Chop etilgan: 27.11.2022
Hola Chicas, Chicos & Non-Binäros.
Wie viele wissen:
Ich bin schon seit Samstag wieder in Berlin.
Vor genau 1 Woche kam ich zurück in eure Zeitzone.
Ich habe an diesem Tag Strand gegen Schnee getauscht.
40 Grad im Schatten gegen Erfrierungen.
Sonnenbrille gegen Schal.
Die Adiletten gegen dicke Socken und Thermoleggins.
Good Vibes gegen Jetlag.
Dass das kein besonders guter Tausch war, muss ich ja keinem erzählen, wa!?
Seit 7 Tagen vegetiere ich so vor mich hin.
Ein riesiger Zeitzonenkater begleitete mich seitdem durchs trostlose Leben.
Es ist grad tatsächlich etwas seltsam für mich, hier zu hocken und in mein Handy zu tippen, denn normalerweise schreibe ich meine Einträge immer vor Ort.
Also auf Reisen.
Zuhause hab ich das Feeling einfach nicht.
Nie.
Dieses Mal is es jedoch anders.
Ich hab das unbestimmte Gefühl, dass ich einfach noch nicht fertig war.
Und es stimmt ja auch - hey, ich war immerhin 5 Tage allein in Thailand und es gibt noch genug zu erzählen.
Und außerdem:
Egal, wie trivial meine Berichte auch sein mögen, ich weiß, ihr seid gierig danach.
(Jap, BESCHEIDENHEIT ist wohl eines meiner größten Eigenschaften)
Nein, die Wahrheit ist:
Einige von euch haben mir schon Schläge angedroht, sollte ich die Roller-Story nicht auflösen.
(Und nicht alle Frauen haben ein kleines bisschen Haue gern.)
Ich MUSS also... ob ich will oder nicht!
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Ich weiß nicht mehr, wann genau ich entschied, alleine in Thailand bleiben zu wollen.
Fast 10000 Kilometer von Zuhause entfernt.
Ich weiß nur, dass mein Gefühl mir sagte, dass es gut sein könnte für mich.
Und deshalb buchten Tatti und ich von Anfang an getrennte Rückflüge.
...Ich war vielleicht mal 1 Nacht alleine an der Ostsee.
Aber so unglaublich weit weg von allem, was ich kenne?
Das war tatsächlich neu.
Und während wir noch zu zweit waren, hatte ich auch keinerlei Zweifel.
Das sollte sich allerdings zumindest kurzweilig ändern.
Als sie dann weg war, hatte ich nämlich echt kurz Angst vor meiner eigenen Courage.
Ich wusste nicht, was kommt.
Ich wusste nicht, wie ich mir die Zeit vertreiben würde.
Wie ich alleine die Nächte überstehen soll.
Ich schlaf nicht mal in Berlin ohne Licht wenn mein Hund nicht da is. (jetzt ist es raus.) 😝
Plötzlich fragte ich mich, wieso um alles in der Welt ich auf so eine blöde Idee gekommen bin.
Tatti war vielleicht 10 Sekunden weg und ich vermisste sie schon.
Fand mich doof.
Meine Entscheidung.
Und die Insel.
Aber:
Kurze Zeit später waren all die Bad Emotions plötzlich wie weggefegt.
Und ich hatte so viele Pläne, dass ich mich fragte, woher ich die Zeit für alles nehmen würde.
Ja, es war zuerst komisch, alleine in einer Bar zu chillen und sich was zu trinken zu bestellen.
Ja, es war komisch, alleine in einem Restaurant zu sitzen beim Dinner.
Und es war noch komischer, alleine einzuschlafen.
Aber der Rest war einfach nur richtig richtig gut.
Soviel gutER, als ich vorher für möglich hielt.....
Obwohl:
An dem Tag, als ich quasi 'Strohwitwe' wurde, musste ich aus Gründen mit dem Roller um die halbe Insel.
Ich hatte allerdings nicht mal die Hälfte geschafft, als sich das Wetter von seiner bedrohlichsten Seite zeigte.
Der Himmel war von einer Sekunde zur nächsten plötzlich dunkelschwarz und die Wolken hingen tief.
Ich war mitten im Dschungel, die Tankanzeige war auf rot, ich hatte sowieso miese Briese und jetzt auch noch das!!
Ich kann euch sagen, es gibt weitaus bessere Bedingungen und Orte, um ein Unwetter auf Koh Chang auszusitzen.
Aber jut, aussuchen konnte ik mir dat halt nich.
Kurzum:
Es war nass.
Der Regen so peitschend, dass es verdammt weh tat auf der Haut.
Es war glatt auf den eh schon schwierigen Straßen.
Der Donner war verdammt laut.
Die Blitze beängstigend.
Und hab ich schon erwähnt, dass ich alleine war??
Keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, aber ich habe auch das überlebt.
Danach konnte ich mich selbst auswringen, aber ich habe meine Unterkunft tatsächlich irgendwann erreicht.
Es war schon dunkel, als ich ankam und ich fiel danach einfach nur noch ins Bett.
Die 1. Nacht war dann ziemlich kurz.
Um 4 war ich hellwach und ich entschied, 1 Stunde später ein Kayak zu schnappen und den Sonnenaufgang vom Wasser aus zu sehen.
Und das, liebe Leute, war wohl eine der besten Entscheidungen, die ich in diesen Tagen treffen konnte.
Ich bin ziemlich weit raus gepaddelt und um ein paar 'Ecken', damit ich den Sunrise diesmal richtig sehe und nicht wieder Palmen mir die Sicht versperren.
Die Luft war total mild.
Schon am frühen Morgen gefühlt 30 Grad.
Das Meer war unglaublich ruhig.
Spiegelglatt.
Die Insel erwachte nur sehr langsam.
Selbst von den Zikaden hörte man keinen Ton an diesem Morgen.
Ich hörte nur, wie das Paddel ins Wasser tauchte.
Ab und zu mal ein Hahn von weit weg.
Es war wirklich magisch.
Ich glaube, es war gegen 6, als die Sonnenscheibe den Horizont durchbrach, Stück für Stück.
Blinded by the Light.
Die Farben, die den Himmel schließlich step by step bunt malten, kann ich nur schwer beschreiben.
Fotos können es noch weniger.
Aber ich kann euch sagen, es war einer der schönsten Momente dieser Reise.
Es war einfach nur perfekt.
Und weil ich am Morgen soviel Spaß auf dem Wasser hatte, nahm ich mir vor, am Nachmittag das Selbe zu tun.
Ich bewaffnete mich mit Sunblocker, Musik und genügend Flüssigkeit und holte mir zwar trotzdem einen ziemlich anständigen Sonnenbrand an diesem Nachmittag, aber ich wäre nirgends lieber gewesen.
Auch dieser Tag endete in irgend einem Restaurant an irgendeinem Strand.
Und auch in dieser dann folgenden 2. Nacht ohne Tatti ließ ich ein kleines Licht brennen.
Gegen die Monster unter dem Bett.
... Da ich von Sonnenaufgängen nie genug bekomme, entschied ich mich sofort nach dem Aufwachen dafür, mich dieses Mal auf 2 Rädern fortzubewegen.
Es war fast schon zu spät, es dämmerte schon.
Aber:
Erinnert ihr euch vielleicht noch an den letzten Blog. (?)
Denn diesen Morgen bzw den ganzen Vormittag thematisierte ich dort bereits.
Ihr habt also Glück und müsst euch jetzt nicht noch eine Story über irgend einen Sonnenaufgang anhören. 😜
Wer den letzten Blog noch nicht gelesen hat:
https://vakantio.de/lookingformemories/thailand-kapitel-4-die-sonne-sticht
Holt das noch schnell nach, bevor ihr hier weitermacht, sonst macht meine folgende Erzählung nur wenig Sinn.
Es war der Tag der Tage.
Der Tag, an dem das Unheil über mich hereinbrach.
Nachdem alles so so gut anfing...
💆♀️
Der Roller war also verschwunden. Mitgenommen von irgend einem verpeilten Typen, der eine Honda nicht von einer Yamaha unterscheiden konnte.
Rot nicht von schwarz.
Ich meine, ganz ehrlich, für mich war es n guter Tausch.
Seine Maschine fuhr sich verdammt gut und es machte Spaß, damit die Serpentinen langzuballern.
Aber im Hinterkopf konnte ich natürlich nicht abschalten und wusste, dass sich dieses Problem nicht einfach in Luft auflösen würde.
Aber nun gut. Ich hatte noch Dinge vor und auf die wollte ich keinesfalls verzichten wegen diesem Kek.
Das Problem würde schon auf mich warten. ;) ........
Ich wollte erstmal ganz zum Ende der Insel, denn dort sollte sich etwas befinden, das ich unbedingt mit eigenen Augen sehen wollte.
Ein Pärchen aus meiner Anlage hatte mir davon erzählt und ich war sofort Feuer und Flamme.
Sie waren dort selbst noch nicht, hatten auch nur von gehört.
Ich fragte kurz Onkel Google und freute mich auf den Tag.
Heute würde ich also ein echtes Geisterschiff sehen. 🤩
Die Bilder im Netz machten so Bock.
Ich wunderte mich kurz, wieso ich bei meinen vorigen Besuchen auf Koh Chang nie davon gehört hatte.
Aber jetzt war die Zeit reif.
Im Netz stand dazu:
'dauerhaft geschlossen'
und dass man das Areal nicht betreten darf seit ein paar Jahren.
Auch in einer Facebook Koh Chang Gruppe sagte man mir ähnliches.
Da wäre wohl alles mit Stacheldraht umzäunt.
Na ja, was soll ich euch sagen.... Es war super schade, aber da ich eine absolut souveräne und seriöse Erwachsene bin und absolut regelkonform, ließ ich von meinem Plan sofort ab.
(genau... 😜)
In Wirklichkeit war meine Neugierde natürlich erst recht geweckt.
Verbote klingen in meinen Ohren nach 'Challenge'.
Als ich am Gelände ankam, war da niemand außer mir.
Nur dieser üppige Dschungel, eine lächerliche Schranke, ein verrottetes 'No Entry' -Schild mit angedrohter Strafe, solltest du es dennoch versuchen, und jap, überall Stacheldraht!
Aber ganz ehrlich. Wenn du wirklich jemanden aufhalten willst, gib dir gefälligst mehr Mühe! 😜
Ich parkte also meinen Roller, (nahm den Schlüssel diesmal mit) und konnte schließlich ganz easy ein Loch im 'Zaun' finden.
Die größte Sorge hatte ich da eher vor etwaigen Schlangen, die im Gebüsch bestimmt lauerten, aber ich wollte unbedingt das Ding sehen, deshalb währten meine Bedenken nur kurz und Schwupps war ich drin.
Es war ein riesiges verlassenes Areal. Irgendwo am gefühlten Ende der Welt. Ein Resort, das seit über 10 Jahren nicht mehr betrieben wurde. Alleine das war schon wirklich interessant. Viele riesige Elefantenfiguren aus Plastik standen da rum.
Überall noch alte Schilder, wo welches Zimmer, wo der Strand und wo das Restaurant sich befinden würde.
Aber dass das Geisterresort sogar noch ein Geisterschiff beherbergt, war das Beste...
Crazy einfach!!!
Es gibt viele mystische Geschichten hierüber.
Eine Theorie besagt, dass das Schiff quasi verlassen wurde, weil es viele Todesfälle darauf gab. Bei den Einheimischen hat es deshalb einen sehr schlechten Ruf, da es Unglück bringen soll.
Was auch immer passiert ist, ich fand es einfach nur beeindruckend, als ich grad noch um eine Palmengruppe bog und plötzlich dieses imposante Ding sah.
Es war soviel größer als erwartet.
Und da ich es ganz für mich alleine hatte, machte es alles noch unglaublicher.
Ich machte ein paar Bilder.
Und vergessen war die Nummer mit dem Roller.
Vergessen, dass ich eigentlich etwas Verbotenes tat.
Es war so so aufregend.
Und joah.
Natüüürlich ist es schief gegangen.
Natürlich wurde ich kurz darauf erwischt.
Natürlich wurde ich hochkant vom Gelände geworfen von 2 ziemlich grimmigen Typen.
Natürlich kam ich leider nicht so nah an (oder in) dieses Wrack, wie ich eigentlich wollte.
Aber ik sag ma so:
Lieber ein 'Upsi', als ein 'was wäre wenn'.
Ich wollte das Geisterschiff sehen und ich hab's gesehen.
Todesmutig. 💪
Das is alles, was es da jetz noch zu sagen gibt.
Außer:
Ich musste nicht direkt ins Gefängnis.
Ich konnte über Los gehen und mir sogar die 3000 angedrohten Bath sparen.
Reicht ja auch, dass der Roller verschwunden war.
Das is für einen Tag genug, hm?
Und sowieso:
'Das Problem' wollte wieder an die Oberfläche.
Es muckte auf.
Ich wollte den Tag genießen.
Konnte es aber nicht.
Ich wusste, wenn der Typ sich bisher nicht gemeldet hat beim Shop-Owner, würde er es auch nicht mehr.
Und ich musste meinen Roller spätestens am nächsten Morgen meinem Scooter - Verleih wieder aushändigen.
Ach Scheiße ey!
Dennoch wollte ich meine Pläne noch nicht sofort übern Haufen werfen.
Ich hatte in 4 Stunden einen Tattoo Termin. Ihr wisst ja, das ist im Urlaub mittlerweile obligatorisch für mich. Und dieser Termin war keine 20 Minuten von hier entfernt.
Bis dahin wollte ich mich eigentlich irgendwo hin chillen und nicht wieder bis ans andere Ende fahren auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem....
Eigentlich.
Nachdem ich das Geisterresort verließ, versuchte ich, den Tag noch nach meinem Gusto zu gestalten.
Ehrlich.
Leute, es war so krass heiß an diesem Tag.
Ich wollte weder laufen, noch fahren.
Ich wollte ausnahmsweise mal gar nichts tun.
Ich hielt an einem Strand, dem letzten auf dieser Seite der Insel, kaufte mir eine Coke und lief dann doch... bis ich komplett dead war.
Physisch und psychisch.
Rien ne va plus.
Nichts ging mehr.
Ich hab versucht so gut es ging die Realität auszublenden.
Aber das gelang mir nicht mehr.
Ich musste wohl oder übel mit Mami sprechen.
Wisst ihr noch?
'Mami'!? Die doofe Managerin meines Resorts, die bisher nicht dafür bekannt war, besonders viel Empathie zu besitzen?!
Sie hat mir den Roller immerhin besorgt.
Hatte mir den Rollerverleih empfohlen.
Irgendwie war es so, als wäre ich wieder ein Kind und müsste sehr sehr strengen Eltern etwas sehr sehr Schlimmes beichten, in dem Wissen, was für eine Strafe mich erwartet.
Und joah, was soll ich sagen...
-Mami enttäuschte mich nicht.
Ich war super aufgeregt.
Alles Angestaute,... all das, was ich zuvor nicht richtig zuließ, kam jetz raus.
Ich überschlug mich beim Versuch die richtigen englischen Begriffe zu finden.
Schilderte ihr mein Problem.
Ihr Gesicht, das eh schon von Sekunde 1 nicht besonders wohlwollend aussah, verwandelte sich im weiteren Verlauf in etwas wirklich Grässliches.
Ihr Blick.
Ihr Face.
Ich sah darin das pure Entsetzen. 😂
Es wäre fast lustig gewesen, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre.
Auf Englisch:
Hast du etwa den Schüssel stecken lassen?
-yes, it was the first time. It was only 2 minutes.
Sie schrie fast:
IT WAS YOUR MISTAKE!!
YOUR Mistake.
(danke, habs fast vergessen)
Sie sagte mehrmals, begleitet von Kopfschütteln, dass sie so etwas noch nie erlebt hätte.
(ja, aber mir passiert sowas täglich, oder wie?!)
Keine Ahnung, ob sie vor dem Job als Managerin einen Kurs absolvieren musste, wie man am inadäquatesten auf Gästeanliegen reagiert, aber falls ja, hat sie ihn bestimmt als Klassenbeste abgeschlossen....
Irgendwann kam ich auf die Idee, mal ins Helmfach zu gucken.
Geil.
Da war doch wirklich die Kopie vom Vertrag zwischen dem Typen und dem Rollerverleih.
Keine Ahnung, wieso mir die Idee erst jetzt kam, aber jetz würde ja alles gut werden.
(Zwinkerzwinker... ihr könnt's euch denken wa?)
Mami, die immer noch fassungslos neben mir stand, rief die Company an.
Mami redete aufgeregt ins Telefon.
Mami legte auf.
Mami sagte:
'Die wissen nicht, wer der Mann ist.'
Entschuldigung? So schlecht kann mein Englisch nicht sein.
Bitte was hat sie grad gesagt???
'nobody knows the man.'
In einem Land, wo man sich eigentlich ohne hinterlegten Reisepass keinen Roller ausleihen kann.... In einer Situation, wo man besagten Roller, das Kennzeichen und eine Kopie des Vertrages hat,... wollen die mir wirklich erzählen, dass keiner weiß, wer zum Teufel sich den fucking Roller ausgeliehen hat?????????
Ich war also noch keinen Schritt weiter.
... Und hatte noch 2 Stunden bis zum Tattoo-Termin.
Braucht den Tag noch jemand oder kann der weg?
Mami machte sich (kopfschüttelnd) vom Acker.
Geblieben ist die gute Seele vom Resort.
Das Mädchen für alles.
Bettenmachen, Kochen, Kellnern, Rasenmähen.
Sie machte einfach alles.
Und sie stand an meiner Seite bis zum Schluss und telefonierte selbst noch ein bisschen hin und her.
Irgendwann gab sie mir das Handy.
Die Roller-Company des Typen war am andern Ende.
Ich war hochkonzentriert.
Und das muss man auch sein. Denn wenn manche Thais englisch reden, klingt es trotzdem wie thailändisch.
Ich verstand aber, dass ich am nächsten Morgen zum Rollerverleih kommen sollte, der an einem Hotel namens 'The Chill' sei.
Ich sollte zumindest erstmal den fremden Roller hinbringen und dann wollte man weiter sehen.
Ich musste ja um 12 am Folgetag die Insel verlassen, ich fragte mich also, ob das gut gehen würde, aber da mein Termin drängte, versuchte ich mein Problem erstmal wieder wegzuschieben.
Ich hatte noch eine gute halbe Stunde bis ich los müsste und kühlte meinen Kadaver und mein Gemüt erstmal noch ne Runde im Pool ab.
Zum Tattoo Termin gibt es nicht viel zu sagen.
Ich kannte den Tätowierer, hatte schon im Vorfeld alles mit ihm besprochen und das Resultat war mega.
Leider kam ich erst so spät wieder im Resort an, dass die Küche und auch die der umliegenden Restaurants schon zu hatte(n), ich musste hungrig ins Bett.
Wenn man aber den restlichen Tag so betrachtet, war das ja nun wirklich mein geringstes Problem, hm? 😅
Meine letzte Nacht auf der Insel war dennoch 'erfolgreich'.
Ich hab ohne Licht geschlafen.
Im Dunkeln!!
Ich war also plötzlich erwachsen geworden. 😜
Noch dazu erwartete mich der imposanteste Sonnenaufgang der letzten Tage und diesmal musste ich dafür nur aus dem Bett fallen.
Die Farben waren der Wahnsinn und ich fast sentimental, denn die Reise war im Grunde vorbei.
Und der Roller... Hach der Roller.
Ich saß schon um 7 auf dem Gefährt und wollte grad los zum
"the Chill''/Rollerverleih, als unvermittelt Mami vor mir stand.
Auf Englisch:
'Wo willste hin?'
Na den Roller zurück bringen?
Auf Englisch:
'Und wat is mit DEINEM?'
Ähm, weiß ich noch nicht?
Ihr Gesicht entglitt wieder.
Entschlossen sagte sie:
'You can't leave the island today.
You must bring the motorbike back.'
Sie verstand es wirklich, ihren Gästen ein gutes Gefühl zu geben...
Ich brauchte ca 40 Minuten bis zum besagten Hotel.
2400 Sekunden, in denen ich mich zwang, nicht verrückt zu werden.
Mir versuchte einzureden, dass alles klappen würde.
Und wenn ihr mir einen Amazon Gutschein schickt, verrate ich euch, wie es weiter ging...
😝😝😝
Im Ernst, ich spoiler an dieser Stelle mal:
Am Ende saß ich wieder auf MEINEM Roller.
Ich habe noch einmal fast die gesamte Insel an diesem Morgen gesehen und durfte Koh Chang schlussendlich verlassen, aber dieser Typ.
Dieser Mensch.
Dieser Rollerdieb.
Der ging einfach überhaupt nicht!!!!!!!
......
Als ich am 'The Chill' ankam, war da überhaupt kein Scooterverleih.
Es waren nur 4 Hotels nebeneinander.
Eines davon halt mit besagtem Namen.
Na großartig!
Ich sah mich um, atmete tief ein.
Beim Ausatmen plötzlich das Objekt der Begierde.
Da, am Straßenrand.
War das nicht mein Roller?
Na klar, den erkenn ich doch sofort.
Nur um auf Nummer sicher zu gehen, checkte ich das Nummernschild.
Er war es tatsächlich.
Der Schlüssel steckte nicht.
Schade.
So nah und doch so fern.
Hmm.
Vivien, denk nach!
Ich tappste also in das Hotel, das dem Roller am nächsten war (es war NICHT 'The Chill') und erzählte von meiner Problematik.
Das Gesicht der Thai-Dame war eine wirklich witzige Mischung aus Unglaube & Belustigung.
Und so richtig wusste sie natürlich auch nicht, was zu tun is.
Keine Ahnung, welchen Umständen es geschuldet war, dass ich ausgerechnet dort meinen Roller wieder fand, aber da stand er.
Ich hatte aber nach wie vor keine Ahnung, wer diese Person war und die Dame ebenso wenig.
Allerdings machte sie noch andere Thais mobil.
Plötzlich umzingelten mich sicher 5 Personen, die versuchten zu helfen.
Einer telefonierte nochmal mit dem Rollerverleih und dieser kam dann 20 Minuten später noch im Schlafanzug aufn Scooter angerast. 😜
Noch immer wusste keiner, wo der Mensch wohnt und wie ich nun an meine Fahrzeugschlüssel käme.
Es waren da noch ca 2 Stunden, bis ich die Insel verlassen musste, wenn ich meinen Flug nach Bangkok nicht verpassen wollte. Und davon brauchte ich noch fast 1 Stunde bis zurück zum Hotel.
Die Zeit wurde knapp.
Und ich immer ungeduldiger.
Fragt mich nicht, wie oder wer am Ende herausgefunden hat, welche Zimmernummer der Peilo hatte, aber sie hatten ihn!!!
Nachdem sie also sehr sehr viel Zeit aufwenden mussten mit Klopfen, Hämmern & Anrufen bei ihm, um ihn zu wecken... schlenderte irgendwann ein Mensch aus dem Zimmer, der genauso aussah, wie ich ihn mir in meiner Phantasie vorgestellt hatte.
Einfach nur blöd nämlich.
Verwirrt stand er vor mir.
Ich fand ihn auf Anhieb so so bescheuert.
Ja, ich war erleichtert, aber auch einfach so so wütend, dass er mir die letzten 24 Stunden auf der Insel wirklich versaut hatte.
Es war so schwer, ihn zu finden!!...Und genau das sagte ich ihm.
Und weil er augenscheinlich immer noch nicht verstanden hat, was er getan hat, musste ich gefühlt tausendmal wiederholen, was das Problem war.
(gedanklich hängte ich 'IDIOT' mit dran.)
Er fuchtelte wirr mit meinem Rollerschlüssel rum, versuchte ihn die ganze Zeit in seinen Roller zu stecken.
'same key, hm?'
Anstatt zuzuhören und sein Amöben-Hirn mal einzuschalten, wollte er mir die ganze Zeit weismachen, dass sein Schlüssel ja in meinen Roller gepasst hätte, sonst hätte er ja immerhin nicht losfahren können.
NEIN DUMMKOPF, WIR HABEN BEIDE UNSERE SCHLÜSSEL STECKEN LASSEN UND DA DU FARBENBLIND BIST, HAST DU DEN FALSCHEN ROLLER GENOMMEN UND DA DU ZUDEM NOCH BEHINDERT BIST, HAST DU ES AUCH 1 TAG SPÄTER NOCH NICHT BEMERKT!
Ich hatte aber weder die Zeit noch die Buntstifte, es ihm zu erklären.
Ich riss ihm förmlich die Schlüssel aus der Hand, bedankte mich mit einer nicht unerheblichen Menge Geld (für Thai-Verhältnisse) bei der Dame, die mir am meisten geholfen hat und machte mich endlich auf dem Weg zurück.
Ich hatte noch nicht mal was gegessen und noch ca 1,5 Stunden, bis ich abgeholt wurde.
Mami erwartete mich schon.
'you have your motorbike?'
Ach, shut up ey!
Jajablabla.
Ich wollte nur noch meine Ruhe.
Und als hätte sie meine Gedanken gehört, servierte sie mir wortlos mein Frühstück und redete ab dem Zeitpunkt nicht mehr wirklich mit mir.
Ich hatte wirklich nicht mehr allzuviel Zeit auf der Insel, war aber froh, dass Salty nochmal auf ne Runde Schmusen (😜) vorbeikam zum Abschied und kurz darauf war ich schon im Van,... dann auf der Fähre.
Der Himmel zog sich schon zu, als ich noch beim breakfasten war, aber als ich von der Fähre auf Koh Chang zurück blickte, war das schon heftig.
Zum Glück hatten wir es nicht so weit bis zum Festland.
Es war komplett düster.
Die Wolken verschlangen alle Farben um uns herum.
Alles wirkte plötzlich wie unter einem schwarz-weiß-Filter.
Es war beeindruckend und beängstigend zugleich.
In Trat angekommen wieder in den Van. Von da bis zum Zielort war es nochmal n ganzes Stück.
Kam mir beim Hinweg erheblich kürzer vor, muss ich sagen.
Kurz überlegte ich sogar, ob ich anstatt zum Flughafen Trat versehentlich doch die 7-Stunden-Fahrt nach Bangkok gebucht hatte.
Würde zu mir passen, das sag ich euch wie es is. 😝
Aber bevor ich den Gedanken weiterspinnen konnte, waren wir endlich da.
Ratet, wer seine Schuhe vergessen hat im Van!
Und ratet, wer es nicht mal bemerkt hat, bis sie plötzlich an einer fremden Hand vor meinem Gesicht baumelten.
Diese Hand gehörte einer andern Touristin, die mit mir im Auto saß und nur durch Zufall mitbekam, dass sie noch da lagen
Glück gehabt. 🍀
Die Dame, die sich schließlich als Nadine vorstellte und von ihrem Mann namens Olli begleitet wurde, waren wirklich ein Geschenk des Himmels.
Bei dem Unwetter flog nämlich nichts.
Ständig wurde alles nach hinten geschoben, aber wir wurden sehr schnell ein Trio und in den nächsten 4 Stunden waren die beiden sowas wie meine besten Freunde.
Wir haben dermaßen viel gelacht miteinander, ich wurde überraschend zum Essen eingeladen und die lange Zeit auf dem kleinen Flughafen hätte nicht entspannter und witziger sein können.
Olli und ich teilten den selben Humor und ich kann mich tatsächlich nicht erinnern mit komplett Fremden mal soviel Spaß gehabt zu haben.
Zufällig saßen wir sogar im Flugzeug in hintereinander liegenden Reihen, deshalb ging es da weiter.
Der Flug ging ja nur ne knappe Stunde und in Bangkok mussten die beiden auf ihren Anschlussflug nach Düsseldorf warten, während es mich wieder zur Khaosan Road zog.
Ich hatte noch 2 Nächte in dem Hotel gebucht, in dem ich mit Tatti zu Beginn unseres Trips auch wohnte.
Wir umarmen uns noch schnell und ganz ehrlich....Ich frage mich rückblickend, wieso wir nicht wenigstens kurz Insta oder Facebook getauscht haben.
Das war einfach ne echt schöne Begegnung mit den beiden.
Und ich glaube, das wäre nie entstanden, wenn ich nicht alleine gewesen wäre.
Es ist nicht so, als dass ich mich nie unterhalte, wenn ich mit anderen reise, aber es ist anders.
Und tatsächlich hab ich, als Tatti weg war, unglaublich viel mit anderen Menschen kommuniziert.
War ne echt tolle Erfahrung jedenfalls für mich.
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Wer sich jetzt vielleicht freut auf noch eine PingPong-Show in Bangkok oder anderweitige Eskalation, den muss ich enttäuschen.
Ich war so brav, dass es an dieser Stelle überhaupt nichts mehr zu erzählen gibt.
Die nicht ganz so legale Sache, die ich angestellt habe auf dem Rückflug nach Germany behalte ich nämlich für mich.
Und die letzten beiden Ankedoten dieser Reise, die ich unbedingt noch mit euch teilen möchte, sind natürlich nicht so spannend, wie weiße Bälle, die Frauen auf eher unkonventionelle Art umherschießen.... 😜
Und apropos Frau.
Findet ihr eigentlich, ich sehe aus wie eine?
Ich dachte bisher immer ja.
Jetz weiß ich es nicht mehr so genau, um ehrlich zu sein.
Diesbezüglich wurde ich in Katar nämlich etwas verunsichert.
Als ich dort umgestiegen bin und nochmal durch den security-check musste, hab ich mal wieder gepiept.
Ja, gut, nicht ich habe gepiept, aber das Gerät, als ich durchging.
Die Sicherheitsdame beäugte mich schon von Anfang an eher kritisch.
Glotzte mich dann von oben bis unten an und fragte allen ernstes:
Ernsthaft?
Ich dachte, sie macht Witze.
Aber tatsächlich wollte sie offensichtlich eine Antwort von mir.
Ich sagte also etwas unsicher 'Yes?'
Doch damit nicht genug.
Entschuldigung? Jetz is aber mal gut.
Als sie fertig war mit ihren Sprengstofftests an meinen Klamotten und dem gefühlt stundenlangen Abtasten holte ich quasi sofort mein Handy raus und überprüfte mein Spiegelbild.
Frau.
Ganz klar!
Getoppt wurde dieses Erlebnis auf dem Airport übrigens nur von einem anderen Ereignis am selbigem Ort.
Das war aber auf dem Hinweg.
Als wir zwischenlandeten, holte ich gelangweilt mein Handy raus und öffnete Tinder zum Spaß.
Es floppte eine Warnung auf.
Leider habe ich vor lauter Schock nicht dran gedacht, einen Screenshot zu machen, aber in riesiger Schrift und rot umrahmt, stand da in etwa folgendes.
'Hallo Vivien.
Bist du dir sicher, dass du dich hier öffentlich anzeigen lassen möchtest?
Du befindest dich in einem Land, wo Homosexualität unter Strafe steht.
Trotzdem anzeigen?'
Ach ihr kennt mich... No risk No...😜
Hach, ich liebe Reisen, ich liebe Begegnungen und komische Dinge, die so passieren.
Some of my best memories are made in Badelatschen.
Und genau aus diesem Grund habe ich mir zum gestrigen Black Friday übrigens 2 Paar neue bestellt.
Es wird also der Tag kommen, an dem es neue Geschichten gibt.
Die Schlappen müssen ja ausgeführt werden.
Irgendwann...
Mit diesen Worten schließe ich also diesen Blog.
Und meine Augen.