Kolonien sind, sind hier vergleichsweise leblos. 

Nur der Elefantenohr-Schwamm macht da eine Ausnahme, der eine stattliche Größe erreicht und an der Tauchstelle “American Tanker” anzutreffen ist. 

Elefantenohr Schwamm

Ansonsten hinterlassen die schon seit mehr als  50 Jahren versenkten Schiffe, Flugzeuge, Motorräder  und andere Baumaterialien mehr den Eindruck eines betonierten Spielplatzes für erwachsene Taucher. 

betonierten Spielfläche für Taucher, Sichtweite ca. 10m

Nur vereinzelt findet man noch einen bunten Tupfer durch einen Anemonenfisch, einen Golden-Warzen-Flachwurm oder eine Schildkröte. 

Clownfisch


Golden warty flatworm


Green turtle

Vielleicht reichten 4 Tauchgänge nicht aus um ein volles Bild zu bekommen, aber das was wir gesehen haben, hinterließ einen recht düsteren Eindruck. 

Zum Abschluss noch eine Info für Guam-Reisende Taucher: Tauchen mit “Guide” ist vergleichsweise teuer. Deutlich günstiger ist das Tauchen ohne Guide. Dazu wird an einer Tauchbasis eine Flasche nebst Füllung geliehen, das Boot gebucht und getaucht (so ist man für 4 Tauchgänge (2 Taucher je 2 Luftflaschen, Gewichte, sonst eigene Ausrüstung) mit 165 € (Preis 2023) dabei, also ca. 45 € pro Person/Tauchgang). Auf Nitrox sollte man verzichten, da das hier sehr exklusiv und somit teuer ist (+10€/Flasche + Transport). Jeder Taucher benötigt einen eigenen Tauchcomputer und eine eigene Taucherboje. Zudem sollte man ein Fahrzeug haben, zum Transport der Ausrüstung, da die Tauchbasis und der Anlegeort mehrere Kilometer voneinander entfernt sind. Auf dem Boot finden sich oft schon andere Taucher, die den Tauchplatz kennen. Das sollte man je nach Erfahrung selbst einschätzen. 

Welcher Tauchplatz dann angesteuert wird, ist reine Glücksache und vom Wetter und der Laune des Kapitäns abhängig. Die Vorfreude auf eine gute Tauchstelle kann schnell vergehen, wenn der Kapitän 1 Minute nach Ablegen verkündet, dass heute nur im “Hafenbecken = Betonspielplatz” getaucht wird. 

Alternativ kann man direkt vom Strand tauchen und viele Einheimische machen das auch. Dann liegt der Preis für einen Tauchgang ohne Guide und Boot unter 15 €. 

Geprägt von diesen Eindrücken geht es weiter nach Hawaii. Aloha!








Antworten

USA
Reiseberichte USA
#riffsterben# guam#riffe#roundtheworld#diving#tauchen