פֿאַרעפֿנטלעכט: 07.01.2019
Noch leicht angeschlagen vom Quilotoa Loop ging es also zurück ins kalte Deutschland - mein Überraschungsbesuch stand an. Von Latacunga ging es frühmorgens direkt zum Flughafen nach Quito. Einmal quer durch die Stadt bis zum Flughafen ganz in Norden. Über Madrid zurück nach Frankfurt und dann weiter in meine alte Busch WG, wo Eva mich gebührend empfängt. Der Zug hatte natürlich Verspätung, das Essen war aber noch warm und der Wein gut gekühlt. Erstmal ein wenig schlafen nach der langen Reise. Am nächsten Morgen hatte ich ja schließlich um 8 Uhr den ersten Arzttermin. Also wieder nix mit ausschlafen -der Wecker klingelt. Organisatorisch hat morgens alles bestens geklappt, sodass ich gleich noch weiter in die Pfalz zu Tina und Mattis fahren konnte. Wir sind direkt weiter zum Weingut SOPS Dambach von Sven und Philip. Die letzte Lese hatte ich ja leider verpasst. Und das junge, aufstrebende Unternehmen ist ganz schön gewachsen. Das wollte ich mir natürlich gern noch genauer ansehen. Sven hat uns eine ausführliche und köstliche Führung durchs Weingut gegeben. Das war schon eine nette Einstimmung für den Abend in Edingen. Matthias und Ann-Kathrin hatten eingeladen oder wir uns? Damit war die Knips dich Weg Runde wieder vollständig - auch wenn die BASF seine fleißigen Bienchen wieder bis spät in den Abend in Schach gehalten hat. Schön wars, auch wenn krankheitsbedingt der Abend etwas früher endete. Mit der OEG ging es dann auf einer lustigen Fahrt zurück nach Mannheim in den Jungbusch. Samstag war dann endlich wieder Markttag und wir haben mit Stefan und Anna zusammen ein großes Frühstück veranstaltet. Sonntag dann nochmal das Gleiche - die Reste verspeisen. Abends ging es dann noch zum Filmfestival und es gab noch eine kleine Überraschung zu meinen Geburtstag. Vielen Dank dafür nochmal! Montag musste ich dann erstmal weiter incognito bleiben und meine Geburtstagsgrüße unauffällig entgegennehmen. Das war schon ziemlich unangenehm allen weiterhin vorzuspielen, dass ich noch in Ecuador bin. Aber so kurz vor dem Ziel konnte ich es mir auch nicht mehr erlauben aufzufliegen. 😉 Der Aufwand war schon groß genug. Abends gab's noch einen grandiosen Auftritt von Julius Fischer in der Feuerwache und dann ging es am nächsten Tag mit neuen Wanderschuhen weiter nach Erfurt. Alles wie gehabt, der Zug hatte Verspätung. Da war ich in den letzten Monaten echt besseren Service gewohnt. Unverhofft kommt oft, Kristin und Krause haben mich dann trotz sehr kurzer Vorwarnzeit bei sich aufgenommen. Glück gehabt! Aber auch hier war die Überraschung gelungen. Ein paar Tage in Erfurt entspannen, am Blog arbeiten, Geschenke kaufen und die Erkältung auskurieren. In der Vorweihnachtszeit ist es immer schön in Erfurt – und sonst auch. Und ich hab es tatsächlich noch geschafft bis zum ersten Abend der Weihnachtsmarktsaison zu bleiben. Glühwein - lecker!
Dann war die Zeit in Erfurt auch schon wieder rum und die große Geburtstagsüberraschung für meinen Vater stand an. Morgens in den Zug einsteigen, nachmittags in Breddin ankommen. Dann unbemerkt nach Görike kommen, warten bis die Luft rein ist, ins Haus einsteigen, ein bisschen chic machen und zur Party rüberfahren. Soweit der Plan. Das hat im Großen und Ganzen auch gut geklappt. Nur in Barenthin sah es dann schlecht aus per Anhalter weiter zu kommen. Plan B hat dann gegriffen und schon beim ersten Klingelversuch wurde mir angeboten mich nach Görike zu fahren. Das war der schwierigste Teil. Hat insgesamt alles etwas länger gedauert als gehofft, sodass ich die Rede von meinem Vater verpasst habe und nur noch ins letzte Ende platzen konnte. Da war die Freude und Aufregung auf allen Seiten groß. Auch hier war die Überraschung gelungen. Wir hatte eine tolle Feier und ich habe fast die gesamte Familie wiedersehen können. Das hat supergeklappt. Einige hatten es ja geahnt, aber ich sags hier auch nochmal - NIEMAND im Saal hat gewusst, dass ich kommen werde! Auch nicht DJ Robi. Dafür blieb mir zu Hause dann auch nur ein Platz auf der Couch übrig. Aber zu Hause ist es trotzdem am schönsten - endlich angekommen! Bestens versorgt im Hotel Mama, ab uns zu muss man aber auch mal mitanpacken. Meine Deutschlandtour war noch lange nicht vorbei und die Tage zu Hause vergingen wie im Flug, leider mit viel zu viel Behörden- und Versicherungskram. Ich wäre gern noch länger geblieben. Weiter gings nach Wismar zu Caro, Mau und Mads. Mein erster Besuch auf dem Wismarer Weihnachtsmarkt war damit auch gesichert. Meine Ankündigungskarte ist auch 8 Wochen später noch nicht angekommen. Nach dem kurzen Abstecher ging es zurück nach Görike, in Dannenwalde gab es schließlich auch einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Dank eines Sonntagsausflugs konnte ich mir die Zugfahrt weiter nach Hamburg sparen. Ein paar Tage mit Dörte, Alex und den Kleinen. Da konnte ich Friedrich endlich mal ein bisschen besser kennenlernen. Die letzte Etappe meiner Wintertour führte zurück nach Mannheim. Zug mit Verspätung, kleiner Abstecher auf den Weihnachtsmarkt - alles wie gehabt. Am nächsten Tag stand noch ein schmerzhafter Zahnarzttermin an und abends dann der Flug zurück nach Quito über Madrid und Lima. Bye bye Germany - schön wars gewesen - hasta la vista!
Nach gut 30 Stunden Reise bin ich wieder in Quito angekommen. Ich hatte ein paar Stunden Vorsprung vor Eva. Nachdem Stefan mit mir den ersten Teil der Reise begonnen hatte, hatte ich nun das Vergnügen für ein paar Wochen zusammen mit Eva zu reisen. Noch gut eine Woche in Ecuador und danach weiter in Kolumbien. Aber eins nach dem anderen. Zuerst musste Eva ankommen, das hat dann kurze Zeit später gut geklappt. Nur leider hat es ihr großer Rucksack nicht geschafft, da die Fluggesellschaft die Flüge geändert hat und der Rucksack irgendwo in Paris liegen geblieben ist. Sollte eigentlich kein Problem sein in der heutigen Zeit. Alle Koffer sind ja digital nachverfolgbar, sollte also in kürzester Zeit gelöst werden können. Nun gut, wir starten den nächsten Morgen erstmal in Quito mit einer walking tour um ein bisschen was von der Stadt zu sehen und schlemmen uns durch die Cafés und Restaurants. Quito ist gar nicht so hässlich wie befürchtet und das historische Zentrum kann sich echt sehen lassen. Zur gleichen Zeit haben auch die Fiestas de Quito stattgefunden. Die Straßen waren nachts gut gefüllt und an jeder Ecke gab es Künstler, Musiker und leckere Sachen zu entdecken. Zwei Tage ließ es sich in Quito schon aushalten, wir wollten ja aber eigentlich schon längst weiter reisen. Vom Rucksack leider immer noch keine Spur. Es hat sich natürlich niemand gemeldet. Und zu erreichen ist am Wochenende natürlich auch niemand! Auch zahlreiche Telefonnummer und Bandansagen helfen uns nicht weiter.
Wir beschließen noch einen Tag zu warten, gehen auf eine historische Zugfahrt entlang der Vulkane zum Fuß des Cotopaxi. Durch wunderschöne ecuadorianische Landschaften verlassen wir zusammen mit vielen in- und ausländischen Touristen die Stadt. Bis wir am Zielpunkt ankommen war der Cotopaxi leider in den Wolken verschwunden. Insgesamt war die Tour aber ein schöner Sonntagsausflug. In freudiger Erwartung den Rucksack im Hotel anzutreffen geht's also zurück nach Quito. Und natürlich nichts! So langsam gehen uns die Ideen aus. Wir setzen drauf, dass montags wieder gearbeitet wird und wollen am nächsten Tag nochmal anrufen. Falls das nichts hilft bleibt nur noch der Weg direkt zum Flughafen.
Als wir dann schon abfahrbereit waren, haben wir tatsächlich mal ein Person ans Telefon bekommen, die sogar etwas über den Rucksack wusste und dass er am selben Abend noch ankommen solle. Also nochmal einen Tag Touriprogramm. Wir fahren mit der Seilbahn auf den Hausberg Pichincha, genießen die Aussicht und testen schon mal ein bisschen die Höhe auf gut 4000 Metern aus. Abends ruft die Fluggesellschaft nochmal an bestätigt uns, dass der Rucksack jetzt da wäre und wir ihn am Flughafen abholen können. Wie bitte?! Jetzt sollen wir ihn auch noch abholen? In Quito ist das mit einer Menge Zeit, Geld und Nerven verbunden. Nach einiger Überredung wird uns zugesagt, dass er noch nachts geliefert wird und nicht erst irgendwann im Laufe des nächsten Tages. Damit wäre das Kapitel beendet. Am nächsten Morgen geht's direkt weiter nach Cayambe.
Eva hatte die fixe Idee auch unbedingt mal einen hohen Berg besteigen zu wollen. In der Gegend gibt es grundsätzlich genug Möglichkeiten zwischen 4000 und 6500 Meter. Die Auswahl war also groß. Ich war eher skeptisch, da man mit ein paar Tagen Aufenthalt in Quito auf kanpp 2800m nicht wirklich an die Höhe angepasst ist. Eva hat sich da eher wenig Gedanken gemacht und wollte es einfach mal "versuchen". Ja warum denn nicht? Nach meiner letzten Erfahrung auf dem Huayna Potosí sprach natürlich noch einiges dagegen.
In Cayambe stand für mich aber erstmal noch ein anderes persönliches Highlight an. Nämlich ein Besuch auf dem Äquator. Ecuador trägt ja seinen Namen nicht umsonst. Die ganzen Touristen machen für gewöhnlich einen Ausflug zur pseudowissenschaftlichen Mitad del Mundo. Die liegt allerdings nicht mal genau auf dem Äquator! In Cayambe gibt’s ein wissenschaftliches Projekt, dass sich Quitsato nennt und im Wesentlichen aus einer riesigen Sonnenuhr besteht. Dazu dann noch ein paar Mitarbeiter, die einem die Bedeutung des Ortes erklären. Der Großteil des Äquators verläuft ja bekanntlich durchs Meer, das Amazonasgebiet und schwer zugängliche Bereiche Afrikas. Zudem gibt es diesen Orten für gewöhnlich keine Orientierungspunkte am Horizont.
Anders in Cayambe. Hier blickt man auf das Bergpanorama rund um den Vulkan Cayambe. Und von der Sonnenuhr aus gesehen geht die Sonne jeden Tag ein kleines bisschen weiter östlich oder westlich auf bis sie zu den Daten der Sonnenwenden jeweils die maximale Auslenkung erreicht und wieder in die andere Richtung wandert. Zu diesen Zeitpunkten steht die Sonne bekanntermaßen jeweils an einem der Wendekreise im Zenit. Und hier am Äquator eben genau 3 Monate später. Und das kann man sich hier richtig gut vorstellen, wenn man das wirklich mal live und in Farbe sieht. An diesem Tag allerdings leider ohne Sonne. Auf den Fotos versuche ich das nochmal ein bisschen zu erklären. Und genau deshalb haben schon Humboldt und Kollegen zu ihrer Zeit die beschwerliche Reise nach Ecuador auf sich genommenen. Weil man nirgends so leicht Zugang zum Äquator bekommt. Und auch nirgends so hoch. Der Berg Cayambe liegt nicht exakt auf dem Äquator, aber seine seitlichen Ausläufer schon. Und dort liegt dann auch der höchste Punkt des Äquators was aus wissenschaftlicher Sicht wieder interessant ist. Es ist auch der einzige schneebedeckte Punkt des Äquators. Vor ein paar Wochen war ich ja beim Chimborazo - dem höchsten Punkt der Erde. Nun also beim höchsten Punkt auf dem Äquator. Nach diesem aufregenden Besuch geht es zurück in die Stadt um den Aufstieg zum Vulkan zu planen.
Wir könnten uns darauf einigen wenigstens einen Tag vor dem Aufstieg eine Probe zu machen. In der Nähe von Cayambe gibt es noch die sehr schönen Lagunas de Mojanda mit angrenzenden Bergen, die man auch in einem Tag in Angriff nehmen kann. Unser Ziel war der Fuya Fuya mit gut 4300m. Also ein lockerer Aufgalopp. Aber schon da zeigte sich erste konditionelle Mängel bei der Fränkin. Und auch ich hab gemerkt, dass ich deutlich weniger fit bin als vor meinem letzten Gipfelsturm. Mit etwas mulmigen Gefühl sind wir zurück nach Cayambe gefahren. Den ursprünglichen Plan zu zelten haben wir wegen der Kälte schnell wieder verworfen.
Mit unserem Guide Klever ging es am nächsten Tag um 13 Uhr vom Ort Cayambe los. Erst hat er seine Frau noch herzlich verabschiedet und danach vom Auto aus seine Geliebte per Videoanruf zugeschaltet. Das war schon ziemlich dreist, aber für ihn schien das normal zu sein. Naja als Guide hatten wir jedenfalls nichts an ihm auszusetzen. Und wie er nebenbei seinen Hauptberuf als Polizist ausübt ist uns auch ein Rätsel. Direkt nach unserer Tour ist er weiter nach Quito gefahren um die Spätschicht anzutreten. Aber zurück zu unserem Abenteuer. Nach schaukeliger Jeeptour erreichen wir unser Basislager auf 4600m gegen 16 Uhr. Bis zum Abendessen gegen 18 Uhr konnten wir uns noch ein wenig umschauen. Der Gipfel des Vulkans war auch ab und zu im Sonnenuntergang zu sehen. Nach dem Essen war Nachtruhe angesagt, um 23 Uhr dann Wecken um nach einem kurzen Frühstück pünktlich um 0 Uhr aufzubrechen. Die ersten 300 Höhenmeter ging es noch durchs Geröllfeld. Das hat gut ne Stunde gedauert und war recht easy. Nur die steifen Bergschuhe haben die Sache etwas erschwert. Dann haben wir uns die Steigeisen drangeschnallt und der eisige Teil begann. Unser eigentliches Ziel, der Gipfel liegt auf 5800m Höhe. Heißt es fehlen noch gut 900 Höhenmeter. Und dafür haben wir ca. 5 Stunden Zeit. Lange Rede kurzer Sinn. Es ging die ganze Zeit kontinuierlich steil nach oben. Im Vergleich zu meinem Abenteuer in Bolivien war das deutlich länger. Damals war der Aufstieg 4 Stunden lang, der Abstieg dementsprechend maximal 2. Dafür war es sehr viel kälter und insgesamt auch höher. Es ging auf über 6000m und das macht auch nochmal einen ziemlichen Unterschied.
Zurück zum Cayambe. Wir wagten nun also den eisigen Aufstieg. Stück für Stück ging es nach oben. Eva war mehr so der Intervallläufer. Immer 10 Schritte laufen, dann eine kurze Pause. Ich mags eher langsam aber gleichmäßig. Kommt aber irgendwie aufs gleiche raus. Schneller ist man dadurch letztendlich auch nicht. Jeder hat bei so einem Aufstieg auch mal seine Hoch- und Tiefphasen. Man hat meistens eh das Gefühl, dass man nicht so recht vorwärts kommt und sich das Ganze noch zieht wie Kaugummi. Ich war ganz froh, dass es einfach nicht richtig kalt wurde. Es ließ sich echt aushalten. Von Zeit zu Zeit ist auch mal ein strenger Schwefelgeruch vorbeigezogen. Dann noch der knackige Schlussanstieg in der Eiswand auf allen Vieren und schon waren wir auf dem Gipfel angekommen. Und da konnte man sich tatsächlich auch etwas länger aufhalten und in Ruhe ein paar Fotos schießen. Wir haben genau das richtige Zeitfenster für den Sonnenaufgang erwischt. Die Freude war groß. Unser Guide hat eigentlich auch nicht wirklich geglaubt, dass wir es bis zum Gipfel schaffen wir er uns dann berichtete. Der Ausblick auf die Wolken, Quito und die anderen Vulkane drumherum war überragend. Fehlte also nur noch der Abstieg. Und der war echt ziemlich langwierig und schmerzhaft. Auf dem Gipfel waren die 6 Stunden Aufstieg schnell vergessen. Auf dem Weg nach unten kamen sie aber sehr schnell wieder ins Gedächtnis. Hinzu kommt das man auf dem Weg nach unten auch ständig nach vorn in den Schuhen rutscht. Das führte dann sehr schnell zu Blasen auf den Zehen. Die Muskulatur war auch nicht mehr taufrisch, sodass man öfter mal ins Straucheln kam und sich mit den Steigeisen verhakt hat. Es zog auch so langsam ein Gewitter auf vor dem wir dann die ganze Zeit weggelaufen sind. Es hat uns zum Glück nicht mehr eingeholt. Die Beine wurden immer schwerer und schwerer. Schokolade und Gatorade haben auch nicht mehr geholfen und ich hatte wirklich keine Lust mehr! Da mussten wir jetzt durch. Mit Müh und Not haben wir letztendlich den Startpunkt wieder erreicht. Gefühlt gegen Mittag, allerdings war es erst 9 Uhr. Zeit fürs Frühstück also. So langsam kam ich auch wieder zu Kräften. Also ganz langsam. Bei Eva ging das irgendwie schneller. Sie hat schon wieder genauso viel geredet wie vor dem Aufstieg. Nach dem zweiten Frühstück ging es dann im Jeep auf der Buckelpiste zurück in den Ort Cayambe. Nach nicht mal ganz 24 Stunden waren wir gegen 12 also wieder zurück. Wir beschlossen gleich weiter zu ziehen und die Berge erstmal hinter uns zu lassen. Ibarra - die weiße Stadt - ein Stück weiter nördlich in Ecuador. Letzter Stopp vor der kolumbianischen Grenze.
Ibarra ist afroecuadorianisch geprägt und schon deutlich wärmer. Eigentlich zu heiß für mich. So ein schneller Wechsel. Aber egal wir gönnen uns eh erstmal ein bisschen Luxus. Ein Hotel direkt an der Lagune mit Whirlpool und türkischer Sauna. Das haben wir uns echt verdient. Und die Muskeln freuen sich auch über etwas Wellness. Lustigerweise haben sie an diese Lagune eine Rennstrecke für Privatleute gebaut. Dementsprechend war auch das Publikum im Hotel. Alle reisen mit ihren Hobbyrennautos an um ein paar Runden frei zu drehen. Teilweise reisen sie die ganze Nacht durch für ein Wochenende aus Kolumbien an. Eine ganz andere Welt. Wir gehen früh schlafen, am nächsten Morgen nochmal kurz in die Stadt um ein leckeres Eis zu probieren, das mit Eis vom nahegelegenen Gletscher zubereitet wurde. Mit diesem leckeren Frühstück zusammen mit unseren Wunden und Eindrücken von der Gipfelbesteigung des vorangegangen Tages verabschieden wir uns aus Ecuador und brechen Richtung Kolumbien auf.
Der Dollar - Fluch und Segen zugleich. Mit der Einführung des Dollar als einzige Landeswährung hat man das Problem der starken Inflation gut in den Griff bekommen und seitdem weitgehende Preisstabilität erreicht. Auf der anderen Seite ist man nun natürlich extrem abhängig vom Dollar und es ist auch gar nicht so einfach ausreichend Devisen im Land zu behalten. Importwaren werden vorwiegend in Dollar bezahlt wohingegen der Export im gleichen Umfang deutlich schwieriger ist. Hauptexportgüter sind Erdöl, Rosen und Kaffee. Mit Einführung der neuen Währung hat sich das Preisniveau von Ecuador auch deutlich nach oben entwickelt, sodass man nicht mehr so günstig wie in den übrigen lateinamerikanischen Ländern produzieren kann. Dafür kann man dort günstig einkaufen. Das führt aber wieder zum Verlust von Devisen. Die Handelspartner haben sich durch den Währungswechsel stark verändert. Allen voran natürlich die starke Beziehung/Abhängigkeit von den USA. Also wie immer nicht so einfach die ganze Sache