Franziska
Wie schön, das klingt ja alles ganz wunderbar! :*Ishicilelwe: 23.08.2016
Gerade bricht mein dritter Tag in Nicaragua an und ich glaube, so langsam sind auch Gehirn und Seele hier angekommen - die haben nämlich anscheinend doch den Flug in Paris verpasst oder sind gleich in Berlin geblieben...
So, wo waren wir stehen geblieben? Richtig, Panama. Der Flug nach Managua verlief reibungslos, das riesige Flugzeug war völlig leer und ich hatte drei Sitzplätze ganz für mich allein. Da habe ich mich doch dem Dösen ergeben, glücklicherweise dauerte der Flug nur eine gute Stunde.
In Managua selbst gab es dann noch einiges zu erledigen. Ich musste ein Formular ausfüllen über das, was ich ins Land einführe, dann meine Touristenkarte sowie mein 90-Tage-Visum beantragen und das obwohl ich doch einfach nur schlafen wollte. Dann ging es aber endlich in die Gepäckhalle und ich bin doch nochmal aufgewacht, schließlich würde sich jetzt die Frage der Fragen klären - wo ist mein Rucksack? Ich wollte mir gerade einen guten Platz mit Blick auf das Gepäckband suchen, da sah ich auch schon einen leicht zerfetzten Müllsack aus dem etwas Rotes herausschaute: Mein Rucksack war das erste Gepäckstück auf dem Band und vor allen Dingen hatte er tatsächlich die Reise geschafft!
So ging es dann zum Ausgang und natürlich (irgendwie hatte ich bei der Planung dieses Trips wohl mein Glück gleich massenweise mitgebucht) sah ich sofort einen grimmig blickenden Mann mit einem Schild mit meinem Namen drauf. Glück daran war, dass dort viele grimmig blickende Männer mit Schildern und vor allen Dingen viele sehr freundlich blickende Männer ohne Schilder standen. Der Taxifahrer war sehr erfreut, dass ich gleich fragte, ob er Aaron heiße - was er bejahte, um ihn dann zu fragen, wie sein Bruder heiße, Bosco. So hatten wir beide unseren "Test" bestanden, das Gepäck war ratzfatz im Auto und los ging die Fahrt. Nach ein paar Minuten Schweigen schlossen wir beide den Pakt, dass keiner von uns viel Lust auf Reden hat und so konnte ich mich vollauf darauf konzentrieren, nicht einzuschlafen und gleichzeitig versuchen, in der Dunkelheit irgendetwas von Nicaragua zu erkennen. Mittlerweile war es vor Ort 11 Uhr nachts, in Deutschland also 7 Uhr morgens, ersteres war also eindeutig die schwierigere Aufgabe.
Teilweise konnte ich jedenfalls schon mitbekommen, dass die Hauptstadt Managua nicht das sicherste Pflaster ist, denn Aaron hat einige Male ganz schön Gas gegeben, wenn es an Gruppen junger Männer mit Reifenpanne und ähnlichen Konstellationen vorbei ging.
Highlight der Fahrt war dann aber eindeutig der Vulkan Masaya - aktivster Vulkan Nicaraguas, von dem ich selbst aus weiter Entfernung eine riesige, rot glühende Wolke sehen konnte.
Dann wurde ich im Hostel "La Fiesta" abgeliefert und schlief eine wunderbare 8-stündige Nacht mit Ventilator. Morgens dann Crepes mit Banane, die nach fünfmal so viel Banane schmeckt wie jede Banane, die ich je gegessen habe und der typische Hostel-Smalltalk mit einem schwedischen Pärchen.
Dann wurde ich von zwei Mitarbeiterinnen der Trägerorganisation, Proyecto Mosaico, abgeholt und mit einem Sammeltaxi ging es zur Zirkusschule, die ein wenig außerhalb Granadas liegt, im buntesten aber auch ärmsten Viertel der Stadt.
So, dieser Post sprengt jetzt schon das Format, also später mehr. Saludos de Nicaragua!