פֿאַרעפֿנטלעכט: 25.10.2019
24.10.2019
Wir waren uns nicht einig, wer diesen Artikel schreibt aber letztendlich bin ich (Ann Katrin) es wieder :D Vielleicht schreibt Jonas ja dann den Eintrag zu MEINEM Geburtstag ;-)
Also, der Tag fing früh an – gegen 5:30 Uhr waren wir schon wach und um 6:00 Uhr kam dann die Nachricht von der Surfschule, dass die Wellen heute zu stark seien. Komisch, dass mir ja gestern verkauft werden sollte, dass am nächsten Tag (also heute) die Wellen viel schwächer sein sollen und dass ich das Surfen ja noch einmal probieren könnte. Jetzt war es das komplette Gegenteil aber okay :D Ich meine, die Eigenschaften der Brandung vorherzusagen ist wahrscheinlich allgemein sehr schwierig. Trefferquote etwa wie bei der Wettervorhersage ;-)
Naja. Jonas fragte, ob das heißt, dass wir weiterschlafen können und die Antwort lautete „Yes, please“. Er würde sich melden, falls z.B. am Nachmittag die Bedingungen besser wären :)
Zu dem Zeitpunkt hatte ich Jonas aber schon die Whatsapp-Gruppe mit Fotos, Videos und kurzen Texten von Familie und Freunden gezeigt. Er hat sich meega gefreut!!! <3 So sehr wir uns vielleicht als Paar mögen, die Freunde/Familie (und die dazugehörige Geburtstagsparty) hat Jonas schon sehr vermisst :( Umso besser, dass er sich jetzt so darüber gefreut hat!
Nach der Nachricht von der Surfschule wollte Jonas also weiterschlafen aber ich war hellwach und leider hat ihm das dann keine Ruhe gelassen… Er hatte überlegt, dass er als Antwort auf die ganzen Nachrichten selber ein Video dreht und wo wäre das besser als am Strand? :) Also ging es dann um 7 Uhr oder so auf zum Strand^^
Der Vorteil war, dass die ganzen Läden an der Promenade noch geschlossen hatten und wir somit ohne angesprochen zu werden bis zur Treppe gehen konnten, die zum Strand führt. Yay! Als wir ans Ende der Treppe kamen, blieb ich kurz stehen. Wo gestern noch ein „echter Strand“ gewesen war, war am Fuß der Treppe heute bereits die Brandung. Man wartete also ab, dass eine Welle gerade zurückging und dann tapste man schnell über die Stelle, bis man zum Strandteil kam, der nicht von Wellen überspült wird ;-) Insgesamt hat der Strand sich im Vergleich zu gestern noch einmal in der Breite verkleinert und es gab an der Brandung echte Bruchkanten…
Wir suchten uns ein hübsches Plätzchen vor dem Gebüsch und im (Schall-)Schutz vor den Wellen und filmten Jonas Antwort. Zunächst verwendeten wir mein Handy und Jonas sprach frei einen super Text. Leider stellten wir dann fest, dass das Video irgendwann abgebrochen wurde, weil meine Speicherkarte voll war :( Ups! Also nahmen wir ein zweites Video auf, bei dem Jonas alles so sagen wollte wie beim ersten Mal aber das war gar nicht leicht ;-)
Im dritten oder vierten Take schafften wir es dann und er war mit dem Ergebnis sehr zufrieden (was er auch sein kann. Denn er hat einfach erzählt, was er denkt :) )
Nach dem Strandspaziergang war 8:30 Uhr oder so und ich zeigte Jonas bei Google, dass Intervallfasten bei Frauen nicht das gleiche ist wie bei Männern. Die Fastenintervalle sollen bei Frauen nur 12-13 Stunden anstatt der gängigen 16:8 betragen und jaa… somit rechtfertigte ich mein Frühstück :p
Nach ein bisschen Youtube gab es sogar noch die üblichen Kraftübungen, die Jonas mit dem Theraband wieder machte und gegen 13 Uhr gingen wir dann essen.
Ursprünglich war der Plan gewesen, ins Darjeeling Cafe zu gehen, einem hippen, vegetarisch/veganen Cafe, an dem wir jeden Tag vorbei gehen. Aus verschiedenen Gründen landeten wir dann aber doch wieder im ABBA Restaurant :D :D (obwohl dieses viel weiter weg ist als das Darjeeling Cafe aber Jonas hatte Lust auf eine Pepperoni-Pizza). Die Pizza gab es dann auch für ihn, inklusive Tabasco natürlich :p Ich hatte einen Chickenburger, der leider nicht soo toll war. Das war bestimmt die Strafe für das Nicht-Vegetarisch-Essen in diesem Ort :D
Es war aber insgesamt wie immer gut und wir stießen mit einem Mango-Lassi auf Jonas Geburtstag an ;-)
Nach dem Essen ging es an den Strand. Leider stellten wir schnell fest, dass Baden heute komplett verboten war :( Da sich die Sonne aber die ganze Zeit hinter den Wolken versteckte und eine leichte Brise herrschte, konnte man sich gut einfach so am Strand aufhalten ohne zu schmelzen oder zu verbrennen^^
Der Bademeister/Life Guard hatte alle Hände voll zu tun, andauern Leute anzupfeifen, die ins Wasser gehen wollten. Ein paar davon (z.B. ein Touristenpärchen in fortgeschrittenem Alter) wollten das nicht direkt einsehen und probierten immer wieder, sich doch noch in die Wellen zu begeben.
Jonas und ich blieben „brav“ :p Da ich ja nicht so der Am-Strand-Chillen-Typ bin, setzte ich mich auf mein Handtuch und machte People Watching in einer Weise, auf die Simone bestimmt stolz auf mich gewesen wäre ;-)
Da war z.B. eine Gruppe von drei Teenager-Mädchen, Inderinnen in Schuluniform, die zusammenstanden und die Touristen beobachteten. Blonde Frauen sprachen sie an und kicherten viel. Sie gingen also wirklich zu den Leuten hin und sprachen sie an – aber nur wenn jemand Blondes dabei war :D Offensichtlich fasziniert sie die helle Farbe sehr :)
Als sie sich dann einen vielleicht 2-3-jährigen Jungen schnappten und auf den Arm nahmen (mit dem Papa daneben also nicht so creepy, wie es klingt^^) und dieser Angst bekam, versuchten sie noch, sich mit ihm anzufreunden aber gaben nach ein paar Minuten auf und verließen den Strand. Interessant.
Dann sind da natürlich die Inder allgemein, die in voller Montur den Strand entlangschlendern und ihre langen Hosen bis zu den Knien nass werden lassen, wenn die Wellen sie umspülen… Shorts sind hier halt nicht angesagt ;-) Auch komisch ist, dass sich ein indisches Pärchen etwa 1-2 Meter von uns entfernt hinsetzte, obwohl ja der ganze Strand zur Verfügung stand. Das muss man wohl nicht verstehen :D
Das absolute Entertainment-Highlight sind aber immer die Hunde. Es gibt hier sehr viele streunende Hunde und am Strand „wohnen“ die in den Büschen in Rudeln. Wenn ein Hund das Revier des anderen Rudels betritt, wird sofort Alarm geschlagen. Alle aus dem Rudel heulen, bellen und laufen zu den „Eindringlingen“ hin, um sie zu vertreiben.
Die Hauptattraktion sind allerdings die Welpen :O Aus dem einen Gebüsch, in dessen Nähe wir saßen, kamen immer wieder kleine Puppys raus, die teilweise ängstlich, teilweise neugierig herumtapsten. Wenn eine Hündin kam (ob Mama oder andere keine Ahnung) wurde fleißig getrunken und es war super niedlich zu beobachten, wie die Kleinen es manchmal nicht schafften sich aufzustellen, um an die Zitzen heranzukommen :D Auch war ein Welpe von dem Wurf deutlich kleiner und sah schwächlicher aus als die anderen. Interessanterweise war das der Welpe, der am mutigsten war. Wenn man sich hinsetzte, kam er zu einem, ließ sich minutenlang streicheln, hochnehmen und joah. Eine echte Attraktion eben ;-)
Gegen 17:30 Uhr waren wir dann zurück im Bungalow und gingen duschen. In der Zeit klärte ich mit den Gastgebern, ab, dass wir uns um 18:30 Uhr auf der Gemeinschaftsterrasse treffen, denn ich hatte ja noch ein kleines „Geschenk“ für Jonas. Ich hatte echt lange überlegt, wie ich ihm eine Freude machen kann und obwohl er allgemein nicht der größte Fan von Süßem ist (außer Schokokeksen natürlich^^), entschied ich mich, heimlich einen Kuchen zu organisieren. Als Aufschrift wählte ich „Home is where the cake is“, damit er sich ein bisschen an zu Hause erinnert fühlt :p
Ich hatte ihm vorher nichts verraten und sagte ihm dann, dass er nur Anti-Brumm auftragen soll und sonst nichts braucht. Ich glaube, spätestens da wusste er, dass wir hier etwas machen denn nur hier sind die Mücken so schlimm. An der Promenade gibt es fast gar keine Mücken, wahrscheinlich wegen des Windes.
Wie auch immer – auf jeden Fall gingen wir dann draußen auf die Terrasse und Alsin und Julie warteten dort schon auf uns. Wir sollten uns an den Tisch setzten und Jonas sah leicht verunsichert aus. Ihm war das ganze glaube ich etwas unangenehm. Ich hatte vorher schon überlegt, dass es vielleicht nicht so „spannend“ ist mit dem Kuchen und ohne eine Menge Leute dabei aber ich hatte gehofft, dass er sich trotzdem ein bisschen freut. Als wir aber da saßen, sah er zunächst so aus, als wäre er gerne überall außer hier :D
Nach einem kurzen Moment kam dann Julie mit dem Schokokuchen raus. Sie hatte sogar drei Kerzen drauf gepackt und angezündet und hielt in einer Hand Luftballons. Voll süß! Von den Ballons und den Kerzen wusste ich selber gar nichts :D
Wir sangen dann Happy Birthday für Jonas und nach ein paar Fotos, durfte er auch die Kerzen auspusten.
Als Jonas dann den Kuchen anschnitt und der erste Luftballon platzte, entspannte sich die Situation noch mehr. Über den Kuchen selbst hat sich Jonas schon gefreut ;-) Außerdem waren wir insgesamt ca. eine Stunde da draußen und quasselten vor allem mit Julie. Alsin ist generell eher stiller und hatte sich schnell mit dem Handy abgesetzt ;-)
Ich weiß gerade nicht, ob wir die Geschichte der beiden schon erzählt hatten? Alsin kommt von hier und hat das Hostel schon vor 8 Jahren „gegründet“. Vor zwei Jahren stieß dann Julie, eine Französin dazu. Sie hatte mit einer Freundin hier übernachtet und dann weiter mit Alsin Kontakt gehalten und jaa. Die beiden sind ein Paar geworden, Julie hat ihren Job gekündigt und ist nun immer sechs Monate hier bei Alsin und sechs Monate „zu Hause“. Die beiden sind ungefähr unser Alter und ich fand das ganze echt cool :)
Wir unterhielten uns mit Julie über Arbeit, Arbeitsbedingungen und welche Vorteile es für sie hat, dass sie sich hier jetzt selbstständig gemacht hat. Sie unterrichtet online Englisch, Französisch und Chinesisch, macht eine Ausbildung zur Ayurveda-Beraterin und versucht hier ein Geschäft aufzubauen, indem sie französische Gruppen hier ins Hostel holt.
Ähnlich wie in Deutschland ist Indien in Frankreich nicht die erste Wahl für einen Strandurlaub :D Man hat dieses Bild von Nordindien, dass alles laut, schmutzig und anstrengend ist. Dass es auch einen ruhigen, gechillten Teil gibt, wissen viele gar nicht bzw. haben es einfach nicht auf dem Schirm. Nächste Woche kommt die erste Gruppe hierhin und Julie ist schon ganz gespannt.
Ich (und Jonas glaube ich auch. Wir haben das schonmal kurz besprochen :p ) finden das ganze ziemlich beeindruckend. Julie ist für die Liebe hierhergezogen und versucht jetzt, Geld zu verdienen mit verschiedenen Dingen, die ihr einfach Spaß machen anstatt wie zuvor einen gut bezahlten Nine-to-Five Job auszuüben :)
Nach dem Kuchen (den wir natürlich nicht schafften aber netterweise im Kühlschrank aufbewahren dürfen – ja, es gibt hier einen Kühlschrank in der der Küche, die aber keinen Gästen zur Verfügung steht grundsätzlich) gingen wir dann zurück in den Bungalow und ließen den Tag mit Youtube ausklingen.