已发表: 21.12.2019
19.12.2019
Die erste Nacht hier war temperaturmäßig noch ganz okay gewesen aber seit heute Nacht ist es nachts einfach nur heiß :p :D Ohne Fenster und da wir die Klimaanlage nicht über Nacht laufen lassen möchten, hat man keine große Wahl außer ohne Decke zu schlafen^^
Für viele vielleicht ein Traum – aber ich werde wohl nie ein großer Fan von tropischem Klima sein, vor allem nicht, wenn es im Wohnraum dann gefühlt genauso warm und schwül ist wie draußen :D
Nach dem Frühstück stand dann die „alltägliche“ Aufgabe an, einen Brief zu verschicken. Jonas hatte ja in Thailand einen Besuch im Krankenhaus und die Krankenkasse will die Originale des Arztberichts und so…
Gestern hatte Jonas im Copy Shop schon die Formulare ausgedruckt und ausgefüllt aber heute fiel ihm dann auf, dass noch mehr Belege notwendig sind. Also gingen wir auf dem Weg zur Post erneut in den Copy Shop, um die restlichen Unterlagen drucken zu lassen.
Typisch deutsche Verwaltungswut mit Papierkram :p
Bei der Post angekommen, wurde Jonas gefragt, ob er die schnelle oder die „regular“ Variante wählen möchte. Regular bedeutet dabei, dass die Zustellung etwa einen MONAT dauert. Wow :O In einer Mischung aus Trotz (wieso mehr bezahlen als nötig?) und da der Unfall selbst ja ohnehin schon fast zwei Monate her ist, entschied sich Jonas für die langsame Variante und wir bekamen so ein Formular zum Ausfüllen.
Leider hatte keiner von uns beiden unsere Ho-Chi-Minh Adresse dabei, die aber verpflichtend ist, damit der Brief hier abgeschickt wird… Tja. Also nahmen wir das Formular und alles andere halt wieder mit zurück in unsere Wohnung :D :D
Zur Post gehen als alltägliche Aufgabe ist dann im jeweiligen Heimatland vielleicht „leichter“ als im Ausland ;-)
Nach einem kurzen Stopp in der Wohnung gingen wir dann unser eigentliches Ziel für heute an: Singha in der Innenstadt treffen <33
Das Taxi von unserem Stadtteil in die Innenstadt kostet ja ca. 300.000 Dong (12 Euro oder so). Da uns das zu teuer (und zu langweilig/einfach) wäre, hatte Jonas uns eine Busverbindung rausgesucht. Und so ging es dann ca. 15 Minuten zur Autobahn/Hauptstraße. Es gibt irgendwann keinen Gehweg mehr aber man konnte auf so ein paar Steinen „balancieren“ und so schafften wir es heile bis zur Bushaltestelle :p
Die Bushaltestelle war übrigens ziemlich professionell. Es gab eine Auflistung aller Buslinien, die dort halten (7 oder 8 verschiedene), zu denen jeweils alle Stopps aufgelistet sind und dann gibt es auch noch eine Gesamtkarte, auf der man wie bei einem U-Bahn-Plan sieht, wo man in welche Linie umsteigen könnte. Sehr beeindruckend!! :)
Hinter unserer Haltestelle wurde übrigens eine Metro-Station gebaut. Bisher hat Ho-Chi-Minh noch keine Metro aber sie ist offensichtlich in Bau und wird vielleicht dann ein bisschen den Verkehr auf den Straßen dämmen – denn davon gibt es hier genug^^
Abfahrtzeiten für die Busse gibt es übrigens nicht, aber wir mussten keine zehn Minuten warten, bis der Bus unserer Wahl ankam. Wir winkten ihn heran (das ist soo cool :D :D ) und durften dann für gerade einmal 6.000 Dong (25 Cent) in die Stadt fahren. Eine kleine Ersparnis gegenüber dem Taxi :p
Der Bus war recht leer (was aber an der Uhrzeit von 11:00 Uhr lag), klimatisiert und es gab sogar irgendwelche Ansagen auf vietnamesisch :) Die Fahrt dauerte vielleicht eine halbe Stunde (ich kann das super schwer schätzen^^) und dann stiegen wir in der Innenstadt aus.
Zuvor waren wir am Bankenviertel vorbeigefahren, dass natürlich am Saigon River selbst liegt, an dem man an einer Promenade flanieren kann und wo man sehr viele Weiße in Anzügen sieht ;-)
Die Innenstadt von Ho-Chi-Minh, bzw. den kleinen Ausschnitt, den wir gesehen haben, sah jetzt nicht so spektakulär aus. Wenn man Sehenswürdigkeiten in der Stadt googelt, gibt es ein paar Museen zum Vietnamkrieg und ein paar ältere Gebäude aus der Kolonialzeit wie z.B. die Notre Dame Kathedrale.
Da, wo wir waren, gab es das aber nicht^^ Es war eine Großstadt wie jede andere, laut, ein bisschen dreckig und überall Touristen oder Permanent Residents ;-)
Wir kauften noch unser Busticket nach Phnom Penh für den 26. Dezember und dann ging es zu einem kleinen Einkaufszentrum, da wir dort Singha treffen würden! Auf dem Weg dorthin wurde das Straßenbild wieder ein wenig chicer – es gab teuer aussehende Hotels, Starbucks und diverse andere westliche Ketten, damit man sich vielleicht „wie zu Hause“ fühlt“ :p
Das Einkaufszentrum liegt unter einem großen Platz, der sogar eine Bühne hat und zu zwei Seiten an Grünanlagen grenzt. Gar nicht so schlecht :)
Vor dem Haupteingang war wie überall hier in der Stadt vor großen Gebäuden im Moment natürlich wieder Weihnachtsdeko, dieses Mal mit einer super süßen Eule!!! :O <33
Nachdem ich die Eule fotografiert hatte, gab die Kamera auf :p Heute Morgen hatten Jonas und ich noch kurz darüber philosophiert, wann wir sie das letzte Mal geladen hatten (die Anzeige ist nämlich nicht verlässlich. Sie zeigt immer 100% an, dann 50% für ein paar Fotos und dann ist sie plötzlich leer :p ) und anscheinend war es eine Weile her, denn der Akku war fast leer…
Aber naja. Soo viel zum Anschauen gab es da unten auch nicht^^ Dominiert wird der Markt von einem Food Court in der Mitte, wo man diverses asiatisches Essen zu eigentlich ganz vernünftigen Preisen bekommt. Drumherum gibt es dann einen Supermarkt, eine Arcade und diverse Klamottenstände, also keine Läden sondern einfach wie auf einem Markt oder in einem Basar so ein paar „Buden“ zum Shoppen. Sah aber alles ganz nett aus :)
Da wir etwas zu früh dran waren und da Jonas heute Morgen beim Verlassen der Post feststellen musste, dass einer seiner Flip Flops zerstört ist (und er die Hälfte des Rückweges mit ungutem Gefühl barfuß bewältigen musste… Flip-Flop ohne Riemen bringt halt nix), entschieden wir uns, nach neuen Schlappen für ihn zu suchen.
Von Adidas über Nike bis zu Vans ist natürlich alles dabei ;-) Die Adiletten für 350.000 Dong, die Jonas noch versuchte, herunterzuhandeln, wurden es aber nicht. Die Verkäuferin war leider nicht verhandlungsbereit^^
Am nächsten Stand entschied sich Jonas nach ein bisschen Probieren (die Schuhgrößen hier scheinen etwas gewürfelt zu sein. 40 zu groß, 42 zu klein?) für Badelatschen, auf denen fett „Vans“ steht. Verkaufspreis sollte 250.000 Dong sein aber Jonas konnte noch auf 200.000 Dong herunterhandeln (was vielleicht für solche Plagiate noch immer zu viel ist aber hey – das erste mal richtig gefeilscht^^). Tada!
Um 13:00 Uhr trafen wir dann schließlich Singha und setzten uns mit ihm in den Food Court. Jonas und ich holten uns etwas zu essen beim Inder, wobei Jonas dann aber beides essen durfte, da typisch indisch das Gericht quasi nur aus Zwiebeln bestand :( Als Entschädigung holte ich mir dann einen Erdbeer-Smoothie :D
Für die nächsten drei Stunden saßen wir also dort zu dritt und quasselten :) Wir erzählten ein paar Storys, die seit Bangkok passiert waren und er erzählte uns, wie es hier in Vietnam aussieht, Mädchen kennen zu lernen. Anders als in Bangkok sind die Sex Worker hier nicht offensichtlich oder gar nicht vorhanden ;-)
Ansonsten redeten wir wieder über Gott und die Welt – ein bisschen Politik, ein bisschen Geschichte und ein bisschen Persönliches. Wie schon in Bangkok, verstanden wir uns super und konnten einfach die ganze Zeit reden, ohne dass es Lücken gab oder langweilig wurde! Voll cool!!! :)
Gegen 16:30 Uhr dann schlug Jonas vor, dass wir uns auf den Rückweg machen. Wir müssten ja noch mit dem Bus zurückfahren und dann Abendessen kochen. Für Singha klang das glaube ich etwas unverständlich :D :D Bei ihm fängt der Tag ja nachmittags/abends erst richtig an^^
Wir erklärten ihm, dass wir immer gegen 17/18 Uhr zurück sind, um dann zu kochen, duschen und zu chillen aber als wir das so sagten, überlegte ich, ob das unserem Alter angemessen klingt :D :D Ich bin sehr happy damit und Jonas auch aber wahrscheinlich gibt es auch einige europäische Gleichaltrige die das anders sehen würden^^
Von unserem Treffpunkt zur nächsten Bushaltestelle unserer Linie waren es nur 300m. Der Weg führte eine typische Backpacker-Straße entlang und Jonas und ich sprachen fast gleichzeitig aus, dass wir froh sind, nicht genau dort unsere Unterkunft zu haben :p
Fürs Leute treffen und Party machen ist es wahrscheinlich perfekt aber irgendwie ist es auch ganz nett, ab vom Trubel seine Unterkunft zu haben, obwohl wir ja selber Backpacker sind :D Was mich vor allem abschreckte (das klingt jetzt dramatischer als es ist aber egal^^), war, dass uns auf den 300m gleich zweimal Marihuana angeboten wurde und dass die anderen Touristen, die dort herumliefen, irgendwie nicht so aussahen, als seien sie an dem Land selbst interessiert sondern nur an günstig Saufen und Party.
Wahrscheinlich streicht Jonas diesen Absatz wieder, weil er nicht will, dass wir wie arrogante Snobs klingen :p Es ist nicht so, als würde ich denken, wir seien „besser“ als die Backpacker dort aber wir haben bei unserem Reisen einfach einen anderen Schwerpunkt? Keine Ahnung^^
Die Rückfahrt mit dem Bus war so unproblematisch wie die Hinfahrt, nur dass es deutlich voller war. Auf der Straße war gerade Rush Hour und wie schon in Hanoi beobachtet fuhren auch hier die Roller auf dem Gehweg – dreispurig :D :D
Als wir schließlich zurück in der Wohnung waren, wurde gekocht, geduscht und dann schauten wir wieder einen Film – ziemlich perfekt für einen entspannten Tag :)
Dass wir Singha getroffen hatten war ein kleines Highlight aber die Stadt selbst müsste ich nicht zwingend noch einmal anschauen. Vielleicht tu ich ihr Unrecht, da wir ja nur den kleinen Ausschnitt gesehen haben aber mehrere Leute haben mir erzählt, dass sie Ho-Chi-Minh nicht so toll fanden und ich kann ein bisschen verstehen, warum ;-)
Für einen kurzen Besuch, um es einfach nur zu sehen, ist es aber trotzdem lohnenswert :)